Zum Inhalt springen

Schlagwort: Nazis

Der Platzhirsch von der NPD-Jugend

Die JN Sachsen tourt gerade mit einem Hirsch als Ganzkörperkostüm durch die Schulen um angeblich Drogenaufklärung zu betreiben. Nebenbei aber machen sie wohl Wahlkampf. Ende August wählt der Freistaat einen neuen Landtag und da dachte man wohl, das wäre passend.

Der Rückendeckung seiner Mutterpartei kann sich der rechtsextreme Nachwuchs sicher sein. Auf Nachfrage bestätigte der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Arne Schimmer, er habe die Aktion am Montag unterstützt. Schimmer gibt sich besorgt: Jugendliche würden oft früh mit Crystal Meth anfangen. „Wir sind vor allem in Gebieten unterwegs, in denen die Droge besonders häufig konsumiert wird.“ Die Aktion komme bei den Jugendlichen „sehr gut“ an, auch die Lehrer seien „sehr begeistert“, sagt Schimmer. Erst, wenn herausgekomme, dass der „plüschige Zottel nicht von Peta oder Greenpeace geschickt wurde“, würden die Schulen hektisch reagieren und Hausverbote erteilen, so Schimmer auf Facebook.

Da kommt also so ein „lustiges“ Kostüm und will in die Köpfe der Schüler. Ich kann mir nicht helfen, muss dabei allerdings ganz stark dan den Pedobären denken.

npdpädo


(Screenshot: JN Mittelsachsen)

4 Kommentare

Die Website der NPD wurde heute gehackt

Nichts von Dauer, die Message ist auch eher so „naja“, aber immer noch eine Meldung wert: die Website der NPD wurde heute gedefaced. Die Nerds meinen dazu „leider kein serverseitiger Hack, sondern nur URL injection„. Aber immerhin: „Kein Mensch ist illegal!“ auf NPD.de.

Die IT-Mitarbeiter der NPD dürften „fieberhaft an einer Lösung arbeiten“, wie das immer so schön heißt, wenn technische Probleme auftauchen. Wobei Probleme vielleicht nicht das richtige Wort ist. Denn am Dienstagvormittag wurden Teile des Webauftritts zugunsten der Menschlichkeit manipuliert. Wer auf den Suchbutton der Startseite klickt, bekam einen für die Rechtsaußen-Partei eher ungewöhnlichen Slogan zu sehen: „Meine Oma mag auch Sinti und Roma – Kein Mensch ist illegal“ prangte dort in großen Lettern. Und darunter: „Anhand der Sicherheit dieser Seite kann man eure Intelligenz gut bemessen.“

BsBkiMvCEAAABql
8 Kommentare

Die Polizei in Chemnitz sieht bei Hakenkreuz-Schmierereien keinen politischen Hintergrund

Die Kriminalpolizei in Chemnitz konnte einen 52-jährigen Chemnitzer ermitteln, der im Verdacht steht, in den zurückliegenden Wochen mehrfach in der Innenstadt Hakenkreuze geschmiert zu haben. Dieser zog offenbar durch die Stadt und malte mindestens sieben Mal Hakenkreuze auf Hauswände, Fußwege, Türen und Werbetafeln. Dennoch schließt die Polizei nach Ermittlungen ein politisches Motiv für die Taten aus. „Die Ermittlungen haben das ergeben“, sagte eine Sprecherin. Dem Mann das Verwenden verfassungswidriger Symbole zur Last gelegt, über ein weiteres Vorgehen entscheidet die Staatsanwaltschaft.

Hakenkreuze in die Stadt zu malen muss nach Ansicht der Chemnitzer Polizei also nicht zwangsläufig einen politischen Hintergrund haben. Da wäre ich so jetzt nie drauf gekommen. Das hätte ich mir nicht ausdenken können. So übrigens tauchen Taten wie diese auch in keiner Statistik auf, die politisch motivierte Straftaten zu sammeln versucht, aber das nur am Rande. Ich will nicht sagen, dass es mir immer schwerer fällt, das alles zu verstehen, aber es fällt mir immer schwerer, das alles zu verstehen.

