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Schlagwort: Crap

Deutschland-Schminke ist vergiftet

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(Für’n Arsch: Deutschland-Schminke, Foto unter CC BY 2.0 von azrael74)

Das Verbraucherschutzministerium in Baden-Württemberg hat 14 dieser Schminkstifte untersucht, mit denen sich einige Deutsche während sportlicher Großereignisse gerne die Flagge ihres Landes ins Gesicht malen. Danach haben sie 14, also alle, aus dem Verkehr gezogen. Der Grund dafür sind bedenkliche Inhaltsstoffe. Die meisten der Stifte wurden in China produziert.

So fanden die Experten bei 9 der 14 Produkte den seit 1993 EU-weit verbotenen Farbstoff Lackrot (CI 15585), der im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Bei 12 Proben seien nicht alle Inhaltsstoffe gekennzeichnet gewesen; 5 Proben enthielten der Mitteilung zufolge einen gelben Farbstoff, den die Forscher nicht identifizieren konnten. Vermutlich handele es sich dabei um einen in der EU nicht zugelassenen Inhaltsstoff.

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Ein CDU-Bürgermeister bedauert die Legalität von Homosexualität

Sven Heibel, CDU-Politiker und Ortsbürgermeister von Herschbach im Oberwesterwald, Rheinland-Pfalz hat heute Morgen öffentlich auf Facebook die Straffreiheit für Homosexuelle bedauert. Diese wird seit der Abschaffung des § 175 StGB am 11. Juni 1994 gewährleistet – bis dahin stand die gleichgeschlechtliche Liebe unter Strafe. Nicht ganz ohne Stolz auf seine scheinbar zu Schau getragene rebellische Ader tippelte er diesen Beitrag.

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Dafür gab es natürlich ganz ordentlich auf die Heibelsche Mütze, so dass er seinen Beitrag wieder löschte. Vorher allerdings reagierte er in den Kommentaren auf verschiedene Fragen, die nicht wenige dort stellten. „Wenn Homosexualität noch begünstigt und gefördert wird, dann bin ich für eine Strafbarkeit von bestimmten Unzuchten!“ meinte er. Und später: „Und Entschuldigung, aber als Christ kann man Homosexualität nun wirklich nicht gut heißen! „ Mittlerweile rudert er ein bisschen zurück, aber irgendwie auch nicht so ganz. Er sieht in der Bestrafung von Homosexualität keine Diskriminierung Homosexueller. Das sei halt seine Meinung. „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ Und so.

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Dem SWR sagte Heibel, er habe nicht zum Ausdruck bringen wollen, dass er die Gefängnisstrafe für Schwule wieder einführen wolle. Er habe nur zeigen wollen, dass es auch andere Meinungen gebe, nicht nur in seiner Partei, auch in der Gesellschaft. „Ich will niemanden diskriminieren, aber wir haben eine Schutzpflicht für unsere Kinder“, sagte Heibel.

Es sei einfach nicht schön, wenn auf dem Christopher Street Day in Köln Schwule zu sehen seien, die sich öffentlich küssten. „Dieses Bild, dass der Schwule glorifiziert wird, das mag ich nicht“, sagte der CDU-Politik. Im Versammlungsrecht beispielsweise könne doch geregelt werden, dass „bestimmte Dinge“ öffentlich nicht mehr erlaubt seien.
(Zeit Online)

(via Daniel)

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Die GEMA zur Fußball-WM 2014

Keine Ahnung, in welchem konkreten Kontext dieser Brief versendet wurde, aber die GEMA macht schriftlich schon mal klar, wohin der Hase läuft, wenn man die kommende Fußball-WM auf einem Bildschirm zu übertragen gedenkt. Nur, damit das keiner außer Acht lässt. Und so. „Auch die Kommentare der Reporter sind urheberrechtlich geschützt.“ Dass das klar ist!

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(via reddit)

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Warum die CDU wie eine Kuh ist: ein Wahlwerbespot der Ahauser CDU

Nein, ich fürchte, das ist keine Satire. Ich fürchte gar, die meinen das ernst. Und Christian Terschluse von CT Film hat denen offenbar verkaufen können, dass das irgendwen ernsthaft dazu bewegen würde, sein Kreuzchen bei der CDU zu machen. Womöglich gar hat er dafür noch Geld bekommen. Auch einer der unzähligen Gründe, warum man die CDU eigentlich so gar nicht wählen kann. Und wo zur Hölle liegt eigentlich Ahaus? Heilige Kuhscheiße!


(Direktlink, via reddit)

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Linke Kriminalität und eine lustige Statistik

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(Statistisch relevante, linke „Straftäter“. Foto unter CC von Der Bildermacher)

Das ist putzig. Das Bundesinnenministerium meldete letztens einen 40%igen Anstieg der von links motivierten Straftaten. Im Vergleich zum Vorjahr. Klingt erstmal ziemlich dramatisch. Man sieht dabei förmlich an jeder Ecke irgendwelche Autos brennen oder zerstörte Schienen der Deutschen Bahn. Oder auch demolierte Polizeikarren. So was halt.

