Zum Inhalt springen

Rechts ist in der Mitte: „Ein Heil ohne Hitler“

Ein hörenswerter wenn auch kurzer Kommentar von Kurt Möller für Deutschlandradio Kultur. Ich hatte hier im Kontext der besorgten Bürger in MaHe mal Ähnliches, wenn auch nicht so auf den Punkt, geschrieben.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/03/27/drk_20140327_0720_4dca2d3b.mp3]
(via Tanith)

Rund ein Fünftel der Deutschen vertritt rechtsextreme Einstellungen. Nahezu genauso viele billigen Gewalt, um sie durchzusetzen. Etwa die Hälfte von ihnen besitzt sogar ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild. Diese fast zehn Prozent sind also sowohl rassistisch, und fremdenfeindlich als auch antisemitisch gestimmt, propagieren autoritäre Führungsstrukturen und verharmlosen zugleich den Nationalsozialismus.

Ein Großteil der Rechtsstehenden fühlt sich selber allerdings keineswegs als Rechtsausleger, sondern in der politischen Mitte beheimatet. Menschen, die sich so positionieren, wollen offenbar ein Heil ohne Hitler. Bei Wahlen fallen sie nicht weiter auf. Denn schon seit Jahrzehnten zeigt sich: Wer rechtsextreme Auffassungen hat, wählt eher selten die NPD oder ähnliche Parteien. Ob man es wahrhaben will oder nicht – empirisch steht fest: Blickt man auf die Wahlbereitschaften, so sympathisiert das rechtsextreme Einstellungslager zu zwei Drittel bis drei Viertel mit den großen Volksparteien: CDU und CSU sowie SPD.

31 Kommentare

  1. Martin27. März 2014 at 19:07

    rückschluss: spd, cdu, csu verbieten, da sie rechtsextremes gedankengut reflektieren?
    bei dem linksrutsch in der deutschen politik kann ich mir kaum vorstellen, dass rechtsextreme die oben genannten parteien wählen. außer natürlich der mittebürger wählt stets seine mitteparteien, welche in den letzten jahrenunterschwellig immer weiter nach links rückten. was bleibt ist ein haufen linker parteien, welche für sich herausnehmen die mitte zu sein…demgegenüber steht der ursprüngliche mittebürger plötzlich rechts. folge: die politische meinungsfreiheit wird unter dem damoklesschwert des rechtsextremismus immer weiter eingeschränkt, bis nur noch links erlaubt ist. was dann los ist, kann man sich ja denken. der antifa-mob wütet ja jetzt schon mit einen absolutheitsanspruch auf wahrheit, dass sie sich nicht mehr an gesetze halten müssen. ist das der richtige weg? hier gehts doch gar nicht mehr um einen politischen diskurs zwischen der demokratischen linken bis zur demokratischen rechten. hier gehts doch nur noch um die einschränkung der meinungsfreiheit von linksextremer seite um die hegemonie zu wahren.

  2. Harry27. März 2014 at 21:17

    Martin,

    krass. aus welchem Film kommst du den grade. Les vielleicht den Beitrag nochmal und hör dir den Kommentar nochmal an.
    Es geht hier nicht um irgendwelche relativen Begriffe von Links und Rechts sondern um eindeutige Faktoren wie Rassismus, Antisemitismus und die Forderung autoriärer Strukturen.

    Mal ganz abgesehen von deinen Halluzinationen über die angebliche linke Hegmonie und den Linksruck der Parteien.
    Hast du Pilze gefressen?

  3. Flex28. März 2014 at 00:18

    Harry,

    „Ein Großteil der Rechtsstehenden fühlt sich selber allerdings keineswegs als Rechtsausleger, sondern in der politischen Mitte beheimatet.“

    quod erat demonstrandum würd ich mal sagen…

  4. Sissy Fuß28. März 2014 at 02:56

    Martin,

    „linksrutsch in der deutschen politik“. Hm. Kann natürlich sein. Nur: Von welchem Planeten ist hier die Rede?

