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Update zu meinen 13 Tomatensorten für diesen Sommer

Vor acht Wochen schrieb ich hier darüber, dass ich durch das Internet 13 Tomatenpflanzen bekam, von denen ein Teil zu den sogenannten „alten Sorten“ gehört. Wir haben die Kleinen damals getopft, mit guter Erde versorgt und in die Sonne gestellt. Dann wuchsen sie so vor sich hin, wurden gegossen, mit Kaffeesatz gedüngt (Keine Ahnung, warum. Mein Vater hat das immer gemacht und der kam aus einer Bauernfamilie. Ich vertraue ihm da mal. Der muss das wissen.), halbtägig mit Sonne versorgt und rundum all inklusive gepflegt. Vorneweg: die Harzfeuer der Frau des Hauses sind mittlerweile mindestens doppelt so groß und tragen dreimal so viele Früchte, aber die kommen auch aus so hochgezüchteten Powersamen und nur um Ertrag soll es mir ja gar nicht gehen.

(Die „Harzfeuer“ der Frau des Hauses)

Viel mehr geht es mir darum, zu sehen, wie unterschiedlich 13 Sorten Tomaten halt so vor sich hinwachsen, was sie unterscheidet, wie individuell sie sich entwickeln und natürlich auch darum, was sie am Ende nicht nur von der Optik sondern auch geschmacklich unterscheiden wird. Ich hab Urlaub, bin zu Hause und dachte heute, ich könnte ja mal wieder etwas genauer nach den Dingern sehen.

Vor sechs Wochen hatten sich alle eine ordentliche Blattlausplage eingefangen, was wiederum jede Menge an Ameisen anzog, die sich dann um und an den Pflanzen satt frassen. Wir haben die dann mit Schwarztee (Earl Grey) und kurz darauf mit Brennnesseljauche behandelt, was gut geholfen hat. Dann wurden sie generell ausgegeizt und angebunden.

Heute habe ich mich ganz kartoffelig daneben gesetzt, sie sehr großzügig entgeizt und mich von der Unterschiedlichkeit der 13 Sorten beeindrucken lassen. Klar, es sind alles Tomaten und trotzdem sind alle Pflanzen anders. Manche erinnern vom Blattwerk an Basilikum, andere ein bisschen an Cannabis. Einige sind sehr hoch und schmal, andere buschig und dadurch ziemlich breit. Eine trägt schon jetzt sehr viele Tomaten, manche noch gar keine und bisher nur Blüten. Geil, diese Individualitäten beobachten zu können. Ich mag das sehr, auch wenn das natürlich eigentlich eher normal als außergewöhnlich ist. Sind so meine kleinen Freuden.

Jetzt kommen sie wieder halbtägig in die Sonne, so denn die mal wieder scheinen wird, und können weiter wachsen. Vielleicht bekommen sie die nächsten Tage mal auch noch etwas natürlichen Dünger, bevor sie dann endlich irgendwann in dem Tomatensalat nach Vadders Rezept enden werden. Bei einigen scheint das so lange nicht mehr zu dauern.

Hier ein paar Fotos des aktuellen Wachstumsstatus der jeweiligen Sorten.

„Black Mauri“

„Carrot-like“

„Valencia“

„Goldene Königin“

„Dorenia“

„Camone“

„Yellow Submarine“

Mein bisheriger Liebling „Gartenperle“

Gelbe Cocktail – „Potsdamer Hausmarke“ seit 2012, Basis war möglicherweise „Cerise“ gelb

„Gartenperle“ neben „Potsdamer Hausmarke“

„Stierherz von Kasachstan“ – die sollen eigentlich riesig werden, bisher ist davon nichts zu sehen

„Smaragdapfel“ – bisher auch nur Blüten

„Marmande“ – sieht richtig gut aus. Auf die freue ich mich.

„Feuerwerk“, glaube ich

Jetzt alle gestutzt, gebunden und sie weiter wachsen lassend.

To be continued

4 Kommentare

  1. Falk10. Juli 2020 at 02:11

    Sehr cool – ich hab beruflich manchmal mit Tomaten zu tun (aber halt „Moneymaker“ [kein Scherz, so heisst das Kultivar] fuer den Suprmarkt).
    Die Vielfaeltigkeit die du da hast ist beeindruckend. Ich hoffe du bleibst von weiteren Schaedlingen und Pflanzenkrankheiten verschont!

    Nachestes Jahr dann Kartoffeln? Wenn ich mich recht entsinne kann man von der Groß Lüsewitzer Kartoffel-Sammlung Saatkartoffeln bekommen – aber ich glaube die haben eine recht lange Warteliste :)

  2. Ingo10. Juli 2020 at 03:00

    Sehen so aus, als ob sie Stickstoff bräuchten. – Alle 2 Wochen mal mit einer Mischung Pipi-Wasser 1:1 je ,25l düngen. Tomaten sind recht hungrig …

  3. Rob10. Juli 2020 at 08:29

    Sehr schön anzusehen! Ich empfehle viel Lavendel und Thymian in die unmittelbare Nähe der Pflanzen zu bringen. Das hat mir ganz gut geholfen die Läuse fern zu halten. Die mögen stark duftende Kräuter wohl nicht so gern.

  4. MC Stahadtrrrrandt11. Juli 2020 at 04:25

    Sieht ja schon mal sehr schick aus. Ich würde aber auch einen Stickstoffmangel diagnostizieren. Die alten Blätter sind gelbgrün, weil sie den Stickstoff N in die jungen Blätter verlagern.
    Von Urin würde ich abraten.
    Ein schnell wirksamer organischer Dünger wäre Vinasse. Abfallprodukt aus der Zuckerrübenindustrie. Hab damit sehr gute Erfahrungen bei Tomaten gemacht. Mischverhältnis auf jeden Fall beachten.
    Für meinen Geschmack sie die die Pflanzen teilweise zu stark entblättert. Würde da eher noch warten. So buschig sind sie ja auch nicht, als dass sich da Feuchtigkeit sammelt.
    Schöner Beitrag. Bin auch Tomatengärtner mit 10+ Sorten und habe da viel Freude dran.

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