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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Ein Koffer mit ’nem Schlüpper und einer mit Sexspielzeugen lösen Großalarme der Polizei aus

Verrückte Zeiten. Jeder herren/damenlose Koffer taugt heute dafür, Großeinsätze der Polizei auszulösen. Hier in Erfurt mit ein paar Sex-Toys, hier in Berlin mit nichts außer einem Schlüppa drin. Trolls könnten daraus durchaus mal ein Kunstprojekt entwickeln.

Ich vergaß vor ein paar Jahren mal einen Alu-Koffer mit einem Mischpult inside in der Tram und rief zwei Stunden später beim Fundbüro an. Wir mussten an beiden Enden tierisch lachen, obwohl das alles so lustig gar nicht war. „Sind Sie denn wahnsinnig?!“, wurde ich gefragt. „Herrenloser Koffer, Mischpult, Kabel ohne Ende! Wissen Sie, was hier heute los war? LOL. Holen Sie ihren Koffer ab, aber schnell!“

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#weilwirdichlieben Wholecar

Die Social Media #weilwirdichlieben-Strategie der Berliner Verkehrsbetriebe hat der BVG viel Zuspruch gebracht. Weil die das tatsächlich ganz gut machen (auf Twitter, auf Facebook), auch wenn die Preise regelmäßig erhöht werden, es gefühlt immer weniger Service-Menschen auf einem Bahnhof gibt, die man als Reisender nach dem Weg und dem Tarifsystem fragen könnte, und jede vierte S-Bahn weiterhin immer noch nach Pisse stinkt. Die machen das medial dennoch tatsächlich ganz gut.

In Berlin wollten Writer vielleicht auch deshalb endlich mal was zurückgeben und haben einen U-Bahn Wagon gelackt. „#Weil wir euch lieben“. So schön meta!


(via Jens)

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Gullideckel zu Shirt-Motiven: Raubdruckerin

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Die Motive, die Raubdruckerin auf Beutel und/oder auf Shirts druckt, gehen seit ein paar Wochen rum, aber ich kam bisher nicht zum näheren Blick auf diese. Jetzt aber. Weil wirklich großartig!

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„Die Berlinerin Emma-France nutzt die Oberfläche der Stadt als Druckplatte. Mit Hilfe von Farbe druckt sie die Muster von Gullideckeln, Gittern und anderen Architekturelementen mit optisch interessanten Oberflächen auf Stoff und Papier.

“Die daraus entstehende, urban inspirierte Kunst ist in gewisser Weise umgekehrte Street Art, da dem städtischen Raum etwas entnommen wird und Menschen es durch die Welt tragen. Sie werden selbst Teil des Projektes.” So beschreibt es die Künstlerin auf ihrer Website.“

Für ihre Prints ist Emma-France nicht nur in Europa, sondern weltweit unterwegs. Und ich gucke mal eben nach den Preisen…


(Direktlink, via Urbanshit)

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Pokestop Go meets Art

Die Pokestops definieren sich gerne an und als öffentlich zugängliche/r Kunst. Hier in Potsdam Mittelmark frage ich mich täglich, ob die alten über-drei-Brücken-Kumpels von Art EFX Lizenzgebühren für all die von ihnen bemalten Stromkästen kassieren, von denen hier jeder ein Pokestop zu sein scheint. Wahrscheinlich eher nicht… Dabei machen die soviel mehr als nur „Sinnlose Teile“.

(via ChiefChecker)

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Berliner Bäckerin (82) sucht Nachfolger

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(Symbolfoto: Pixabay)

Mein Vater hat einst den Beruf des Bäckers gelernt und dann dennoch (leider) nicht in diesem gearbeitet. Genau genommen hatte er seit dem auch nie wieder wirklich gebacken. Zu wissen aber, dass er diesen Beruf mal gelernt hatte, hat in mir das Bewusstsein fürs Handwerk geweckt, weshalb ich auch mal eine Handwerkerausbildung zum Maler/Lackierer in meinen Lebenslauf packte. Ein Bewusstsein, das heute vielen Menschen total abgeht. Handwerk heißt meistens leider: unbequeme, körperliche Arbeit zu Frühaufsteherzeiten, die zu dem noch beschissen bezahlt wird. Fast keiner der vielen jungen Menschen, mit denen ich täglich zu tun habe, denken über eine handwerkliche Arbeit nach. Klar, mit der lässt sich nun mal leider eine Familie selten gut ernähren. Versteh ich. Heute wollen alle was mit Medien machen und dabei für so wenig Aufwand wie nötig so viel Geld wie möglich verdienen.

Dabei sind gerade Handwerksberufe nicht unwichtig. Wer schon kann sich selber eine komplette Heizungsanlage installieren? Die Stromversorgung komplett selber klemmen? Eine Decke auf Stoß tapezieren?! Richtig… Kaum wer. Geht ja schon beim Brötchenbacken los.

Waltraud Balzer arbeitet seit über 30 Jahren in ihrer Bäckerei in Berlin Mitte. Nun würde sie verständlicher Weise gerne mal in Rente gehen und ihren Laden in die Hände des Nachwuchses legen wollen. Allein, sie findet keinen jungen Bäckermeister, der ihren gut laufenden Laden und vor allem ihre Rezepte übernehmen wollen würde (Link zu Springer). Und so wird aus guter, alter Handwerkskunst eben „schnell mal Brötchen vom Zulieferer in der Bahnhofsbäckerei aufbacken und als frisch verkaufen“.

In der Familie gibt es niemanden, der die Tradition weiterführen könnte. „Ich war durch meinen Beruf so eingespannt, dass ich nie eine Familie gegründet habe“, sagt Balzer. Wer die Bäckerei übernimmt, bekommt auch ihre „Schatzkiste“, eine Pappschachtel mit Rezepten. „Das ist uralt Lavendel“, sagt Balzer im Berliner Slang. Aber eigentlich ist ihr Geheimnis einfach: „Keine Chemie und dafür ein Pfund Butter mehr in den Teig.“

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