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Schlagwort: Handcraft

Wie ein Mann in Ägypten als letzter seines Fachs Zementfliesen von Hand herstellt

Saied Hussain fertigt in Ägypten seit über 50 Jahren Fliesen aus Zement von Hand. Das Handwerk selber hat eine 200 Jahre alte Tradition. Hussain sagt, er sei der letzte, der sie pflegt.

Ich habe so eine Fliese vor Jahren mal in den Beelitzer Heilstätten gefunden und sie mitgenommen. Weil ich sie so schön fand. Ich benutze sie immer noch als Blumenuntersetzer und weiß jetzt auch, wie sie damals wohl hergestellt wurde.

Saied Hussain has been hand making tiles out of cement for over 50 years. He says he’s one of the last still doing this work in Egypt — most other workshops couldn’t withstand competition from marble and ceramic tiles. We went to Cairo to see how his business is still standing.

Saied does not have a website. He sells his tiles locally in Cairo.


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Wie man bei Wirth Tonmaschinenbau Plattenspieler von Hand fertigt

Handwerk trifft auf Plattenspieler. Beides schön.

Im baden-württembergischen Altdorf fertigt die Firma Wirth Tonmaschinenbau exklusive Plattenspieler in Handarbeit. Karl Wirth ist ein Tüftler und Perfektionist. Seine Masselaufwerke werden aus massivem Aluminium hergestellt. CNC-Maschinen sorgen dabei für mikrometergenaue Präzision. 25 Einzelteile, einzeln auf Hochglanz poliert, fügen er und sein Team zu einem Highendgerät zusammen. Nicht nur optisch ein Glanzstück, sondern vor allem klanglich.

Die Handwerkskunst zeigt die aufwendige Herstellung der Einzelteile, die Geheimnisse hinter der Laufruhe und dem warmen Klang des Plattenspielers: Das gegossene Lager etwa, das den zehn Kilo schweren Plattenteller sanft drehen lässt, oder den Einbau der Präzisionskugeln für das reibungslose Bewegen des Tonarms.


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Wie Weltmeisterschaftsschachspiele von Hand gemacht werden

Und warum sie so teuer sind. Handwerk in seiner schönsten Form für das vielleicht schönste Spiel der Welt.

An inexpensive chess set can sell for $20, but a handcrafted wooden set certified for the World Chess Championship costs $500. Much of the set’s value lies in just one piece: the knight. Each knight must be carved by hand to look exactly the same. Making this one piece takes two hours, and there are fewer than 10 people trained to carve knights for the championship chess sets.


(Direktlink, via Laughing Squid)

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DIY: Ein Speichen-, Naben- und Gabel-freies Fat Bike

The Q hat sich mal wieder einer neuen Herausforderung angenommen, bei der es darum ging ein Fat Bike von Gabel, Hinterstreben und Speichen zu befreien, um auch ohne all das damit fahren zu können. Das hat keine Serienreife, bleibt immer noch ein Fat Bike und ist so gar nicht meins. aber: OMG, es funktioniert!

What do you know about hubless bicycles? I’ve never seen anything like this before! So, behold – a truly hubless bicycle that works almost flawlessly! All you need – fat bike, bearings, some metal and time.

Und eine verdammt lange Kette, aber hey, dafür…


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Eine Wohnung in einen Berg graben

Dieser Gentleman hier hat sehr viel Zeit damit verbracht, sich eine gemütliche Wohnung in einen Berg zu graben. Dabei bedenken wir mal eben kurz, dass Menschen das schon gemacht haben, lange bevor es Strom und die dadurch nutzbaren Werkzeuge gab.

Big cities have many amenities and attractions, but it doesn’t compare to the calm of the countryside. This man grew tired of living in the big city and returned to his hometown, where he now uses all his knowledge and resourcefulness to dig a house in the mountains.


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Wissenschaftlicher Glasbläser macht Biergläser

Wenn Wissenschaft auf Handwerk trifft, entstehen, wie in diesem Fall hier, mitunter äußerst ästhetische Dinge. Tim Drier
macht so verdammt schöne Biergläser.

Tim Drier works with scientific glass all day, but what if he took some of those techniques he’s perfected for scientific glass and applies them to standard barware? Watch as Tim takes us step-by-step through his process of making beautiful drinking glasses.


