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Schlagwort: History

DDR-Flucht über China in den Westen


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Eine wirklich außergewöhnliche und abenteuerliche Geschichte, die eine verbotene Reise erzählt, die junges Paar vom Berliner Prenzlauer Berg 1987 auf eigene Faust quer durch die Mongolei und von dort weiter nach China macht. Eigentlich wäre die so gar nicht machbar gewesen, Jens Kießling hat sie trotzdem auf die Reihe bekommen. Dann ergab sich für Kießling die Gelegenheit zur Flucht in den Westen, die er wahr nahm. Marie Mentel hingegen fuhr zurück in die DDR.

Auf dieser Reise machten sie circa 5000 Fotos aus einer Welt, die den meisten DDR-Bürgern für immer fremd bleiben sollte. Einige davon zeigt einestages gerade. Spiegel-Autor Peter Wensierski hat Ihre Geschichte jetzt in ein Buch geschrieben, „Die verbotene Reise„, außerdem gehen Teile der wohl wirklich einzigartigen Fotos auf Wanderausstellung.

Sie trampten durch die Wüste Gobi, schliefen in der Wildnis und überlisteten sowjetische Kontrollposten: Mit gefälschten Papieren erkundeten im Sommer 1987 zwei Ost-Berliner Studenten die Mongolei und China.

[…]

Im Sommer 1987 verließen Jens und Marie die Rykestraße und stiegen am Ost-Berliner Hauptbahnhof in den Zug – an der polnischen Grenze wurden sie erstmals kontrolliert. Die Uniformierten staunten nicht schlecht, als sie die prallgefüllten Rucksäcke der beiden auseinandernahmen: Sie zählten 144 Schwarz-Weiß- und 100 Farbdia-Rollfilme, jeder Film ermöglichte zwölf Aufnahmen im Mittelformat 6×6, genug also für 3000 Fotos. Jens erzählte den Kontrolleuren, dass er Biologie studiere und Naturaufnahmen plane, das leuchtete ihnen ein. Außerdem konnten sie ja ihr trickreich erworbenes Visum für die Mongolei vorweisen.

Ausstellungstermine:
11. April bis 27. Mai 2014: Berlin – The Westin Grand
3. Juni bis 2. Juli 2014: München – The Westin Grand München
13. August bis 10. September 2014: Leipzig – The Westin Leipzig
16. September bis 16. Oktober 2014: Dresden – The Westin Bellevue Dresden
18. Oktober bis 19. November 2014: Potsdam – Mercure Hotel Potsdam-City

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Über 200 Leute, die einst auszogen, um eine Insel zu kaufen: Trauminsel revisited

Superinteressante Doku über 200 Deutsche, die Ende der 70er eine Insel in Griechenland zu kaufen gedachten. Über das Glück, Ideale, die Liebe und auch über geplatzte Träume.

“Wir suchen rund 100 Leute, die verrückt genug sind, mit uns eine Insel zu bevölkern, ein eigenes gesellschaftliches Konzept zu entwickeln und zu leben”, hieß es in einem Flugblatt, das im November 1978 in mehreren deutschen Städten kursierte. Der Kölner Künstler Wido Buller hatte mit seiner Idee einen Nerv getroffen. Ganz unterschiedliche Leute fühlten sich “reif für die Insel” und waren bereit, ihre damals in der Bundesrepublik sichere Existenz für das Abenteuer vom alternativen Leben auf einer griechischen Insel aufzugeben.

Man hoffte, 200 zahlende Interessenten zu finden, die jeweils 10.000 Mark in die selbstgegründete GmbH einzahlen sollten. Für eine Million sollte die Insel gekauft werden, von der zweiten Million die Infrastruktur entwickelt, Häuser gebaut und der Unterhalt für drei Jahre gesichert werden. Danach wollten die Bewohner ihr Auskommen aus eigener Kraft bestreiten, mit Ackerbau, Viehzucht, Handwerk und Kunstgewerbe, ohne Chemie und mit alternativen Technologien.