    Übrigens: Was vor hundert Jahren „durchschnittlicher Mittebürger“ war, zog hurrarufend in den Weltkrieg. In den 30er Jahren war der „durchschnittliche Mittebürger“ der „kleine PG“. An diesem Maßstab gemessen, erscheinen natürlich alle heutigen parlamentarischen Parteien als links bis linksextrem. Aber meinst Du wirklich, daß die „durchschnittliche Mitte“ der Gesellschaft heute dort liegen sollte, wo sie vor siebzig oder hundert Jahren lag?

  5. Armin28. März 2014 at 03:20

    mich würde interessieren auf welche studien sich kurt möller beruft. weiß da jemand was genaueres? er sagt ja selbst: „empirisch steht fest..“
    würde da gern mal etwas genauer hineinlesen. also, falls jemand was weiß.. :)

  6. Martin28. März 2014 at 13:02

    @ Harry
    wie ist denn deine art zu diskutieren? hier bestätigt es sich doch wieder, es geht nicht um einen vernünftigen gedankenaustausch. es wird gleich auf leute eingeprügelt, die anders denken. zum einen um sie bloßzustellen, zum anderen um nicht auf argumente eingehen zu müssen. die situation heutzutage erinnert mich an das bild „der denkerclub“ (anfang 19. jhd.)
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f8/Karikatur_Denkerclub.jpg
    nun zu deinem kommentar:
    was sind denn bitte die relativen begriffe rechts und links? wo ist denn der unterschied ob die raf oder die nsu schießt? ist es mehr zu rechtfertigen wenn menschen auf mao zedong’s „großen sprung nach vorn“ als in hiterl’s kz sterben? ist die meinungsfreiheit in nordkorea größer als in nazideutschland? ich würde behaupten, dass es den betroffenen vollkommen egal ist, wer sie drangsaliert – hier vereint sich das linksextreme mit dem rechtsextremen zu einer masse.
    und jetzt zu deinen eindeutigen faktoren:
    rassismus: wie schauts mit den uiguren in china aus?
    antisemitismus: http://www.cicero.de/berliner-republik/wie-der-antisemitismus-die-linke-kam/42297
    förderung autoritärer strukturen: ich zähle spontan auf: china, nordkorea, kuba
    diese eindeutigen strukturen sollen doch nur suggerieren, dass rechts total beladen davon ist und links das totale gegenteil…sprich frei. komischerweise wird der sozialismus nicht verteufelt.

    es wird stets gegen rechtsextremismus demonstriert (vollkommen ok), aber warum nicht gegen extremismus im allgemeinen?
    ich möchte hier auch gar nichts relativieren. worum es mir geht, ist eine objektive debatte der tatsachen. ich halte die demokratische linke genauso für legitim wie die demokratische rechte.

    @ sissy fuß
    nein. ich denke aber, dass durch die 68er-generation ein ordentlicher linksrutsch eingesetzt hat. jeder muss geliebt werden, wer sein gegenüber nicht liebt ist ausländerfeindlich, rassistisch nationalistisch etc.

  7. Armin28. März 2014 at 13:07

    Hey Harry,
    vielen Dank, ich werd das mal recherchieren :)

  8. Harry28. März 2014 at 16:44

    Martin,

    Offensichtlich bist du dann von den 68errn ja auch schon weichgespült worden, wenn du es nicht mal ertragen kannst, Widerspruch zu bekommen, der nicht kuschelig weich ist. Wenn du weniger Stuss schreiben würdest, wäre ich bestimmt netter.
    Offensichtlich habe ich auch deine Begriffsbildung überschätzt. Du benutzt in deinem ersten Kommentar einen relativen Links-Rechs Begriff. Sprich: Du definierst Rechts und Links in relation zur „Mitte“.
    Dem gegenüber habe ich dir vorgeworfen, dass es bei den im Beitrag angesprochenen Sachen nicht um eine Einschätzug geht, die sagt „Heutzutage sind mehr Menschen rechts von der MItte als damals“. Ob jemand Rechts ist wird ermittelt anhand der Frage ob er z.B. ein rassistisches, antisemitisches oder autoritäres Weltbild hat, nciht ob er sich rechts vond er Mitte verortet. Dementsprechend läuft deine „Kritik“ ins leere, dass der Grund für diese Einschätzugn nur ein angeblicher „Linksruck“ in der Gesellschaft wäre.