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Neuaufbau: 1980er Heidemann-Mixte

Vor gut 1,5 Jahren entwickelte ich die Idee, für einen sehr lieben Menschen ein Fahrrad von Null neu aufzubauen. Ich habe das als Jugendlicher öfter mal gemacht, aber da war gerade die DDR zusammengebrochen und alles, was ich an Fahrrädern hatte, kam eben aus dieser. Eher rudimentär, Stempelbremsen, Schaltungen waren damals kein Thema. Ich entwickelte später eine Leidenschaft für MTBs, zerlegte die, baute sie neu zusammen und fuhr mit denen. Hatte Spaß daran. Irgendwann wurde mir dieser Spaß dann egal, ich kümmerte mich nur noch wenig um Fahrräder. Bis zu meinem Herzinfarkt im Frühjahr 2019. Dort wurden Fahrräder für mich wieder ein echt wichtiges Ding. Aktuell habe ich sechs, von denen zwei immer fahrbereit sind und die restlichen immer irgendwie Umbaustatus innehaben. Hier mal das Schaltwerk runter, dort mal der Vorbau. Auch die Umwerfer wechseln gerne mal.

Jedenfalls wollte ich für den lieben Menschen vor 1,5 Jahren dann ein altes Fahrrad ins Jetzt holen und kaufte über eBay Kleinanzeigen in Friedrichshain diesen wunderschön geschwungenen Mixte-Rahmen, der dazu dienen sollte. Weil der Lenker sehr, sehr classy und das Rad an sich verdammt sexy war.

Wir fuhren dort hin, ich zahlte 70 Euro und war nicht wenig verliebt. Rahmenhöhe passte, Farbe und der Rest war egal, sollte ja eh alles runter und ab. Beim Zerlegen stellte ich fest, dass der Rahmen an einer Strebe am Hinterbau einen Riss hatte, was an einem Rahmen generell immer problematisch ist. Ich versuchte, den zu schweißen, war mir aber unsicher, ob das am Ende reichen würde und hatte Angst, dass es das nicht tun würde, wenn jede Menge Zeit, Geld und Arbeit in einen Neuaufbau investiert worden wären und der Bums dann halt wieder bricht. Ich entschied mich dafür, auf den Lenker zu setzen und nach einem anderen Rahmen zu suchen.

Hier um die Ecke aufm Dorf in Brieselang gab es ein paar Wochen Später dieses komplett runtergerockte Heidemann-Mixte aus dem 1980er Jahren für 20 Euro. Wir fuhren dort hin, ich zerlegte das Moped und hatte richtig Bock, daraus ein neues und wirklich wunderschönes Rad zu machen. Für liebe Menschen macht man sowas ja. Klar.

Dann kam eine Pandemie. Den Rahmen sandstrahlen und pulvern zu lassen, war zu dieser Zeit unmöglich. Und die Pandemie blieb. Es sollte ein Geschenk werden. Entweder im Frühling 2020 oder eben zu Weihnachten im selben Jahr. Konnte ich komplett vergessen. Die Pandemie hat „Nein!“ dazu gesagt. Also wartete ich.

Im Februar 2021 sah es dann besser aus. Ich konnte den Rahmen zum Sandstrahlen und Pulvern in eine Werkstatt geben und hatte bis dorthin sehr, sehr viel Zeit, Teile zu bestellen. Auch welche, von denen ich bis dahin noch nie gehört hatte. Große Liste, denn eigentlich wollte ich bis auf den Rahmen, diesen sexy Lenker, die vorhandenen Shimano 600 Komponenten und die irgendwann in Frankreich mal gemachten Wolber-Laufräder alles neu machen. Eine Herausforderung, wie sich später rausstellen sollte, denn ein Mixte-Rahmen ist nicht immer Rennrad-kompatibel gedacht, wie sich rausstellte, als der einfache 2-fach-Umwerfer nicht über ein 53er Kettenblatt unter die Sitzrohrstrebe passte. Gar nicht. Also 600er-Kettenblatt raus, ein 49er bestellt, das dann auch passte. Carbongabel mit Alu-Schaft aus Prenzlberg geholt, weil das Ding am Ende so leicht wie möglich werden sollte und ich Carbongabeln generell zu schätzen weiß. Die liebe Person fuhr bis vorgestern ein Rad, das wir hier liebevoll ihren „Trecker“ nennen, weil das gefühlt 46 Kilo wiegt. Das sollte, das musste anders.

