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Schlagwort: Nazis

Die NPD wirbt mit Fler- und Frei.Wild-Zitat

Tja, kann man sich nicht aussuchen. Aber man muss sich auch nicht darüber wundern, wenn man derartig „patriotische“ Verbalauswürfe in Liedtexte packt. Von Frei.Wild gibt es bisher kein Statement, Knallcharge und Hipster-Hasser Fler schickt gleich mal seine Anwälte in den Ring. Wie sich das für einen echten Berliner Gangster gehört!

MEIN STATEMENT:
Ich bin ehrlich gesagt schockiert darüber wie dreist die NPD versucht hier Junge Leute über solch eine Masche für sich zu gewinnen.
Ich habe heute meine Anwälte informiert und wir werden Klage einreichen!

Und weiter, wie ja auch sein aktuelles Video „Hipster Hass“ beeindruckend beweist:

Ich und mein gesamtes Umfeld repräsentieren Toleranz und Respekt für alle Menschen!

Da klatscht mir doch glatt meine Hand an die Stirn. Völlig selbstständig. ¯\_(ツ)_/¯

NPD-Werbung


(via Daniel)

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Linke Kriminalität und eine lustige Statistik

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(Statistisch relevante, linke „Straftäter“. Foto unter CC von Der Bildermacher)

Das ist putzig. Das Bundesinnenministerium meldete letztens einen 40%igen Anstieg der von links motivierten Straftaten. Im Vergleich zum Vorjahr. Klingt erstmal ziemlich dramatisch. Man sieht dabei förmlich an jeder Ecke irgendwelche Autos brennen oder zerstörte Schienen der Deutschen Bahn. Oder auch demolierte Polizeikarren. So was halt.

Jetzt aber stellt sich raus, dass diese Statistik nur unwesentlich auf einem tatsächlichen Anstieg von etwaigen Sachbeschädigungen, Körperverletzungen oder gar auf Schlimmerem beruht, sondern das sich der eher durch Verstöße gegen das Versammlungsgesetz erklären lässt. Diese nämlich entstehen dann, wenn mal wieder irgendwo von hunderten Leuten irgendwelche Nazi-Demos blockiert werden. „Die Gesamtzahl dieser Verstöße ist von 802 auf 1924 gestiegen.“ Wenn Oma Müller nämlich auf einer Sitzblockade gegen Nazis weggetragen wird, zählt das hier als „von links motivierte Straftat“.

Selbst in Polizeikreisen wird die Statistik als „abstrus“ gewertet. „Wenn jemand aus dem bürgerlichen Lager an einer Sitzblockade teilnimmt, begeht er zwar eine Straftat. Aber man muss sich fragen, ob es Sinn macht, das als ,Politisch motivierte Kriminalität links‘ zu melden“, sagt ein hochrangiger Ermittler.

Das Bundesinnenministerium hat deshalb Bundeskriminalamt und Landeskriminalämter aufgefordert, den Themenfeldkatalog für politisch motivierte Straftaten zu überarbeiten. Eine entsprechende Empfehlung an die Innenministerkonferenz wird aber vermutlich erst im kommenden Jahr vorliegen.

Im Vergleich dazu aber ist es keine „von rechts motivierte Straftat“, wenn Leute aus der rechten Szene bei Magdeburg den türkisch stämmigen Besitzer einer Dönerbude fast zu Tode prügeln.

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Doku: Die Arier

Ein schon im Vorfeld viel gelobter Dokumentarfilm von Mo Asumang, der gestern auf arte lief. Jetzt für sieben Tage online auf arte+7.

Alle 30 Minuten findet in Deutschland eine rechtsextreme Straftat statt. So erhielt die afrodeutsche Regisseurin selbst eine Morddrohung von den „White Aryan Rebels“. Die Unterstützer der NSU-Terrorzelle sind Mitherausgeber des Nazi-Magazins „The Aryan Law & Order“. Bei der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe findet man einen Artikel, der die „arische Rasse“ erklärt. Und in den USA werden unzählige Morde durch „Aryan Hate Groups“ verübt.

Die Filmemacherin Mo Asumang findet, es sei an der Zeit, der Sache mit den Ariern auf den Grund zu gehen. In einer persönlichen Reise begibt sie sich auf die Suche nach den Ursprüngen des Arierbegriffs und dessen Missbrauch durch Rassisten in Deutschland und den USA.