Im Sommer 1979 zogen 200 Leute – darunter nicht nur Hippies und Ökos, sondern auch Drucker und Einschaler, Lehrer und Landschaftsplaner – auf die gemeinsam gekaufte griechische Halbinsel Sarakiniko auf der Odysseus-Insel Ithaka, um ein alternatives, glückliches Leben zu führen. Die Sarakiniko GmbH war eines der größten und spektakulärsten Aussteigerprojekte der 70er Jahre. Und es existiert nach über 30 Jahren immer noch. Von den ursprünglich 200 Mitgliedern sind etwa 50 im gemeinsam erbauten Paradies geblieben.

Thomas Schmitt hatte die aufregenden Anfänge des Projekts 1978/79 in einer Dokumentation begleitet. Nach 30 Jahren hat er die Kommune wieder besucht, um zu erkunden, was von ihren Visionen vom alternativen Leben geblieben ist. Ist auf der griechischen Halbinsel tatsächlich ein “Garten Eden” entstanden? Ist es gelungen, die anfänglichen Widrigkeiten und Konflikte zu überwinden? Und wenn ja, welcher Kraftanstrengungen hat es bedurft und wie viele Opfer hat es gekostet?


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Gastbeitrag von Ursula Demitter: Ein Leben in der DDR – Kindheit, Teil 6

Ursula Demitter aus Potsdam ist 67 Jahre alt, lebte und arbeitete in der DDR. Unter anderem bei der DEFA. Heute gibt sie Nachhilfeunterricht und schreibt hin und wieder ihre Erinnerungen von damals in Textdokumente. Da ich ohnehin ein großes Interesse an DDR-Biografien des Alltags habe und möchte, dass derartige Erinnerungen nicht auf irgendwelchen Festplatten verschimmeln und irgendwann einfach den Tod einer Festplatte sterben, packe ich die Texte von Ursula ab jetzt hier in unregelmäßigen Abständen rein. Hier finden sich alle ihrer Texte.

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(Foto: Richard Peter, unter CC von Deutsche Fotothek)

Wir hatten in der Schule viele Angebote, uns nachmittags zu beschäftigen.

Da gab es zuallererst den Schulchor, geleitet von der Musiklehrerin, die ein enges Verhältnis zu den Schülern pflegte und die sehr verehrt wurde. Eine Gruppe auserwählter Schüler durfte sie sogar zu Hause besuchen. Ich gehörte nicht dazu, hatte irgendwie den Anschluss verpasst und war furchtbar neidisch. Später , als wir älter wurden, war ich froh, mit einer Lehrerin nicht so befreundet zu sein. Man konnte sich leichter von ihr abwenden.

In den unteren Klassen hatten wir in der Schule noch das Fach „Handarbeit“, oder hieß es „Nadelarbeit“? Es gab wohl beide Begriffe. Der Unterricht fand für die ganze Klasse statt, also auch für die Jungs. Später, so ab der sechsten Klasse, fiel das Fach weg. Ich glaube, die Lehrerin ging in Rente.

Es begann ganz harmlos mit ein paar Häkelmaschen und ein bisschen Stricken. Dann sollten wir einen Beutel stricken, damit wir das seitliche Maschenabnehmen, das man zum Strümpfestricken braucht, lernen konnten. Ich war in dem Fach nicht begabt, denn meine Motorik hielt sich in Grenzen. Obwohl auch bei uns zu Hause unter Omas Anleitung hauptsächlich das Stricken hochgehalten wurde, hatte ich im Handarbeitsunterricht keine Chance. Wenn wir Hausaufgaben bekamen, strikte meine Oma immer heimlich ein Stück an meinem Beutel. Leider sahen ihre Maschen viel gerader und gleichmäßiger aus als meine und so blieb der Lehrerin die Schummelei nicht verborgen.

Irgendwann nähten wir eine Schürze und begannen sie zu besticken. Ich hatte mich für eine Halbschürze aus weißer Baumwolle entschieden. Am unteren Rand sollte eine Kreuzstichkante in Braun, Rot und Grün entstehen. Bis zur Mitte bin ich tatsächlich gekommen. Noch Jahre danach mahnte mich das unvollendete Stück vorwurfsvoll an meine Unfähigkeit zu feiner Handarbeit. Irgendwo bei den angefangenen Näharbeiten, die in dieser Zeit fast jeder Haushalt besaß, denn man konnte um Himmels willen, ein Stück Stoff nicht einfach wegwerfen, lag meine halb gestickte Schürze.