    Ich werde dir hier in der Kommentarspalte nicht erklären können, warum deine Extremismustheorie Blödsinn ist. Kleine Hinweise wären, dass es nicht um die Perspektive der akut betroffenen sondern um die Einschätzung durch Außenstehende geht, dass Kuba, China oder Nordkorea nichts mit „Links“ zu tun haben und dass du dich vielleicht mal fragen solltest, woher dein irrationaler Hass auf Linke kommt, der so groß ist, dass dir unter einem Beitrag wie diesem nichts besseres Einfällt, als gegen Linke zu hetzen.
    Es macht keinen Sinn gegen „Extremismus im Allgemeinen“ zu udemonstrieren, weil es einen solchen nicht gibt.
    „Objektive Debatten der Tatsachen“ kannst du im Biologieunterricht haben. Nicht in der Politik. Da gibt es sowas nicht.

  9. stiller28. März 2014 at 22:51

    ZITAT:

    „Ob jemand Rechts ist wird ermittelt anhand der Frage ob er z.B. ein rassistisches, antisemitisches oder autoritäres Weltbild hat“

    es schließt für dich also aus das linke keine antisemiten sein können und ein autoritäres weltbild haben können?

  10. Martin29. März 2014 at 01:13

    @ stiller (& harry)

    auf die beantwortung der frage durch harry bin ich durchaus gespannt!

    @ harry

    wie gesagt, ich bin an einem diskurs interessiert. mir stellt sich die frage, welchen widerspruch ich nicht vertrage – wenn ich dein erstes kommentar lese, dann stelle ich fest, dass 4 der 6 sätze aus: „krass/aus welchem Film kommst du den grade./abgesehen von deinen Halluzinationen/Hast du Pilze gefressen?“ bestehen.
    die einzige inhaltliche aussage ist: „Es geht hier nicht um irgendwelche relativen Begriffe von Links und Rechts sondern um eindeutige Faktoren wie Rassismus, Antisemitismus und die Forderung autoriärer Strukturen.“ diese – von dir genannten – eindeutigen strukturen habe ich argumentativ widerlegt. heißt das für dich, dass ich keinen widerspruch vertrage? wenn du meinst das ich mit meinen argumenten falsch liege, dann widerleg sie doch einfach! ;)
    anhand welcher aussage entnimmst du einen angeblichen linkshass meinerseits?
    wenn du mein zweites kommentar richtig gelesen hättest, dann wäre dir auch aufgefallen, dass ich durchaus auf die zuordnung rechts/links anhand der fragen/strukturen eingegeangen bin. hierzu zitiere ich mich mal selbst, ich schrieb: „diese eindeutigen strukturen sollen doch nur suggerieren, dass rechts total beladen davon ist und links das totale gegenteil…sprich frei.“ dass deine zuordnung von rechts und links anhand der strukturen (rassismus, antisemitismus etc) vollkommen unsinnig ist, sollte dir bei der beantwortung der frage von stiller bewusst werden.

  11. Harry29. März 2014 at 14:51

    stiller,
    Ich gehe davon aus, dass Stereotypie und Autoritarismus nicht links sind. Dass es Menschen gibt, die sich selbst als links verstehen und trotzdem antisemitische und/oder autoritäre Idioten sind ist damit nicht ausgeschlossen.
    An diesen Punkten müsste man versuchen hinter die Oberflächenideologie zu gehen und sich außerdem fragen, warum eine linke Bewegung auch für solche Leute anscheinend Attraktiv ist.

