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Schlagwort: Documentary

Die Techno-Fibel „Der Klang der Familie“ kommt als Doku ins Fernsehen

Felix Denk und Sven von Thülen haben mit ihrem Buch „Der Klang der Familie“ vor zwei Jahren ein Must Read über die Zeit nach dem Mauerfall und den Techno in Berlin veröffentlicht. Dieses fasst so ziemlich all das zusammen, was meine Liebe zum Techno damals gebar und zum Teil heute noch ausmacht. Außerdem spiegeln sich darin ganz wunderbar die Wochenenden meiner Jugend.

Und weil das Buch schon so klasse war, kommt nun vom selben Team noch eine Doku hinterher. Ausgestrahlt wird diese wohl am 27. Juli auf arte, hier ist der Trailer. Und wenn ich an dem Tag nicht auf irgendeinem Techno-Festival rumgurke – ist schließlich Sommer – werde ich mich ganz gepflegt vor den Fernseher hocken und auf arte eine kleine Zeitreise ins verrückte Berlin nach dem Mauerfall unternehmen. Mit ganz viel Techno und noch viel mehr Liebe. Ein Grund zur Vorfreude.

(Direktlink, via Tanith)

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Kurz-Doku über Nightmares on Wax: N.O.W. is the Time

George Evelyn ist als Nightmares on Wax mittlerweile 25 Jahre bei Warp Records und hat zumindest in einigen Kreisen der werten Musikliebhaberschaft ganz zu Recht Weltruhm erlangt. Zur Feier des Vierteljahrhunderts gibt es nächsten Monat nicht nur eine von Evelyn gepackte Compilation, sondern auch die Kurz-Doku von Rollo Jackson, die sich dem Schaffen von Nightmares on Wax widmet.

(Direktlink, via XL8R)

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Doku: Art War – Wie ägyptische Künstler mit Spraycan und Kleisterkübel für den Frieden in Ägypten bomben

Der beeindruckende Dokumentationsfilm von Marco Wilms aus dem Jahre 2012 lief gestern Abend auf arte+ und kann nun sieben Tage online auf arte+7 gesehen werden.

„Art War“ begleitet junge ägyptische Künstler in der Zeit nach dem arabischen Frühling bis zum Sturz des Präsidenten Mursi und der Muslimbruderschaft. Der Dokumentarfilm erzählt von der Explosion ihrer Kreativität nach der Diktatur Mubaraks und zeigt, wie sie lernen, Kunst in noch nie gesehener Weise als Waffe im Kampf für ihre unvollendete Revolution einzusetzen.

„Art War“ begleitet junge ägyptische Künstler in der Zeit nach dem arabischen Frühling bis zum Sturz des Präsidenten Mursi und der Muslimbruderschaft. Der Dokumentarfilm erzählt von der Explosion ihrer Kreativität nach der Diktatur Mubaraks und zeigt, wie sie lernen, Kunst in noch nie gesehener Weise als Waffe im Kampf für ihre unvollendete Revolution einzusetzen. Ihre großformatigen Graffitis und Gemälde erzählen von Unterdrückung und Aufbruch; Elektropunk und Rap liefern den Soundtrack zum Lifestyle der ägyptischen Revolutionsjugend.


(Direktlink)

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Doku: David Bowie, der Weg zur Legende

Sehr gute und deshalb sehenswerte arte-Doku über das Schaffen David Bowies.

Anhand von Archivaufnahmen und nie gezeigten Filmausschnitten lassen David Bowie und seine engsten Begleiter die fünf wichtigsten Momente in der Karriere des Ausnahmekünstlers lebendig werden: seinen Durchbruch 1971 und die Veröffentlichung der legendären Alben „Young Americans“ (1975), „Low” und „Heroes” (beide 1977), „Scary Monsters” (1980) sowie „Let’s Dance” im Jahr 1983.

Bowie, der nie Rockstar werden wollte, gilt als Erfinder der modernen Popmusik. Im Laufe seiner 40-jährigen Karriere und 25 Platten hat der Musiker nie aufgehört, aktuelle Trends aufzugreifen und sich genreübergreifend immer wieder neu zu erfinden.