Warum ich später freiwillig in die Arbeitsgemeinschaft Handarbeit gegangen bin, ist mir bis heute ein Rätsel. Na schön, die Lehrerin war sehr nett. Es ging auf den Herbst und es machte nicht mehr so viel Spaß, sich draußen herumzutreiben, weil es schnell dunkel wurde. In der Arbeitsgemeinschaft trafen wir uns einmal wöchentlich für ca. 2 Stunden in einem Klassenzimmer im kleinen Schulhaus. Jegliches Material wurde uns gestellt. Die Lehrerin arbeitete wahrscheinlich ehrenamtlich. Aber genau weiß ich es nicht. Als erstes stellten wir Untersetzer für Kaffekannen her. Eine dicke Paketstrippe wurde umhäkelt und gleichzeitig zusammengefasst. Immer eine Masche umhäkeln und eine Masche zum verbinden mit der vorherigen Runde. Das Garn war billig und ließ sich schlecht verarbeiten. Es hatte keinerlei Spannung. Auch die Farben waren sonderbar: Wir hatten nur Lila, Grün und Grau zur Verfügung.

Nach dem einige Kannenuntersetzer tatsächlich entstanden waren, machten wir uns an einen runden Behälter mit Deckel. Es sollte eine Art Schmuckkästchen werden. Meines wurde tatsächlich fertig, es war halt ein langer Winter. Wenn wir vom Handarbeitskurs nach Hause gingen, war es schon dunkel. Zusammen mit meiner Schulkameradin Regina musste ich vom Dorf Drewitz zum Stern, die endlose Sternstraße entlang laufen. Am Ende der Sternstraße wohnte Regina in einem der letzten Häuser. Dann musste ich allein noch ein Stück unbebauten Feldweg am Kiefernwald entlang, bis ich unsere Straße erreichte, die beleuchtet war und in der ich mich sicher fühlte. Einmal verfolgte uns ein Radfahrer, der sich seinen Pullover über den Kopf gezogen hatte. Wir begannen zu rennen. Plötzlich fuhr er mitten zwischen uns hindurch und rief: Huhu. Wir rannten jeder in eine Richtung wie um unser Leben. Keine drehte sich nach der anderen um. Zu Hause schämte ich mich dann, dass ich jede Art von Solidarität hatte vermissen lassen. Aufgeregt schilderte ich den Vorfall und konnte die Person sehr genau beschreiben. Auch einen Sack mit Grünfutter auf dem Gepäckständer hatte ich gesehen. Meine Schwester wusste sofort, wer aus ihrer Klasse jeden Abend Karnickelfutter holen musste. Es war Kalle. Am nächsten Tag suchte meine Mutter die Familie auf, Kalle wurde befragt, überführt und bekam von seiner Mutter zwei schallende Ohrfeigen. Der Fall war erledigt, die Untat gesühnt. Trotzdem machte ich von da an um Kalle immer einen großen Bogen.

In der siebenten Klasse wurde uns mitgeteilt, dass in Potsdam eine Station Junger Techniker eröffnet worden sei. Wir bekamen Hinweise auf verschiedene Arbeitsgemeinschaften, unter anderem Fotografie. In unserer Familie wurde das Fotografieren immer wichtig genommen. Zu unzähligen Anlässen mussten wir drei Geschwister uns aufstellen, lächeln, „nicht bewegen“, rief meine Mutter, bis sie das Bild im Kasten hatte. Es waren immer die gleichen gestellten Szenen, nie war ein Schnappschuss darunter. Dennoch war meine Mutter auf ihre Kamera Marke Voigtländer mit ausziehbarem Lederbalgen unendlich stolz. Sie hatte sie sich als junges Mädchen von einem der ersten Gehälter gekauft.

