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Liebe Plattenindustrie,

ich für meinen Teil brauch Dich ja nicht mehr so wirklich, zumindest den Teil von Dir, der die Millionen hin und her schiebt und sich ständig darüber beklagt, wie schlecht es ihm geht. Du interessierst mich nicht mehr, bis auf wenige Ausnahmen vielleicht. Weißt Du, es ist für viele Menschen, gerade die jungen da draußen, irgendwie ein Qualitätsmerkmal, wenn sie Musik auch im Radio hören können. Wegen der offensichtlichen Popularität, wenn Du verstehst? Zumindest das hast Du in den Köpfen noch hinterlassen. Und zumindest das schaffst Du ja immer noch ganz gut. Ich meine, ich bin da lange drüber hinweg: Ich muss mich nicht zwangsläufig im Radio hören können, um zu glauben, dass meine Musik auch andere interessieren würde. Da gibt es ja nun mittlerweile ganz andere Wege. Es gibt dennoch welche, denen ich genau jene Sache gönnen würde, weil sie das so wollen, weil sie hart daran arbeiten und weil ich die viel lieber als so manch andere gerne den ganzen Tag im Radio hören könnte. Außerdem machen die dann Musik, die auch zu Deinem Profil passt und die glauben irgendwie auch immer noch an Dich. Vielleicht bist Du ja auch eigentlich dazu da, genau jene groß zu machen und hast das nur übersehen im Moment – wegen dem Stress, den Du so hast gerade. Ich meine, seien wir doch mal ehrlich: Du schmeißt Woche für Woche einen Haufen musikalischer Scheiße auf den Markt, die viele nicht ertragen können und die sich nicht mal gut verkauft. Würde ich wetten. Aber an so richtig reinen Perlen siehst Du vorbei, Du hörst nichtmal genau hin, was Dir da entgeht. Glaube mir, die würden einschlagen, wie ein Blitz in die alte Birke da vorne an der Ecke, die nach dem letzten Gewitter nur noch zum Kaminholz taugt. Ich meine es doch nur gut mit Dir, man! Und vielleicht können wir beide, Du und ich, ja doch noch ganz dicke werden, wenn Du endlich mal einen Deal für die großartigen Jungs von Klartext klar machst. Die sagen da sicher nicht nein. Trau Dich nur.

Und wenn Du das endlich mal auf die Reihe bekommst, will ich sehen, was ich für Dich noch so tun kann.

11 Kommentare

  1. bastai9. März 2008 at 19:31

    Mein allerbester Saint,

    danke für diese lieben Worte! Das geht runter wie Öl!

    Danke Danke Danke und liebste Grüße!

    Bastai

  2. Saint9. März 2008 at 20:04

    Na da nicht für. Das habt Ihr Euch selber zuzuschreiben. Ihr ward wieder einmal toll!

  3. fALk10. März 2008 at 13:47

    Erst mal cooler Artikel! Auch ich fand den Auftritt überwiegend überzeugend energetisch und eigendlich das was man so fürs große Kino erwartet. Jedoch bin ich der Überzeugung – nach wie vor – das Klartext die alte sterbende Tante nicht braucht um zu Ruhm, Ehre und vor allem den Überlebensmitteln zu gelangen. Warum? Wegen der energetisch positiven Musik mit Inhalt die so gar nicht in die Verdummungsmaschinerie passt, und vor allem wegen der Fans die auch da sind obwohl keine Machinerie sie in dynamischem Gruppen Marketing dazu zwingt. Da gab es diesen tollen artikel von dem menschen der die tolle domain kk.org hat – Kevin Kelly. In diesem Artikel führt er aus warum jedes Projekt durch internet mit einem minimalen Anteil an – echten – fans schon wirtschaftlich sein kann. Die magische Zahl lag da so geradegebogenen 1000. Er führt aus das Studien beweisen, daß echte hardcore Fans so bis zu einem Tagesgehalt pro jahr fürs Fan-sein ausgeben – sprich so in etwa 100 USD (75 Euronen) – pro Jahr! Dieser Wert ist durchschnitt und variiert natürlich – aber generell kann ich mir vorstellen, das dem auch so ist – basierend auf anderen Netzprojekten deren Aufstieg ich so beobachtet habe. man multipliziere oben genannte Werte miteinander und sehe was mit dieser Menge Fans so im Jahr an Umsatz zu erwirtschaften wäre und stelle fest – man das ist ja gar nicht so übel… und dann lese man Artikel wieviel manche Bands die sich bei der alten Tante verschrieben haben so nach 5 Jahren so rausbekommen (den link finde ich nicht glaub das war in einem der wired artikel über den tod der musikindustrie) dann stelle man fest – ja mit tausend fans hat man 100 mal mehr verdient als mit 1 Mio. und tollem vertrag.

