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Reportage: Eine Familie steigt aus – Mit dem Bus um die Welt

Viele Menschen wünschen es sich, aber nur die wenigsten trauen es sich: alles hinschmeißen und dann auf und davon. Familie Meinhard aus der Lüneburger Heide hat es wirklich getan. Sie hat ihren gesamten Besitz verkauft, sich einen alten Omnibus umgebaut und ist mit ihm auf Weltreise gegangen. Auf unbestimmte Zeit. Vater, Mutter und drei Kinder.

Eigentlich hatte Familie Meinhard alles, was man sich erträumt. Axel und seine Frau Kim hatten sich vor einigen Jahren einen alten Bauernhof gekauft, ihn wunderschön saniert und hier ihre drei Kinder heranwachsen sehen. Doch allmählich trübte sich das Idyll. Deshalb ist die Weltreise ist nicht nur Traum, sondern auch Flucht. Die Meinhards wollen dem deutschen Schulsystem entkommen, das nach ihrer Meinung aus Kindern nur Marionetten macht und sie nicht zum selbstständigen Denken erzieht. Auf der Reise unterrichten sie ihre drei Kinder selbst.

Die erste Station auf ihrer Weltreise, nachdem sie Europa verlassen haben, ist Marokko. Doch schon nach drei Tagen im fremden Land bricht die Radaufhängung ihres Busses, Baujahr 1982. Sie sitzen fest und sind auf afrikanische Mechaniker angewiesen, die ihre eigene Art haben, Probleme anzugehen. Eine Geduldsprobe für die ganze Familie.


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5 Kommentare

  1. oneofmany3. Februar 2020 at 20:40

    „Viele Menschen wünschen es sich, aber nur die wenigsten trauen es sich“

    Oder haben halt keinen Bauernhof zum Verkaufen

  2. muetze3. Februar 2020 at 22:05

    Hab die Doku zwar noch nicht geschaut aber bin auch der Meinung das das dt. Schulsystem dringenst reformiert werden sollte. Und zwar sollte aus der Schulanwesenheitspflicht eine Bildungspflicht werden. Dann könnten die Kinder/Jugendlichen selbst entscheiden ob sie zur Schule gehen oder ob sie sich selbst um ihre Bildung kümmern (was deutlich schneller und effektiver ist, bin selbst Freilerner daher erlaube ich mir das so zu sagen/schreiben).

    Und zum Thema Weltreise, gibt durchaus genug FB Gruppen wo das viele Leute machen oder alleine nur die Leute die komplett im Womo leben (die teilweise auch vorher nur ne Mietwohnung hatten)

    • Alfred4. Februar 2020 at 01:28

      Ehrlich gesagt habe ich mir bei der Doku mehrfach gedacht, dass das Problem durch die Eltern verursacht oder verstärkt wird. Alle 3 Kinder kommen mit der Schule nicht klar? Fehlen für 1 Jahr und liegen dann mit dem Stoff zurück? Natürlich, wie auch sonst …

      Theoretisch ist die Idee ja löblich die Kinder selbst zu unterrichten, aber ich glaube nicht, dass da 2 Std. am Tag reichen. Und das eigentliche Problem liegt glaube ich daran, dass die Eltern die Regeln nicht streng genug einhalten. Schule bedeutet nunmal auch, sich mit Dingen zu befassen auf die man keine „Lust“ hat. Weil das Leben halt auch so ist. Man muss manchmal Dinge machen auf die man keine Lust hat. Reform hin oder her, nicht jede/r die/der denkt sie/er könnte unterrichten, sollte das auch tun. Weil es auch gar nicht so einfach ist – insbesondere als Elternteil – auch manchmal „härter“ durchzugreifen.