Eine Gruppe von acht oder zehn Mädchen aus beiden siebenten Klassen meldete sich zum Fotoclub. Wir fuhren immer mit dem Fahrrad bis zur Schlaatzstraße. In der Friedhofsgasse in einer Villa aus gelben Klinkern war der Club. Die Fotoarbeitsgemeinschaft hatte ihr Domizil im Souterrain. Dort lernten wir nicht nur Fotografieren sondern auch den ganzen labortechnischen Ablauf: Negativentwicklung in der Entwicklerdose, Film aufhängen, trocknen lassen. Dann mittels Vergrößerungsgerät Positive herstellen und mit Plasteklammern in die drei bekannten Schalen werfen: Entwickler, Wasser, Fixierbad. Wir waren eine sehr fröhliche Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Mädchen der zwei siebenten Parallelklassen. Ich erinnere mich, dass ich verwundert war, dass manche Mädchen, die in der Schule so absolute Schlusslichter waren, so nett und lustig sein konnten. Das heißt, wir waren in unserer bisherigen Freizeit in recht sortierte Gruppen geteilt. Ich unterschied in der Schule zwischen den „Guten“, die meine Freunde waren und den „Doofen“, mit denen es nicht lohnte, sich zu befassen. Die Teilnahme in der AG sowie das ganze fototechnische Material, das wir nach und nach vernichteten, kostete uns keinen Pfennig. Wir durften soviel Bilder wie wir wollten anfertigen und mit nach Hause nehmen. Auf unsere eigenen Porträts waren wir immer besonders scharf. Die Foto AG hat mir später geholfen, eine Lehrstelle zu bekommen. Als ich mich nach der zehnten Klasse im DEFA-Spielfilmstudio um die Ausbildung als Filmkopierfacharbeiter bewarb wurde ich gefragt, warum gerade etwas mit Film. Da konnte ich natürlich vom Leder ziehen und in den wärmsten Farben meine Begeisterung fürs Fototechnische Fach schon seit der siebenten Klasse schildern. Das saß. Ich hatte den Job.

Zu Schuljahresbeginn waren wir in der Drewitzer Schule plötzlich zwei siebente Klassen geworden und das kam so. Die Enklave Steinstücken, die zu Westberlin gehörte war bis ca. Mitte der Fünfziger Jahre noch nicht eingezäunt. Es standen einfach nur Schilder da. Man wusste, die eine Straßenseite war Westen und die andere war Osten. Rund um Steinstücken patrouillierten DDR-Grenzpolizisten in Doppelstreife, voll bewaffnet. Ein kleine Grundschule, die sogenannte „Waldschule“ grenzte so nah an Steinstücken, dass man aus dem Fenster in den Westen hätte springen können. Das war natürlich Unsinn, denn man konnte sowieso dorthin ungehindert laufen. Jedoch wurde die Schule geschlossen, die Schüler auf umliegende Schulen verteilt und das Gebäude abgerissen. Diese, irgendwie doch schon vorbereitenden Maßnahmen wurden knapp drei Jahre vor dem Mauerbau getroffen.

Auf der Westseite der Steinstraße gab es einen kleinen Tante Emma-Laden. Von Klassenkameraden habe ich damals gehört, dass sie im Westladen eingekauft hatten. Sie warteten, bis die Grenzposten auf ihrer Runde außer Sichtweite waren und flitzen dann auf die andere Straßenseite . Mit ein paar Westgroschen von Oma wurde Kaugummi gekauft, der nicht nur wunderbar duftete, sondern in jedem der flachen Päckchen, wenig größer als eine Streichholzschachtel, lag ein farbiges Schauspielerfoto einer Hollywoodberühmtheit. Viele von uns sammelsten und tauschten die Bilder. Meine Schwester besaß einen Campingbeutel aus braunem Kord aus dem Westen. An der Seite war ein Täschchen aus durchsichtiger Plaste mit einem Druckknopf. Aus diesem Plastesfenster lächelte vom Kaugummibildchen Harry Bellafontee. Ich hatte keinen Campingbeutel und ich liebte Harry Bellafonte von Anfang an. Gleich nach der Wende sah ich ihn das erste Mal leibhaftig im Konzert im ICC. Er wurde von einem Damenbackround begleitet, damit man nicht merken sollte, dass er die großen Höhen nicht mehr packte. „Harry,“ dachte ich, „wir haben zu lange gewartet“.

