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Thomas de Maizière: Die Afghanen sollen zu Hause bleiben

Ich habe letzte Woche ein paar unbegleitete Minderjährige aus Afghanistan betreut. Sie geben an, 16 Jahre alt zu sein, was ich den meisten von ihnen auch glauben mag. Ihre Familien haben allesamt das Geld gesammelt, um die Jungs auf einen Weg zu schicken, der ihnen irgendeine Perspektive bietet. Sie kamen zu Fuß, haben um die 6000 Kilometer in gut 40 Tagen hinter sich gebracht. Weil das Leben in Afghanistan auch ganz schnell im Tod enden kann – und Aussichten auf irgendeine Verbesserung der Lage eben nicht in Aussicht stehen. Im Gegenteil. Auch oder gerade für die jungen Leute nicht. Die Taliban holen sich Landstrich für Landstrich zurück.

Unser Innenminister findet das so schlimm alles nicht und erwartet, das die Menschen lieber dort auf ihren Tod warten, als sich auf den Weg nach Deutschland zu machen. Weil das dort alles Geld gekostet hat. Dass diese Ausgaben wohl für die sprichwörtliche Katz waren, sagt er nicht.

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(via NDRInfo)

So löst man Probleme. Fehlt nur noch, dass auch Syrien zu einem „sicheren Herkunftsland“ erklärt wird. Dann gäbe es diese Probleme nicht mehr.

21 Kommentare

  1. Siegbert28. Oktober 2015 at 20:53

    Auch wenn du immer betonst, dass du Geflüchtete u.ä. betreust, möchte ich wetten, dass du nach getaner Arbeit auch erstmal in Sagrotan badest.

  2. Ronny28. Oktober 2015 at 20:58

    Siegbert,

    Wette verloren. Und Du hast Dich nicht mal getraut, einen Einsatz zu bringen.

  3. bemme5128. Oktober 2015 at 21:09

    next level dieser logik wäre ja – wir haben soviel waffen dahin geliefert, die müssen sich doch nur damit verteidigen…

    so ein kackvogel ey

  4. Bernd28. Oktober 2015 at 21:14

    Siegbert,

    Ronny,

    Aber ich hoffe du wäschst dir die Hände, immerhin ist Erkältungszeit ;)

    Ich warte ja noch auf die studie, die quantifiziert, wie viel zerstörung halb-gares gutgemeintes mit-geld-um-sich-werfen über die letzten 20-30 Jahre angerichtet hat.

  5. andi28. Oktober 2015 at 21:39

    starke Laufleistung 150 km pro Tag gelaufen oder vieleicht gerannt

  6. chrizz28. Oktober 2015 at 21:57

    Siegbert ist schätzungsweise eher einer von denen die sich sowieso nur was trauen wenn sie mit besorgten Gleichgesinnten durch die Gegend laufen und Fähnchen schwenken…

  7. civ3128. Oktober 2015 at 22:05

    @siegbert

    Kackspatz! Was weißt Du wirklich? Hast Du mit Menschen die auf der Flucht waren (egal ob aus vermeintlich sicheren Herkunftsländern), mal gesprochen?

    Es sind Menschen.

    Punkt.

    Das „MiMMiMMi“ ist das, was DU draus machst.

    Wieoftdennoch?!

  8. Indi28. Oktober 2015 at 22:23

    Siegbert,

    Was dein Problem? Bei uns wohnt auch ein Flüchtling, was meinste denn genau?

  9. Taurus29. Oktober 2015 at 00:54

    Wer, wenn nicht junge Afghanen, soll in Afghanistan für Freiheit und Demokratie kämpfen? Junge deutsche Frauen und Männer? Sind 56 tote und 304 verwundete deutsche Soldaten zuwenig Dienstleistung? Insgesamt 3485 ausländische Soldaten haben im Kampf gegen Terror und Barbarei ihr Leben gelassen, zuwenige?