    Martin,
    Ich habe mich darüber lustig gemacht, dass du völlig bist, wenn Kritik mal nciht in der Form daher kommt, wie sie deine verhassten 68er-Hippies vorbringen würden. Das war mehr ein Seitenhieb als ein wichtiger inhaltlicher Punkt.
    Wir haben eine grundsätzlich andere Art zu argumentieren. Während du (und auch Stiller) als Ausgangspunkt die Leute nimmst, die sich „links“ nennen und einfach annimmst, dass alles was diese Leute machen dann auch unbedingt „links“ ist, argumentiere ich sozusagen genau anders herum von den Prinzipien her, die ich als „links“ definieren würde und die im einen oder anderen Punkt wahrscheinlich nicht auf alle, die sich selbst so bezeichnen zutreffen.
    Du hast keine einzige der „Strukturen“ widerlegt. Du hast eine bunte Mischung aus Vorfällen und Situationen in denen Leute, die sich selbst links nennen unmenschliche Verbrechen begangen haben aufgezählt und daraus geschlossen, dass alle linken ja antisemitisch, autoritär und rassistisch wären.
    In deinem ersten Kommentar war die Hauptaussage eben die, dass der große Anteil rechter Ideologie in der Gesellschaft ja eigentlich nur deshalb zu sehen wäre, weil es einen angeblichen Linksruck gegeben hätte. Um diesen Blödsinn mal zu zitieren, hier dein Zitat: „was bleibt ist ein haufen linker parteien, welche für sich herausnehmen die mitte zu sein…demgegenüber steht der ursprüngliche mittebürger plötzlich rechts. folge: die politische meinungsfreiheit wird unter dem damoklesschwert des rechtsextremismus immer weiter eingeschränkt, bis nur noch links erlaubt ist.“
    Das ist genau das Gegenteil von dem, was du behauptest zu sagen, nämlich, dass du rechts und links nicht relativ definierst.
    Und ich frage dich, aus welchen Film du kommst und ob du Pilze gefressen hast, weil ich mir deine Beobachtung, dass sich „die 68er“ gegen die deutsche Gesellschaft verschworen und sie hinterrücks nach links getrieben haben tatsächlich nicht anders erklären kann.
    Und mitnichhten geht es mir darum zu behaupten, alle „rechten“ wären autoritäre Antisemiten und Rassisten. Ich kaufe großen Teilen der CDU durchaus ab, dass sie Demokraten sind (was nicht heißt, dass sie im Zweifelsfall auch gute Mitläufer einer Diktatur wären). Rassismus, Antisemitismus und Autoritarismus sind aber nunmal rechte Ideen und keine linken. Genauso wie die Überführung der Produktionsmittel in Gemeineigentum und die Selbstbestimmung der Produzierenden über den Produktionsprozess zwar linke Ideen sind, das aber noch lange nicht bedeutet, dass irgendwer z.B. in der SPD dafür stehen würde.

  12. Harry29. März 2014 at 14:52

    „Ich habe mich darüber lustig gemacht, dass du völlig bist,“
    Soll natürlich heißen:
    „Ich habe mich darüber lustig gemacht, dass du völlig empört bist,“

  13. Martin30. März 2014 at 00:35

    @ harry

    was die argumentationsweise angeht stimme ich dir zu.
    und ich stimme dir demzufolge auch zu, dass du nach prinzipien gehst wonach du nach links und rechts einteilst. bei rechts u.a. die punkte rassismus, antisemitismus, autoritäre strukturen.
    aber was ist denn nu mit dem linksparteimitglied, welches eventuell antisemitisch gestimmt ist? ist der für dich plötzlich rechts? ob die zahlen vom „rechts der mitte“ beitrag von diesen knallharten faktoren abgeleitet sind?
    ich denke, dass ich mit dem kommunisten mao zedong, der kommunistischen partei chinas als führungsorgan des landes, dem sozialistischen system in nordkorea bzw kuba durchaus nachgewiesen habe, dass deine faktoren wie rassismus, antisemitismus, totalitäre systeme zur einordnung vollkommen ungeeignet sind – denn danach müssten alle diese systeme rechts sein. weiterhin halte ich die vorgänge in diesen ländern nicht als eine „bunte Mischung aus Vorfällen“ – so würde ich zumindest die mind. 20 mio toten unter mao oder die gefangenen in nordkoreanischen lagern nicht bezeichnen.
    wann soll ich angeblich geschrieben haben, dass alle linken antisemitisch, autoritär, rassistisch sind?

  14. Harry30. März 2014 at 08:02

    Martin,

    Ich würde in der Tat behaupten, dass China, Kuba und Nordkorea (letzteres hat sich übrigens vor kurzem offiziell vom Sozialismus/Kommunismus verabrschiedet und bezeichnet sich mittlerweile als Dynastie) nicht links, sondern autoritäre/totalitäre Regime sind.
    Bloß weil Saddam Hussein behauptet hat, er wäre demokratisch gewählt, heißt das nicht, dass der Irak eine demokratische Gesellschaft wäre.
    Auch ein Linkspartei-Mitglied, dass antsemitisch ist, würde ich nicht als linke_n bezeichnen.