Ich hätte mich nie getraut, in Steinstücken einkaufen zu gehen, denn es war „politisch“ und streng verboten. Außerdem hatte ich kein Westgeld zu meiner eigenen Verfügung.

Einmal kam meine Schwester von der Tanzstunde. Weil es schon spät war und sie sich graulte lief sie auf der Westseite entlang, denn die hatten schließlich Laternen. Zwei junge Grenzer hielten sie auf und verlangten, sie solle auf der Ostseite laufen. Sie wollten ihr Angst machen, kraft ihrer Wassersuppe als Grenzorgane. Aber meine Schwester durchschaute das Geschehen und blieb stur. Sie zeigte keinen Ausweis und gab keine Auskunft wo sie herkam und ging auch nicht auf die Ostseite. Sie fand die beiden Jungs einfach frech. Das Ganze endete mit einem Telfonanruf bei uns zu Hause. Spät abends musste sich mein Vater ins Auto setzen um meine Schwester auszulösen. Die Sache hatte kein Nachspiel. Niemand fand etwas dabei. Auch kann ich mich nicht erinnern, dass meine Eltern meiner Schwester Vorwürfe gemacht hätten. Es war halt dumm gelaufen. Eine Plänkelei unter jungen Leuten.

Später, noch vor der Mauer, wurde ein Zaun um Steinstücken gebaut und die Bevölkerung bekam einen Korridor durch den sie nach West-Berlin fahren konnten. Er wurde auf halber Strecke von DDR-Grenzern kontrolliert. Die Mauer, die den Korridor vom Osten trennte, sah schon genau so aus, wie später die Berliner Mauer. Als die Mauer stand, habe ich davon gehört, dass ein amerikanischer Hubschrauber in Steinstücken gelandet sei. Es war eine Provokation gegen die DDR hieß es und man könne froh sein, dass die Russen nicht geschossen haben. Der Laden hatte dann auch schon dicht gemacht.

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Jeder Tag des zweiten Weltkriegs in 7 Minuten

Passt ja auch irgendwie zum 3. Oktober.

YouTuber EmperorTigerstar hat die Frontverläufe des zweiten Weltkriegs in MS Paint gemalt und diese beeindruckende Animation daraus gemacht. Jeden Tag. Was sich erst wie ein Krebsgeschwür ausbreitet, wird dann ab Februar 1944 ordentlich zusammengefaltet.

In den Kommentaren wird moniert, dass die jugoslawischen Partisanen ausgeblendet werden, weshalb ich da hier mal drauf hinweise.

Starting with the German invasion of Poland (1 September, 1939), the invasions of Norway (April 9, 1940), France (May 10, 1940), Yugoslavia and Greece (April 6, 1941), to the invasion of the Soviet Union (June 22, 1941), through to the Battle of Moscow (November 25, 1941), the Battle of El Alamein (October 23, 1942), the German surrender at Stalingrad (January 31, 1943), the Allies capture of Rome (June 4, 1944), the Normandy Landings (6 June, 1944), the liberation of Paris (August 25, 1944), the Soviets enter Berlin (April 23, 1945), and Victory Europe Day (8 May, 1945).


(Direktlink, via Dangerous Minds)

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290 Tracks in fünf Stunden durch die Geschichte des House: Jack Swift presents The History of House and Garage Part 1

Jack Swift mixt sich mit Hilfe von nicht weniger als 290 Tracks chronologisch durch die Jahre des House und Garage von 1991 bis 2000. Ziemlich dicker Stiefel und eine musikalische Zeitreise der ganz und gar praktischen Art. Erstaunlich auch, wie frisch einiges davon heute, auch fast 20 Jahre später noch klingt.


