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Was übrig bleibt, wenn man von Festival-Line Ups alle Bands ohne Frauenbeteiligung radiert

Ich weiß selber, dass eine 50-50 Beteiligung nicht immer ganz einfach ist und merke das spätestens bei meinem alljährlichen Adventskalender, bei dem ich schon versuche, das Geschlechterverhältnis so ausgewogen wie möglich zu gestalten, was mir nie gelingt. Zum einen frage ich aufgrund musikalischer Vorlieben schon er 2/3 der Gesamtsumme bei männlichen Musikern an, zum anderen melden sich eben leider auch immer viel zu wenig rück – auch bei den Frauen. So bleiben meistens leider nicht mehr als 3-6 Mixe von Frauen, was ich sehr schade finde, aber auch nicht genau weiß, wie sich das ändern lässt.

Die Gründe für den männlichen Überschuss auf Festival Line Ups sind sicher mannigfaltig, aber in der Summe doch sehr, sehr deutlich. Und irgendwie ist es derbe, das so deutlich visualisiert zu sehen. BR hat sich das mal genauer unter die Lupe genommen und Bands ohne weiblichen Anteilen auf den Plakaten diverser Festivals gelöscht: Männerdomäne Festival – Reine Würstchenparty! Viel bleibt da nicht übrig.

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(via Schlecky)

18 Kommentare

  1. dnb5. März 2015 at 17:26

    „spätestens bei meinem alljährlichen Adventskalender, bei dem ich schon versuche, das Geschlechterverhältnis so ausgewogen wie möglich zu gestalten“

    Vielleicht solltest Du den Genderwahn einfach mal ignorieren? ;)

  2. Ronny5. März 2015 at 18:10

    dnb,
    Vielleicht aber mag ich diesen Umstand ja gar nicht ignorieren.

  3. Flow5. März 2015 at 18:58

    1) Liegt da ne Ungerechtigkeit vor, die ich nicht verstehe?

    2) „Die Gründe für den männlichen Überschuss auf Festival Line Ups“
    Frauen interessieren sich weniger für Heavy Metal und HipHop? Bitte mal ähnliche Bilder zu typisch weiblichen Events.

    3) Musstest du den BR-Sexismus wirklich nochmal zitieren, Ronny? Oder würdest du auch von „Muschi-Parties“ schreiben, wenn es um Frauenabende geht?

  4. Su5. März 2015 at 19:02

    <3 Ronny. Leider habe ich die Quelle nicht, aber eine bekannte sagte, bei einem test, bei dem Musiker nur nach der gespielten Musik für eine Band ausgesucht werden sollten, war plötzlich nach der Auswahl das Verhältnis von Männern und Frauen an den instrumewnten fast ausgewogen… ;)

  5. frank5. März 2015 at 19:08

    Das schreit nach einer Frauenquote!

  6. Ronny5. März 2015 at 19:36

    Flow,
    1.) Mach selber was draus.
    2.) Achso. Du meinst also, die durschnittlichen Festivals sind eher den Männern vorbehalten? Dann sage mir doch bitte eins, dass für Frauen ausgelegt ist, damit ich das gegen checken kann.
    3.) Nach deiner Aussage ist ein ganz normales Festival also ohnehin als „Männerabend“ gedacht? Aha.

  7. Hans5. März 2015 at 19:40

    Liegt das nicht einfach daran, dass Frauen wesentlich seltener Popmusik im weiteren Sinne machen? Unseren Proberaum teilen sich 15 Indie-Musiker. Da ist keine einzige Frau dabei. Auf 1 Musikerin kommen in meinem Bekanntenkreis 10 Musiker. Bei Klassik ist das Verhälntins der Musizierenden in meiner Wahrnehmung wesentlich ausgeglichener.

  8. Hendrik5. März 2015 at 20:05

    Es muss doch einfachere Wege geben, Sam Smith zu beleidigen als das.

