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Schlagwort: The Wall

8000 beleuchtete Ballons dort, wo einst die Berliner Mauer stand: Lichtgrenze

Ich werde am Wochenende leider nicht in der Nähe sein, ansonsten würde ich mir diese Installation, die der Lichtkünstler und Designer Christopher Bauder zusammen mit seinem Bruder und Filmemacher Marc Bauder entwickelt und verwirklicht hat, ganz sicher ansehen gehen. Lichtgrenze.

„Über 8.000 der 60 Zentimeter großen weißen Bälle aus Naturkautschuk werden vom 7. bis 9. November an Carbonstelen befestigt in der gesamten Innenstadt aufgestellt. Sie markieren die Lichtgrenze–eine 15,3 Kilomter lange Installation, die dem Originalverlauf der Berliner Mauer zwischen Oberbaumbrücke und Bornholmer Straße folgt. Für zwei Tage und zwei Nächte ist Berlin noch einmal in Ost und West geteilt.“

(Direktlink)

Und als wäre das nicht schon ambitioniert genug, gibt es noch ein zusätzliches Programm. Weitere Infos zu der Aktion auf The Creators Project.

„Insgesamt 120 Stunden hat sich Marc Bauder durch Archiv-Material aus 25 Jahren Mauergeschichte gekämpft. Er wird an sechs zentralen Orten entlang der Lichtgrenze auf zehn Meter hohen Video-Leinwänden filmische Collagen zeigen, die das geteilte Berlin dem heutigen Stadtbild gegenüberstellen. Alle 150 Meter finden die Besucher der Lichtgrenze außerdem eine Mauergeschichte. Insgesamt 100 dieser persönlichen Anekdoten verwandeln die Lichtgrenze in eine kollektive Berliner Gedächtnislandschaft.“

(Direktlink, via Gilly)

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Über 100 Interviews: Radio Corax‘ Wendefokus – Persönliche Blicke auf den Herbst ’89

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Das freie Radio Corax in Halle hat in den letzten Monaten mit über 100 Menschen über ihre persönlichen Erinnerungen an den Herbst 1989 gesprochen und die vielen mitunter langen Gespräche auf Wendefokus online gestellt. Die Idee dahinter ist großartig, weil sie persönliche Erfahrungen in den Fokus legt und nicht das, was am Ende in den Geschichtsbüchern stehen wird. Denn letztendlich hat jeder seine eigene Geschichte, für die in der Summe aller aber nur selten Platz bleibt. Wenn ich podcasten würde, würde das wohl in diese Richtung gehen. Wahnsinnig gut!

Wir schreiben das Jahr, in dem DDR in Rente geht – gehen würde, wenn wir in diesen Tagen nicht mit dem 25. Jahrestag der sogenannten Wende konfrontiert werden würden. Einmal mehr haben wir uns schwer getan mit der Idee, das Jubiläum bei uns im Programm stattfinden zu lassen.

Nicht, weil wir das Geschichtsrad zurückdrehen wollen würden und irgendeiner Zonenverklärung nachhängen. Vielmehr war es die Schwebe, in der sich die Reflexion der Wendezeit tatsächlich befindet. Offiziell diente der Herbst 1989 der Vorbereitung der sogenannten Wiedervereinigung, so, als sei diese das unumstrittene Ziel derjenigen gewesen, die sich bei den frühen Montagsdemos in Leipzig auf die Straße trauten. Wir stellen uns aber heute noch ganz andere Fragen: Was ist in der Zeit zwischen 1989 und dem Oktober 1990 für Einzelpersonen passiert? Welche Hoffnungen und Chancen haben sie gesehen und ergriffen? Welche Sicht hatten sie auf den Ereignisstrudel?

Ich packe hier mal zwei-drei interessante Interviews rein, alle anderen finden sich auf der Seite selbst.

