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Schlagwort: Internet

Eine verdammt ehrliche Artikelbeschreibung zum Verkauf eines Autos

Bildschirmfoto 2016-06-21 um 09.42.53

Hanssolo85 bietet auf eBay gerade seinen ollen Renault Clio B Phase 2 1.2 16V Privilege an. Offenbar verbindet ihn mit diesem Auto nicht die tiefste Liebe und so schreibt er sich diese problematische Beziehung und den damit verbundenen Frust in der Artikelbeschreibung von der Seele. Die Trennung fällt ihm offenbar alles andere als schwer. Ob das den Verkaufswert erhöhen wird ist unwahrscheinlich, aber er ist dabei so ehrlich, wie manche KFZ-Dealer es ihr Leben lang nicht gewesen sein dürften. Viel Glück, Hanssolo! Go for it!

Hallo liebe Liebenden!

Zum Verkauf steht: $DREGGSKARRE! Ein Renault Clio Bj. 2001. Der Schrotthaufen, oder das, was von ihm übrig ist, nachdem ich ihn drei Jahre geschunden, gefoltert, malträtiert, vollgequalmt, verlebt, verbraucht und misshandelt habe. Rest-TÜV bis 10.2016.

#defekt #schrott #kaputt #groschengrab #bastelfahrzeug #sargnagel #verkehrsbehinderung

Fangen wir der Einfachheit halber damit an, was an dem Kackfass noch funktioniert:

Klimaautomatik arbeitet bisher einwandfrei.
Motor schnurrt, wie ein Kätzchen. (Wenn man von dem infernalischen Krach, durch den gelochten Auspuff, absieht.)
Gurte lassen sich problemlos anlegen.

Der Rest von dem Fahrzeug ist absolut am Ende.

Die Kupplung ist im Arsch. (Bevor wieder 100 Mails kommen: Der Kübel ist NICHT fahrbereit!)
Motor verliert Wasser (sicher wieder mal das scheiß Thermostatgehäuse, war schon mal defekt, is ne Krankheit von diesen Mistdingern.) und verliert Öl. (Dürfte Ventildeckeldichtung sein, aber was weiß ich schon?)
Service- und ABS-Leuchte leuchten. (Keine Ahnung, ob es ein ABS-Ring, oder sonstwas ist. Das ist mir auch scheißegal.)
Die Heckbeleuchtung hat einen Massefehler. (Sobald es regnet, blinkt das Heck, wie ein Weihnachtsbaum auf Koks und der Heckscheibenwischer läuft Amok.)
Airbagleuchte leuchtet, wenn sie Lust dazu hat. (Bekanntes Problem, die Kabel verlaufen unter dem Fahrersitz und wenn man etwas daran herumzuppelt, verschwindet der Fehler für ein paar Kilometer.)
Die Antriebsachse rechts ist ausgeschlagen. (Bei scharfen Kurven rattert es, wie eine 100 Jahre alte Straßenbahn.)
Der Auspuff ist perforiert. (Die Kiste röhrt wie ein brünftiger Elch und wird garantiert keine AU der Welt mehr bestehen.)
Das Motorlager ist schön spröde und rissig. (Nur eine Frage der Zeit…)
In der Mittelkonsole rasselt irgendwas, wie ein Sack Nüsse. (Fragt mich bloß nicht, woher das kommt. Ist nervig, aber hat bisher nicht zu nachteiligem Fahrverhalten geführt.)
Die Sitze sind völlig fertig und versifft. Und zwar alle. (Hinten hat ein Hund gelebt, vorne ein Suchtraucher. Der Beifahrersitz hat mal einen halben Liter Hefeweizen geschluckt. Der Fahrersitz hat mehrere Brandlöcher und einen großen Riss.)
Das „Fahrzeug“ hat mehrere Unfallschäden, die man auf den Fotos hoffentlich erkennen kann. Hinten links wurde das Gefährt bei einem Einparkversuch von einer Laterne angegriffen und leicht verwundet. Ein paar Kratzer vorne links am und unter dem Scheinwerfer hat ein VW Golf Variant hinterlassen, als er zu stark gebremst hat.
Am Dach sind ein paar Hagelschläge zu erkennen.
Die Befestigungsnase vom Schaltsack ist abgebrochen. (Ich finde „Schaltsack“ sollte mal Wort des Jahres werden.)