Als der alte Heidemann-Rahmen dann komplett frei von Unötigem geflext, gestrahlt und schwarz glänzend gepulvert war, sollte es an den lange geplanten Neuaufbau gehen – und dort begannen die Probleme. Eine Shimano 600er Bremse passt vorne in eine Carbongabel, weil die in einem sich nahen Zeitraum füreinander gebaut wurden. Die hintere Bremse allerdings passt nicht auf die in den 80er Jahren verbauten Bremsbrücken. Die sportlich gedachten Bremsschenkel der Radrennbremsen sind einfach viel zu kurz, um bis an die 28er Sportfelgen zu reichen. Da bremst die gute 600er Tricolor halt auf dem Reifen und nicht auf der Felge. Nicht gut. Also nach Bremsen gesucht, die sehr lange Schenkellängen haben. Fast verzweifelt auch. Weil: man hätte das alles vorher am Rahmen ändern können, wenn man es gewusst hätte. Und der war frisch gepulvert. Da wollte ich nichts mehr dran flexen, schweißen, komplett umändern. Die Kratzer!

Ich fand im Netz langschenkelige Tektro Bremsen. Nicht ganz so schön, aber passend. Alternativ dazu hätte es in China auch Alu-Adapter gegeben, die die Bremsbrücke um 35 mm nach unten verlängern. Die zu bestellen aber hätte viel zu lange gedauert. Also Tektro r559 long in schwarz mit einer Bremsschenkellänge von bis zu 73 Millimetern. Das, was ich auf den Millimeter genau brauchte. Hat am Ende zum Glück und wirklich haargenau gepasst. So ist hinten die 600er Bremse runter, aber die Kiste bremst.

Nächste Herausforderung: Schutzbleche. Ich fahre meistens ohne, verstehe aber, dass man das nicht will, wenn man so in Alltagskleidung unterwegs ist und nach einer morgendlichen Tour im Regen arbeiten gehen will. Problem: Carbongabeln über 25er Rennradreifen lassen einfach keinen Platz für irgendwas zwischen sich. Kannste vergessen. Und ich hab auch vergessen, dass derartig sportlich orientierte Carbongabeln keinerlei Halterungen für Schutzbleche mit sich bringen. Also Schellen nachbestellt, das vordere Schutzblech kürzer geschnitten und (Asche auf mein Haupt) mit einem Kabelbinder an der Gabel fixiert. Nicht die für mich schönste Lösung, aber eine passende, denn es sollten ganz unbedingt genau diese schwarz-roten Schutzbleche sein, die es ähnlich und besser passend einfach nicht gibt.

Dann war das Rad eigentlich fast fertig. Eigentlich, denn der liebe Mensch wollte halt schon auch einen Gepäckträger. Ich fahre Rennrad mit Rucksack. Ich brauche keinen Gepäckträger, aber will den schon halt auch anbauen, wenn andere das wünschen. Also Gepäckträger nachbestellt und festgestellt das der an der Bremsbrücke ob der verlängerten Bremshebeln der Tektro so einfach niemals nicht passen würde. Und mal wieder ein bisschen verzweifelt. Dann daran erinnert, dass ich in der POS damals PA hatte. Und auch daran, dass ich Stahlbohrer, Feile und schwarzen Lack in der Dose hier habe. Irgendwie gemacht und dann passend gewerkelt.

Und da ist, das sage ich fast bescheiden, das schönste Rad der ganzen Stadt. Die Typo hat Max vor Jahren schon für die liebe Person gezeichnet und es war nicht ganz einfach, die in den letzten Tagen auf einen Fahrradrahmen zu übersetzen, aber es irgendwie über Umwege geklappt.

Das Ding war teurer als meine zwei Renner zusammen. Es zu bauen war ein ganz großartiger Prozess. Trotz und auch wegen des ständigen Scheiterns. Aber geil. Viel gelernt. Es jetzt abzugeben ist wie ein Kind ausziehen lassen zu müssen. Mein nächstes Projekt wartet schon im Keller. Noch ein Trümmertäubchen.

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Restauration eines alten Rollers

Ich habe die letzten Wochen damit verbracht einen Halbrenner aus den 1980er Jahren komplett neu aufzubauen und dieses Projekt gestern abgeschlossen. Dazu später Mehr. Und jetzt purzelt mir hier dieser alte Roller aus den 1940er Jahren rein, die My Mechanics komplett zerlegt und dann wieder neu aufgebaut hat. Ich mag es sehr, den Prozess begleiten zu können – und einen alten Roller habe ich auch noch rumstehen.


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Ein mundgeblasener Oktopus als Dekanter

Josh DeWall von den Ignite Glass Studios in Chicago hat diesen wunderschönen Dekanter in Form eines Oktopus‘ geblasen. Ich weiß jetzt nicht, inwiefern das den Wein besser macht, aber handwerklich ist das schwer beeindruckend. Da würde ich glatt das Entstehungsvideo zu sehen wollen.


(via Laughing Squid)

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