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Schlagwort: Holocaust

Wenn ein Mädchen während des Holocausts Instagram benutzt hätte: Eva Stories

Geschichte nahebringen und veranschaulichen kann auch und gerade im Zeitalter der neuen Medien funktionieren. Wenn der Versuch dessen gut gemacht ist. Eva Stories würde ich vom Konzept zu diesen guten Versuchen zählen. So wird dort ab heute gezeigt, wie ein jüdisches Mädchen zur Zeit des Holocaust vielleicht mit Instagram umgegangen wäre. Aus der Sicht des Mädchens.

Based on a true story.
In memory of the 6 million Jews murdered in the Holocaust.
Starts May 1st @ 4pm Israel time.
הסטורי הראשון יעלה ב-1.5 ב-16:00.

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Trumps Gästebucheintrag in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

Donald Trump hat während seines Nahostreise auch die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Dort verweilte er circa eine halbe Stunde, hielt eine Rede und schrieb sich in das Gästebuch ein. „Es ist eine große Ehre, mit all meinen Freunden hier zu sein“, schrieb Donald Trump und setzte darunter: „So fantastisch + werde nie vergessen“. Vermutlich fiel ihm dabei nicht auf, dass er sich gerade nicht auf einer Sommerreise in einem Hotel verewigt hatte. „Unangemessen“ wäre da noch diplomatisch. Ein Reporter der „Times of Israel“ schrieb auf Twitter: „Er hat vergessen zu schreiben: Bis nächsten Sommer!“

Im Vergleich die Worte, die Obama im Jahr 2008 in Yad Vashem zu Papier brachte.

Dafür aber lobte Trump den philippinischen Präsidenten Duterte, dass der in seinem blutigen Anti-Drogenkrieg Menschen hunderte von Menschen umbringen lässt. Duterte mache einen “unbelievable job on the drug problem”.

Da weißte gar nicht mehr, was du zu all dem schreiben sollst. Böhmermann versucht es mit „he is absolutely dead inside“. Vielleicht trifft es das am ehesten.

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Eine Lange Nacht über Fredy Hirsch – Der stille Held von Auschwitz


(Foto: ArthurMcGillCC BY 3.0)

Wieder eine sehr hörenswerte Lange Nacht vom Deutschlandfunk.

„Sowohl in Theresienstadt als auch in der Hölle von Auschwitz gelang es dem klugen und unerschrockenen Humanisten Fredy Hirsch, Haltung und Anstand zu bewahren und sich für Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen.

In Auschwitz versuchte er, den jüngsten Häftlingen in einem von ihm der SS abgerungenen und eingerichteten Kinderblock den grausamen KZ-Alltag ein wenig zu erleichtern. In diesem Schutzraum konnten sie betreut spielen, singen und lernen. Sketche und Theaterstücke kamen zur Aufführung. Über fast preußisch strenge Sport- und Ordnungsmaßnahmen gelang es dem auf Sauberkeit und Hygiene bedachten Pädagogen, die seelischen und physischen Widerstandskräfte der Kinder zu stärken.“

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/01/28/lange_nacht_ueber_fredy_hirsch_dlf_20170128_2305_d2388df3.mp3]
(Direkt-MP3)

Ein Kommentar

„Dieser Teil unserer Geschichte ist in seiner Abartigkeit so einzigartig, dass er gar nicht vergessen werden kann.“

Ich bin heute weitestgehend um die ewig immer alles vergessen wollenden Kommentatoren rumgekommen, auf Facebook habe ich zwei-drei Knetbirnen „verbannt“, weil es solche waren, die nicht verstehen noch überhaupt erst zuhören wollen. Heute Morgen dachte ich noch, es werden viel mehr davon werden.

Ganz daran vorbei kam ich dann aber doch nicht, hier eine Sammlung an eben genau jenen Kommentaren, die „endlich vergessen“ wollen. Auch oder gerade die Verantwortung vergessen wollen, die wir alle tragen, um das nicht vergessen machen.


(Klick für in groß)

Passend dazu auch diese häufig versuchte Art der Argumentation.

Wohl für diese Menschen ist dieser Kommentar von Anja Reschke. Danke dafür. Es war einer der besten heute.