(Direktlink, via Barbara)

Tracklist:
1991 – 1992

1. That String Track – U.P.I
2. Let’s Groove – George Morel
3. Burning – MK
4. This Will be Mine – Todd Terry
5. Who’s da Badman – Dee Patten
6. Sindae – Hardrive (Kenlou Dub)
7. We Are IE – Lennie De Ice
8. Feel My Love – The Jam Experience
9. Bouncing Sax – George Morel
10. Feel like Singin – Sandy B (Erotica Mix)
11. Reach for the Sky – Richard Anthony Davis (Magical Flute Mix)
12. Follow Me – Aly-Us
13. Follow Me – Aly-Us (Instrumental)
14. Brighter Days – Cajmere Ft Dajae (Louie’s Masters at Work Mix)
15. Always – MK
16. The Ha Dance – Masters at Work

1993

17. Slave to The Vibe – Aftershock
18. Running Around – Kenny Dope
19. 4 You – 4th Measure Men (MK Remix)
20. Dancin – Erick Morillo (A Little More Dub)
21. Deep Inside – Hardrive
22. Love Changes – MK
23. Took My Love – Bizarre Inc (MK What up Dub)
24. Like to Move it – Real 2 Real (Erick Morillo instrumental)
25. Movin On – Roach Motel
26. Stomping Ground – K.C.Y.C.
27. Its so Good – Creative Force
28. Its so Good – Creative Force (Dub Mix)
29 Do You Feel Me – NY’S Finest
30. As I Am – Sound of One (Todd Edwards Remix)
31. End This Hate – Todd Edwards
32. So Real – Todd Edwards
33. House of Love – Smooth Touch (Love Mix)
34. Do You Want me Baby – Cloud 9

1994

35. In My Soul – Grant Nelson (Dubbed Out Mix)
36. Basstone – Sou Fusion (Underground Network Mix)
37. Still of The Night – 95 North
38. No More Weeping – Afrimerican Coalition
39. God Made Me Funky – Mike Dunn
40. Together – 24 Hour Experience
41. The Praise – The Sample Choir
42. Blues for You – Logic (Hard Dub)
43. Joy – Janet Rushmore (Kerri Chandlers Choice Mix)
44. Anytime Anywhere – Livin Large (Pure Wicked Vibes Mix)
45. 80s Baby – Armand Van Helden
46. You Took My Lovin – Total Control (Pianeau Version)
47. Allnighter – 24 Hour Experience
48. NiteLife – Kim English (Armands Retail Mix)
49. Love is What We Need – Livin Large (4 the DJ)
50. The Dream – Deep Dish Presents Prana
51. Luvin‘ – Virtual Soul
52. Nothin Better – Colour Blind (TMVS)
53. ASUCA – RAW
54. ASUCA – RAW (Tribal Instrumental)
55. Love Will Make Things Better – The Sample Choir
56. Love (A Wonderful Thing) – Karess
57. Beautiful People – Masters at Work (The Underground Network Mix)

1995

58. Saved My Life – Todd Edwards
59. Track 101 – Grant Nelson
60. Closer – Mood II Swing (Swing to Mood Dub)
61. Jazz House – Smokin Beats
62. I Get a Rush – Tyanda
63. I Get a Rush – Tyanda
64. History of House Music – Tuff Jam Ft Tyree Cooper
65. Stay Together – Barbara Tucker (Funky Piano Mix)
66. Bring Me Love – Andrea Mendez (DUB)
67. Push the Feeling on – Nightcrawlers (MK 95 Mix)
68. The Bomb – The Bucketheads
69. Say You’re Gonna Stay – Darryl D’Bonneau (Smack Mix)
70. Alabama Blues – Todd Edwards (Dub)
71. Work Me – Armand Van Helden
72. Into the Night – 24 Hour Experience (Scat Dub)
73. To Deserve You – Bette Midler (MK CLub Mix)
74. I Got You – Tuff Jam (Dem 2’s Dub Bug)
75. Bop Track – Ralphi Rosario
76. Deep Breath – Kalani Bob and Remegel
77. ??? – Tuff Jam
78. We Can Make It – Mone (The Groove Mix)
79. Work Me – Armand Van Helden
80. Give me Joy – Kathy Wood (Bookstone Joy Lick)
81. Funky Ass Mutha – Dangerous Liaison
82. Love Changes – Chicago People (Mentalinstrum Remix)
83. When the Music Stops – DJ Disciple (Todd Edwards Remix)
84. Gimme Groove – KenLou
85. Call Me – Mood II Swing
86. Let yourself Go – 95 North