    Nun sind 1000 fans wirklich alles andere als viel in den untiefen des Netzes. Das ist ein Fan pro mittelgroßer Stadt in Deutschland und da es 8 leutze sind bei Klartext müssen es auch bestimmt ein paar mehr sein das alle davon leben können, aber am Ende denke ich ist es der dankbarste weg – man hat volle kontrolle über die musik, bleibt seinen Lebensmotivationen treu und muss sich nicht verstellen und sich mit schlipsträgern darüber unterhalten warum die neue CD unerschwinglich ist für die meisten fans (und diese sich die dann auch sowie nur ausm netz laden)…

    Fans sind aber auch arbeit – man muss mit ihnen kontakt halten – aber fans multiplizieren sich auch einfach so – am Ende ist es sicher nicht der einfachste oder kürzeste Weg ohne die alte Tante aber der zukunftsträchtigste und der der am meisten Spaß macht – für alle – Fans und Macher.

    Artikel von über Tausend Fans:
    http://www.kk.org/thetechnium/archives/2008/03/1000_true_fans.php

  4. Saint10. März 2008 at 14:19

    Ich verstehe was Du meinst und es wäre für mich auch der bessere Weg. Das Problem allerdings ist das 1000 true Fans eine ziemlich theoretische Kiste ist. Es spielen dabei eben auch Faktoren eine Rolle, die schlecht oder gar nicht kalkulierbar sind. Glück zum Beispiel, was immer eine Rolle spielt. Eine nicht unwesentliche. Es gelingt eben nicht jedem, die Netzmusikkiste volle Breitseite auszukosten wie Radiohead etc. Selbst Trent Reznor ist bei seinem ersten Versuch ziemlich auf die Fresse gefallen, hat es aber vollen Erfolg.
    Ich bin der letzte, der der Plattenindustrie nachweinen würde. Von mir aus könnten alle Majors morgen schließen. Ich weiß aber auch, was ich für mittlerweile 30000 Downloads von den Fans an freiwilligen Zahlungen bekommen hab. Das ist nicht mal ein Tagesgehalt! Aber dafür habe ich mich entschieden und sehe Musik eh immer als Kunstding und nicht als Mittel seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen.

    Und wenn man diesen Netzweg geht, muss man ihn durch und durch konsquent gehen. Ohne wenn und aber – ohne Eierrein.

    Ansonsten gebe ich dir uneingeschränkt recht, das der nichtgebundene Weg immer der bessere ist und der führt früher oder später ohnehin durchs Netz.

  5. bastai10. März 2008 at 21:48

    Ich kann euch beiden nur zustimmen!
    Auch wenn ich mich selber gar nicht entscheiden könnte, welchen Weg ich lieber gehen würde! Das is glaub ich ein relativ weit verbreitetes Musikerproblem, alles was abseits von der Musik passiert, ist mir schnell zuviel!
    Ich will Musik machen und viele Leute erreichen! Dabei will ich nicht geformt werden, mich nicht anpassen müssen und gleichzeitig für meine Arbeit honoriert werden! Das das nicht immer auf finanzieller Weise passieren muss, entspricht auch meiner Grundeinstellung! Mir geben überschwinglich emotionale Gästebucheinträge z.B. mehr, als jede Gage! Aber schließlich müssen Technik, Benzin und Miete ja auch von irgendetwas bezahlt werden!
    Worüber ich mich am meisten gefreut habe, ist einfach die Tatsache, das uns ein guter Freund, eine professionelle Basis wünscht, egal ob nu Major oder Indie! Fakt ist, das man eines von beiden für gewisse Dinge, wie z.B. Radio / Mags oder generelle Organisation braucht! So seh ich das jedenfalls… Wenn man sich um Management Sachen kümmert und gleichzeitig dazu noch die Musik zu erledigen hat, ist das in meinen Augen sehr kontraproduktiv. Und alles selber zu machen, bedeutet halt auch wahnsinnig viel Arbeit!

    Wie dem auch sei, beides hat sein für und wider.
    Wir machen einfach weiter wie gehabt und ich zieh euch ein weiteres Mal zu Rate, wenn wir jemals vor solch einer Entscheidung stehen sollten!

