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Mann sammelt 210.000 Euro Rabatt-Guthaben auf SIM-Karten an – und will sich diese vor Gericht erstreiten

Aus der Kategorie: Geld verdienen, wie es keiner gedacht hat. Ein Mann aus München verklagt aktuell die Telko-Bude Telefónica auf Zahlung von 320 000 Euro. Er hatte vor ein paar Jahren mehr als 500 SIM-Karten gesammelt. Wohl auch, weil er einen Weg fand, mit diesen überraschend viel Guthaben zu sammeln.

Damals legte O2 – das nun zu Telefónica gehört – einen Tarif für Prepaid-Karten auf, der eine Art Rabatt-System beinhaltete: Im Tarif „Easy money“ erhält der Kunde für jeden eingehenden Anruf zwei Cent gutgeschrieben. Das funktionierte, solange es noch keine Flatrates für das Telefonieren mit dem Handy gab – der Anruf kostete pro Minute neun Cent, also auf jeden Fall mehr als die Erstattung von zwei Cent.

Mit der Einführung von Flatrates änderte sich das: Nun kostete der einzelne Anruf gar nichts mehr, durch die monatliche Pauschale war alles abgegolten. Es gab aber immer noch die Easy-Money-SIMs. Und da fanden nun findige Freaks einen Weg, Einkommen zu generieren: Über automatische Wahlwiederholungen ließen sie massenhaft ihre Easy-Money-Handys anrufen.

Das brachte Guthaben, welches allerdings nie zur Auszahlung gedacht war, was so wohl auch vertraglich geregelt war. Anders als die Tatsache, was mit dem Guthaben passiert, wenn der Anbieter dem Kunden eine Kündigung schickt. „Easy Money muss man dann irgendwann auch kriegen können“, sagt der zuständige Richter. Das Gericht weist nach dem ersten Prozesstag darauf hin, dass es sich noch keine abschließende Meinung gebildet habe, das Risiko, den Prozess zu verlieren, liegt für beide Seiten bei 50 Prozent. Es schlägt Telefónica vor, sich mit dem Kläger zu vergleichen. „Sonst bekommen Sie am Ende ein Urteil, in dem Sätze stehen, die Ihnen nicht gefallen.“

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