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Schlagwort: Photography

Die verlassenen Spielstätten der Winterolympiade 1984 in Sarajewo

Sarajewo 1984. Das damals noch vereinte und sozialistische Jugoslawien war Austragungsort der XIV Olympischen Winterspiele. Die Sportler der DDR räumten so ziemlich alles ab, wie der Medaillenspiegel noch heute zu beweisen weiß. „Jens Weißflog gewann, damals noch im Parallelstil, Gold und Silber im Skispringen. Katarina Witt holte sich Gold im Eiskunstlauf. Den Rodlerinnen gelang ein Dreifachsieg und auch die beiden Bobs fuhren einen Doppelsieg ein. Bei den Eisschnelllaufwettbewerben der Damen gewannen die DDR-Sportlerinnen neun von zwölf Medaillen.“

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Nach 1991 zerfiel Jugoslawien in fünf autarke Republiken. Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Montenegro. Es folgte der sogenannte „Balkankonflikt“, der diverse Kriege mit sich brachte und erst im Jahr 2001 endgültig zumindest großflächig beigelegt werden konnte. Sich um die ehemaligen Spielstätten der Winterolympiade zu kümmern, hatte da offenbar und verständlicherweise keiner auf dem Schirm.

Der in Sarajewo lebende Fotograf Dado Ruvic ist im Herbst letzten Jahres mit seiner Kamera über die heute verlassenen und vor sich hin gammelnden Sportstätten von damals gezogen und hat diese beindruckenden Aufnahmen von dort mitgebracht. Ich vermute für die Spielstätten im Sotschi nahen Krasnaja Poljana ein ähnliches Schicksal, würde mich allerdings in 20 Jahren auch gerne vom Gegenteil überzeugen lassen.
(via r0byn)

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Die Straßen New York Citys von oben

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Der in Brooklyn lebende Fotograf Navid Baraty ist auf die Dächer New York Citys gestiegen und hat von dort aus die Straßen seiner Stadt fotografiert: Intersection | NYC.

Anyone who’s walked around a city looking up at the grandeur of the towering buildings knows how small you can feel amid such giants. I wanted to instead look down from those dizzying heights and capture a surreal and altered perspective on the familiar chaotic but rhythmic life below. While there’s undeniable beauty in abstracting architecture into angles and reflections, I was attracted even more by the unique character of each city that could still be perceived from far above.

In New York, you feel the energy and flow of the city–the constant stream of yellow taxis lining the avenues, the waves of pedestrians hurriedly crossing at the change of traffic signals, little figures disappearing into the subway stations, the chorus of honking horns and sirens. High above the streets of Tokyo, it’s quite different. The order and geometry of perfectly parallel lines, precise angles and thoughtful proportion reflect the society’s meticulous attention to detail and artistic presentation.

Life in a city can often be relentless, with endless demands and deadlines, pressures and expectations. This can create a sort of tunnel vision that prevents us from experiencing the wonder of the city as a dynamic and living thing. I’d like people to take away a new perspective on the broader life and motion of a city, and most importantly, the context of their role within it.

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(Fotos unter CC von Navid Baraty)

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Fotos aus dem Berlin der 80er

Superschönes Foto-Tumblr von Chris John DeWitt, der in den 80ern sowohl in West- als auch in Ostberlin mit seiner Kamera unterwegs war. Die Fotos sind durch die Reihe weg sehenswert und haben einen vom Berliner Alltag geprägten Charakter. Ich klicke mich da jetzt seit einer halben Stunde durch und fühle mich mitunter in die Wendezeit zurückversetzt. Denn auch aus dieser sind jede Menge toller Aufnahmen dabei.

Über seine Fotos schreibt er hier:

A trip to Berlin in the eighties was a little like stepping in a time machine. The city kept a lot of the atmosphere and even legal apparatus set up at the end of World War Two and the beginning of the cold war. If one was flying there, it was only possible on airlines owned by the British, the USA, or France.

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(via West Berlin)

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Leben auf dem Elektroschrottplatz der Welt

Der Fotograf Kevin McElvaney war mit seinen Kameras in Ghanas Hauptstadt Accras unterwegs. Genau genommen hat er Kinder, Jugendliche und Herauswachsende portraitiert, die im Stadtteil Agbogbloshie auf der Elektromülldeponie arbeiten, leben und auf ihr Leben gefährdende Weise nach ihrem Glück suchen. Was an Elektronik in Europa kaputt geht landet über Umwege in Agbogbloshie. Auch oder gerade auf illegale Weise.

