Ohne Kommentar.

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Nachdem ich heute diese geklaute Badehosen-Nummer von Gauland bloggte, meldete sich Thilo von der BILD-Redaktion Brandenburg bei mir. Er fragte, ob ich der BILD das Foto zur Verfügung stellen würde und zu welchen Konditionen das dann von Statten gehen könnte.
Ich antwortete darauf nicht, weil das Foto nicht von mir war und ich jene, die das Foto gemacht hatte, nicht umgehen wollte. Ich schrieb ihr, dass es da von Springer eine Anfrage geben würde, auf die ich nicht geantwortet hätte.
Sie antwortete: „Eigentlich will ich mit der BILD auch nichts zu tun haben.“
Klar, wer will das schon.
Ulf Poschardt, Chefredakteur bei Springers Welt ist da an sich auch gar nicht so scharf drauf, schreibt er.
wir zeigen das entwürdigende foto von #gauland in badehosen nicht.
— Ulf Poschardt (@ulfposh) June 5, 2018
Gut, nun schreibt der nicht explizit für die BILD, aber ein bisschen ominös wirkt das alles schon. Springers BILD fragt ausdrücklich nach dem Foto. Bei Springers WELT will man das nicht haben. Oder so.
„Der Mariannenplatz war blau…“ Und so.
Komisch, manche Dinge haben sich bis heute nicht geändert.
8 KommentareTitelseite titelt und das hat genau gar nichts mit dem Ergebnis einer Umfrage zu tun, die über Hamburgs „Rote Flora“ von irgendwem in Auftrag gegeben wurde. Denn eine Mehrheit der Hamburger sind, wenig überraschend dafür, dass die Rote Flora als solche erhalten bleibt.
Bei Springers „Welt kompakt“ will man das auf der Titelseite von gestern nicht ganz so genau nehmen.
Haut man halt so raus, auch wenn der eigentliche Artikel im Blatt dazu dann etwas ganz anderes offeriert.
Entdeckt von Emily Laquer, die die Angelegenheit mit einer Frage verbunden an die Welt twittert.
Ja was denn jetzt? Blöd, wenn die Umfragen einem nicht gefallen. Dann einfach das Gegenteil auf dem Cover behaupten. Der Fakenews Award geht heute an die @Welt. pic.twitter.com/gVvgPZFmEl
— Emily Laquer (@EmilyLaquer) April 18, 2018
Springers Welt so: „Ein Versehen.“ Passiert dort wohl schon mal und scheint denen so auch gar nicht so wichtig zu sein. Ein bisschen Gelüge auf dem Titel, ein bisschen mausgerutscht, ein bisschen „Tschuldigung!“ und so.
4 Kommentare@EmilyLaquer Danke für den Hinweis. Das war nichts weiter als ein Versehen. Tschuldigung!
— WELT KOMPAKT (@weltkompakt) April 18, 2018
Bisher ist nicht geklärt, was genau Volker Beck gestern als „drogenähnliche“ Substanz bei sich hatte, die Untersuchungen dauern wohl an – bisher gibt es lediglich einen Anfangsverdacht. Die BILD-„Zeitung“ vermutet Crystal Meth und weil das als Nachricht so reinhaut, schreiben viele andere Medien auch von Crystal Meth, wobei man sich dabei immer auf die BILD bezieht. Wenn das am Ende dann doch nicht stimmen sollte, können alle sagen sagen, „Na das hat die BILD doch geschrieben – wir haben das nur so übernommen.“ Ein nicht sonderlich verantwortungsvolles Gebaren. Vielleicht aber muss man auch schon damit zufrieden sein, dass eben jene Medien (noch) nicht von der „Hitler-Droge“ sprechen, wie es die BILD heute auf ihrem Titel tut. Offenbar gab’s gestern in der BILD-Redaktion noch ne extra Tasse Lack zum Feierabend. In Berlin nichts Neues.
(via Niggi)
News, auch wenn sie sich erstmal nur auf Gerüchte stützen, wollen heutzutage sofort verbreitet werden. Das weiß man auch bei Springers Welt. Warum also warten bis aus diesen Gerüchten echte Fakten werden, wenn man mit Panik verbreitenden Überschriften schon mal ordentlich Klicks abgreifen kann und die Meldung erstmal die Runde durchs Netz machen kann?