  10. einsdreisieben29. Oktober 2015 at 02:08

    wenn der fakt, dass sie teilweise noch nicht 16 sind irrelevant ist, warum benennst du ihn dann? sollte der fakt, ob familien ihr ganzes geld sammeln um einen menschen in zumindest etwas würdigeren verhältnissen leben und vor allem arbeiten zu lassen, als in den hiesigen verhältnissen, nicht völlig irrelevant sein? deine „ich war früher mal punk und anarchist aber jetzt was weiß ich nicht was“ argumentation hat permanent diesen touch von bürgerlicher spießigkeit, du bennest dinge, kritisierst dinge (im grund auf einer vernünftigen ebene), aber schmückst deine politischen beiträge mit vollkommen irrelevanten informationen, die im kern wieder nur von vorurteilen strotzen. das nervt. und das andauernd. um in deinem sprachgebrauch zu schreiben.

  11. Ronny29. Oktober 2015 at 07:30

    einsdreisieben,
    Was für mich relevant ist, entscheide ich ja gerne selber. Und wenn mich etwas nervt, meide ich das ja.

  12. Wolfgang Müller29. Oktober 2015 at 08:53

    Nach wie vor kann ich jeden einzelnen Flüchtling verstehen, der sich ein besseres Leben mit Zukunftsperspektive wünscht. Jeden Einzelnen! Ganz gleich aus welchem der bekannten Länder er kommt. Auch ich würde vor Bomben, Terror, Unfreiheit, Angst um mein Leben, Angst um das Leben meiner Familie usw. fliehen. Und ich wünsche mir, dass jeder Einzelne erst einmal in Deutschland positiv empfangen wird! Ich erwarte allerdings auch, dass alle Flüchtlinge, die sich Deutschland ausgesucht haben an die hiesigen Sitten, Gebräuche und Gesetze halten. In der Natur ist Anpassung an eine fremde Umgebung eine Tugend der Evolution! Ich denke, dass bei allen positiven Argumenten gegenüber den Flüchtlingen wir doch spätestens zu Beginn des nächsten Jahres absolut überfordert werden sein eine ordentliche strukturierte Integration leisten zu können. Gleichzietig müssen wir auch Rücksicht nehmen auf eine starke Minderheit innerhalb der deutschen Bevölkerung, die eine wirkliche Angst haben vor „Überfremdung“. Man kann diese „Angst“-Leute alle als blöd betrachten… aber Angst ist eine Grundemotion, die man nicht einfach durch das einmalige Aussprechen einer sachlichen Information wegbekommen kann.

  13. Stephan29. Oktober 2015 at 10:56

    Dass ein Thomas de Misere in Deutschland noch ein hohes politisches Amt bekleiden darf, ist für sich genommen schon ein Skandal von besonderer Güte. Was der schon alles verzapft hat würde normalerweis ausreichen, um 50 politische Karrieren zu zerstören.
    Politiker seines Kalibers sind aber heutzutage unantastbar. An solchen Personen im Amt kann man ablesen, wie schlecht es um unsere „Demokratie“ und um unseren „Rechtsstaat“ bestellt ist. Da wird einem einfach nur schlecht.
    http://www.taz.de/!5008860/
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/BND-NSA-Skandal-Innenminister-waescht-seine-Haende-in-Unschuld-2717128.html
    http://www.zeit.de/politik/2015-06/g-36-gewehr-de-maiziere-bundeswehr-ruecktritt
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mad-affaere-bringt-de-maiziere-in-erklaerungsnot-a-855459.html

  14. Werner29. Oktober 2015 at 12:47

    Früher ist man für sein Vaterland gestorben.
    Heute laufen die jungen Männer weg, wie die Hasen und lassen ihre Familien im Stich.
    Mit diesen Feiglingen sollen wir hier den Laden am Laufen halten?

    Da sind mir die IS fast lieber, die sind bereit für ihre Überzeugungen zu sterben.

  15. Werner29. Oktober 2015 at 13:21

    Ronny,
    Mein Idealismus hat sich irgendwann in den 90ern verflüchtigt.
    Es ist/war das Privileg der Jugend für ihre Überzeugungen zu sterben.
    Darum konnte man die kleinen Scheißer ja so gut in den Krieg schicken.