Ende der 60er Jahre war er einer der Mitbegründer des Glam Rock, seinen Durchbruch feierte er als exzentrischer Außerirdischer Ziggy Stardust, weitere Bühnenpersönlichkeiten folgten – jede mit eigener Maske und eigenem Konzeptalbum. In seiner Berliner Zeit wandte er sich – von deutschem Krautrock beeinflusst – dem aufkommenden Elektro und New Wave zu. Kommerziell und weltweit erfolgreich wurde er in den 80er Jahren mit den Alben „Scary Monsters“ und „Let’s Dance“. Auch im folgenden Jahrzehnt zeigte er sich gewohnt kreativ und ehrgeizig. Seine Alben aus den 90er Jahren sind wie ein Spiegel seines gesamten Schaffens. Nach seiner zehn Jahre andauernden Pause zieht er in seinem letzten Album „The Next Day“ Bilanz.

Ein Blick zurück zu jenen fünf Momenten in der Geschichte, die den vielgestaltigen innovativen Künstler zur Legende werden ließen. Zu Wort kommen unter anderem Weggefährten wie Mick Ronson, Brian Eno, Tony Visconti, Nile Rodgers.

ARTE zeigt die Sendung anlässlich der David Bowie-Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau (20. Mai bis 10. August 2014), der die große Londoner Werkschau nach Berlin holt.


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Doku-Teaser: „The House That Chicago Built“ und die Frage nach der allerersten House Platte

Lil‘ Louis, der wohl nicht ganz zu Unrecht als Vater der House Music durchgeht, schickt sich an, eine Dokumentation über House zu produzieren: The House That Chicago Built. Vermutlich gäbe es dafür keinen besseren. Und: er hat sie alle dabei! Im Film stellt er allen die Frage, welche den wohl die allererste House Platte gewesen wäre. Und: keiner kann das so aus dem Stand beantworten. Daraus kann man schon mal einen Teaser machen, der zeigt, dass auch diese Frage in The House That Chicago Built beantwortet wird. Könnte ein durchaus sehenswerter Film werden.


(Direktlink, via BMI)

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Über junge Trainsurfer in Südafrika

Trainsurfing, das in Südafrika unter dem Begriff Staff Riding bekannt ist und eine nicht seltene Freizeitbeschäftigung junger Männer unter 25 darstellt, ist in etwa das, was wir hier im Berlin der 90er auf und an S-Bahnen praktiziert hatten. Nur eben viel krasser.

Der Fotograf Marco Casino hat diese Staff Rider besucht und über das sprechen lassen, was sie antreibt. Ein sehenswertes Portrait darüber, wie junge Menschen ihr Leben zu definieren versuchen, wenn eigentlich nicht viel dafür bleibt, das tun zu können. Wurde heute zurecht mit dem 1. Preis der Kategorie „Online Short“ des 2014 World Press Photo Multimedia Contests ausgezeichnet.

The population is almost entirely made up of blacks, but strongly multiethnic: all the eleven South Africa’s official languages are spoken in the township.
The almost total majority of surfers are kids under 25. Amputations and death are really common. The Prasa Metrorail, the SA train company, is one of the foundations of their society.This connection between train and citizens remained very strong over time. The spectacular and risky act of train surfing becomes the framework to tell the Katlehong’s young people social fabric.This place has been the epicenter of the anti-apartheid’s guerrillas, and on the eve of the twentieth anniversary of the facts that we all know , the situation of segregation has remained more or less unchanged in daily life.
In a context where violence , rampant poverty , abuse of alchool/drugs and infant birth/AIDS are the masters , the train surfing is configured as the search for a social redemption that will never come for the characters of this story .
Staff Riding is part of a long-term project about the township lifestyle 20 years later the struggle against apartheid.

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Wie man einen Parmesan zerteilt

Was ich nicht wusste: Parmesan wird nicht geschnitten, sondern schlicht gebrochen. Vermutlich wird das heute industriell auch anders gehandhabt, aber der alte Käse-Meister Carlo Guffanti bricht die Käseräder auch heute noch auseinander. Das sieht nach richtig Arbeit aus und ist alles andere als ein Schreibtisch-Job.