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Als Mitte der 2000er Jahre die ersten Container mit gebrauchten Computern in Ghana eintrafen, waren diese Teil eines Hilfsprogramms. Doch schnell missbrauchten unseriöse Händler das Etikett “Secondhand”, um illegal Elektronikschrott zu exportieren – mit gravierenden Folgen für das Land.

Seit nunmehr acht Jahren setzt sich Mike Anane im Kampf gegen illegal eingeführten Elektronikmüll ein. Seiner Aussage nach sind 80 % der gebrauchten Elektrogeräte, die in Agbogbloshie landen, Schrott. Doch auch funktionierende Geräte belasten den Müllberg, da sie keine lange Lebensdauer haben. In den letzten sechs Jahren wuchsen die Schrottmengen, die aus ganz Europa, den USA, Kanada und Australien stammen, zunehmend an. Yaw Amoyaw-Osei (der Gründer des Umweltverbands Green Advocacy) bestätigt, dass eine ganze Reihe ausländischer Händler in die Elektroschrottimporte und -exporte verwickelt sind.[2]:S. 6. Die Wertstoffe hingegen, die den Menschen auf der Müllhalde gerade so das Überleben ermöglichen, gelangen über Zwischenhändler zurück an die Herstellerfirmen in Europa und Amerika.

Dieses Vorgehen der Industrieländer verstößt gegen die Basler Konvention von 1989, die lediglich von Afghanistan, Haiti und den USA nicht ratifiziert worden ist. Hierbei handelt es sich um ein internationales Übereinkommen, das ein umweltgerechtes Abfallmanagement sowie grenzüberschreitende Transporte regelt. Demnach darf Müll nur in Staaten eingeführt werden, die über Einrichtungen zur fachgerechten Entsorgung verfügen.

Selbst das deutsche Bundesumweltamt weiß nicht, wer in diesen illegalen Handel verwickelt ist. Es verweist an einzelne Händler, die defekte Geräte vor den Recyclinghöfen abpassen oder in unentgeltlichen Aktionen einsammeln. Greenpeace verfolgte jedoch einen funktionsuntüchtigen Fernseher mit einem eingebauten Peilsender von einem Londoner Recyclinghof bis nach Nigeria. Auch die BBC konnte den Weg eines defekten TV-Sets von einer Londoner Straße bis nach Ghana verfolgen.
(Wikipedia)

Er sprach und portraitierte vor Ort junge Menschen im Alter von 9 bis 33 Jahren, die Fotos zeigt er auf seiner Website. Zeit Online hat einige Hintergründe zu den Portraitierten.

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(Fotos: Kevin McElvaney)

Außerdem hat er in Agbogbloshie noch diesen Kurzfilm gemacht.


(Direktlink)

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Fotos aus 40 Jahren London Underground

Die London Underground ist die älteste U-Bahn der Welt und besitzt die größte Netzlänge Europas. Eröffnet am 10. Januar 1863 ist sie heute über 151 Jahre alt. 40 Jahre davon ist Bob Mazzer mitgefahren und hat regelmäßig Fotos von dem gemacht, was dort halt so passiert im Alltag einer U-Bahn, im Untergrund. Viele davon hat er jetzt auf Facebook geladen. „The Tube’s been around for 150 years, for 40 0f them I have been photographing the people who use it.“

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(via Kottke)

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Das vielleicht geilste Fotoalbum im Netz: The Internet K Hole

Ich bin mir ziemlich sicher, dass The Internet K Hole irgendwann schon mal im Reader hatte, dann war es irgendwann weg und mir ist es gar nicht aufgefallen. Jetzt allerdings, wo ich mich seit fast einer Stunde wieder da durch klicke, verstehe ich gar nicht, warum ich es nicht vermisst habe. Die von unterschiedlichsten Menschen privat festgehaltene Dokumentation von verschiedensten Jugend- und Subkulturen mindestens zwei Jahrzehnte. Skater, Rocker, Punks, Punks, Punks, Gothics, Partys, Unmengen an Alkohol, Drogen, Porno, B-Boys. Und manchmal auch Katzen.

