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Schlagwort: Rio Reiser

Podcast: Was von Rio Reiser bleibt – Die zeitlose Urgewalt von Ton Steine Scherben

Als ich gestern im Garten rumhing und einfach mal rein gar nichts tat hörte ich viel Musik und diesen Podcast von Zündfunk. Er beleuchtet die Geschichte der Band Ton Steine Scherben und auch wenn für mich da biografisch nichts Neues dabei war, fand ich es ganz schön, an einem sonnigen Nachmittag einfach mal wieder die alten Lieder der Scherben zu hören. Für mich eine der wichtigsten deutschen Bands überhaupt.

Wir wollen Rio Reiser und seiner Band Ton Steine Scherben ein akustisches Denkmal setzen. Denn diese Popmusik war für die Ewigkeit. In dieser Sendung untersucht Wolfram Hanke die Kraft und die Zeitlosigkeit von Musik und spricht dazu auch mit Klaus Götzner aka Funky, dem Schlagzeuger von Ton Steine Scherben.

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Rio-Reiser-Platz in Berlin

2019 angekündigt, dann verschoben und jetzt aber doch und vielleicht endgültig: Rio Reiser hat seit Gestern seinen eigenen Platz in Berlin. Vielleicht nie König von Deutschland, aber jetzt immerhin einen eigenen Platz in Kreuzberg. Und das ganz zu recht, wie ich finde.

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Heute vor 25 Jahren starb Rio Reiser

Es war ein warmer Tag im späten August. Ich arbeitete auf einer Baustelle in der Sophie Charlotten Straße in Charlottenburg, beizte Farbe von den graugrünen Altbaubalkons. In der Frühstückspause legte ein Kollege seine BILD-„Zeitung“ auf den Tisch im nach Pisse stinkenden Keller, in dem wir wir unser Zeug lagerten. Rio Reiser sei gestorben, stand auf dem Titelblatt. Mein Rio Reiser, der mich durch so viele Stunden meiner Jugend begleitete. Ich liebte ihn. Vermutete Drogen und war den Tag über sehr, sehr traurig und gedanklich nicht mehr wirklich bei der Sache. Nach Feierabend fuhr ich mit der U-Bahn nach Hause und packte mir alle Scherben und Rio Reiser Platten nacheinander auf meine Plattenspieler.

Oft dachte ich in den darauf folgenden Jahren, „Rio fehlt. Rio fehlt sehr.“ Auch heute denke ich das noch manchmal. Und dann aber auch, „vielleicht wäre der auch so wie Nena geworden“. Kann man ja nicht wissen. Was bleibt ist seine Musik und die Erinnerung an den vielleicht größten singenden Poeten, den dieses Land je hervorgebracht hat.


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Feature: Rio Reiser 1988 in Ostberlin

Kurzer Nachtrag zum 70. Geburtstag von Rio Reiser: ein Feature über die beiden Konzerte, die Rio im Oktober 1988 in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle gegeben hat. Der einstige Ton Steine Scherben Frontmann in der DDR. Da wäre ich so was von gerne dabei gewesen, war aber schlichtweg noch zu jung, um abends auf Konzerte zu gehen. So blieb mir später nur das Doppelalbum, das bis heute zu den wichtigsten zählt, die ich je gekauft habe. Immer noch und immer wieder Gänsehaut. Was für unbeschreibliche Momente, die die Menschen dort geteilt haben dürften. Wahnsinn.

Und dann, nach der Umbaupause, endlich: Grüner Nebel, blaue Scheinwerfer, und heraus tritt lächelnd ein schmaler Mann in Röhrenjeans und Sakko, eine Schiebermütze auf dem Kopf: Rio Reiser! Links neben ihm im weißen Hemd, Strohhut und Gitarre: Lanrue. Die beiden, die das Herz von „Ton, Steine, Scherben“ gewesen waren, die „Keine Macht für niemand“ und „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ gesungen hatten, hier in der piefigen Republik der alten Männer! Die Fans singen jede Zeile mit, tanzen, manche mit Tränen in den Augen, schwenken schwarz-rote Anarcho-Fahnen. Rio beginnt mit „Alles Lüge“. Ein Spaßsong, gewiss, aber in der DDR ist nichts nur Spaß, hier kann man nicht „Alles Lüge“ singen, ohne dass sich das Publikum seinen Teil dazu denkt.

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Berlin bekommt Rio Reiser Platz

Der Berliner Heinrichplatz wird nun tatsächlich in „Rio-Reiser-Platz“ umbenannt. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am späten Mittwochabend.

„Rio Reiser und Ton Steine Scherben haben Rockgeschichte und die Geschichte Kreuzbergs geprägt“, erklärte das Bezirksamt am Donnerstag dazu. An den Musiker zu erinnern, sei im Sinne der Diversität. „Schwulsein war für ihn in den 70ern selbstverständlich, während es damals in weiten Teilen der Gesellschaft und auch in der linken Szene noch lange nicht als gängig galt.“

Geplant ist die Umbenennung im September 2020. Im kommenden Jahr wäre Reiser 70 Jahre alt geworden, die Gründung der Band Ton Steine Scherben liegt dann 50 Jahre zurück. Passt also auch zeitlich perfekt.

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Der Heinrichplatz in Kreuzberg wird vielleicht bald Rio-Reiser-Platz heißen

In Berlin Kreuzberg hat die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung eingeladen und dabei unter anderem vorgeschlagen, den Heinrichplatz zum Rio-Reiser-Platz umzubenennen. Und das ganz zu Recht, wie ich finde. Wir brauchen viel mehr Rio-Reiser-Plätze. Überall.

Ob es dazu tatsächlich kommen sollte, entscheidet demnächst die Berliner Bezirksverordnetenversammlung.

Kreuzberg hat gesprochen: Der Heinrichplatz wird wahrscheinlich bald Rio-Reiser-Platz heißen. Am Donnerstagabend hatte die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung eingeladen. Wie soll Kreuzberg an den verstorbenen Sänger erinnern? So lautete die Frage. Mit knapp 70 Gästen war der Veranstaltungssaal Aquarium am Kottbusser Tor sehr gut besucht.

Gemeinsam mit den Gästen diskutierten die Fürsprecher*innen die verschiedenen Vorschläge. Neben dem Vorschlag zum Heinrichplatz war eine Idee, den Südzipfel des Mariannenplatzes umzubenennen, der in Reisers berühmten »Rauch-Haus-Song« erwähnt wird. Auch die Umbenennung des Uferwegs an der Lohmühleninsel, eine Gedenkinstallation oder der Vorschlag, die Grünanlage vor dem Kunsthaus Bethanien zum Rio-Reiser-Park zu erklären, standen zur Debatte. Neben der Grünen-Politikerin und Kulturstadträtin von Friedrichshain-Kreuzberg Clara Herrmann hatten sich auch Gert C. Möbius, der Bruder von Rio Reiser, und Kai Sichtermann, Bassist und Gründungsmitglied der Band Ton Steine Scherben, mit Redebeiträgen beteiligt.

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