Die Richtigstellung liest drei Stunden später dann keine Sau mehr, weil das ja keine Panik verbreitende Überschrift ist. Und ein paar Tage später argumentieren die Besorgten dann, dass die Terroristen als Flüchtlinge einreisen würden. Hatte man so ja lesen können.
Ein bisschen mehr Verantwortung von Seiten der Journalisten wäre in diesen Fällen mehr als angebracht. Vielleicht auch einfach einmal durchatmen vorm Veröffentlichen, eine rauchen gehen, Tee trinken.
Wer auch nicht mehr versehentlich auf Links von BILD.de landen will, sollte sich spätestens ab heute einenAdblocker installieren. Jene Leser nämlich, die diesen installiert haben, können auf BILD.de jetzt keinerlei Content mehr sehen.
Ich habe keinen Adblocker und hatte bisher auch nicht die Absicht einen solchen zu benutzen. Vielleicht ändere ich meine Einstellung jetzt.
Keine Werbung, keine Bild. Win-win. Dafür würde selbst ich mir ja fast nen Adblocker installieren.
— Ronny Kraak (@das_kfmw) October 13, 2015
Im Hause Bild allerdings nutzen einige offensichtlich selber einen Adblocker, um nicht ständig von der Werbung abgelenkt zu werden. Der Springer Verlag klagt aktuell die Eyeo GmbH, die die Software Adblock Plus herstellt.
Hey, @BILD_Politik, wie steht es eigentlich um die Klage der @axelspringer_ag gegen @AdblockPlus vor dem BGH? ;) pic.twitter.com/TJsVxkxGfG
— Michel Stevensen (@elitenzirkel) September 24, 2015
Nachdem sich gestern der FC St. Pauli aus der Bild-Aktion „Wir helfen“ verabschiedet hatte, zog heute der 1. FC Union Berlin in einem eher beiläufigen Satz in einem sehr viel wichtigeren Text nach. Nun melden sich auch der SC Freiburg, der VfL Bochum und der 1.FC Nürnberg und erteilen dem Bild-Badge auf ihren Trikots am Wochenende eine Absage. Nicht weil sie etwas gegen Unterstützung für Flüchtlinge hätten, die sie ohnehin mitunter schon schon länger leisten. Sondern weil einige der Meinung sind, die Bild würde die Flüchtlingssituation zu ihren Gunsten instrumentalisieren wollen. Das kann man gerne so sehen.
Diekmann tobt heute weniger auf Twitter, feiert sich allerdings für den, seinen ganz persönlichen, PR-Coup. Dafür aber bekommt er von Jürn Kruse in der taz ganz zu recht ordentlich sein Fett weg: Kai Diekmann pöbelt – Mann ohne Rückwärtsgang.
„Kai Diekmann kennt nur eine Geschwindigkeit: Vollgas. Und dann immer geradeaus. Bloß nicht bremsen. Bloß nicht zurücksetzen. Auch wenn die Karre längst feststeckt. Würde er anders handeln, müsste er ja zugeben, dass sein inneres Navigationsgerät versagt habe. Welch fatales Zeichen nach innen. Und überhaupt, der Bild-Chef kann ja immer noch seinen bewährten Schleudersitz nutzen: Er habe nur Aufmerksamkeit erzeugen wollen.