  16. nullachtfuffzehn29. Oktober 2015 at 13:29

    Flucht vor Krieg und Bomben, man muss um sein Leben fürchten! Besseres leben. All das kann und sollte ja jeder normale Mensch verstehen. Aber wieso mehr als 6000km nach Deutschland? Warum geht denn niemand nach Russland (ist viel näher und viel mehr Platz da) oder nach Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Saudische Emirate, Kuwait (die Sprechen die gleiche Sprache und haben auch noch die gleiche Religion und sind auch noch mehr oder weniger „reiche“ Länder UND SIND VIEL NÄHER!). Hat dazu vielleicht bitte irgendjemand eine kluge Antwort parat? Ich lasse mich da wirklich gerne aufklären – Danke.

  17. Twinny29. Oktober 2015 at 14:51

    @nullachtfuffzehn: Weil man sie da 1. entweder nicht reinlässt, sie 2. nicht willkommen sind und 3. die keine Sozialsysteme haben wie wir in Deutschland. Seien wir doch einfach mal ehrlich: So leicht wie in Deutschland bekommst man sicherlich nirgends Unterschlupf und seinen Unterhalt auf Staatskosten.
    Und ich kann es dehnen nichtmal verübeln. Ich würds auch nicht anders machen wenn ich mir aus welchen Gründen auch immer ein anderes Land suchen müsste um zu überleben.

  18. Elektrosandy29. Oktober 2015 at 17:16

    Anstatt mit anderen besorgten Bürger die Straßen unsicher zu machen und dabei unsere Steuergelder zu verschwenden (das wird man ja wohl noch sagen dürfen), sollte man sich vielleicht mal objektiv informieren wo die ganzen Menschen herkommen und auf welche Art und Weise und vor allem warum ausgerechnet nach Westeuropa. Es gab da vor ein paar Wochen einen gut gemachten Themenabend auf Arte zum Thema Flüchtlinge. Oder man guckt sich den Link vom „eiram“ an. Ich glaube die meisten würden lieber zuhause bleiben oder ins Nachbarland flüchten als sich den Stress zu geben in eine vollkommen, für sie fremde Welt bzw. Kultur, zu flüchten. Aber auch einem Syrer wird nicht entgangen sein, das im Nahen Osten andauernd Krisen und Kriege stattfinden, währenddessen hier in (West und Mittel) Europa schon seit längerem Frieden ist.

    Und kommt mir jetzt bitte nicht mit dem Märchen, das der Deutsche immer für sein Vaterland gekämpft hat oder nie geflüchtet ist. Ich sag nur Wolgadeutsche oder die vielen „Wirtschaftsflüchtlinge“ die zur Zeit der Industriealisierung nach die USA rübergemacht haben. Einfach auf der Suche nach einem besseren Leben.

    Und wenn ein Deutscher in New York ne Bäckerei aufmacht um dort Brezeln zu verkaufen, warum soll nicht auch ein Afghane hier nen kleinen Markt mit Gewürzen oder was auch immer aufmachen. Bzw. Deutsche, wurden in anderen Ländern ja auch geduldet (Argentinien zum Beispiel, da leben ziemlich viele sogar). Dann können wir doch auch diesen notleidenden Menschen helfen.!

  19. Alreech31. Oktober 2015 at 19:41

    Ich verstehe gar nicht warum die Afghanen ihr Land verlassen wollen !
    Den Taliban ist es fast gelungen die US-amerikanischen Imperialisten aus Afghanistan zu vertreiben. Zumindest der geplant Bau einer Pipeline durch Afghanistan konnte so verhindert werden.
    Sind die Amis und die anderen westlichen Truppe erst einmal aus Afghanistan geflohen wird es kein Hindernis zum Frieden dort mehr geben.
    Dann steht den Afghanen die Chance offen einen bessere Welt aufzubauen ohne neoliberale Einflüsterungen.
    Statt dessen kommen sie nach Deutschland um am dekadenten westlichen Wohlstand teilzuhaben und sich damit an der Ausbeutung der Entwicklungsländer zu beteiligen.

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