Ach ja, das Stromkabel für die Endstufe im Kofferraum, Verbandskasten, Wahndreieck und Dosenpfand sind NICHT Bestandteil dieser Auktion und wurden dem Fahrzeug bereits entnommen. Der Tank enthält laut Bordcomputer noch sieben Liter Super. Der Aschenbecher kann auf Wunsch vor der Übergabe noch befüllt werden.

Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Wenn mir noch irgendwas einfällt, das ich vergessen haben könnte, werde ich die Informationen selbstverständlich ergänzen.

Wer jetzt noch nicht abgeschreckt ist, kann sich den rollenden Eimer Scheiße entweder ansehen und darauf bieten, oder möge für immer schweigen.
Fahrzeugbesichtigung ist nach Absprache möglich. Preisverhandlungen gibt es keine. Wer Bock hat, sich diesen kostenintensiven Sargnagel ans Bein zu tackern, soll ihn mit eigenen Augen begutachten und an der Auktion teilnehmen. Wer das nicht will, soll mich in Ruhe lassen! Für nervige Diskussionen, mit Inhalten, wie: „Was ist letzter Preis?“, oder „Ich gebe Dir 200 sofort, wenn du die Auktion beendest!“, habe ich weder Zeit, noch habe ich Lust dazu.

Das Wrack muss bis spätestens sieben Tage nach Auktionsende abgeholt werden!

Jedes Gebot ist BINDEND. Es gibt KEINE NACHVERHANDLUNGEN!
Spaßbieter bekommen Post von meinem Anwaaaaaaaaaaalt!

[…]

Noch eine kleine Ergänzung:

Die Nummer hier scheint aus irgendeinem Grund viral geworden zu sein und das weckt meine (Neu)gier, wozu das Internetz so fähig ist.
Daher habe ich mich dazu entschlossen, 50% des Erlöses für einen guten Zweck zu spenden.

(Ich könnte auch alles spenden, aber ich habe horrende Schulden wegen der Scheißkarre…)

(via Wiase)

Ein Kommentar

Mal ganz freundlich bei Google fragen

Gute Erziehung und Manieren auch im Internet nicht vergessen.

Die 85-Jährige May Ashworth aus Großbritannien hat eine ihrer Google-Suchanfragen auf höflichste Weise formuliert. Dazu gehört natürlich auch ein „bitte“ und ein „danke“. Klar. Würden das alle so handhaben und vor allem auch in den Kommentaren umsetzen, wäre das Internet ein sehr viel freundlicherer Ort.

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Die Tagesschau führt GIFs ein

Nachdem nun mitunter auch traditionelle Medienhäuser damit angefangen haben, GIFs auf ihren Websiten zu etablieren, zieht die Tagesschau nach und macht auf Giphy einen eigenen Kanal auf. Weltbewegend ist das jetzt nicht, aber ich freue mich auf die unter dem FB-Post erscheinenden Kommentare. Mag da mal wer ein Bullshit-Bingo zusammenschustern?

Meine Vorschläge:
„Ich bin zu alt für diesen Scheiß!“
„Habt ihr keine wichtigeren Themen?!“
„Jetzt verblöden alle vollends!“
„Wie bei Bento!!111!!!“
„Das braucht kein Mensch!“
„Voll unseriös!“
„Für sowas zahl ich Rundfunkgebühr?!“
„UND DAS NENNT SICH JOURNALISMUS!!1111!!!!!“

Und während ich das schrieb, hätte ich schon drei Mal „Bingo“ rufen können. Wetten?