  9. Michael5. März 2015 at 23:05

    Ich organisiere mit ein paar Leuten auch ein kleines Festival mitten in der Pampa und kann aus eigener Erfahrung sagen:
    Da das „Bandkommittee“ bei uns aus 4Männern besteht, wird aus rein ästhetischen Gründen schon darauf geschaut auch immer 1-3 Bands mit Frauenanteil zu haben. Bei 9 Bands an einem Tag is das dann immerhin ein Drittel wenn man Glück hat. Wir sind eher auf der Sparte „kleines Dorffestival“ unterwegs und haben dementsprechend auch die meisten Bewerbungen aus dem Bereich der „Schulbands“.
    Was man sieht ist das sich weniger Bands mit Frauengesang bewerben, was sicher erstmal daran liegt das es weniger gibt, vielleicht aber auch daran das einige etwas zurückhaltender sind was das bewerben angeht.
    Man bekommt nach einiger Zeit einen Blick dafür wer dick aufträgt. Eine Aussage wie „Wir bringen jedes Publikum zum kochen egal ob 5 oder 5000Leute“ heißt eher man spielt immer vor 5 Leuten und würde gern vor 5000 spielen.
    Dieses Übertreiberische gibt es tatsächlich von Frauen eher nicht so, also wenn die Bewerbung von einer Frau ausgefüllt ist.
    Aber das war ja für den Frauengesang. Frauen in Bands allgemein gibt es eigentlich genug und auch sehr gute Bassistinnen, Drummerinnen, Gitarristinnen, Keyboarderinnen usw.
    Da finde ich es eher erschreckend das auf den großen Festivals dann doch wirklich so wenig Bands zu finden sind.

    Eigentlich ist das also nur ein Appell an Frauen: Traut euch, macht was. Sich hinterher ärgern, weil man denkt, das was die da verzapfen hätten wir auch geschafft, nur besser bringt ja auch nix.

  10. Sebastian6. März 2015 at 09:01

    Sehr plastische Darstellung für ein gesellschaftliches Phänomen, um nicht Problem zu sagen. So lange Heidi Klum Absatzschuhe für 3jährige entwirft und der Musik- und Sportunterricht in der Schule nur aus Alibistunden besteht, wird sich daran auch nichts ändern, denn Zuhause wird sich kaum was ändern. Ist schade, es gibt wahrlich keinen Grund dafür, warum Mädchen (, die in der Regel das feinere musikalische Gespür haben und auch fleißiger lernen -> Klassik) nicht häufiger auch in Popbands spielen. Das zeigen die skandinavischen Länder deutlich…

    Allerdings stimme ich dem Argument meiner Liebsten zu, dass der typische Touralltag schon sehr männlich ist! Ok, sie sagt, Frauen sind zu klug, sich das anzutun. Ist auch was dran :D

  11. Martin6. März 2015 at 10:57

    Sam Smith bei den Frauen stehen lassen, finde ich ziemlich lustig. Ist das Absicht?

  12. toba6. März 2015 at 15:32

    Irgendwie ziemlich krass, weil man sich dabei außerdem noch vor Augen halten muss, dass es nur um „Beteiligung“ geht, also Bands, wo Frauen irgendwie auf der Bühne stehen. Wenn man davon jetzt noch die rauspickt, wo Frauen auch offiziell Teil der Band sind, also auch kreatives Mitspracherecht haben, wird’s ganz schön eng…
    Danke für den Artikel.

  13. Blogs im März 2015 | STADTKIND1. April 2015 at 19:09

    […] mag’s ja ganz gerne, wenn Frauen singen. Auf Festivals sieht das offenbar anders aus. Was übrig bleibt, wenn man von Festival-Line Ups alle Bands ohne Frauenbeteiligung radiert. […]

  14. Links – six umbrellas6. Mai 2015 at 20:23

    […] Was übrig bleibt, wenn man von Festival-Line Ups alle Bands ohne Frauenbeteiligung radiert | Da… Das ist ein ziemlich erschreckende Visualisierung. Gefühlt hätte ich gesagt, dass Frauen in der Rock/Indie/Pop-Ecke recht ausgewogen vertreten sind. Lag ich wohl falsch. Was eigentlich schade ist. […]

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