Irgendwie wirkt das Teil in der Summe wie ein eingefrorenes Lebensgefühl derer, die heute schon locker fünf Jahrzehnte hinter sich haben. Wie ein Familienalbum sämtlicher abgelichteter Freaks. Großartig! Die Minuten klicken sich da ganz schnell weg und ich hoffe, dass aus der Jetztzeit mehr von der Jugend übrig bleiben wird als Fratzengulasch-Poserfotos aus Großraumdiskotheken, die bei vielen der Jungen die Facebookpinnwände dominieren.

Jede Generation sollte sein Internet K Hole haben. Ja, das sollte sie.
(via René)

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Musiker und ihre Arbeitsutensilien: Music Essentials

Man kennt diese Essential-Fotoserien in allen möglichen Formen. Was Leute so im Koffer und/oder ihren Taschen so mit sich rumtragen. Blogger machen das auch gerne immer mal, wenn sie auf Reisen gehen.

Hypetrak hat das jetzt einfach mit Musikern gemacht und sie nach ihren Essentials, ihren wichtigsten Arbeitsutensilien, gefragt. Hier die Set Ups von Young Guru und TOKiMONSTA. „Auf der Hypetrak Website sind die Bilder interaktiv gestaltet, wenn man über das jeweilige Produkt fährt, bekommt man ein paar Infos und den Namen genannt.“

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(via r0byn)

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Wie schon tote Rockstars vielleicht heute aussehen würden: Rock & Roll Heaven

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Sachs Media hat zusammen mit den Fotorestauratoren von Phojoe eine Galerie zusammengestellt, die die meistens viel zu jung gestorbenen Rock-Ikonen so zeigt, wie sie vielleicht heute aussehen würden. Mit dabei: Kurt Cobain, Bob Marley, Jimi Hendrix, Dennis Wilson, Janis Joplin, Elvis, John Lennon und andere. Unter jedem Bild gibt ist eine Kurzbiographie des jeweiligen Musikers zusammen mit Expertenwissen von zwei renommierten Musikwissenschaftlern.

What might some of the rock ’n‘ roll era’s greatest stars have achieved and what might they look like now, if they had not died before their time? To explore these tantalizing questions, Sachs Media Group partnered with photo restoration and manipulation company Phojoe to create this gallery of images. It is a heartfelt tribute to the memory of beloved artists who helped shape generations of music fans, in order to keep their memory alive for future generations.

Keine Ahnung, ob die heute so oder zumindest so ähnlich aussehen würden, aber ich mag die Idee der grauen Dreads von Bob Marley.

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(Screenshots: SachsMedia, via Dangerous Minds)

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Alte Fotos aus einem seit 20 Jahren verlassenen Haus im Süden Berlins

Ein paar Jugendliche machen hier in Potsdam Mittelmark im Süden Berlins gerade ein Projekt. Es geht um ein kleines Holzhaus im Wald, das nachweislich im Sommer 1989 verlassen wurde. Ziel ist es, ein Video und eine kleine Fotoausstellung über die Geschichte des Hauses und die jeweiligen Bewohner des Hauses zu machen.

Präsentiert wird das ganze am Samstag in einem ziemlich offiziellen Rahmen. Mehr dazu danach. Hier aber einige der Fotos, die gefunden und abfotografiert wurden. Das Haus liegt nach 20 Jahren immer noch so da, als sei es erst vor kurzer Zeit verlassen worden. Ausgeräumt hat es nie jemand.

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Ein Tumblr über Berlin in den 90er Jahren

Tolle Idee von Marwinski, der sein privates Fotoarchiv digitalisiert und seine damals in Berlin gemachten Fotos auf das Tumblr Berlin in den 90ern stellt. So haben da nämlich alle was von. Manche der damals von ihm fotografierten Locations besucht er dann auch heute noch mal und stellt die Fotos gegenüber, so wie hier beim Potsdamer Platz.

Nach und nach werde ich alte Negative einscannen und die Bilder hier posten. Die Fotos entstanden hauptsächlich in Ostberlin, ungefähr von 1991 bis 2002. In der Nachwendezeit war Ostberlin ein riesiger Möglichkeitsraum: Ein Stadtzentrum voller Brachen und leer stehender Gebäude, in dem es jede Menge Platz für alternative Nutzungen gab. Während temporäre Clubs und Galerien die Freiräume nutzten und das Szenario belebten, kündeten zahllose Baustellen und Umleitungen vom bevorstehenden Wandel. Es war auch die Zeit, in der das Berliner Architekturdesaster seinen Anfang nahm.

(Rosenthaler Platz, 1999 | via Tanith & Mit Vergnügen)

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