    Du solltest dich vielleicht mal davon verabschieden, Sachen nach ihrem Label einzuordnen. Auch der Beitrag fragt nicht nach einer rechts-links Selbsteinschätzugn, sondern nach konkreten Einstellungen. Zitat: „Rund ein Fünftel der Deutschen vertritt rechtsextreme Einstellungen. Nahezu genauso viele billigen Gewalt, um sie durchzusetzen. Etwa die Hälfte von ihnen besitzt sogar ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild. Diese fast zehn Prozent sind also sowohl rassistisch, und fremdenfeindlich als auch antisemitisch gestimmt, propagieren autoritäre Führungsstrukturen und verharmlosen zugleich den Nationalsozialismus.“
    Da gibt es nichts zu rätselraten. Von diesen Leuten würde sich wahrscheinlich auch nicht jedE_r als Rechts bezeichnen, sondern – wie der Beitrag ja sagt – oft als Mitte. Das ist doch die ganze Pointe an dem Beitrag: Menschen vertreten offensichtlich Rechtsradikales GEdankengut, fühlen sich aber als Angehörige der „Mitte“. Und nicht: Menschen sehen sich als Rechtsradikal und sehen sich selbst auch als die Mitte. Das würde überhaupt keinen Sinn machen.
    Eine oberflächliche Einordnung danach, was irgendwer vorgibt zu sein ist so dumm wie sie naiv ist. Sorry wenn ich das so sagen muss.

  15. Martin30. März 2014 at 11:29

    „Ich würde in der Tat behaupten, dass China, Kuba und Nordkorea […] nicht links, sondern autoritäre/totalitäre Regime sind.“ zum einen benutzt du den faktor autoritäres regime für die einordnung nach rechts, auf der anderen seite scheinst du aber den faktor autoritäres regime gleichwertig neben rechts und links zu benutzen. du merkst, diese gleichung geht nicht auf!

    bloß weil hier mehr oder weniger demokratie herrscht, muss man als westliches land auch nicht versuchen, die demokratie auf der welt zu verteilen. und klar sagen (vermutlich viele) politiktheorethiker, dass saddam mit recht angegriffen wurde, weil er ja so antidemokratisch war. dass saddam aber das öl nicht mehr in dollar sondern in euronen handeln wollte erzählt keiner – wäre ja schlecht fürs image.

    grade auch durch das suggerieren, dass die meinung – welche man einnimmt – rechts ist und damit nicht legitim, fühlen sich leute aufs abstellgleis gestellt und nicht in den politischen diskurs mit einbezogen (sofern sie diese meinung aus angst vor sanktionen überhaupt äußern). äußern sie diese, wird kaum über den inhalt der aussage nachgedacht. …das ist auch die art, auf welche michel friedmann diskutiert ;)
    wenn jemand was gegen sozialmissbrauch von rumänen, bulgaren etc sagt ist er sofort rassistisch, antieuropäisch etc…es geht gar nicht um den inhalt der aussage…dennoch muss ja soviel wahrheit darin liegen, dass die bundesregierung sozialmissbrauch bekämpfen will.
    also bitte auch mal dinge hinterfragen und nicht immer nur mit „rechts“ abstempeln!

  16. Harry30. März 2014 at 13:26

    Martin,

    Vielleicht liest du das nochmal. Ich benutze die BEgriffe autoritär/totalitär nicht unabhängig von Rechts/Links. autoritäre/totalitäre Regime sind Rechts. Weil Autoritarismus und auch Totalitarismus rechte Ideen sind.

    Deine Ausführungen zum Irak haben überhaupt nichts mit der Diskussion zu tun. Vom Irakkrieg hat niemand geredet. Was ich gesagt habe war, dass der Irak nicht deshalb demokratisch war, weil er sich selbst so genannt hat. Das trifft auch auf die meisten anderen Diktaturen zu, die sich nicht selten eben demokratisch nennen. Das macht sie noch nicht zur Demokratie. Nach deiner Logik müsste man sie aber als Demokratien bezeichnen, weil du ja auch findest, dass China oder Kuba, die sich als sozialistisch/kommunistisch bezeichnen, sozialistisch/kommunistisch sind.