Björn Hopfgarten wuchs in behüteten Familienverhältnissen, in einem “goldenen Käfig” auf, der durch die Ausreise des Bruders erschüttert wurde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verstand sich Hopfgarten – auch äußerlich erkennbar – als Punk. Hopfgarten gehört zu denen, die am 7.Oktober 1989 in Halle nach Auseinandersetzungen mit der Polizei auf Lastwagen abtransportiert wurden. Es erging gegen den 17-Jährigen wegen “Rowdytums” und Verstoßens gegen die staatliche Ordnung ein Haftbefehl. Hopfgarten spricht über Verhöre, Einzelhaft, Verurteilung, die Bildung eines “anarchistischen Blocks” auf anschließenden Montagsdemos in Halle und Leipzig, wo die ersten Straßenschlachten mit “den Faschos und dem Mob” stattfanden, die “wunderbare Zeit“, in der “jeden Tag eine neue Kneipe entstand” und Häuser besetzt wurden.

[audio:http://audioarchiv.k23.in/Radio/Radio_Corax/Wendefokus/2014/mp3/wendefokus_2014-bjoern-hopfgarten.MP3]
(Direkt-MP3)

Stefan Schleicher absolvierte seine Ausbildung und Arbeit bei der Verkehrspolizei, um ab 1985 bei der Kriminalpolizei in Halle tätig zu sein. Er habe jede Montagsdemo mitgemacht – “natürlich auf der anderen Seite“. Einen Willen zu Veränderung der Verhältnisse hat Schleicher nicht verspürt, eine Demokratisierung der Polizei habe nach 1989 kaum stattgefunden. “Nicht einfach” sei es für die Polizei, um die Zeit der sogenannten Wende gewesen: es herrschte ein “teilweise rechtsfreier Raum”, viele “Leute gingen [gegen die Polizei] schnell auf Kontra“.

[audio:http://audioarchiv.k23.in/Radio/Radio_Corax/Wendefokus/2014/mp3/wendefokus_2014-roman-ronneberg.MP3]
(Direkt-MP3)

Dore Richter durfte – nach mehreren Verhören der Stasi – seit 1983 keiner Arbeit nachgehen, weil ihr antistaatliche politische Aktivitäten unterstellt wurden. Richter wurde “unauffällig großgezogen“, später politisiert durch ihre Schwester und deren Freunde, die bei ihr die “Sehnsucht” nach “guten Büchern” und Musik weckte, während sie sich eher zurück hielt; aus “Angst um meine Tochter“. Mit den Einschüchterungen der Stasi, dem Misstrauen und Druck, versuchte Richter offensiv umzugehen. Nachdem die besten Freundinnen 1983 ausgereist sind, zog Richter ihren eigenen Ausreiseantrag 1985 zurück. Dennoch: “Ich hatte nie gedacht, dass sich was ändert“, was der frühen Beteiligung an den Montagsdemonstrationen – mit dem Ziel einer “Wiedervereinigung” keinen Abbruch tat.

[audio:http://audioarchiv.k23.in/Radio/Radio_Corax/Wendefokus/Geschnitten_2009/mp3/Wendefokus_2009-Doris_Richter.mp3]
(Direkt-MP3)

(Danke, Tim!)

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Doku: Zonenmädchen

Die Dokumentarfilmerin Sabine Michel hat sich und vier Freundinnen ab dem Fall der Mauer selber dabei beobachtet, was aus ihnen als Kinder der DDR wohl werden würde. Lief letztes Jahr im Kino, letzte Nacht auf arte und jetzt für sieben Tage auf arte+7.

Man kann sicher Kritik an dem Film üben, die schon damit los gehen würde, dass die Portraitierten hier alle durchweg ihr Abitur haben machen können, was nicht jedem als Möglichkeit gegeben war. Es gäbe auch weitere Kritikpunkte, aber sehen kann man den trotzdem, zumal die Idee zum Film alles andere als eine schlechte ist.

Sabine, Claudi, Vera, Claudia und Veruscha gehören zum letzten Jahrgang, der in der DDR sein Abitur macht. Gemeinsam erleben sie die neue Freiheit nach dem Mauerfall. Nach und nach verlassen sie ihre Heimatstadt Dresden und gehen nach Paris. Die Stadt ihrer Träume wird zum Ausgangspunkt für ihr neues Leben. Heute sind die Frauen in Berlin, Dresden und Paris zu Hause. Sie sind Karrierefrau, Studienabbrecherin, Mutter, Ehefrau, Alleinerziehende, Kinderlose, Frauen- und Männerliebende.