(Direktlink, via reddit)

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20 Years Of Kompakt – The Pop Documentary

Kompakt. 20 Jahre. Für ein schnellebiges Geschäft wie das des Technos eine damals wahrscheinlich ungeahnt lange Zeit. Ich habe in dieser Zeit dutzende, wenn nicht hunderte Labels, kommen, blühen, gehen oder absaufen sehen. Kompakt war immer da, auch wenn die musikalische Schnittmenge für mich eher immer gering war. Ich habe vergleichsweise wenig Platten des Labels aus Köln, allerdings weitaus mehr, die über Kompakt vertrieben wurden. Als ich damals mit Tobi das Label machte, wollten wir mit denen immer einen Deal, dass die auch alle unserer Platten vertreiben würden, was sich bei den wenigen, die sie tatsächlich vertrieben, durchaus bemerkbar machte. Daraus wurde nie was. Waren keine dicken Namen an Board, lehnten sie den Vertrieb ab. Aber offenbar haben sie für sich meistens vieles richtig gemacht – ansonsten ständen sie heute nicht da, wo sie nunmal stehen. Das hier ist ihr eigener Blicke auf 20 Jahre ihres Schaffens in Form einer Dokumentation. Natürlich schwer musikalisch. Happy Birthday, Kompakt!

Eine Kritik allerdings sei mir am Rande mal erlaubt: als Ambientliebhaber finde ich eure Pop-Ambient Serie furchtbar uninnovativ und Teils gar sterbenslangweilig. Aber das war es schon.


(Direktlink)

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Doku: Homs – Ein zerstörter Traum

Ich habe seit ein paar Monaten beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die im November letzten Jahres mit ihren ganzen Familien aus Homs flohen und hier im Süden Berlins Zuflucht fanden. Natürlich sprach keiner von ihnen nur ein Wort Deutsch, sie konnten ja nicht wissen, dass das für sie irgendwann mal sinnvoll sein könnte. Die Kommunikation zwischen uns, die anfänglich täglich stattfand beschränkte sich auf „Hände und Füße“ und auf das Wesentliche. Wir spielten. Billard und an der Konsole hin und wieder. Ich stelle die Computer-Tastaturen auf arabisch um. Dinge eben, für die des keiner Sprache bedarf. Ganz anders wenn es darum ging, sich doch mal verständigen zu müssen. Das Smartphone einrichten, den WLAN-Schlüssel übertragen, Videos auf das Tablet bekommen, ganz alltägliche Fragen zum Einkauf klären, solche Sachen eben. Wir versuchten es mit dem Google Translator, der zwar Vokabeln kann, aber bei Sätzen komplett aussteigt und nur für noch mehr Missverständnisse sorgt.

Dabei entstand bei ihnen hin und wieder Frust. Nicht weil sie sauer waren, nein. Sondern weil eben Tätigkeiten, die bis dorthin in ihrem Leben völlig alltäglich waren, nun für sie ohne Hilfe nicht mehr zu bewerkstelligen waren und wofür sie nicht einmal etwas konnten. Klar, versuchte ich immer auch gerne stundenlang irgendwie mit ihnen diese neuen Herausforderungen auf irgendeine Weise stemmen zu können. Das gelang und gelingt immer noch nicht ganz. Aber es wird besser. Die Kleinen gehen mittlerweile zur Schule, die Großen machen Sprachkurse. Die Kleinen finden ohnehin fast immer einen Weg, sich mit Gleichaltrigen zu verständigen. Auf dem Trampolin oder am Tischtennistisch muss man nicht viel sprechen. Die Großen hingegen wollen schon gerne mal auch einfach nur reden, glaube ich. Ihnen dabei zuzusehen, wie sie nach Monaten das erste Mal mit ihren Freunden skypten – Freunden, die nach wie vor in Homs ausharren und von denen sie nicht mal wissen konnten, ob diese noch leben würden – ging mir tief ins Herz. Sehr tief.

Es handelt sich um zwei Familien. Eine davon hat vier Söhne und zwei Töchter. Der Vater ist Zahnarzt, zumindest war er das, als sie noch in Homs lebten. Die Mutter Lehrerin. Es ging ihnen dort vor dem Krieg wohl verhältnismäßig gut. Sie hatten ein Haus mit sieben Zimmern und einem großen Garten. „Eine sehr schöne Haus“, wie mir der 17-Jährige heute nach seinen ersten Wochen Deutschkurs freudig und auch ein bisschen wehmütig mitteilen konnte. Hier leben sie mit der ganzen Familie in einem kleinen Haus mit vier Zimmern. „Sehr klein Haus“, wie er heute sagte. Er teilt sich sein Zimmer mit seinen drei Brüdern. Der älteste von ihnen kam mit Schussverletzungen, sein jüngster nach einem Beinbruch im Rollstuhl hierher. Beide haben sich zumindest körperlich erholen können. Was in all ihren Seelen vorgeht, kann ich nicht wissen – kann ich nicht womöglich auch nicht mal annähernd erfassen.

