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Tut endlich was!

Nachrichten und Aufnahmen wie diese sind nicht nur Konsequenz der aktuell weltpolitischen Lage, sondern sind gerade jetzt auch Folgen der europäischen Flüchtlingspolitik, die sich der Problematik in keiner Weise menschlich annehmen will, wie es scheint. Tut endlich was! Auch oder gerade weil man dann mal seine politische Komfortzone, die man sich über Jahre hinweg so schön durch die europäischen Außengrenzen hat schützen lassen, als ginge das einen – wenn überhaupt – nur sekundär was an, verlassen muss. Begriffe wie „humanitäre Katastrophe“ reichen da nicht mehr aus.

Ein kleiner Junge liegt am Strand, das Gesicht im Sand, die Arme sind nach hinten gestreckt, sein rotes T-Shirt ist durchnässt. Der Junge ist tot. Dies ist eines von mehreren schockierenden Fotos, die derzeit um die Welt gehen. Sie zeigen ein ertrunkenes Flüchtlingskind, das an einem Strand im türkischen Bodrum angespült wurde. Ein weiteres Bild zeigt einen Polizisten, der den leblosen Körper vorsichtig vom Strand trägt.

Der Junge war laut Medienberichten offenbar erst drei Jahre alt und stammte aus Syrien. Er ist einer von vielen.

Ihr wolltet immer ein Europa sein! Es wird Zeit, das gerade jetzt auch mal außerhalb von ökonomischen Gedanken umzusetzen. Und wenn das nicht reicht, macht es halt international! Auf allen Ebenen und mit Nachhaltigkeit. Verkauft keine Waffen, beendet eure Kriege, so naiv bis infantil das auch klingen mag. Ich weiß, dass das alles nicht so einfach und auch sehr wohl komplex in der politischen Sache ist, aber wenn ihr das nicht könnt oder gar nicht erst wollt, lasst doch wenigstens Menschen, die darunter leiden müssen, nicht vor euren verschlossen Türen verrecken, verdammte Scheiße!

12 Kommentare

  1. Vasilie3. September 2015 at 10:46

    Volle Zustimmung.

  2. mmmatze3. September 2015 at 11:04

    Word. Es ist so unglaublich frustrierend, das alles mitansehen zu müssen.

  3. AG3. September 2015 at 11:04

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  4. Marcel3. September 2015 at 11:49

    Aber…aber… Ronny, Du wirst doch nicht den Friedensnobelpreisträger anfeinden wollen.
    Das darf man doch nicht – nicht mal mit Tränen in den Augen!

  5. Hank3. September 2015 at 12:28

    Wenn Ihr was tun wollt und in Berlin lebt, kommt zum Flughafen Tempelhof, sobald die ersten Flüchtlinge da sind und HELFT ! Alles nicht so schwer. Peace !

  6. Tom3. September 2015 at 13:01

    Zustimmung mit großem ABER!
    Der Artikel erzählt nur die Hälfte der Geschichte, selbst wenn keine Waffen mehr produziert werden, würde es weiterhin Flüchlinge geben, die sogenannten „Wirtschaftsflüchtlinge“.
    Eben das System der Wirtschaft ist es welches es schafft solch immense Flüchlingsströme zu produzieren. Der Sektor der Waffenindustrie ist dabei nur ein kleiner Teil des Ganzen mit konkreten Auswirkungen. Konktret daher, da die Menschen direkt mit Waffen getötet werden und eben nicht über lange Zeit verhungern oder darben gelassen werden.

  7. Ronny3. September 2015 at 13:36

    Tom,
    Die erste Welt könnte auch damit aufhören, andere Teile der Welt auszubeuten und denen das zu lassen, was ihnen zustehen würde. Dann gäbe es vielleicht weniger Gründe zur Flucht.

  8. Stephan3. September 2015 at 14:13

    @ Tom

    das ist so nicht ganz richtig, denn Rüstungsexporte waren Jahrzehntelang die unangefochtene Nummer 1 des Bruttosozialprodukts. Teileweise mit über 50% des gesamten Volumens der Volkswirtschaft.
    Es ist also alles andere als „ein kleiner Teil“ – es ist ein ganz gewaltiger Teil.

    Man kann sagen ohne diesen Teil des „Exportes“hätten wir einen viel geringeren Wohlstand.
    Trotzdem läuft die Ausbeutung auch noch über andere Mechanismen, zugegeben.

    Die Trennung zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und politisch verfolgten wirkt auf mich eh perfide. Letztendlich dient diese Trennung nur der Legitimierung des Abweisens.
    Warum sagt man nicht einfach „Menschen in existenzieller Not?“

  9. Tom3. September 2015 at 14:19

    Ronny,
    das habe ich in meinem Post doch auch gar nicht bestritten. viel eher ist das der Schluss den man aus meiner Ergänzung ziehen sollte. Habe ich vielleicht nicht deutlich genug gemacht..
    Aber auch um deinen Kommentar nochmals zu präzisieren: nicht die erste Welt beutet die dritte aus sondern das Kapital den Arbeitenden.
    Auch hierzulande bekommen nicht alle das was ihnen zusteht, in der dritten Welt bekommen die Menschen eben noch sehr viel weniger von dem was ihnen zusteht. Es ist keine Frage der ersten gegen die dritte Welt (nur in soweit dass die 1. Welt Konzerne eine größere Machtstellung gegenüber denen der 3. Welt haben) sondern eine Frage von Kapital vs. Arbeit.

  10. Tom3. September 2015 at 14:24

    Stephan,

    Kannst du mir sagen woher du deine Zahlen hast? Bis zu 50% des BIP durch Rüstungsexporte kann ich fast nicht glauben. Ich ging immer um 1%-2% vom BIP (in Deutschland) aus. Meine Quelle dabei ist das Sipri (Stockholm International Peace Research Institute -> http://www.sipri.org/)

  11. Alreech5. September 2015 at 14:23

    volle Zustimmung, ich verstehen nicht warum Merkel nicht ein Machtwort spricht und den Syrischen Bürgerkrieg damit beendet.
    Statt dessen liefert sie Waffen an eine Bürgerkriegspartei (die Kurden) und verstärkt damit nur den Kreislauf der Gewalt.

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