Mehr als zwei Jahrzehnte später geht die Dokumentarfilmerin Sabine Michel mit ihren Freundinnen noch einmal auf die Reise. Gemeinsam ziehen die fünf Frauen eine Bilanz des eigenen Lebens und fragen sich, wie stark die Erfahrungen der Kindheit ihre Lebenshaltung und ihre Sicht auf die Gesellschaft prägten. Wie viel Zone steckt noch in den einstigen „Zonenmädchen“? Spielt es noch eine Rolle, wo die fünf aufgewachsen sind? Wer sind sie heute? Und wohin könnte es noch gehen mit ihnen?

Es sind fünf völlig verschiedene Leben geworden, die sich in Weltsicht und Anspruch auseinander bewegt haben. Und so entladen sich im ungewohnten Zusammensein der Frauen auch Spannungen und Konflikte.

„Zonenmädchen“ – ein Film über Lebensträume und das Vermögen, sie umzusetzen, ein Film über Gewinn und Verlust in lang währenden Freundschaften und über das beherzte Älterwerden von Frauen.


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Doku über die Fotoagentur Ostkreuz

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Ich verstehe nicht viel von der Fotografie als Kunstform. Ich habe visuelle und thematische Vorlieben und Favoriten, das war es schon. Und ich weiß auch gar nicht, ob es viel mehr sein müsste. Wenn mich allerdings jemand fragt, welche deutschen Fotografen mir im Kontext zur Kunst einfallen würden, würde ich immer auf die Agentur Ostkreuz verweisen.

Keine andere Agentur hat das Ende der DDR und in der Summe die Wende 89-90 zu famos portraitiert wie eben die Fotografen von Ostkreuz, die ich hier alle fast schon mal drin hatte. Gerade mit den Fotos der Wendezeit haben sie einen wohl unvergleichlichen Schatz geschaffen, der durch die Reihe weg sehenswert ist.

Maik Reichert hat die Agentur und ihre Fotografen über Jahre hinweg begleitet und arte hat vorhin seine Aufzeichnungen gezeigt, was ich mir neben dem Kochen interessiert ansah. Schöne Philosophie hinter der Idee und die jungen Köpfe nicht weniger querdenkend als die schon grauen. Toll.

Mit dem Zerfall des Ostblocks gründet sich in Berlin die Fotoagentur Ostkreuz, und mit ihrer Gründung durch sieben ostdeutsche Fotografen beginnt ebenfalls eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als festes Kollektiv und der Pariser Agentur Magnum als Vorbild schaffen sie es, die Agentur zur wichtigsten und bekanntesten Fotoagentur Deutschlands zu machen. Zu den Kunden zählen Magazine wie „Newsweek“, „Stern“, „GEO“ oder die „New York Times“. Längst ist Ostkreuz keine Ostberliner Fotoagentur mehr. Mittlerweile zählt sie 18 Mitglieder, die künstlerisch, persönlich und biografisch eine bunt gemischte Gruppe europäischer Erkunder bilden. Alle haben unterschiedliche Arbeitsweisen, aber eines vereint sie: Ihr humanistischer Blick auf die Welt. Ostkreuz steht für gesellschaftlich engagierte Dokumentarfotografie.


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Doku von 1981: Der Berliner Ring – Zwischen Obstkorb & Streusandbüchse

Zum Tag der Deutschen Einheit kann man auch mal einen Blick auf die Zeit der deutschen Zweisamkeit werfen. Diese westliche Doku aus dem Jahre 1981 schaut sich im Inneren des Berliner Rings auf dem Territorium der damaligen DDR um. Und das erstaunlich unideologisch und objektiv. „Geschichte und Geschichten des Berliner Rings über deutsch-deutsche Wirklichkeiten auf und abseits dieser Autobahn.“ Besonders schön der Teil über Potsdam, in dem gesagt wird, dass diese Stadt nicht zu einem Museum werden soll. Heute sind wir fast eins.


(Direktlink, via HuffPo)

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Statistisches in schön zu 25 Jahren Mauerfall

Die Zeit hat gerade jede Menge Infografiken und Datenvisualisierungen zum Thema Ost und West heute. Macht Spaß und ist sehenswert weil interessant: Mauerfall – das geteilte Land.