    Danke Jungs!

    Liebe Grüße Bastai

    Ps: Falk, ey, was heißtn hier „Auch ich fand den Auftritt ÜBERWIEGEND überzeugend energetisch…“ ;-)

  6. Saint11. März 2008 at 01:18

    Ich freu mich, dass das genau so ankommt, wie ich es auch meinte: „Worüber ich mich am meisten gefreut habe, ist einfach die Tatsache, das uns ein guter Freund, eine professionelle Basis wünscht, egal ob nu Major oder Indie!

    Genau darum ging es mir eigentlich. Beides ist besser als keines davon, ;)

    Nur die Sache mit dem Indie habe ich mir auch immer idealromantischer vorgestellt, bis ich selber eins startete. Zahlen, Zahlen, Zahlen. Darum dreht sich fast immer alles. Als Indie fast noch mehr, als bei einem Major. Die können es sich leisten, auch mal richtig in die Scheiße zu greifen. Ich dagegen könnte dann dicht machen. ;(

    Nur welcher der beste Weg für Leute sein kann die bisher nur eine internationale Minderheit kennt, habe ich eben auch noch nicht raus. Dann hätte auch ich keine Sorgen mehr. harhar* Nur vom Bekanntheitsgrad alleine kann man die PA eben auch nicht bezahlen und die Monitore nicht zu vergessen.

    Btw: Nine Inch Nails and Radiohead Dominate Amazon MP3 Chart. Aber die sind eben auch von den Majors groß gemacht worden und haben nicht ohne die angefangen.

  7. Saint11. März 2008 at 01:43

    Und den auch noch hinterher. Und der lohnt sich wirklich zu lesen!

    Ich meine, mich persönlich betrifft das mit meinem Sound nicht so. Der taugt eh nicht fürs Radio. Soll er vielleicht auch gar nicht. Aber man macht sich ja so seine Gedanken, nech.

  8. fALk12. März 2008 at 14:14

    Ps: Falk, ey, was heißtn hier “Auch ich fand den Auftritt ÜBERWIEGEND überzeugend energetisch…” ;-)

    Na hat schon gut gerockt so zu 95% ;) hatte viel spass und ihr habt sogar willow überzeugen können sich positiv zu äußern (was bei musik mir bis jetzt nicht so gelungen ist ;) ein zwei songs haben mich nicht ganz so mitgerissen aber das ist definitiv geschmackssache und es ist gut das ihr nen guten mix habt. im grossen war es toll (auch wenn wir leider früher gehen mussten aber das hatte nix mit euch zu tun – ausser das ihr wie immer zu spät angefangen habt und die pause zwischen den bands war ein wenig lang ;) …

    Generell zur debatte… ich weiss das man mit downloads an sich (wenn man nicht radiohead heisst) sicher nicht reich werden kann bzw. nur überleben – aber alles rundrum kann einem schon das überleben sichern – denke ich. So bringt es viel mehr bekanntheitsgrad was zu mehr leuten bei auftritten führt aber auch merchandising (ne menge leute mit klartext hoodies rumgerannt z.B.) Wie gesagt der weg ist nicht so linear cd verkaufen=geld verdienen sondern eher ein mix aus verschiedenen dingen – auch service (mal nen paar jingles machen o.ä. z.B.) merchandise, auftritte. im oben genannten artikel steht auch ausdrücklich das es arbeit macht mit fans zu kommunizieren… aber auch einige gute beispiele wie man das geld machen noch direkter veranstalten kann (wir wollen ne cd aufnehmen, das kostet soundsoviel (inklusive minimaler pizzakosten) – wenn wir pro woche von unseren fans 1/8tel der summe gespendet bekommen dann haben wir in 8 wochen die cd fertig und geben sie umsonst raus z.B.)