      Und die Aussage der Tocher bswp.: „… mir Ansätze gibt, was ich mal so gucken könnte, und dann mach ich mich halt im Internet schlau. Lese mehrere Beiträge und alles mögliche“. Es gibt einen Unterschied zwischen „mal in Beiträge“ reinschauen oder tiefer zu recherchieren. Das ist so wie, mal durch Wikipedia stöbern. Aber in 2 Wochen bleibt von diesem „Wissen“ halt nichts mehr übrig. Und wenn sich der Vater nicht mit dem Thema auskennt, woher soll er dann wissen, dass da noch Information fehlt oder Information fehlerhaft ist? Es sieht nicht so aus als würde irgend jemand mehr als das nötigste machen. Insbesondere hier sieht es so aus, als wäre die Bildung nicht fordernd genug. Ganz zu schweigen von den vielen Meinungen die es im Internet gibt, die lieber ungehört bleiben sollten …

      Auch das ständige Gehabe von das ist ja „unser“ Traum den wir da verwirklichen finde ich sehr zweifelhaft. Die große Tochter hat z.B. gesagt dass sie in der neuen Schule gerade Freunde gefunden hatte und eigentlich ganz zufrieden war. Doch aus welchem Grund auch immer, darf sie plötzlich nicht mehr zur Schule gehen und arrangiert sich damit. Und das „sich mit den Entscheidungen der Eltern arrangieren“ zieht sich durch die ganze Doku durch. Einer der Jungen sagt, dass er sein großes Zimmer vermisst. Will es aber sofort relativieren und argumentiert warum es gut ist, dass er jetzt so wenig Platz hat. Auf den ersten Blick mag das reflektiert klingen, aber wie gesagt, ich glaube da geht die Erziehung der Eltern nicht zu einem selbstständigen Denken, sondern einem Anpassen an die Gegebenheiten.

      Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die Reise die jungen Leute menschlich sehr prägen wird. Und dass sie wundervolle offene Persönlichkeiten haben werden. Nur ob sie wirklich die Mühe und den Elan haben einen höheren Bildungsabschluss anzustreben wage ich zu bezweifeln. Ich glaube stattdessen stellt sich der Gedanke ein, dass eine schulische Bildung „eh nicht das richtige System“ ist und es anders doch so viel besser ist.

      An alle anderen: Macht was, damit das System besser wird und wendet euch nicht davon ab nur um zu sagen „ist doch eh alles Kacke“. Das Schulsystem zu ändern dauert leider sehr lange …

      • muetze4. Februar 2020 at 06:22

        klingt nicht so als ob du dich tiefer schon mal mit dem Thema beschäftigt hast. Gibt genug Bücher und Studien die beweisen das Kinder/Jugendliche die selbstbestimmt lernen bzw sich um ihre Bildung kümmern und auch zb deutlich seltener ihr Studium abbrechen oder die Lehre. Zudem kann man in Dt alle schulischen Abschlüsse zu jeder Zeit als Externer/Schulfremder machen bzw nachmachen wenn man schon älter ist. Könnte dir hier ganze Vortröge aufschreiben, ist mir aber zuviel. Als Buchtip vll noch zb von Andre Stern „Und ich war nie in der Schule“ oder mehrere Bücher beim Tologo-Verlag. Und übrigens 2h am Tag langen vollkommen aus bzw verwechselst du ganz eindeutig lernen mit Bildung bzw stellst das gleich was es nicht ist. Bildung geschieht ganz automatisch (wie zb laufen, sprechen, schreiben lernen)

  3. OmaPiepenbrink4. Februar 2020 at 13:24

    @muetze Nich gleich wieder so abwertend überheblich! Das nervt! Ich finde die Meinung von Alfred absolut nachvollziehbar! Darüber hinaus finde ich das sehr oft Kinder unter der „Elternmeinung“- „…das machen wir aber jetzt anders, weil ich es Kacke finde“ – durchaus leiden. Zwei meiner Kidz gehen den üblichen Bildungsweg – die Mittlere ist an einer „neuen Schule“ die genau diesen offenen Lern-Ablauf hat. Bin durchaus auch Kritiker des Systems. Achja, und: @oneofmany – Du sagst es!! Ganz deiner Meinung

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