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Holocaust-Doku: Night Will Fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen

Bildschirmfoto 2015-01-27 um 14.39.06

Vorhin schrieb ich: „Letzte Nacht lief im Ersten eine Doku über “Night Will Fall”, einem Film-Projekt Alfred Hitchcocks, mit dem er versuchen wollte, die unbegreiflichen Grausamkeiten des Holocaust irgendwie darzustellen. Ich habe die gesehen und sowohl mein Magen als auch mein Herz wollten mich danach nur schwer schlafen lassen.“

Nun ist die Doku doch online und kann hier noch bis zum 03.02.2015 in der ARD Mediathek gesehen werden. Sie lief allerdings neulich schon auf arte und wird dort übermorgen, Donnerstag, 29. Januar um 01:25 Uhr, noch mal wiederholt. [Triggerwarnung: Alles!]

Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen

Bei ihrem Vorstoß über Europa entdecken die Alliierten 1945 die ersten Konzentrationslager. Aus dem Entsetzen über das Bild der Grausamkeiten entsteht das Bedürfnis, alles zu dokumentieren. Britische, amerikanische und russische Kamerateams beginnen mit ihren Aufnahmen. Renommierte Regisseure wie Alfred Hitchcock und Billy Wilder werden beauftragt, aus dem Rohmaterial schonungslose Dokumente der Todeslager zu erschaffen. Als Teil der Psychologischen Kriegsführung sollen die Filme der deutschen Bevölkerung gezeigt werden.

Doch während die Amerikaner rasch mit einem kurzen Film an die Öffentlichkeit gehen, verzögert sich die Fertigstellung des britischen Films von Alfred Hitchcock. Und es ändern sich die politischen Vorzeichen. Unter dem Eindruck des beginnenden Kalten Krieges und der Wiederaufbaupläne für die westdeutschen Sektoren scheint es plötzlich nicht mehr opportun, die westdeutsche Bevölkerung nachhaltig mit ihren eigenen Verfehlungen zu konfrontieren. Der Film landet unvollständig in den Archiven, eine Filmrolle gilt bald als gänzlich verschollen.

Nach jahrelangen Recherchen und neu aufgetauchtem Material ist es dem Imperial War Museum nun gelungen, den Hitchcock-Film vollständig zu rekonstruieren. Er wurde im Rahmen der Berlinale 2014 erstmals öffentlich in Deutschland aufgeführt. Der Dokumentarfilm „Night Will Fall“ zeigt die Wiederherstellung des Hitchcock-Films mit den verantwortlichen Experten – und rekonstruiert zugleich mit Hilfe von Zeitzeugen – ehemaligen Lagerinsassen ebenso wie ehemaligen Soldaten und Kameraleuten – die Befreiung der Konzentrationslager 1944/45: Ungesehene Bilder und unerzählte Geschichten über eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts.
(Arte)

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Modelabel Zara druckt gelben Stern auf gestreiftes Hemd

Bildschirmfoto 2014-08-27 um 15.07.37

Das spanische Modelabel Zara hat ein Baby T-Shirt entwerfen lassen, das einen gelben Stern auf einem gestreiften Leibchen trägt. Es sollte den Namen „Sheriff“ bekommen und munter im Handel verkauft werden. Offenbar ist bei Zara keinem aufgefallen, dass das Shirt nicht nur entfernt an die gestreifte Kleidung von KZ-Häftlingen erinnert.

Dort aber sah man sich bei diesem Shirt „Inspiriert von Sheriff-Sternen aus klassischen Western“. Idioten.

Nachdem sich ganz zu Recht jede Menge Kritik im Netz breit machte, hat Zara sich entschuldigt und das Shirt aus dem Online-Angebot genommen. Es tut uns leid. Der gesuchte Artikel ist leider nicht mehr verfügbar. Was genau ihnen nun mehr leid tut, wird aus diesem Textbaustein nicht erkenntlich – die Tatsache so ein Shirt in Produktion gegeben zu haben, oder es jetzt nicht mehr verkaufen zu können.

Bei dem Fall handelt es sich nicht um den ersten Produkt-Fehltritt bei Zara. So musste das Unternehmen im Jahr 2007 eine Handtasche aus seiner Kollektion entfernen, die mit bunten Hakenkreuzen verziert war. Zuletzt gab es Aufregung über Zara-T-Shirts mit dem Slogan „White is the new Black„.
(SpOn)


(via Sueddeutsche)

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