Michael Reeves hat einem Spot beigebracht, Bier in einen Becher zu pinkeln und ich finde, das sind endlich mal sinnvolle Tätigkeiten für die Vierbeiner.
Während meiner zweiten Ausbildung musste ich gezwungenermaßen nachts immer von 2300 bis 0200 Uhr Pakete aus Containern auf Laufbänder verladen, die bei einem Paketdienstleister in Berlin Reinickendorf ankamen und dann von dort aus morgens weiter gingen. Damit schon damals eure Pakete pünktlich bei euch ankommen konnten, was mit den heutigen Lieferzeiten halt nichts mehr gemein haben dürfte, glaube ich. Ohne, das geprüft zu haben. Heute geht das alles sehr viel schneller.
Der Job war echte Knochenarbeit, aber recht gut bezahlt und das Kardio-Training gab es so sehr dazu, dass ich nach manchen Schichten vor Erschöpfung auf meinem Heimweg kotzen gehen musste. Zu Peak-Zeiten wie Weihnachten oder Ostern mussten nicht wenige von uns „Ausladern“ drei bis fünf Tonnen pro Schicht, die dann auch schon mal länger als geplant ging, aus den Containern auf die Laufbänder heben. Hat mir damals finanziell nicht nur den Arsch sondern die Familie gerettet. Ich habe es dennoch gehasst, wobei ich wusste, dass das für mich nur von geringer Dauer sein würde, weil meine Ausbildung, die ich unbedingt nochmal nachlegen wollte, dann auch bald vorbei sein würde – und ich keine Pakete mehr aus irgendwelchen Containern auf Laufbänder laden müsste. Das dachten dort damals einige Studenten auch mal, wie sie sagten, und vernachlässigten ihr eigentliches Studium ob der dortigen Schufterei so sehr, dass sie einfach nur noch schuften gingen und mitunter ihr Studium abbrachen, um das, was man wohl Karriere nennt, bei jenem Paketdienstleister machen zu können. So wurden aus angehenden Biologen mitunter schon mal Schichtleiter im Zusteller-Business. Aber auch das gut bezahlt.
Ich habe zu den Kollegen von damals keinerlei Kontakt mehr und weiß demnach nicht, wie die ihr Leben so weiter organisiert haben oder ob die in Reinickendorf immer noch dafür sorgen, dass eure Pakete täglich pünktlich zugestellt werden können. Aber bei Boston Dynamics haben sie mit „Stretch“ jetzt einen Roboter, der genau den Job übernimmt, den wir dort damals gemacht haben. Und der macht den, ohne danach kotzen zu müssen. Und – und das ist daran nicht ganz so geil – der macht den halt auch, ohne dafür gut bezahlt zu werden. Wobei, so ehrlich will ich sein, der halt auch keine Pakete durch die Lüfte wirft, wie damals jeder von uns. Für etwaige Schäden kam nämlich der Arbeitgeber auf.
Neues aus dem Hause Boston Dynamics: die haben ihrem Vierbeiner Spot jetzt einen Arm verpasst. So können die sich zu dritt im Hof auch mal selber beschäftigen und Seilchen springen oder so.
Wobei mittlerweile nicht mehr ganz klar ist, wie viel davon real und was davon CGI ist. Es bleibt dabei: gleichsam beindruckend wie spooky. Aber lieber tanzende Roboter als militärisch eingesetzte. Klar.
Nachdem Adam Savage neulich von Boston Dynamics einen Spot zum Spielen bekam, hat er das Dingen jetzt mal auf Praxistauglichkeit getestet und lässt den elektronischen Vierbeiner eine Rikscha ziehen. Dazu taugt der schon mal.
Neues aus dem Hause Boston Dynamics: Atlas, der uns mittlerweile allen bekannte humanoid wirkende Roboter, kann jetzt auch Gymnastik, was ihn noch menschlicher wirken lässt. Und wie ich es jedes Mal schreibe, wenn ich über Atlas schreibe: gleichsam beeindruckend wie unheimlich.
Atlas uses its whole body — legs, arms, torso — to perform a sequence of dynamic maneuvers that form a gymnastic routine. We created the maneuvers using new techniques that streamline the development process. First, an optimization algorithm transforms high-level descriptions of each maneuver into dynamically-feasible reference motions. Then Atlas tracks the motions using a model predictive controller that smoothly blends from one maneuver to the next.
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