Ich setze mal die Popcorn-Fütter-Maschine auf.

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Kunst/Gesellschafts-Projekt: die Züricher Go-Kart Gang ist ein Fake


(Direktlink)

Ihr erinnert euch an die Burschen, die sich neulich in Zürich mit ihren Go-Karts von einer Tram einen Berg hochziehen ließen, um dann volle Kanone mit den Dingern den Berg auch wieder runterfahren? Dabei wurden sie dann auch noch geblitzt. Jetzt stellt sich raus, dass die beiden uns alle verarscht haben. Die Aktion war von vorne bis hinten gefaked. Well done, Jungs.

Es gibt sie nicht, die irre Gokart-Gang, die das nächtliche Zürich unsicher macht. Es gibt keine gepimpten Rides, keine Rennen mit anschliessenden Raves, keinen neuen Underground-Trend. Die Videos davon wurden von zwei Cast-Studenten der ZHdK produziert, verfälscht und gezielt medial verbreitet – als Bachelor-Abschlussarbeit.

Watson hat ein Interview mit den beiden.

Was war eure Absicht?
Michael: Wir wollen einen urbanen Mythos kreieren und ihn medial verbreiten.
Alun: Das Phänomen FOMO steht in unserer Arbeit im Zentrum. FOMO ist eine Abkürzung für Fear of Missing Out, also die Angst, Happenings zu verpassen – das neue Pop-up-Restaurant, die Vernissage, die beste Party, die coolste Gästeliste. Ein in Zürich weit verbreitetes Phänomen.

Das Ziel ihrer Arbeit erklären die Studenten in einem Kurzvideo:

(Direktlink | Danke, Gian!)

Na hoffentlich ist nicht das auch wieder gefaket. Man kommt ja ganz durcheinander.

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Ein Backflip lässt eine Flasche Wasser über $50.000 kosten


(Direktlink)

Neulich bei einer Talent-Show in einer Schule: Michael Senatore stellt sein Talent vor und lässt eine 0,5er-Wasserflasche einen Backflip machen. Ein Video davon reißt bei YouTube so ziemlich alles ab, eine ähnliche Flasche, wie die, die Senatore für seinen Trick benutzt hat steht – von ihm signiert – bei eBay aktuell für über $50k in der Auktion. Da wird sich der Wasserhersteller aber freuen.

The famous bottle that was named the „flip heard around the world“ is now for sale. Authenticated by a front view video. This item is signed by Michael Senatore
This item is a replica and has been approved by Michael Senatore the real bottle has been disposed. Authentic signature and can/has been flipped by Michael.

This water bottle was not the water bottle used in the video.

Bildschirmfoto 2016-05-30 um 21.19.11


(via Blogbuzzter)

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Wie gefährlich sind Fakes im Netz?

Wir alle sind schon mindestens einmal auf Fakes im Netz reingefallen. Ich schon öfter, was mich tatsächlich ein bisschen vorsichtiger gemacht hat. Auch in meiner Infoblase. Ein guter Umgang mit der Erkenntnis, dass man einem Fake aufgesessen ist, ist der zu sagen, „Shit, da hat es mich wohl auch erwischt, war ein Fake und ich zu voreilig.“ Manche hingegen sehen das freilich anders.

BR Puls hat sich mit dieser Thematik befasst und eine sehenswerte Doku darüber gemacht: Wie gefährlich sind Fakes im Netz? Und man stößt auf so viele Bekannte.

„Fakes verbreiten sich im Netz wie sonst nur Katzenvideos. Richtig übel wird das, wenn solche Falschmeldungen gezielt eingesetzt werden, um zu hetzen. Zum Beispiel gegen Flüchtlinge. Ich habe mich auf die Spur eines solchen Fakes im Netz gemacht. Wer schleudert das in die Welt? Wie trifft das die Opfer? Und welche Auswirkungen kann so ein Netz-Fake im echten Leben haben?“


(Direktlink, via René)

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