    Die Vorstellung, Leute hätten Angst ihre Meinung zu äußern, weil sie als „rechts“ gelten könnte oder würden bewusst in ihrer Meinungsäußerung unterdrückt weil sie „rechte“ Gedanken äußern halte ich für eine völlige Wahnvorstellung. Das existiert ausschließlich in der selbstmitleidigen Opferdarstellung der Rechten. Im Gegenteil hat man ja zum Beispiel Sarrazin mehr als ein,al die Möglichkeit gegeben zur besten Sendezeit seine Thesen zu verbreiten. Über angebliche „sozialschmarotzer“ aus dem In- und Ausland wird nahezu täglich (nicht nur) in der BILD geschrieben.

    Woher nimmst du die Vorstellung, ich würde irgendwen nur mit „rechts“ abstempeln und nichts hinterfragen? Ich diskutiere hier mir dir, statt dich abzustempeln, ich diskutiere regelmäßig mit Leuten, die sich selbst der CDU zuordnen und wahrscheinlich auch als rechts bezeichnen würden (wenn man mal diese bescheurete „mitte“ Kategorie ausblendet).
    Wenn jemand was gegen „Sozialmissbrauch von Rumänen, Bulgaren etc.“ sagt ist er ein Idiot, weil es nicht die geringsten Hinweise darauf gibt, dass „Sozialmissbrauch“ (was auch immer das sein soll) bei Rumänen und Bulgaren ein besonderes Problem wäre. Diese Leute und auch die entsprechenden Politiker, die entsprechend e Gesetze machen wollen bauen ihre Argumentation viel mehr auf Stereotypen und Vorurteilen auf. Es gibt in Deutschland eben kein „Ausländerproblem“, sondern ein Rassistenproblem.
    Schaust du z.B. hier:
    http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/zuwanderung-rumaenien-bulgarien-hartz-iv
    oder hier:
    http://www.dw.de/sozialschmarotzer-oder-zugewinn-eu-untersucht-armutszuwanderung/a-17147040

    Ich bin nur sehr begrenzt bereit mit Antisemiten oder Rassisten zu diskutieren. Insbesondere in einer Zeit, in der die Stimmung in der Gesellschaft in einem erschreckenden Ausmaß an den Anfang der 90er erinnert ist meine Geduld da sehr begrenzt.

  17. maybeadayoff30. März 2014 at 15:36

    Martin,

    Es geht hier nicht um irgendwelche relativen Begriffe von Links und Rechts sondern um eindeutige Faktoren wie Rassismus, Antisemitismus und die Forderung autoriärer Strukturen.” diese – von dir genannten – eindeutigen strukturen habe ich argumentativ widerlegt.

    Du hast hier rein gar nichts widerlegt. Fakt ist – wenn du beginnst unter der Kategorie „autoritäre Strukturen“ die von die angeführten Beispiele zu fassen (china, nordkorea, kuba) und die mit allgemein/pauschal „links“ oder gar „linksextrem“ identifizierst, dann befindest du dich bereits in dem niedrigdimensionalen Extremismusideologischen Erklärmuster, was die konservative politische Verwaltungspraxis deutscher Poltik, Sicherheitsbehörden und einem Großteil der Medienlandschaft durchzieht. Seltsamerweise wird dir dein Widerspruch auch selbst dann nicht deutlich, wenn du diese Frage stellst: „Rassismus: wie schauts mit den uiguren in china aus?“ – ja, eben beschissen. Eben weil China kein Staat ist, welcher sich vordergründig freiheitlichen, emanzipatorischen und humanistischen Werten verschrieben hat.

    Der Punkt ist jetzt: Innerhalb der sehr sehr sehr verschiedenen Gruppen, die die von dir vertretene Extremismustheorie als „linksextrem“ umfasst, wieviele davon berufen sich denn uneingeschränkt auf China, Kuba, Nordkorea? Wieviele berufen sich denn überhaupt auf das autoritäre Macht-Konstrukt „Staat“ und seinen Bruder „Nation“ als Organisationsformen zukünftiger Gesellschaften? Die Extremismusideologie nimmt das gleiche Werturteil („Linksextremistisch“) sowohl gegen die bewegungspolitisch unbedeutsame Menge an Menschen vor, die sich auf den autoritären (weil staatlich interpretierten) Sowjet-Kommunismus berufen und die sogenannte freiheitlich demokratische Grundordnung nach diesem Muster umgestalten wollen, als auch gegen die sich im herrschaftsfreien Kollektiv organisierende Bio-Samenzüchterin eines Bio-Hofes, die nach anarchistischen Idealen lebt.

