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Rassistische Übergriffe und Gewalt gegen Flüchtlinge im Jahr 2014 auf einer interaktiven Karte

Ich bin neulich über dieses Projekt von Johannes Filter gestolpert, der auf einer interaktiven Karte die Übergriffe auf Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt seit 2003 sammelt und archiviert. Erschreckend, wie viele es davon alleine in dem verhältnismäßig kleinen Bundesland gegeben hat. Ich dachte dann so, es wäre sinnvoll so eine Karte auch auf Bundesebene sichtbar zu machen.

Diese gibt es jetzt, bezieht sich allerdings nur auf das Jahr 2014. Und ich stelle ich fest, dass wenn man eine solche Karte für die letzten 10 Jahre auf Bundesebene machen wollen würde, der Platz schlicht etwas eng werden würde.

Die Karte basiert auf diesen Daten von Mut gegen rechts.

In Deutschland werden immer mehr gewalttätige Angriffe auf Flüchtlinge gezählt. Auch die rassistische Hetze nimmt zu . Die Amadeu Antonio Stiftung führt gemeinsam mit PRO ASYL eine Chronik der Gewalt. Die vorliegende Karte fasst Angriffe und Demonstrationen gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte des Jahres 2014 zusammen.

gewalt-gegen-refugees


(via Martin)

12 Kommentare

  1. Äpfel & Birnen8. April 2015 at 09:55

    Nazi-Demos sind „Rassistische Übergriffe und Gewalt gegen Flüchtlinge“? So wichtig Engagement gegen Nazis ist, so schlecht ist diese Zusammenstellung, denn sie relativiert rechte Gewalt und spielt im Prinzip nur Nazis in die Hände. Denn hiermit wird weiterhin der Begriff „Nazi“ entnazifiziert, was ich persönlich für höchst gefährlich halte.

  2. Andreas8. April 2015 at 10:41

    Ronny,

    Ist das wirklich so? Die Quelle sagt das Gegenteil. Und da muss ich Äpfel & Birnen absolut recht geben, denn solche Grafiken (auch die in dem verlinkten Sternartikel, auf dessen Zahlen die Karte ja basiert) kann eigentlich jeder , der halbwegs bis drei zählen kann, genüsslich relativieren und zerlegen.
    Rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit sind leider nach wie vor ein Problem, aber billige Visualisierungen, die nicht nur für meinen Geschmack viel zu suggestiv sind, sondern offenbar alle Fälle (auch die ungeklärten oder jene ohne fremdenfeindlichen Hintergrund) in einen Hut stecken, sind kontraproduktiv.

  3. Johannes Filter8. April 2015 at 11:06

    Hallo,

    ich habe übrigens auch für Brandenburg und Sachsen eine Karte erstellt.

    http://sachsen.rechtegewalt.com/
    http://brandenburg.rechtegewalt.com/
    http://sachsenanhalt.rechtegewalt.com/

    Die Daten beruhen auf Berichten von Opferverbänden, die rechte Gewalt dokumentieren (Nein, keine “Nazi-Demos”), Opfer rechter Gewalt betreuen, Aufklärungsarbeit leisten etc..

    Mein Ziel war es, dass die Daten optisch aufzubereiten damit die (furchtbaren) Berichte auch endlich mal gelesen werden. Die eigentlich, alltägliche Arbeit machen aber diese Verbände und den gehört viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt:

    http://www.mobile-opferberatung.de/monitoring/
    http://www.opferperspektive.de/category/rechte-angriffe/chronologie-rechter-angriffe
    https://www.raa-sachsen.de/index.php/chronik.html

    (gibt noch paar viele andere Verbände/Organisationen, aber nicht flächendeckend in Deutschland)

    freundliche Grüße

    Johannes Filter

  4. Tom8. April 2015 at 13:42

    Deutlich interessanter und aussagekräftiger wäre es, den Anteil der fremdenfeindlichen Übergriffe aus der Gesamtzahl der Gewalttaten zu extrapolieren und das Egebnis mit dem Anteil „Fremder“ an der Gesamtbevölkerung zu vergleichen. Erst dann kann man eine Aussage dazu treffen, ob Fremde häufiger Opfer von rechtsmotivierten Gewalttaten werden als der Rest der Bevölkerung von anders motivierten Formen.

  5. haywood jablome8. April 2015 at 16:04

    Tom,

    Du klingst wie ein ziemlich schlimmer Relativist. Außerdem bist du ein Spalter. Und verkennst, dass es hier nicht darum geht, wer wie oft von was ein Opfer ist. Sondern, dass fremdenfeindliche Übergriffe per se ein Problem sind. Außerdem klingt „extrapolieren“ nicht mehr ganz so klug, wenn man es falsch verwendet.

  6. Kojito8. April 2015 at 17:30

    Tom,

    Die Aussage wäre eine ganz andere und die tatsächliche Aussagekraft erst am Ergebnis und nicht ohne eine Methodenreflexion sichtbar.
    Warum ein Vergleich dieser Art interessant sein sollte, will sich mir einfach nicht erschließen. Deshalb frage ich einfach mal interessiert nach. Wozu soll das gut sein?

  7. Alreech8. April 2015 at 21:47

    Ist es tatsächlich so das im ultrarechten Bayern und im Erzkonservativen Baden Württemberg am wenigsten passiert ?

  8. Harry8. April 2015 at 22:53

    Alreech,

    Ich verstehe den Kommentar von Johannes Filter so, dass es vor allem die drei Organisationen sind, von denen er die Daten hat.
    Da die drei Organisationen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen kommen würde ich mal raten, dass die Chronik insbesondere für die drei Länder aussagekräftig ist.

  9. Mama9. April 2015 at 12:37

    Als geborener Bayer frage ich mich, warum immer alle auf uns rumhacken und es dann im Endeffekt unter den „Ossis“ und den achso weltoffenen Ruhrpottlern dann doch mehr Pfeiffen gibt.

  10. Letizia KaSTOR9. April 2015 at 14:29

    haywood jablome,

    Stimmt „normale“ Übergriffe sind ja per se okay. Und kritik ist immer ganz doof. Klugscheißen hingegen is beste.

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