Sie besucht Demonstrationen und Propaganda-Veranstaltungen der selbsternannten Arier in Gera, Wismar und Potsdam, wo sie jedoch nur Schweigen und Ablehnung erntet. Sie forscht in Archiven und reist schließlich in den Iran, wo sie alte Inschriften findet, die den Ursprung des Arierbegriffs bezeugen und ihm eine ganz andere Bedeutung geben. In den USA trifft sie sich mit dem Ku-Klux-Klan und einem Top-Rassisten von schauerlichem Weltruf: Tom Metzger, dem Gründer der „White Aryan Resistance“, dessen Ziel es ist, mit der sogenannten „Lone-Wolf“-Taktik eine „arische“ Revolution zu starten.


(Direktlink)

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Aushänge zur kostenlosen Sperrmüllsammlung auf der Route der Nazi-Demo am Samstag in Kreuzberg aufgetaucht

Am Samstag wollen mal wieder Nazis durch Berlin marschieren. Die Berliner NPD will im Vorfeld des Wahlkampfs zum Europaparlament einen Aufmarsch unter dem Motto “Gegen die Kreuzberger Verhältnisse – Kreuzberg braucht wieder Sicherheit, Recht und Ordnung” durchführen. Die von den Knetbirnen beantragte und nun auch genehmigte Route führt durch Berlin Kreuzberg. Und genau dort sind nach Bekanntwerden der Route Aushänge der BSR aufgetaucht, die dazu aufrufen, entlang der Route seinen Sperrmüll auf die Straße zu stellen. Er würde dann kostenlos von der BSR abgeholt und entsorgt werden und so. ;) Ich mag diese Idee sehr. Andere wohl eher weniger.

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Diese Aushänge gibt es allerdings auch in viel schickerem und noch mehr Vertrauen erweckendem Orange. Also ich würde meinen Sperrmüll ja rausstellen.

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Kleine Nazis – wenn der „völkische Nachwuchs“ in die Kita geht

Das Problem der Diskriminierung beginnt mitunter schon im Kindergarten. 3sat hat sich dessen mal angenommen und in Kitas gefragt, wie das so ist im Umgang mit Kindern, die aus einem Elternhaus kommen, in dem Ausländerfeindlichkeit „eine Meinung“ und deshalb Alltag ist. Außerdem hat man Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen befragt, wie sie damit umgehen.

In einem hessischen Kindergarten werden die Erzieherinnen auf eines der Kinder aufmerksam: Es malt Hakenkreuze, spricht abwertend über Ausländer, weigert sich neben einem türkischstämmigen Jungen zu sitzen. Die Begründung des Kindes: Es könne nicht neben einem Ausländer sitzen. „Wir haben dann im Internet nach den Eltern recherchiert“, sagt die Leiterin der Kindertagesstätte, „und gesehen, in welcher Partei sie sind, also dass sie rechts orientiert sind.“ Die Erzieherinnen sind verunsichert. So sehr, dass absolute Anonymität Bedingung für unser Interview ist. Die Kita-Leitung möchte sich schützen – und die eigene Familie. „Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Leuten mit rechtem Gedankengut traue ich ziemlich viel zu, wenn man mich erkennen würde. Und davor habe ich Angst. Auf der anderen Seite möchte ich dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass es diese Problematik gibt, dass es kein Einzelfall ist.“


(Direktlink, via Jay)

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Rechts ist in der Mitte: „Ein Heil ohne Hitler“

Ein hörenswerter wenn auch kurzer Kommentar von Kurt Möller für Deutschlandradio Kultur. Ich hatte hier im Kontext der besorgten Bürger in MaHe mal Ähnliches, wenn auch nicht so auf den Punkt, geschrieben.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/03/27/drk_20140327_0720_4dca2d3b.mp3]
(via Tanith)

Rund ein Fünftel der Deutschen vertritt rechtsextreme Einstellungen. Nahezu genauso viele billigen Gewalt, um sie durchzusetzen. Etwa die Hälfte von ihnen besitzt sogar ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild. Diese fast zehn Prozent sind also sowohl rassistisch, und fremdenfeindlich als auch antisemitisch gestimmt, propagieren autoritäre Führungsstrukturen und verharmlosen zugleich den Nationalsozialismus.

Ein Großteil der Rechtsstehenden fühlt sich selber allerdings keineswegs als Rechtsausleger, sondern in der politischen Mitte beheimatet. Menschen, die sich so positionieren, wollen offenbar ein Heil ohne Hitler. Bei Wahlen fallen sie nicht weiter auf. Denn schon seit Jahrzehnten zeigt sich: Wer rechtsextreme Auffassungen hat, wählt eher selten die NPD oder ähnliche Parteien. Ob man es wahrhaben will oder nicht – empirisch steht fest: Blickt man auf die Wahlbereitschaften, so sympathisiert das rechtsextreme Einstellungslager zu zwei Drittel bis drei Viertel mit den großen Volksparteien: CDU und CSU sowie SPD.

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