    Nochmal zurück zum Ausangspunkt, Stichwort „autoritäre Stukturen“, ich hab dir da auch mal ein paar aufgeschrieben:
    – der Abschiebe- und rassisische-verdachtsunabhängige-Kontrollen-Apparat,
    – der Jobcenter-Apparat,
    – der Überwachungsapparat (CCTV, Vorratsdatenspeicherung, …),
    – der soziale-Proteste-durch-repressive-oder-anästhetische-Mittel-im-Kern-Erstickungs-Apparat,
    – der außenpolitisch-geostrategische-Interessen-mit-militärischer-Gewalt-Verfolgungs-Apparat,
    – der diese-Kitikpunkte-durch-Gleichsetzung-mit-Menschenfeindlicher-Ideologie-Diskreditierungs-Apparat (Extremismusideologie),

    des deutschen Staates

  18. maybeadayoff30. März 2014 at 15:45

    Martin,

    wenn jemand was gegen sozialmissbrauch von rumänen, bulgaren etc sagt ist er sofort rassistisch, antieuropäisch etc…es geht gar nicht um den inhalt der aussage…dennoch muss ja soviel wahrheit darin liegen, dass die bundesregierung sozialmissbrauch bekämpfen will.

    Und die Bundesregierung hat die Weisheit mit Löffeln konsumiert? Die Bundesregierung will erst mal viel, was ihrer degressiv zukunftsfeindlich konservativen Weltsicht genügt. U.a. mit diesem Handlungsversprechen, die „Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme aus Osteuropa zu begrenzen“ ist ja auch die CSU in den Wahlkampf gegangen und es fand ja auch Eingang in den Koalitionsvertrag. Dumm nur, wenn sich, wie jetzt herausstellt, das Problem für den bundesdeutschen Haushalt marginal, wenn nicht sogar vernachlässigbar ist

  19. Martin30. März 2014 at 23:18

    leute, um mal zum ausgangspkt zurückzukehren: nach euren fixen kriterien (nach denen ihr urteilt) läuft es darauf hinaus, dass länder wie deutschland, china, kuba, nordkorea rechts sind.
    richtig? – oder wo ist nun der fehler? :D

  20. maybeadayoff30. März 2014 at 23:35

    Martin,

    Keine Ahnung. Ich habe auch wenig Interesse die von die gestreuten, themenfremden Honeypots zu bedienen.. „Ein Land ist rechts“ oder „links“ ist auch undifferenzierter Unsinn. Damit kommen wir nicht weit. Genausowenig weit kommen wir mit den extremismusideologischen Begriffen „linksextrem“ und „rechtsextrem“. Die soziologischen Forschungsinstitute, die zu diesen im Audiobeitrag vorgestellten Ergebnissen kommen, benutzen diese Begriffe auch meist gar nicht, sondern attestieren „der Mitte der Gesellschaft“ nach empirischer Forschung (indem sie etwa in Telefonumfragen vorher fragen, welche Parteien die Menschen wählen, Volksparteien markieren dann die „Mitte“) die Attribute Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, etc…. (s. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit). Die Einordung in „Rechtsextremismus“ geschieht dann durch die Medien, die das aufgreifen.

  21. Martin31. März 2014 at 10:39

    welche honeypots? ich zog bloß die logische schlussfolgerung aus den – von harry genannten – faktoren und der politik der einzelnen länder…that’s it. auf die selben ergebnisse müsstet ihr eigentlich auch kommen ;) da versteh ich nicht, dass sich jetzt rausgeredet wird!? mir kam die idee nicht!

  22. Harry31. März 2014 at 10:57

    Martin,

    Da schiebst du mir jetzt aber was in die Schuhe. Nicht jeder ist so unfähig zu differenzieren we du ;)

  23. DerTeppich31. März 2014 at 11:31

    Der Befund das „Rechte“ sei mitten in der Gesellschaft scheint zunächst erdrückend. Aber er hat auch eine positive Seite: Unsere eigene Haltung können wir besser ändern, wir haben größeren Einfluss auf unsere eigene Gedankenwelt als auf die anderer Leute – also diejenigen die wir als Extremisten bezeichnen.

