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Schlagwort: Germany

Das „Gold“ aus der Deutschlandfahne schneiden, kann 2500 Euro kosten

Darüber, dass die Deutschlandflagge ohne das „Gold“ sehr viel schöner ist, brauchen wir nicht reden – wissen wir. Darüber, dass sich aus einer solchen sehr schön einfach eine schwarz-rote machen lässt, wissen wir nicht erst seit den Fähnchenknackerdebatten der letzten 10 bis 15 Jahre. Rot-Schwarz ist halt auf einigen Ebenen die bessere Fahne.

Dass es immer noch Paragraphen gibt, die die „Verunglimpfung des Staates“ unter Strafe stellt, wissen wir irgendwo im Hinterstübchen auch noch, dass die allerdings vor Gericht auch zum Tragen kommen, erinnert eher an türkische Verhältnisse oder so.

Aber: In Berlin wurde jetzt ein 38-Jähriger zu 2500 Euro Strafe verurteilt, weil er das Foto einer Deutschlandfahne getwittert hatte, auf dem der „goldene“ Streifen fehlte. Strange. Alternativ dazu kann er auch für 50 Tage in den Bau gehen. Deutschland 2018.

Weil es aber nun mal eine Nationalfahne war, wie ein kleiner goldener Reststreifen erahnen ließ, musste sich am Dienstag der Angeklagte Daniel S. vor dem Kriminalgericht in Berlin-Moabit verantworten. Durch das Posten des Bildes der gekürzten Fahne habe er gegen den Paragrafen 90a des Strafgesetzbuches verstoßen, sich der Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole schuldig gemacht, so der Vorwurf. Und der wiegt schwer: Eine solche Tat wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft. Am Ende kam S. um das Gefängnis herum, wurde jedoch schuldig gesprochen. 50 Tagessätze zu je 50 Euro muss er nun zahlen.

Es gibt Juristen, die daran zweifeln, dass das Urteil es durch die nächste Instanz schaffen würde, aber aktuell ist es genau so gesprochen. Weil irgendwer ein Foto postet, das aus der Schwarz-Rot-Goldenen Fahne eine Schwarz-Rote macht, wobei beides auch einfach nur Putzlappen sein könnten.

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Kettcar – Mannschaftsaufstellung

Aus aktuellem Anlass.

Während wir hier in schönstem Sonnenschein über kroatische Inseln fahren, fällt mir erschreckend auf, wie sehr Kettcars Album „Ich vs. Wir“ in diesem Sommer knallt. Regelrecht in die Fresse haut. Bei fast jedem Song. Und nach den letzten beiden Tagen hier ganz besonders bei diesem.


(Direktlink)

(Liebe Hörerinnen und Hörer, sicher warten sie schon gespannt
Hier kommt sie: die Mannschaftsaufstellung für Deutschland)

Wir haben einen der die Steine reicht
(Einen der sie schmeißt)
Hoch motiviert, gut trainiert
Und sicher, dass wir hier nicht verlieren
Eine Mannschaft mit Kampfkraft
Die jetzt ihre Chance hat
Die jetzt ihre Chance sieht

Jeder weiß, jeder weiß
Worum es geht
Jeder weiß, jeder weiß
Worum es geht
Jeder weiß
Warum er hier steht

Wir werden Druck mit aller Macht ausüben
Aus der Deckung schießen, Hass und Lügen
Weltverschwörer auf der Sieben
Und zentral: Radikal, agressiv, stolz und national

Einer der im Weg steht, um die Retter zu blockieren
Fünf die applaudieren, während die anderen agitieren
Und einer der die Fahne trägt
Während einer mit Gewalt die Kameras zu Boden schlägt

[Hook]
Und als wir gemeinsam vor dem Radio saßen
Die Aufstellung hörten, unser Abendbrot aßen
Nahmst du meine Hand, und sagtest:
„Liebling, ich bin gegen Deutschland“

(Wir haben jetzt den Mannschaftskapitän am Mikrofon
Was habt ihr euch vorgenommen?)

Wir bilden eine Mauer, machen alle Räume dicht
Mit einem Populisten, der durch die Abwehr bricht
Ein‘ Stammtischphilosophen am rechten Außenfeld
Die Doppelsechs, die alles Fremde ins Abseits stellt

Einen Nationalisten als hängende Spitze
Zwei, drei Mitläufer für rassistische Witze
Für die Standards eine, die zuschlagen kann
Und die schweigende Mehrheit als zwölfter Mann

Mit falscher Neun und aus dem Block
Die Wut vom digitalen Mob
Als eingespielte Truppe
Immer Spitze in der Todesgruppe

[Hook]
Und als wir gemeinsam vor dem Radio saßen
Die Aufstellung hörten, unser Abendbrot aßen
Nahmst du meine Hand, und sagtest:
„Liebling, ich bin gegen Deutschland“

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Geburt international

Verkürzt zusammengefasst.

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Döner.

Ein aktuelles Interview aus dem Spiegel, für das Peter Peter ein paar Fragen beantwortet hat. Über die Kulturgeschichte der deutschen Küche und so. Beim oberen Teil musste ich an Rauke denken, die meine Oma als viel zu bitteres Unkraut verschmähte und die heute als Rucola durch die Charts der Salatverkäufe hüpft. Ansonsten ist Tradition, auch die in der Küche, halt immer das, was man selber darin sehen und damit weitergeben will. Außer – und zumindest noch für ein paar Jahre: Döner.


(via Nils Markwardt)

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