Das wird ihm zumindest immer zugute gehalten. Stets verbunden mit dem Hinweis, dass der Diekmann ja eigentlich viel klüger sei und das ganze Diffamierende deswegen gar nicht ernst meine. Aber: Was soll diese Inschutznahme? Warum wird er nicht an dem gemessen, was er raushaut?“
Der Sport-Club setzt auf konkrete Hilfen vor Ort und wird im Spiel gegen Arminia Bielefeld ohne veränderten Ärmel-Aufnä…
Posted by SC Freiburg on Donnerstag, 17. September 2015
VfL verzichtet auf Badges-Beflockung
Der VfL Bochum 1848 wird nicht an der für das kommende Wochenende geplanten…
Posted by VfL Bochum 1848 on Donnerstag, 17. September 2015
Der Club unterstützt die Trikot-Aktion für Flüchtlinge am kommenden Spieltag, verzichtet allerdings auf Promotion des Medienpartners. Mehr dazu…
Posted by 1. FC Nürnberg on Donnerstag, 17. September 2015
(via Willy)
Einen Kommentar hinterlassenNach dem die Bild und mit ihr Kai Diekmann seit Jahrzehnten zum Thema Flüchtlinge in Form von dutzenden Artikeln gezündelt und immer wieder rassistische Ressentiments gepflegt und verbreitet hat, hat sie in diesem Jahr endlich ihr Herz für Flüchtlinge entdeckt. Das kann man grundsätzlich schon mal gut finden, auch wenn ein heuchlerischer Beigeschmack beim Gutfinden nicht zu leugnen ist, und man sicher darauf warten kann, wann sich der Wind auf den Titelblättern wieder mal drehen wird. Gehört ja auch irgendwie zum Geschäft. Einem Joko und Klaas bspw. nimmt man es ab, wenn sie „Refugees Welcome“ sagen, das der Bild abzunehmen ist dann halt schon einen Ticken schwieriger.
Und weil die Bild und Diekmann halt keine kleinen Brötchen backen, haben sie in Koop. mit Hermes sämtliche Bundesliga-Klubs davon überzeugen wollen, am Wochenende ein Logo ihrer aktuell laufenden Hilfsaktion für Flüchtlinge auf dem Trikot zu tragen. An der Stelle prangt eigentlich ein Hermes-Logo, das hierfür getauscht werden soll. Man wünschte sich, dass alle Erst- und Zweitligaklubs Teil dieser Aktion werden sollten – viele sagten zu.
Ein Klub, der sich dagegenstellt und ansagt, dieses Logo der Bild in diesem Kontext nicht tragen zu wollen, ist der FC St. Pauli (http://www.bild.de/sport/fussball/st-pauli/boykottiert-wir-helfen-aktion-fuer-fluechtlingshilfe-42598338.bild.html), der sich seit Jahren wie kaum ein zweiter für soziales Engagement einsetzt. Für Flüchtlinge hat der Club schon einiges getan, vermutlich mehr als die Bild.
Jetzt aber ist Diekmann beleidigt und ruft die AfD per Tweet zum Applaus für diese Entscheidung des FC St. Pauli auf. Mit einem Satz, der in diesem Zusammenhang unterirdischer nicht sein könnte. Kann ja auch nicht sein, dass irgendwer den gut gemeinten Ideen des größenwahnsinnigsten größtmöglichen aller weltbesten Chefredakteuren, eine Absage erteilt! Wo kämen wir denn da hin?!
So in etwa ist es auch, wenn kleine Jungs an der Supermarktkasse von Mutti oder Vati nicht das bekommen, was sich da vor ihnen im Ständer präsentiert. Dann stampfen sie mit den Füßen auf. Und schreien den Laden zusammen. Wie so eine beleidigte Leberwurst. Oder halt wie Kai Diekmann.
[Update] Mittlerweile gibt es eine offizielle Stellungnahme des Vereins:
16 Kommentare„Der FC St. Pauli ist seit vielen Wochen auf verschiedenen Ebenen zu einem Thema, das seit Monaten alle emotional bewegt, aktiv, um den Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, zu helfen. Unser Testspiel gegen Borussia Dortmund, das private Engagement unserer Spieler sowie verschiedenste Aktionen unserer Fans und Abteilungen für die Flüchtlinge in Hamburg sind Beleg dafür. Daher sehen wir für uns nicht die Notwendigkeit, an der geplanten, für alle Clubs freiwilligen Aktion der DFL teilzunehmen. Hierüber haben wir vorab alle Beteiligten informiert. Der FC St. Pauli steht für eine Willkommenskultur und wir handeln damit auf eine Art und Weise, die unseren Club schon seit Jahrzehnten ausmacht. Wir leisten ganz praktische und direkte Hilfe dort, wo sie gebraucht wird.“
Na huch!
Ah, ok, darum. #lasttweet pic.twitter.com/Xd2GKObTNC
— Stefan Niggemeier (@niggi) October 21, 2014
Einen Kommentar hinterlassen Wozu auch nur eine Moral, wenn man die gleich doppelt haben kann? Und ich möchte wetten, die BILD ist die letzte, die nicht aus Schumachers Krankenakte berichten wollen würde.
(via extra 3)