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Der „Echo“ wird abgeschafft

Als Reaktion auf die Summe der Unnötigkeiten der letzten Jahre wird der Musikpreis „Echo“ nun abgeschafft. Verantwortlich gemacht dafür wird das diesjährige Debakel um Kollegah und Farid Bang, wie es sich aus diesem Statement ließt. Man möchte wohl einen Neuanfang mit veränderter Ausrichtung. Da stellt sich die Frage, ob und so wenig ich das auch will, man den beiden ein wenig dankbar sein sollte?

Den „ECHO“ wird es nicht mehr geben. Das hat der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie gestern in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen. Der ECHO sei viele Jahre ein großartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent mit vielen bewegenden Momenten und herausragenden Künstlerinnen und Künstlern gewesen. Auch steht für den Vorstand außer Frage, dass Deutschland als drittgrößter Musikmarkt der Welt zur genre- und generationsübergreifenden Auszeichnung von Künstlerinnen und Künstlern weiterhin Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter braucht. Man wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen wird. Das um den diesjährigen ECHO herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole.

Vermissen dürfte den Preis in dieser Form wohl kaum jemand.

5 Kommentare

  1. Elektrosandy25. April 2018 at 23:15

    OK, jetzt schafft man also den Echo ab. Was ich fast schon wieder übertrieben finde. Denn es wird sich dadurch nichts ändern. Wahrscheinlich werden die beiden Rapper jetzt noch mehr gefeiert, wie sie es der ganzen Welt so richtig gezeigt haben. Und die Leute, die vorher so ne Musik gut fanden, werden sowas wegen nem nicht mehr stattfindendem Echo, immer noch gut finden.

    Außer, der ein oder andere denkt jetzt doch mal etwas nach. Wer weiß.
    Also so ganz weiß ich auch noch nicht, was ich davon halten soll.

    • Ronny25. April 2018 at 23:49

      Am Ende für die Macher nur eine gute Gelegenheit, dieses mittlerweile sich selbst überlebte und heute nur noch peinliche Konzept in die Tonne treten zu können. Ändert natürlich dennoch nichts an den strukturellen Problemen.

  2. HERDIR26. April 2018 at 11:36

    Das Konzept sah doch vor, dass man die meistverkauften mit einem Preis bedenkt … also ehrlicher geht es doch kaum …

    unehrlich finde ich dann eher so zu tun als wenn das nicht so wäre … bspw. Böhse Onkelz, Frei.wild undsoweiter … auch wenn man die nicht gut findet .. gekauft worden sind sie und haben so ja die Ehrung „verdient“ …

    eine Ehrung mit Auswahl durch Kommission o.ä. ist doch viel unehrlicher und bildet nicht die billboardcharts ab .. oder überseh ich hier was?

    • sld27. April 2018 at 09:28

      Das Problem dabei ist doch, dass so getan wird, als seien spitzen Verkaufszahlen mit wahnsinnig guter Musik gleichzusetzen. Womit wir beim Grundsatzproblem der Musikindustrie wären.
      Bin mir sicher, für diesen Schwachsinnspreis wird ein anderer kommen.

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