Sie sind jeden Tag dankbar und auch ein bisschen glücklich, hier sein zu können. Das äußern sie auf die ihnen und mir mögliche Weise kommunizieren zu können. Ein nicht immer einfaches Unterfangen. Sie sind hier und vergessen hoffentlich vieles von dem, was ihre Eltern dazu brachte, mit ihnen die Flucht zu wagen. Weg von dem Krieg, den Granaten, den Schüssen, den alltäglich tödlichen Gefahren. Was nützt es einem schon, wenn es dir wirtschaftlich verhältnismäßig gut geht, aber dir jeden Tag eine Bombe auf den Kopf fallen kann. Nichts. Gar nichts.

Die Welt sieht auf die Krim, in Syrien tobt nach wie vor ein Bürgerkrieg, an den man sich gewöhnt zu haben scheint. Eine wirkliche Verbesserung für jene, die darunter täglich leiden müssen, ist nicht in Sicht. Das dort ausharren und warten müssen dürfte dem Vorhof zur Hölle ziemlich ähnlich sein.

Und so sehen von hier per YouTube Bilder aus der Stadt, die einst die ihre war. Mir jegliche Möglichkeit, darüber dann auch nur halbwegs angemessen mit ihnen reden zu können, so gerne ich auch möchte. Das wird sich ändern. Der Deutschkurs schreibt seine ersten Erfolge. Der 17-Jährige wollte heute wissen wie alt und ob ich verheiratet sei, ob ich Kinder hätte und wie alt die wären. Man spürt, wie froh er darüber ist, endlich ein paar Sätze wechseln zu können. Er mag die Schule hier, die in Syrien war wohl nicht pralle. Er will als Fleischer arbeiten, das hat er schon in Homs gemacht. Seitdem er elf war, wenn ich das richtig verstanden habe. Damals, als die Stadt in der er aufwuchs, noch eine Stadt und kein Trümmerhaufen war.

Ich wusste nicht viel über Homs, als ich die Kids zum ersten Mal traf. Ich las ein bisschen was darüber, aber den Schrecken, den sie dort wohl erlebt haben müssen, konnte ich nicht mal annähernd realisieren. Natürlich nicht. Eben sah ich dieses Dokumentarfilm. Der macht es kein bisschen besser.

Heute lief diese preisgekrönte Doku auf arte. Talal Derki hat in den Jahren 2011 und 2012 den 19-Jährigen Basset begleitet und darüber diesen mitunter beklemmenden Film gemacht. Jetzt für sieben Tage auf arte+7.

Seit Herbst 2011 kämpfen der damals 19-jährige Baset und seine Kameraden aus Homs gegen Assads Truppen. Aus friedlichen Demonstranten werden bewaffnete Kämpfer, aus jungen Männern, für die Religion kaum eine Rolle spielte, werden im Angesicht des Todes gläubige Moslems. Der Dokumentarfilm wurde beim Sundance Film Festival 2014 ausgezeichnet.


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15 Jahre RBMA: What Difference Does It Make? A Film About Making Music

Man kann von Red Bull halten was man will. Ein durchaus beeindruckendes Netzwerk im Rahmen der elektronischen Musik-Szene haben sie mit ihrer Red Bull Music Academy definitiv aufbauen können und uns damit immer wieder Perlen in die Ohren gelegt.

Nun feiert die RMBA ihren 15. Geburtstag mit einem Film: What Difference Does It Make? A Film About Making Music. Und weil man dort noch nie zu deren gehörte, die sich lumpen lassen würden, bat man den preisgekrönten Regisseur Ralf Schmerberg darum, diesen Film umzusetzen. Hier ist er, wie so vieles was von der RMBA kommt, für jedermann im Netz zu sehen.

Die entstandene Dokumentation zeigt die Herausforderungen, mit denen heutige Musiker in einer modernen Welt konfrontiert werden.

Er wurde während der Red Bull Music Academy 2013 in New York gedreht, und mit dabei sind viele äußerst einflussreiche Musiker wie Lee ‘Scratch’ Perry, Brian Eno, Philip Glass, Giorgio Moroder, Erykah Badu, Nile Rodgers, Rakim, Skream, James Murphy, Debbie Harry, Stephen O’Malley und viele weitere.


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