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Wenn der Kontrolletti in der Bahn mal nett ist: Deutschland in a nutshell

Christian schrieb gestern über eine Situation, der er beiwohnte, und die Ticketficker auch mal nicht wie Arschlöscher dastehen lässt. Momente, von denen es viel zu wenige gibt, wie ich, als jemand der überzeugter ÖPNV-Nutzer ist, nahezu täglich selber erfahre.

„Kuhles Ding“, dachte ich mir so. „Bisschen Menschlichkeit steht uns allen ja ganz gut zu Gesicht und macht uns alle gleich ein kleines bisschen sympathischer. Mehr davon.“, dachte ich. „Kann ja keiner was gegen haben.“

Aber dann schlug die deutsche Missgunst zu und fand das alles gar nicht mal so nett. Deutschland in a nutshell:

Cristian ist nun und offenbar auch zu Recht ein bisschen angenervt.

14 Kommentare

  1. Antje Faber21. August 2018 at 00:35

    Das ist ja echt widerlich und dumm. Mir selber ist das auch schon einmal passiert (allerdings in einem DB-Nahverkehrszug) – nur, dass ich die Person ohne Ticket war. Der Schaffner meinte nur „warten sie mal kurz“ und hat solange weiterkontrolliert, bis er einen Menschen gefunden hat, der am Wochenende jemanden mitnehmen durfte. Hat mir dann vom anderen Ende des Wagons zugerufen „Sie fahren jetzt bei der Frau hier hinten auf dem Ticket mit, schönen Tag noch!“.

    Den hatte ich dann auch.

  2. Siegfried21. August 2018 at 07:04

    Neid und Missgunst sind was Fürchterliches. Bestimmt kommen jetzt so Einige auf die Idee, sie hätten da einen Anspruch drauf. Anstatt sich einfach mit denen, die mal Glück hatten, zu freuen.

  3. antiantianti21. August 2018 at 07:40

    Da sindse wieder, die 4 Reiter der deutschen Apokalypse: Missgunst, Empathielosigkeit, Besserwisserei und Selbstmitleid.
    Fehlt eigentlich nur noch „Anzeige is raus“.

  4. Jonathan21. August 2018 at 08:26

    Moin, finde sonst deine Artikel super – sie erheitern mich seit langem. Hier muss ich aber doch mal meinen Senf dazu geben.

    Klar, kann man sich jetzt für den Mann freuen. Und rein zwischenmenschlich war das ne ziemlich nette Geste. Aber: Tatsächlich ist das Argument, dass andere ihr Ticket bezahlen, nicht von der Hand zu weisen. Angenommen ich wäre im Supermarkt und klau mir ne Limo. Der Wachdienst sieht es und sagt „Ach geh weiter, kein Problem“ und die anderen Leute im Supermarkt sehen es auch. Sie wären zurecht ein bisschen verärgert, dass sie ihre Ware bezahlen müssen während der Mann für sein dreistes Verhalten mit ner kostenlosen Limo aus dem Laden geht.

    Diebstahl bleibt Diebstahl, egal ob Ware oder Dienstleistung, und das ist nicht cool, hipp oder sonstwas. Und Leute, die das anprangern, als missgünstig, empathielos, selbstbemittleidend oder besserwisserisch darzustellen find ich ziemlich daneben.

    Grüße!

    P.S.: Ich finds vollkommen ok wenn ein Schaffner nach Ermessen den Ticketlosen während der Fahrt noch ein Ticket kaufen lässt, weil z.B. ein Missverständnis vorgelegen hat.

    • Eisboer21. August 2018 at 10:08

      Ach Jonathan, immer diese unpassenden Vergleiche. Der Typ hat sicher keinen anderen aus der Bahn geworfen, damit er mitfahren kann. Mit einer geklauten Limmo zu vergleichen, ist also vollkommen daneben.

      Dazu kommt, dass die Tickets bereits jetzt von allen mitgezahlt werden und zwar AFAIK zum Großteil.

      Also vergleich es mit sich ins Festival, ins Kino oder zum Konzert schmuggeln. Aber weggenommen wurde hier niemandem etwas. Kannste dann auch immer noch scheiße finden. Würde aber gerne darauf hinweisen, dass wir schlimmere Probleme haben wie Steuerhinterzieher.

    • Marco21. August 2018 at 12:38

      Der Vergleich hinkt, die zweite Person am Wochenende ist bereits bezahlt. Letztendlich wird der Ticketinhaber zugestimmt haben.

    • Harry22. August 2018 at 12:09

      Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn jemand der sich seine Limo nicht oder nicht so einfach leisten kann damit durchkommt sie sich zu klauen und ich meine weiter bezahle, weil ich es mir eben leisten kann. Das muss letztlich jede*r selbst wissen und für seine Lebenssituation einschätzen. Also in dem Sinne: Nein. Ich habe da kein Verständnis für, wenn Leute deswegen „verärgert“ sind.
      Darauf, dass der Vergleich ansonsten auch hinkt, wurde ja jetzt schon zur Genüge hingewiesen.

  5. Lukas21. August 2018 at 08:30

    Was das ganze lächerlich macht ist, dass wir mit unseren steuern die Züge bezahlen und nur zu einem kleinen Teil durch die Tickets.

    • der Benni21. August 2018 at 19:21

      na dann isses ja erstrecht wurscht, denn steuern zahlen alle, auch jene, die die s-bahn garnicht benutzen. und eben auch der vermeintliche schwarzfahrer.

  6. Jack21. August 2018 at 15:44

    Fragt sich keiner wer das „Ticket“ für den Kontrolleur bezahlt oder den Lokführer?
    Stellen wir uns eine perfekt vernetzte und Datenaustauschende Welt vor .. du kommst am Bahnhof an und dein Smartphone zeigt dir bei wem du mitfahren kannst ohne ein Ticket zu kaufen. Würde ja auch kein Betrug sein sondern nur effiziente Ausnutzung der angebotenen Leistung.
    Sprich würden wir alle Kontrollen abschaffen und alles gemeinschaftlich finanzieren würde vieles viel günstiger – Problem sind nur die vielen Egoisten die sich ständig vergleichen müssen anstatt zu sehen ob sie intrinsisch zufrieden sind.
    (alter ich schreib mein Kommentar zu schnell – ist das hier auf einfinger tipp system fürs Schmartphone eingestellt – wie nervig .. schreibe ich halt noch was dazu – vermutlich wird es dadurch schlimmer .. gehe ich halt erstmal was trinken und klick dann auf abschicken .. pfffff)

  7. ThomasF.21. August 2018 at 16:01

    auweia!!!

    schlimm, wie verbiestert manche mitmenschen sind. wenn ich am wochenende oder abends mit meiner abo-umweltkarte im öpnv unterwegs bin, können immer ein erwachsener und bis zu 3 kinder bei mir mitfahren. und wenn man auf dem hier beschriebenen weg jemandem aus der patsche helfen kann (das warum da gerade jemand ohne gültigen fahrausweis in der bahn sitzt, ist doch erstmal total unerheblich), dann ist das doch eine wunderbare sache. und beeindruckend wird das ganze dann doch dadurch, dass der kontrolleur das auch noch forciert. da wird niemandem etwas weggenommen.

    mal ganz abgesehen davon, dass die teilnahme am öpnv in meinen augen sowieso ein grundrecht sein sollte und somit für alle kostenfrei…

    und nun: HELM AUF!!!

  8. Martin Däniken21. August 2018 at 17:13

    Die einen benehmen sich wie Menschen mit Empathie und die anderen wie Deutsche ohne …

  9. der Benni21. August 2018 at 19:23

    Und was lernen wir daraus? Kostenloser ÖPNV für alle und sofort! Dann müsste der eine nicht mehr schwarzfahren und die anderen müssten nicht mehr missgünstig sein.

  10. Rob21. August 2018 at 20:58

    Ist mir auch mal passiert, bei einer Ticketkontrolle in Köln ( was einigermaßen überraschend ist, da wird eigentlich NIE kontrolliert) saß eine Frau neben mir, möglicherweise obdachlos, auf jeden Fall ersichtlich ohne Geld für sagenhafte 2,90 € (!!) Fahrkarte- die Kontrolleurin checkt meinen Studentenausweis, grinst, „se fahre zosamme, ne!?“ Ich und die Frau dann wie die Schafe geguckt & genickt, und ich denke mir, es kann doch so einfach sein.. Öffis sollten eh umsonst sein, um diese verfluchten Autos aus der Stadt zu bekommen und den Klimawandel eventuell ein bisschen zu verschieben. und wer es sich leisten kann, kauft sowieso den Fahrschein um entspannt fahren zu können. Also warum aufregen bei der Geschichte? Die Bahnen fahren doch sowieso rum, ob mit Leuten drin oder nicht?!

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