Ob das gestern von der Polizei in Berlin selbständig zensierte Wandbild, welches an den NSU-Bombenanschlag 2004 in Köln erinnern sollte, als politisch motivierte Straftat erfasst werden wird, ist bisher nicht klar. Zumindest aber wurde von Polizisten eine Anzeige wegen „Verunglimpfung des Staates“ gestellt. Nachdem sie von dem Plakat den Satz „NSU: Staat & Nazis Hand in Hand“ entfernt hatten.
(Danke, Frank!)

9 Kommentare

Nazis versuchen, eine Wahlparty im Dortmunder Rathaus zu stürmen

Kurzer Realitätsabgleich: in Dortmund haben 20 – 25 Nazis vorhin versucht, die Wahlparty im Rathaus stürmen.

Rund 25 Rechtsradikale in Begleitung von Siegfried Borchardt, Kandidat der Partei Die Rechte, wollten am Sonntagabend die Wahlparty im Dortmunder Rathaus stürmen. Die Rechten seien skandierend vor das Rathaus gezogen, sagte ein Polizeisprecher. Dort hätten sich ihnen andere Personen (unter anderem Linke und Grüne) in den Weg gestellt. Dabei sei die Situation eskaliert. Es sei zu Handgreiflichkeiten gekommen. Auch Pfefferspray sei eingesetzt worden, sagte der Sprecher.

Utz Kowalewski war vor Ort und meint, dass einige Angehörige diverser Parteien nebst der Antifa mehr zum kollektiven Schutz beigetragen hätten, als der Staatsschutz, der sich wohl schlicht und ziemlich schnell verpisst hat.

Angriff von Nazis auf das Dortmunder Rathaus: Es hat satte 20 Minuten gedauert bis Polizei da war. Die Rettungswagen waren eine Viertelstunde vorher dort. Noch schlimmer: die postierten Staatsschützer sind abgehauen, als die Nazis angegriffen haben. Gut das auf der LINKEN Wahlparty auch Antifas dabei waren, die dann mit LINKEN, Grünen, Piraten und der Partei das Rathaus verteidigt haben. Sind einige Leute verletzt worden.

Die Nazi-Humpen wurden danach dann von der Polizei nach Hause geschickt.

Währenddessen hat in Bad Belzig ein NPD-Kandidat einen Fotojournalisten vermöbeln wollen. Die AfD fährt mit 7 Prozent Vertrauensvorschuss in der grob ledernen Schulmappe nach Brüssel. Den Piraten versucht man, die „nur“ 1,4 Prozent den Antifaschisten in der Partei an die Backe kleben zu wollen. Deutschland im Europa 2014.

Ein Kommentar

Wer nichts wird, wird Wirt: Ex-NPD-Chefhampel Holger Apfel versucht sich als Wirt auf Mallorca

Bildschirmfoto 2014-05-20 um 23.58.04


(Foto unter CC von Paul and Jill)

Der frühere NPD-Chef Holger Apfel hat jetzt auf Mallorca mit seiner Frau ein Restaurant mit dem schönen Namen „Maravillas Stube“ übernommen. Klingt jetzt nicht wirklich nach Deutscher Küche, obwohl „Stube“ einen die schon fast assoziieren lässt. Passender aber wäre da ja eher „Zum Blockhaus“ oder „Heimatstube“ oder „Deutsches Haus“ oder „Bierpinte“ oder „Starke Eiche“ oder „Deutscher Schäferhund“ oder „Der Reichsadler“ oder „Kartoffelhaus“. Wie auch immer.

So richtig interkulturell kompetent allerdings will sein Herz auch in Spanien nicht schlagen, wie seine gedankengekübelten Äußerungen vermuten lassen:

Die „Maravillas Stube“ solle deshalb weder ein Treffpunkt der rechten Szene, noch eine Anlaufstelle für rechte Schlachtenbummler werden. „Hier wird nicht politisiert, hier ist jeder willkommen, auch Linke oder Menschen anderer Nationalitäten.“ Wenn jemand sein Schnitzel aufgrund seiner politischen Vergangenheit lieber woanders statt bei ihm essen wolle, würde er das akzeptieren. „Wobei das Hier und Jetzt entscheidend sein sollte, nicht die Vergangenheit.“ Zumal es auch Molotowcocktail-Werfer gegeben habe, die später Außenminister wurden, fügt er in Anspielung an den ehemaligen Grünen-Politiker Joschka Fischer hinzu.

