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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Elf99 Spezial aus dem Oktober 1990: „Die Kinder vom Busbahnhof“ – eine Doku über Jugendliche in Pößneck (Thüringen)

Ich finde mich in dieser flashbackenden Doku häufig selbst wieder, auch wenn ich damals mit 14 noch etwas jünger war, als jene fast jungen Erwachsenen in diesem Elf99 Spezial aus dem Jahr 1990, die über ihre Sehnsucht nach Freiräumen für sich reden. Und darüber, dass diese ihnen nicht gewährt wurden. Ich erinnere mich recht gut an diese Zeit. Keine Ahnung, wie es damals im Westen aussah, da war ich bis dahin selten bis nie. Aber bei uns Kids im Osten, war es nicht nur dort ziemlich genau so. Und dann hingen wir nachmittags und abends auf dem damals noch offenen Schulhöfen rum. Im Sommer im Schwimmbad. Ansonsten vor dem Tante Emma-Laden in der Vorstadt. Keiner wollte uns an nur einem dieser Plätze haben. Genau genommen wollte uns damals überhaupt niemand auch nur irgendwo haben. Weil wir störten. Alle, jeden, überall. Das war der Zeit und den damaligen Umständen geschuldet. Einer Zeit, in der wir einfach alle auf den Sack gehen wollten. Auch und gerade, weil sie uns keinerlei Freiräume zugestehen wollten. War schlimm, aber auch ein bisschen geil, weil schon auch sehr anarchistisch. Wobei wir damals nicht wussten, dass es dieses Adjektiv überhaupt gab. Und wofür es stand sowieso nicht. Wir trafen uns, versuchten Nazis zu meiden und hatten jugendlichen Spaß. War gut.

Mir fehlt hierbei ein bisschen die kritische Auseinandersetzung mit den damals gedeihenden Nazistrukturen, die 3-4 Jahre später das jugendlich, ländliche Leben komplett im Griff hatten, aber das spiegelt auch ganz gut die gesellschaftliche Auseinandersetzung damit statt, die eigentlich nicht stattfand, was uns damals schon tierisch ankotzte. Manche dieser Tüpen sitzen heute vielleicht in ostdeutschen Landesparlamenten. Weil sie schon in den 1990ern als nicht so schlimm empfunden wurden.

Ansonsten: sehenswertes Zeitdokument.


(Direktlink, via Jens)

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Mira at #Unitedwestream Arte Concert Katerblau

Ich höre hier seit Tagen diese ganzen Live-Streams von überall und bin damit nicht wenig überfordert. Ich schrieb auf meinem Twitter vorhin, und meinte das eigentlich nur semi-ironisch: „Quarantäne Tag 23; Höre mir 38 Mixe im Livestream gleichzeitig an und warte auf den Moment, in dem alle einmal synchron laufen.“ Das packste halt alles nicht live und mal so am Rande…

Aber dieser Mix hier von Mira mal wieder, der so schön passend unter #Erzählung getaggt wurde, nimmt mich dann doch mal wieder voll mit. Er hat so viele unfassbar schöne Momente, die ich gar nicht genau einzusortieren weiß, und dann kommt da diese „Loverboy“-Reminiszenz um die Ecke. Und ich lieb’s. Hart.

To play in my musically home Katerblau in front of cameras for Arte Concert and Unitedwestream organized by the Clubcommission in an empty room to save our club culture in times of quarantine was one of the hardest sets for me ever 💔
To realize slowly what this means finally released all emotions and I cried badly after…
BUT to see how many of you were watching us live and supporting us, from cats to kids, from North to South and East to West all over the world all together in this very moment 💫❤️🙏
This left me speechless and it’s still pretty overwhelming to watch your stories and read all those lovely comments and messages!
Thank you guys! This was amazing! This felt like being part of music history and to share that is so important.


(Direktlink)

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Mufasa x Hypeman verbreiten gute Laune

Ihr kennt Mufasa. Und weil gute Laune gerade auch in Zeiten wie diesen nicht unwichtig ist, verbreitet Mufasa gute Laune. So zumindest seine Absicht – und ich finde, das funktioniert doch ganz gut.

„Just want to spread good vibes around the world during this tough time. Stay safe and stay blessed.“


(Direktlink)

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Neues Material von Aphex Twin

Richard David James aka Aphex Twin hat vor ein paar Tagen seinen Vater Derek verloren. Wohl auch für ihn hat er die Tage darauf ein paar neue Tracks auf seinen Soundcloud-Account geladen. Unter anderem dieses wundervolle Ambient-Stück, das als Cover ein Foto seines Vaters zeigt. Erinnert nicht wenig an sein geniales „Rhubarb“ und hat nicht wenig Potenzial ein echter Klassiker zu werden.

Auch neu auf Soundcloud geparkt:


(via Groove)

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