Die Deutschen haben sich nach 1990 bemüht, alle Spuren, die die deutsche Teilung hinterlassen hat, so schnell wie möglich verschwinden zu lassen. Von der Berliner Mauer stehen nur noch wenige Meter. Der Palast der Republik ist weg, vieles andere auch. Es ist, als sei die Teilung verschwunden. Uns bleiben nur die verschwimmenden Erinnerungen von 1989. Oder ist da mehr?

Wir haben Bilder gesucht, Grafiken und Statistiken, die von der Einheit erzählen – oder der fortbestehenden Trennung. Wir fanden Daten, die präziser berichten als mancher Zeitzeuge. Zum Beispiel statistische Landkarten. Manche werfen die Frage auf, ob sie vor 1989 oder danach entstanden – so deutlich sind die Umrisse der DDR zu erkennen.

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Berlin von oben: 1989 und heute

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Für jemanden wie mich, der im Schatten der Mauer aufwuchs und für den die Hauptstadt bis heute ihren Magnetismus nie gänzlich verloren hat, ist der Mauerweg der Berliner Morgenpost eine ganz wunderbare Sache, um die letzten 25 Jahre gegenüberzustellen. Vieles, was ich als Kind liebte, existiert heute so nicht mehr. Die Felder sind bebaut, die Wälder gerodet. Dafür aber steht die Mauer nicht mehr und nimmt im Sommer die Sonne.

Und so kann ich mich hier ganz wunderbar durch Stationen meines Lebens scrollen. Und es ist echt beeindruckend, wie sehr sich Berlin auch innerstädtisch gewandelt hat. Der damalige Lieblingsklub, die Sonnenallee, wo einst meine Berufsschule war und vor allem die ganzen Baustellen, auf denen ich in den 90ern rumgeeiert bin. Alles hat sich so verändert. Das ist womöglich nicht mal eine Berliner Spezifikation und nach 25 Jahren auch woanders ähnlich, aber am meisten hat sich die Stadt dann wohl doch an den Stellen geändert, an denen einst die Mauer stand.

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Als Kind meine Hood:

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Der erste Grenzübertritt bei Schönefeld am 17.11.1989:

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Die erste eigene Bude in Schöneberg:

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Die olle Butze direkt neben der Glienicker Brücke:

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(via Saumselig)

Hach, ich werde hier wohl noch Stunden virtuell durch und um die Stadt streichen.

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30.09.1989, Deutsche Botschaft Prag


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Es gibt viele Momente aus dem Sommer/Herbst 1989 die mir bis heute in Erinnerung geblieben sind. Der Abend des 30.09.1989 hat sich besonders tief festgesetzt. Ich weiß noch heute, wie ich den Auftritt von Genscher im Fernsehen sah. Er haute mich schlicht um, auch wenn ich damals nicht beschreiben hätte können, was genau da in mir vorging. Das kann ich, glaube ich, bis heute nicht so ganz.

Wir sahen zu Hause seit Wochen nur noch Westnachrichten. Nach den Ereignissen in Ungarn hatten alle Angst, dass die Sache in Prag eskalieren könnte, aber es kam anders und alle wussten, dass ab da nichts mehr so sein würde wie bisher. Die Mauer sollte in ihrer Funktion keine zwei Monate mehr durchhalten.

Im Vorfeld der Revolutionen von 1989 wurde das Gelände der Botschaft als Zufluchtsort von Flüchtlingen aus der DDR bekannt. Im Sommer jenes Jahres wagten es weitere DDR-Bürger, vom Prager Hauptbahnhof den Weg über die Moldau hinweg in die bundesdeutsche Botschaft zu gehen. Am 19. August 1989 lebten rund 120 Flüchtlinge dort, täglich kamen 20 bis 50 weitere hinzu. Am 23. August schloss Botschafter Hermann Huber auf Weisung des Außenamtes das Barockpalais für den Publikumsverkehr. Die Konsularabteilung wurde vorübergehend in ein Prager Hotel verlegt, um den Botschaftsstatus aufrechterhalten zu können.