[…]

Hinter so manchem Slogan aus dem Europawahlkampf der rechtsextremen Partei wie etwa „Masseneinwanderung stoppen“ steht Apfel hingegen immer noch. „In deutschen Ballungszentren muss kontrollierte Einwanderung durchaus ein Thema sein.“ Und was ist mit der Playa de Palma, wo senegalesische Straßenverkäufer und nigerianische Prostituierte vor allem Hoteliers und Gastronomen, aber auch vielen Urlaubern ein Dorn im Auge sind? „Ich finde, dass die Stadt hier eine etwas seltsame Politik praktiziert“, sagt Apfel etwas unentschlossen. Die neue Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben sei ja in weiten Teilen sinnvoll. „Aber dass jetzt nur noch die Freier bestraft werden, verstehe ich nicht, das ist ja quasi ein Freibrief für die Klau-Huren.“

Klingt jetzt nicht so nach seiner bisherigen Fassung integrationsbereit. Ich hoffe, der versteht Mallorca nicht als 17. Bundesland, welches es einzudeutschen gilt. Bei solchen Leuten weiß man das ja nie so genau. Ein kleines bisschen wünsche ich ihm aber auch, dass sie ihn wieder nach Hause schicken, wenn er nicht in zwei Jahren fließendes Spanisch spricht. Schließlich nimmt er den Spaniern dort Arbeitsplätze weg, die Pfeife.

Ich hoffe ja immer noch, das ist ein Satire-Artikel.
(via extra 3)

2 Kommentare

Neonazi-Sticker in Polizeibus

Beim Relegationsrückspiel zwischen Fürth und dem HSV haben Fans in einem Bus der bayerischen Bereitschaftspolizei Neonazi-Aufkleber entdeckt und fotografiert. Einer trug den Spruch „Kein Sex mit Zecken“, ein zweiter den altbekannten „Good Night Left Side“.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte eine Überprüfung des Vorfalls an. Er nehme den Fund von Neonazi-Stickern in einem Bus der bayerischen Bereitschaftspolizei „sehr ernst“, sagte Herrmann SPIEGEL ONLINE. „Solche Aufkleber haben auf Staatseigentum nichts zu suchen.“ Er dulde „keine Extremisten bei der bayerischen Polizei“, so Herrmann. Gegebenenfalls seien Konsequenzen zu ziehen.

[…]

Die bayerische Bereitschaftspolizei hat sich bereits zu dem Vorfall geäußert. In einer Pressemitteilung heißt es, „ein Passant fotografierte eine in einem geparkten Mannschaftswagen aufbewahrte Holzkiste, auf der zwei Aufkleber mit rechter Gesinnung aufgebracht waren (z.B. ‚Good night left side‘, ‚Anti-Antifa organisieren. Den Feind erkennen. Den Feind benennen‘)“. Das Präsidium werde die Angelegenheit „unter Einbindung der zuständigen Staatsanwaltschaft dienstaufsichtlich prüfen“, außerdem seien sofort alle Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände untersucht worden.

Freund und Helfer beim Fußball. Wer solche Polizisten hat, braucht keine militanten Nazis mehr. Nun wird von Seiten der Bayrischen Landesregierung rückhaltlos überprüft. Man kann das.

2 Kommentare

Mit Kettensägen einen Naziaufmarsch stoppen

Ich halte Sitzblockaden für durchaus effektiv, ja. Im Baskenland allerdings mag man es dann wohl doch etwas robuster. Dort nämlich wollte vor ein paar Tagen eine wohl faschistoide Gruppierung namens MSR für die Wiederansiedlung von Braunbären in den Pyrenäen demonstrieren. Antifaschistische Aktivisten warfen denen vor, dass nur unter dem Deckmantel tun zu wollen, neue Anhänger für ihre rechtsextremen Ideen rekrutieren zu können und stellten sich ihnen kurzerhand mit laufenden Kettensägen in den Weg. Die Demo dreht ab und selbst die Polizei scheint das irgendwie so hinzunehmen.


(Direktlink, via Just, Infolink von Christian)

4 Kommentare