    Wie gesagt sicher viel Arbeit und man brauch vielleicht jemanden der sich da reinhängen will – vor allem für den fankontakt – aber am ende des langen tunnels ist da sicher auch ein wenig licht zu finden… und dann seit ihr ja auch noch 8 leute ;)

    Und ja ich denke auch das NineInchNails und Radiohead überbewertet werden weil sie kommen ja von den majors und haben da die ganze machinerie hinter sich – jedoch braucht man die immer und immer weniger…

    Wie gesagt wir befinden uns inmitten eines übergangs und der vollzieht sich mit zunehmender geschwindigkeit – in zwei – fünf jahren sind majors nur noch reine rechteverwerter von katalogen die sie bereits besitzen – ihr könnt mich dann zitieren ;)

  9. fALk12. März 2008 at 15:17

    artikel gelesen:

    Hauptargument Nr1:
    „Ohne Label, kein Vertrieb. Ohne Vertrieb, keine Veröffentlichung (egal wo, ob CD oder Itunes). Ohne Veröffentlichung, kein Konzert. Ohne Konzert, keine Fans. As simple as that.“

    Hauptargument Nr2:
    „nd dazwischen gibt’s nichts. Platte verschenken? Nö. Ist zwar immer wieder ein nettes Argument, von wegen Kulturgut, und im Mittelalter hat man ja auch einfach so Musik gemacht – aber mal ernsthaft: im Mittelalter hat Musikmachen auch kein Geld gekostet, höchstens Zeit. Zeit investier ich gerne, aber die Knete für die GEMA, das Equipment, die Produktion und die Pressung eines physikalischen Tonträgers, den ich ja leider pressen lassen muss, weil es genügend Menschen mit Schamhaaren gibt, die gegebenenfalls eine CD kaufen würden, sofern denn eine veröffentlicht würde, muss ich ja auch wieder reinbekommen.“

    Zu Nr1: Ich brauche keinen vertrieb – das hat KFMW ja bereits gut begriffen (und meine fresse 30.000 downloads nicht schlecht!). Damit hat sich die sache mit den Veröffentlichungen ebenfalls erledigt weil – schamhaare oder nicht – jeder hat zugang zum www heutzutage – wer nicht muss zurück ins mittelalter ;) Ohne veröffentlichungen kein konzert??? konzerte gab es schon immer ohne veröffentlichung – vielleicht nicht in massenabfertigung ala 20.000 leute aber in kleineren clubs war das ohne probleme möglich – übrigens allerbestes beispiel ist diese potsdamer band mit dem namen der mir entfallen ist – die haben so schrammelmucke gemacht (ihr kennt die alle nur ick kopp wie sieb) und jahrelang getourt und davon gut gelebt ohne major ohne vertrieb und ohne internet sogar ;) so konzerte mit 2000-3000 fans – war aber harte arbeit (kannte den drummer). Naja und das mit den fans – es gibt musiker die haben fans die haben noch nie nen auftritt gehabt – aber das ist sicher nur ein kleines detail…

    zu Nr2: Gema = Musikindustrie = redundant (es gibt auch keine gema für filmemacher und die kommen auch über die runden nich wa ;) Equipment und produktion, ja aber ihr macht doch musik? da reicht manchmal schon equipment für unter 1000 euro um ne gute scheibe aufzunehmen – qualität wird überbewertet wenn die musik denn gut ist (und das unterschreibe ich genauso auch für visuelles material). Ich behaupt, daß 98% der bevölkerung keine ahnung haben ob etwas auf nem 20.000 Euro mischer oder ner shareware applikation abgemixt wurde – und zu CDs äusser ich mich nicht weiter – ich glaube nicht an ein medium was nicht internet heisst – alles wird dahin gehen – ALLES ohne wenn und aber. Menschen sind einfach a) geizig und b) bequem und beides spricht für das internet. Ich denke in weniger als 5 Jahren wird weniger als 5% der musik als cd über den ladentisch gehen.

    Wie gesagt ich betrachte das mit augen eines menschen für den es nie eine solche maschinerie gab und geben wird und ich mich deshalb intensiv damit beschäftigen muss wie ich überlebe und trotzdem meine künstlerischen freiheiten bewahre – und auch wenn alles noch nicht ganz soweit ist ist die richtung doch klar – die frage ist nur dauert es 2 oder 5 oder 10 Jahre (und auf keinen fall länger) bis 1.0 nicht mehr in frage kommt für was auch immer.

  10. Saint12. März 2008 at 16:29

    „Wie gesagt sicher viel Arbeit und man brauch vielleicht jemanden der sich da reinhängen will – vor allem für den fankontakt – aber am ende des langen tunnels ist da sicher auch ein wenig licht zu finden… und dann seit ihr ja auch noch 8 leute ;)

    Genau darin sehe ich schon eine der Hauptschwierigkeiten. 1-2 Leute halbwegs mit Musik satt zu kriegen, ist ganz sicher einfacher, als eine 8-Mann Combo. Wenn wir spielen, gehen wir im geringsten Fall mit 100€ pro man nach Hause + Sprit, blos um das mal zu veranschaulichen. Macht bei 8 Leuten eben 800€, was in keinster Weise zuviel für eine Band wie Klartext wäre. Nur ob die immer für einen Veranstalter zahlbar sind, ist eine ganz andere Frage. Und auch wenn der die zahlt, ist das nicht mehr als ein Taschengeld. Leider.

