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Schlagwort: Quarantine

Die Live-Webcams der Topspots der Welt in diesen Tagen als Supercut – und warum es zu Hause gerade eigentlich viel schöner ist


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Bei mir hier gerade Tag 10 der selbstgewählten sozialen Isolation. Etwas, was mir eigentlich nicht schwer fallen dürfte, wie ich bis gestern dachte. Da war es anders. Ich hatte einen wirklich miesen Tag. Weil ich nicht weiß, wie das alles weitergehen wird, wie ich, als Risikopatient, da durch kommen werde und halt auch der Umstand, dass ausgerechnet ich mich damit konfrontiere, Risikopatient zu sein, ohne das irgendwie weg zu lächeln, was meinem Naturell eigentlich eher entspräche. Gestern dann nicht mehr. 1A Lagerkoller. Down, müde und ziemlich schlecht gelaunt. Mich dazu entschieden, mal wieder etwas weiter vor die Tür zu gehen. Zu fahren auch, mit dem Rad. Meine Lieblingsrunde. 35 Kilometer, nicht viel rumeiern, voll reintreten, schnell sein. Auch vieles neben den Kalorien dabei verbrennen. Die schlechten Dinge vergessen machen.

Hab Rudi gefragt, ob der Bock hat, mitzukommen. Hatte er. Und so sind wir heute Mittag bei für März bestem Wetter losgefahren, haben Kilometer geballert, Abstand gehalten, das Maul auch, denn wir fuhren beide mit Kopfhörern und wollten auch gar nicht sonderlich viel miteinander reden, glaube ich. Wir wollten fahren – und endlich mal wieder raus. Ohne in der Innenstadt auf 387 Menschen zu treffen, die das ähnlich für sich in Anspruch nehmen wollten. In der Innenstadt rauszuwollen und so. Also meine Lieblingsrunde. Übers Brandenburger Land. Fährfahrt und ein paar Kilometer Haveldeich, auf dem es heute brutalen Gegenwind in die Fresse gab, was uns kurz etwas langsamer machte, aber egal war. Denn alle Leute da draußen waren haute verdammt cool. Keine schlecht gelaunten Vollarschlöcher, wie man sie aus dem Alltag ja so kennt.

Wir trafen auf nicht viele Menschen, aber die, auf die wir trafen, hatten auf ihren Rädern, auf ihren Skates und mit ihren Kinderwagen alle ein Lächeln im Gesicht. Ein „Hallo“ auch. Ein „schönen Tag noch“ und ein „bleibt gesund!“. Keiner wirkte endgestresst und alle wussten irgendwie, dass wir alle keine Nähe suchen würden und das auch gar kein Thema sein müsste. Wir alle wollten uns nur mal eben den ganzen Platz da draußen teilen und mental von diesen Momenten profitieren. Das war voll schön. Wir wollten keinem etwas wegnehmen und keinem zu nahe kommen. Keiner von uns. Ein bisschen so, wie auf einem Festival. Nur ohne Musik, ohne Suff und ohne sonstige Stimmungsveränderer. Geht auch, wenn das Leben mal zum Mittelpunkt wird.

Wenn nach all dem nur eines davon übrig bleibt, dann bitte das. Und bitte gern für immer und für überall.

Und dann sehe ich dieses Video von oben, das die Live-Webcams der Topspots der Welt in diesen Tagen als Supercut zeigt und denke so, „Wow, ganz schön tote Hose überall.“ Spooky, beeindruckend, irgendwie schön und gleichsam beängstigend. Aber eigentlich war mein Tag heute sehr schön und ich hätte den gegen keinem an diesen Topspots tauschen wollen. Auch, wenn mich der Time Square damals megabeeindruckt hatte. Heute hätte er gegen den Haveldeich keine Sonne gesehen. Ha.

Weil das, was vor unseren Türen liegt, vielleicht manchmal auch ausreichend schön ist. So wie jetzt gerade. Hier zumindest. Und dann hängen wir familiär im Garten rum und halten Abstand zu all den anderen, die am Garten vorbeilaufen, grüßen, obwohl wir uns nicht kennen, und lächelten. Wir lächelten sehr gerne zurück.

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DIY: „Quarantäne-Billardtisch“

Rollie Williams war während seiner sozialen Isolation eine Woche lang damit beschäftigt, einen Quarantäne-Billardtisch für sich zu bauen. Und irgendwie funktioniert das Ding auch.

In this time of staying at home and not being able to go outside, it’s important to make the best of things. When that doesn’t work, it’s okay to make yourself a pool table. We made a DIY pool table out of a blanket, our kitchen table, some tape, clamps, rope, string, metal rods from a set of shelves I had in my room, and a set of billiard balls my dad gave me for Christmas a few years ago.


(Direktlink, via BoingBoing)

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„Urban Isolation“ – Durch ein komplett leeres Los Angeles skaten

Wenn die Vermeidung sozialer Kontakte konsequent durchgezogen werden würde, könnten die Straßen aussehen wie in diesen Aufnahmen, die ein komplett auto- und menschenleeres Los Angeles zeigen, in dem nur einsame Skater unterwegs sind.

With quarantines and „shelter-in-place“ becoming the new normal, leave it to skateboarders to find the silver lining in this situation. Russell Houghten’s winning film entry for our 2014 REDirect project imagined a bizarro Los Angeles where traffic and pedestrians were non-existent; his eerily prescient ‚Urban Isolation‘ is a must-watch while you are cooped up this week. Please stay safe and healthy, and we hope to see you on the streets again soon!


(Direktlink, via Urbanshit)

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