    Aber: Ein Problem das nicht erkannt wird kann auch nicht gelöst werden. Der Weg weg von der jetzigen Scheinlösung wird kein einfacher.

    Um den allgemeinen Strömungen die hier beschrieben werden ein konkretes Beispiel zu geben: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/armutseinwanderung-koalition-will-migration-bekaempfen-a-960886.html

  24. DerTeppich31. März 2014 at 11:32

    Oh mensch. Da bin ich heute aber mal so richtig schön im Kreis gelaufen, genau von hier kommt der Link ja.

  25. Martin31. März 2014 at 12:32

    Harry

    langsam denke ich, dass du einfach nur stur bist und deiner eigenen rechnung nicht glaubst. bitte ordne china, nordkorea, kuba und von mir aus auch deutschland den politischen spektrum von links nach rechts zu – von mir aus auch nach deinem empfinden ;) ich bin gespannt!

  26. Harry31. März 2014 at 17:22

    Martin,

    Na imemrhini habe ich eine Rechnung. Du verwendest deine Begriffe ja so inkonsistent, dass es überhaupt nicht verwunderlich ist, dass du dich immer im Recht siehst.
    Deine Schulaufgabe kannst du gerne selber lösen. Alle dieser Staaten würde ich als „rechts“ einordnen. Was nicht heißt, dass ich sie als essentiel das gleiche betrachten würde.
    Die Staaten als Ganze auf so einem simplen Kontinuum einzuteilen wäre völlig hirnrissig und willkürlich. Wenn überhaupt, müsste man schon einzelne Aspekte der jeweiligen Staaten/Gesellschaften vergleichen.
    Ich frage mich allerdings, worauf du hinaus willst. Du machst den Eindruck, als wüsstest du das selber nicht genau, wie du so von Thema zu Thema hüpfst

  27. Martin31. März 2014 at 17:54

    dass china nach deinen faktoren zwangsläufig rechts sein muss, ist vollkommen richtig. zwangsläufig bist du wohl zu dieser aussage gezwungen. ob das aber auch der politikwissenschaftliche konsens ist, wage ich zu bezweifeln.
    weiterhin ist das problem, dass du anfangs sehr verallgemeinerst (erst deine EINDEUTIGEN faktoren zur politischen einordnung aus dem ersten kommentar), nun jedoch die aussage, dass es völlig hirnrissig ist, staaten auf solch ein simples kontinuum einzuteilen. ja was denn nu? ich gebe ja zu, dass du deine erste aussage auf das individuum bezogen hast, wovon wir abgekommen sind und über die staatliche ebene sprechen. aber wenn der einzelne z. b. gegen juden ist, dann ist der rechts weil antisemit. wenn der staat antisemitisch ist, man ihn jedoch nicht nach einem simplen kontinuum einteilen kann, dann ist er was?

  28. Harry2. April 2014 at 14:05

    Martin,

    Ich wüsste keine politikwissenschaftliche Publikation, die China nicht als repressiven und autoritären Staat einordnet. In der Politikwissenschaft wird ein so simples Schema wie „rechts-links“ eben nciht zur Einteilung von Staaten benuzt. Wenn überhaupt wird ein Kontinuum aus z.B. verschiedenen Maßnahmen der Wirtschafts- oer Sozialpolitik benutzt um Staaten zu vergleichen.

    Deine Rechthaberischen Haarspaltereien sind zwar süß, aber den Widerspruch den du behauptest gibt es in meinen Kommentaren nicht. Bloß weil ich die von dir genannten Staaten allesamt als „rechts“ (aus verschiedenen Gründen) einordnen würde, heißt das nicht, dass man sie auf einen Rechts-Links Kontinuum einfach so nach Abstufungen einteilen könnte. Dass du anscheinend davon ausgehst, dass das möäglich wäre zeigt für mich, dass du mehr an einfachen Antworten interessiert bist, als daran die Realität der einzelnen Staaten und Gesellschaften zu erfassen.

Schreibe einen Kommentar zu dennis Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert