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Autobrandstifter in Berlin könnte Polizei-Informant sein

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Letzte Nacht wurde in Berlin ein Mann beim Versuch, mehrere Autos anzuzünden festgenommen und gilt als dringend tatverdächtigt. Im Hinblick auf die Vorfälle um die Rigaer 94 ist das nicht uninteressant, brannten doch in den letzten Nächten immer wieder Autos, wofür von der Politik und den Medien Sympathisanten der Rigaer verantwortlich gemacht wurden. Innensenator Henkel rechtfertigt sein Vorgehen in dem Fall auch gerne mal mit dem „linken Terror“, den er in solchen Aktionen sieht.

Jetzt stellt sich raus: der letzte Nacht festgenommene Marcel G. könnte eine Vertrauensperson des Verfassungsschutzes und Informant der Polizei sein. Indymedia hat dazu einen Text, in der sich die Identifikation auf zwei Fotos stützt, auf denen G. und der letzte Nacht Festgenommene den selben Hoodie tragen.

Doch für das LKA dürfte die Festnahme des 26-jähigen Mannes einen bitteren Beigeschmack haben. Denn der Festgenommene ist auf Bildern in der Presse erkennbar. Es ist der bekannte Marcel G., welcher aus der linken Szene verstoßen wurde, weil ihm nachgewiesen werden konnte, dass er mit Polizei und Verfassungsschutz zusammenarbeitet.

Jetzt nicht so beweislastig, wie ich finde, aber Medien wie die Berliner Zeitung und die BZ bestätigen mittlerweile, dass es sich um Marcel G. handelt. Wenn auch sehr wage.

Nach Informationen der Berliner Zeitung handelt es sich bei dem Festgenommenen um den in Gießen geborenen 26-jährigen Marcel G., der in Berlin keinen festen Wohnsitz hat. Nach Angaben von Ermittlern gab er die zwei versuchten und die eine vollendete Brandstiftung sofort zu. In seinen Jackentaschen fanden die Polizisten Kohlenanzünder und mehrere Feuerzeuge.

Der Innensenator gratulierte aber schon mal.

Innensenator Henkel gratulierte der Polizei zu ihrem Erfolg: „Diese Festnahme eines Tatverdächtigen ist kein Zufallstreffer, sondern das Ergebnis vorheriger Ermittlungen. Es ist hervorragende Arbeit, die da geleistet wurde.“ Es zeige sich, dass es richtig gewesen sei, den Druck auf die Brandstifter zu erhöhen.

Zur Frage, ob Marcel G. ein V-Mann oder ein Informant des Landeskriminalamtes war oder ist, wollte sich die Berliner Polizei bisher nicht äußern. Sollte sich rausstellen, dass dem so sei, hätte das eine immense politische Brisanz.

11 Kommentare

  1. HansPeterErb6. Juli 2016 at 16:46

    „Zur Frage, ob Marcel G. ein V-Mann oder ein Informant des Landeskriminalamtes war oder ist, wollte sich die Berliner Polizei bisher nicht äußern. Sollte sich rausstellen, dass dem so sei, hätte das eine immense politische Brisanz.“

    Warum?

  2. Harry6. Juli 2016 at 18:31

    HansPeterErb,

    Es gab doch erst vor kurzem im Bundestag eine Gesetzesänderung in der unter anderem geregelt wurde, ob Informanten oder V-Personen der Sicherheitsbehörden Straftaten begehen dürfen und wenn ja welche. Grund dafür war das fehlen jeglicher Regelungen für Polizei und Inladsgeheimdienst im Umgang mit V-Personen und das im Zuge der Aufklärung des NSU-Komplexes immer wieder und immer drastischere Fehler dieser Behäörden im Umgang mit ihren V-Personen aufgedeckt wurden.
    Brandstifter/Schläger/Mörder kriegen Kohle von der Polizei/dem Verfassungschutz für Informationen. Verfahren gegen V-Personen werden eingestellt, Verbrechen nicht verfolgt, weil man seine Quelle behalten will.Findest du das politisch nicht irgendwie brisant?

  3. Hanspetererb6. Juli 2016 at 19:12

    Nichts davon hat Berührungspunkte mit dem Fall hier

  4. lemag6. Juli 2016 at 21:38

    @Hanspetererb
    Wenn ein V-Mann und Informant des VS und anderer Ermittlungsbehörden bei Brandstiftungen an Autos gefasst wird, diese wiederum von Sicherheitsbehörden und dem Innensenator medial genutzt werden, unliebsame Bewohner eines Hausprojekts und deren Sympathisanten, welche sich gegen die Gentrifizierung ihres Viertels wehren, zu kriminalisieren und im gleichen Moment die einstige Aussage ggü. dem VS und der Polizei des nun gefassten Täters bzw. V-Manns bzgl. der Rigaer Straße 94 (Verfassungsschutzbericht Berlin 2015) als ein Teil der Legitimation und Grundlage für den derzeitigen völlig überzogenen Polizei-Einsatz herhalten muss, dann sehe ich hier ein Konstrukt, dass gerade zusammenbricht, da es sich selbst den Boden entzieht, auf dem es steht. Auch wenn ich nur schwerlich an eine gewollte Schaffung dieser „Gefährdungslage“ durch den Innensenator glauben kann, so hat er sich zumindest durch Eskalation dieser Lage und durch die Verbreitung seiner Mutmaßungen als Stimmungsmache und Hetze zum Zwecke der eigenen Profilierung als Hardliner für Recht und Ordnung hervorgetan, anstatt zu deeskalieren und zu vermitteln… und ist spätestens heute daran herrlich gescheitert. Bye bye Henkel! Schluss mit der Polizeibelagerung in der Rigaer Straße!

  5. Hanspetererb7. Juli 2016 at 07:13

    Ronny,

    Das glaub ich dir gerne.

  6. Harry7. Juli 2016 at 15:58

    Hanspetererb,

    Doch klar. Du erkennst es, wenn du folgenden Schritten folgst: 1. Lesen. -> 2. Denken. -> 3. Verstehen.
    Solltest du es trotz Anleitung nicht hinbekommen kannst du gerne auch nochmal genauer nachfragen nach den Punkten, die schwierig für dich waren.

  7. StevenHachel7. Juli 2016 at 17:05

    HansPeterErb, biste Jeck? lol

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