Der Ansturm auf das Botschaftsgelände ging jedoch weiter, weitere Flüchtlinge erzwangen sich Zutritt, teils an den nachlässiger werdenden tschechoslowakischen Polizisten vorbei durch das Tor, oder durch Klettern über den Zaun, was teilweise zu Verletzungen führte. Im Park der Botschaft wurden Zelte und sanitäre Anlagen aufgestellt und sogar ein Schulbetrieb für die Kinder eingerichtet. Verlassene Fahrzeuge der Marken Trabant und Wartburg prägten das Bild der Umgebung; die DDR bemühte sich alsbald um einen Abtransport der stummen Zeugnisse. Die sanitären Bedingungen in der Botschaft spitzten sich im Laufe des Septembers zu, zeitweise hielten sich 4000 Flüchtlinge gleichzeitig auf dem von Regenfällen durchnässten Gelände auf. Hauptbeschäftigung war das stundenlange Schlange stehen vor den WCs, in knöcheltiefem Schlamm. Teils heftige Auseinandersetzungen fanden mit Personen statt, die man der Stasi-Tätigkeit verdächtigte.

Der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher traf am Abend des 30. September 1989 ein. Er kam von Verhandlungen mit dem damaligen Außenminister der Sowjetunion Eduard Schewardnadse und anderen am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Versammelten Journalisten sagte er, er möchte ihnen keine Mitteilung machen, da er zunächst mit den Deutschen aus der DDR sprechen wolle. Um 18:58 Uhr gab er vom Balkon des Palais aus bekannt:

„Liebe Landsleute,
wir sind zu Ihnen gekommen,
um Ihnen mitzuteilen,
dass heute Ihre Ausreise
(Tausendfacher Aufschrei und Jubel)
… in die Bundesrepublik Deutschland möglich geworden ist.“

Das Satzende ging unter mit dem auf das Stichwort „Ausreise“ hin aufbrausenden Jubel der im Hof kampierenden, ausreisewilligen DDR-Flüchtlinge.
(Wikipedia)

Hier die Tagesschau vom 30.09.1989.


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Die erste Leipziger Montagsdemo: Tagesschau vom 4. September 1989

Ich bekomme auch heute noch Gänsehaut wenn ich Aufnahmen wie diese sehe. Davon wird es in diesem Jahr hier noch einige geben, denke ich.

Als 20-Jährige startete Katrin Hattenhauer gemeinsam mit ihren Mitstreitern die Proteste vom 4. September 1989, riskierte einiges und trug die sich daraus für sie ergebenen Konsequenzen. SpOns einestages hat mir ihr über diese Tage gesprochen.

Schon am 10. Juni 1989 forderten Katrin Hattenhauer und andere Protagonisten des friedlichen Umsturzes das DDR-Regime gezielt heraus: mit der Organisation des ersten Straßenmusikfestivals in Leipzig. „Das war die Probe zur Revolution“, sagt sie.

Überall in der Stadt musizierten junge Leute – der ohnmächtige Staat reagierte mit 84 Festnahmen. Auch Katrin Hattenhauer wurde „zugeführt“, was sie nicht davon abhielt, am 4. September 1989 noch einen Schritt weiterzugehen. „Wir mussten uns dieses Land zurückerobern“, sagt sie.


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Doku: Als die Mauer fiel – 50 Stunden, die die Welt veränderten

Etwas spät, aber der ganz große Trubel erfasste das Land damals eh erst am 10. November. Enstanden ist die Doku schon vor vier Jahren zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Gesehen hatte ich sie bis eben trotzdem noch nicht.

Berlin, 9. November 1989: Zehntausende Menschen durchbrechen die Grenzübergänge – fassungslos, vor Freude weinend und jubelnd. In der Dokumentation „Als die Mauer fiel – 50 Stunden, die die Welt veränderten“ erfolgt eine minutiöse Rekonstruktion der Ereignisse zwischen dem 9. und 11. November 1989. Was ging in der Führung der SED vor sich? Handelte die SED-Führung auf Anweisung Moskaus oder beruhte alles auf einem Irrtum? Bestand die Absicht, den Fall der Mauer gewaltsam rückgängig zu machen? Welche Maßnahmen traf die Bundesregierung und wie reagierten die Regierungen Großbritanniens, Frankreichs, der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion? Der Film beginnt am Morgen des 9. Novembers und endet am Mittag des 11. Novembers 1989. Er zeigt die historische Situation, die gefährlicher war als sie von den meisten in der Euphorie des Augenblicks erlebt wurde.


(Direktlink, via Sediment Vier)

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