    Zu der Sache mit dem Vertrieb: Wir haben diese Downloadzahlen nur deshalb, weil wir bei einem der international renomiertesten Labels gelandet sind. Ich sehe in dieser Netlabelkiste eben auch sowas wie einen Vertrieb. Wenn man bei einem guten unterkommt, kommt zumindest erst mal der Fame, den man ohne vielleicht gar nicht kriegen würde. Ohne den läuft nichts. Mir fällt auch nicht wirklich ein Beispiel ein, wo das konkret und ohne dazugehörigen Deal funktioniert hätte. Group Tekkan hatte es ja irgendwie gepackt durch den unsäglichen Support von Sreeklick, wenn ich mich erinnere, was aber qualitativ nicht zu berwerten sein sollte. Jahtari wären somit die wirklich einzigen, die mir als ernstzunehmende Künstler einfallen, die den Weg gefunden haben. Auch durch jede Menge Net-Support. Freut mich sehr für die Jungs. Mittlerweile aber auch psysiche Tonträger und mit Vertrieb, was der Sache für mich keinen Abbruch tut.

    Und ganz ehrlich: die ersten Platten die damals auf TFE-Records veröffentlicht hatten, haben wir selber gestempelt, eingetütet und verschickt. Ohne Vertrieb. Rechnen wir das hoch, ist man locker – wenn es ganz hart kommt – bei einem Euro pro Paket. Macht bei tausend Platten: tausend Euro, die man definitiv besser ausgeben kann. Sicher macht der Vertrieb seine Arbeit auch nicht für null, aber er kann das ganze weitaus quantitativer betreiben, wovon eben gerade die Labels was haben. Schick doch mal eine Platte nach Australien. Aber hallo! Dankbarer weise gibt es nun ja auch die Recordstores im Netz, die sich dem annehmen und größere Kontingente an Platten abnehmen. Allerdings machen die dann Vertriebsarbeit. Es ist also durchaus sinnvoll, jemanden zu haben, der sich wenigstens um solche Dinge kümmert. Professionell kümmert. Wie sich das in Zukunft entwickelt kann ich nicht sagen. Sicher wird da was passieren, aber im Jetzt sieht das für mich so aus.

    Zu den letzten zwei Absätzen gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Die GEMA brauch kein Mensch. Deshalb bin ich da nicht gemeldet, und werde es auch bleiben.

  11. fALk13. März 2008 at 09:28

    Das es nicht einfach ist gebe ich dir 100% recht aber ich glaube daran das es möglich ist – es mag aber so 1-5 Jahre dauern (kein sofort erfolg ohne grosse massenverdummung – eh mainstream werbung).

    Und ja bei den physikalischen Tonträgern ist sicher die platte noch eine ausnahme – bis die dann auch digital verschwindet (und es wird so sein über längere sicht gesehen – geiz und bequemlichkeit wird auch hier irgendwann siegen – es wächst sichtbar eine ganze generation von musikliebhabern heran die weder cd noch platte gesehen haben in ihrem leben).

    Es gibt schon eine menge die „es gepackt“ im sinne von – sie leben von musik machen -haben nur halt nicht im vergleich mit „international acts selling millions“ Der Artikel auf wired von david byrne hatte eine menge beispiele genannt die über grosse acts hinaus gingen (irgendwo gibt es da nen link find ihn aber gerade nicht). Fast alle haben ihr geld aber mit auftritten verdient – nicht mit verkauften oder virtuellen tonträgern.

    Das mit den 8 Leuten sehe ich zweischneidig – auf der einen seite hast du sicher recht – muss irgendwie 8 mal so viel kohle übrigbleiben – aber das heist nicht unbedingt das auch 8 mal so viel kohle eingenommen werden muss und man hat 8 leute die sich selbst promoten und fankontakt halten können also auch nur 1/8tel der arbeit was fan relations angeht.

    Am ende wie gesagt es ist sicher ein frühes stadium des übergangs aber die letzten beissen die hunde oder so ähnlich ;)

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