Jetzt aber stellt sich raus, dass diese Statistik nur unwesentlich auf einem tatsächlichen Anstieg von etwaigen Sachbeschädigungen, Körperverletzungen oder gar auf Schlimmerem beruht, sondern das sich der eher durch Verstöße gegen das Versammlungsgesetz erklären lässt. Diese nämlich entstehen dann, wenn mal wieder irgendwo von hunderten Leuten irgendwelche Nazi-Demos blockiert werden. „Die Gesamtzahl dieser Verstöße ist von 802 auf 1924 gestiegen.“ Wenn Oma Müller nämlich auf einer Sitzblockade gegen Nazis weggetragen wird, zählt das hier als „von links motivierte Straftat“.

Selbst in Polizeikreisen wird die Statistik als „abstrus“ gewertet. „Wenn jemand aus dem bürgerlichen Lager an einer Sitzblockade teilnimmt, begeht er zwar eine Straftat. Aber man muss sich fragen, ob es Sinn macht, das als ,Politisch motivierte Kriminalität links‘ zu melden“, sagt ein hochrangiger Ermittler.

Das Bundesinnenministerium hat deshalb Bundeskriminalamt und Landeskriminalämter aufgefordert, den Themenfeldkatalog für politisch motivierte Straftaten zu überarbeiten. Eine entsprechende Empfehlung an die Innenministerkonferenz wird aber vermutlich erst im kommenden Jahr vorliegen.

Im Vergleich dazu aber ist es keine „von rechts motivierte Straftat“, wenn Leute aus der rechten Szene bei Magdeburg den türkisch stämmigen Besitzer einer Dönerbude fast zu Tode prügeln.

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Kölner Staatsanwaltschaft bringt Reverse-Graffitis zur Anzeige

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(Foto unter CC von KylaBorg)

Die beklemmendste Satire schreibt dann eben doch nicht der Postillon sondern das Leben selbst. In Köln nämlich ist man sackig auf die Leute, die mit Hilfe von Schablonen, Zahnbürsten und Kärcher den Dreck von den Häuserwänden holen und dabei nette, „saubere“ Bilder hinterlassen. Reverse-Graffiti, kein so neues Ding, aber auch keines von dem man je dachte, dass sich daran auch nur irgendwer stören könnte. Die taz titelt ganz passend: „Unser Dorf soll schmutzig bleiben„. Weil gleichmäßiger Schmutz ist gut für alle und irgendwie auch viel schöner, scheint die Kölner Staatsanwaltschaft zu meinen und bringt jetzt jeden erwischten Fall von Reverse-Graffiti zur Anzeige.

All der Dreck von Verkehr und Industrie hat sich festgesetzt in den Nachkriegsbetonflächen und stellt so die perfekte Leinwand dar für eine neue Form der Street Art, die man Reverse Graffiti nennt: Künstler malen Bilder an Wände irgendwo in der Stadt, doch nutzen sie dafür keine Farbe, sondern Sandstrahlgeräte, Hochdruckreiniger oder Zahnbürsten. Sie befreien Teile der Wände von altem Ruß und Staub, und wie bei einer Radierung entsteht im Kontrast zwischen schmutziger und frisch geputzter Wand das urbane Kunstwerk. Vergänglich, umweltfreundlich, und ohne Sachschäden.

Die Grüne Jugend NRW fragt mit einem offenen Brief mit 10 Fragen mal nach, ob die da in Köln noch alle Latten am Zaun Dreck an den Wänden haben und ob das so muss.

1. Ist das private Säubern von Flächen Ihrer Meinung strafbar? Wann werden Einwohner*innen der Stadt Köln darüber informiert, dass sie ihre eigenen Wohnungen nicht mehr säubern dürfen?

2. Wann möchte die Verwaltung endlich Rußpartikel und deren Erzeuger*innen sanktionieren?

3. Ist die Verwaltung der Meinung, dass städtische Straßenreinigung durch ihre Maßnahmen zur städtischen Sauberkeit Kosten entstehen lässt, da die anderen Flächen hinterher dann ebenfalls sauber gemacht werden müssen?

4. Wäre es sinnvoller, die Stadt gleichmäßig im Dreck versinken zu lassen? Wenn ja: Bitte die einzelnen Veedel nach Drecksqualiät auflisten.

5. Wird zu diesem Zweck überlegt, Müll und Dreck von Gebieten in andere zu bringen?

6. Wie geht die Verwaltung mit dem Sandstrahlen des Kölner Doms um, da dieser nur stückweise gereinigt wird?

7. Wird Regen, der ebenfalls nur partiell öffentlichen Raum säubert, auch zur Anzeige gebracht?

8. Wird geplant, Strafanzeige gegen Tauben zu stellen, da diese in einigen Stadtgebieten mehr Dreck machen als in anderen?

9. Wird das Entfernen von Hunde- und anderem Kot in Köln ebenfalls bestraft?

10. Sollte man zukünftig davon absehen, Müll aufzuheben, um einer Anzeige zu entgehen?

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