1996

87. Hallelujah – Kerri Chandler (Kaos Club Mix)
88. De La Bass – Mousse T
89. Find a Path – New Horizons
90. I Can’t Quite – Brasstooth
91. Magic – All Star Madness (Kenny Dope Remix)
92. I Refuse – Somore (Filthy’s Believe Dub)
93. Diamond Rings – X – Presidents
94. Dreams – Smokin Beats
95 Cape Fear – KMA
96. Freed From Desire – Gala (Mr Jack Club Mix)
97. Goin On – Baffled
98. Set it Off – Tuff Jam
99. Whatever – En Vogue (Tuff Jam Remix)
100. All Night – Gant
101. Work It – R.I.P Productions
102. The Players – R.I.P Productions
103. Addicted – DJ Disciple (Dub)
104. R U Sleeping – Indo (Todd Edwards Remix)
105. Sugar is Sweeter – CJ Bolland (Armands Drum and bass Mix)
106. Gabriel – Roy davis Jnr
107. Feel That Groove – Anthill Mob
108. Was She Ever Mine – Anthill Mob
109. Gotta Keep Movin – Oscar G
110. Save me – New Ethics
111. Untitled (Whatever it takes) – Einstein and Chewy
112. Justify – M+S Present The Girl Next Door
113. Over You – Baffled
114. Fall Down – Vinyl Movers (Moonlight Sax Dub)
115. Put Your Mouth on Me – New Horizons

1997

116. Long Time Coming – Bump and Flex
117. Waiting – The Dub Monsters
118. Beautiful – Groove Control (Tuff Jam Vocal)
119. Enchanted Rhythms – Anthill Mob
120. Never Gonna Let You Go – Tina Moore ( Tuff Jam UVM Dub)
121. Somebody Else’s Guy – CeCe Peniston (Tuff Jam Classic Vocal)
122. Kaotic Madness – KMA
123. What You Want – Industry Standard
124. Set You Free – Anthill Mob
125. Inspiration – New Horizons
126. Flav – Big Bird
127. Club Lonely – Groove Connektion (Dem 2 Don’t Cry Dub
128. Twisted Future – 4 Deep Connection
129. Never Gonna Let You Go – Tina Moore
130. My Desire – Amira (Dreem Teem Vocal)
131. The Theme – Dreem Teem
132. Burning – Anthill Mob
133. Missing – Anthill Mob
134. Higher – Anthill Mob
135. Cuts – Anthill Mob
136. I Feel Divine – S-J (Dem 2 Remix)
137. Desire – Dem 2
138. HyperFunk – Antonio
139. Hold Your Head Up High – Boris Dlugosch (Julian Jonah’s Bad Boy Mix)
140. Hold Your Head Up High – Boris Dlugosch (Julian Jonah’s Instrumental)
141. Lessons – NCA (Steve Gurley Remix)
142. Things are Never – Baffled (Steve Gurley remix)
143. ???????
144. Flava – Anthill Mob
145. Bizzis Party – Bizzi (Booker T Instrumental)
146. You’ve Got a Friend – The Brand New Heavies
147. Its a London Thing – Scott Garcia Ft MC Styles
148. Deep Innit – Dubmonsters
149. Give Me Joy – Kathy Brown (Tuff Jam Remix)
150 Testify – Jay Williams (Tuff Jam 2 in 1 Dub)
151. Pray – MVP (Dreem Teem Remix)
152. Good Thang – Chris Mack
153. God Unlimited – Todd Terry
154. Watch Ya Bass Bins – G.O.D
155. Destiny – Dem 2
156. Key Dub – Tuff Jam
157. Destiny – Dem 2
158. Baby Tell Me – Dub Syndicate
159. ???
160. Quality – Kym Mazelle (RafMat Mix)
161. Belo Horizonti – The Heartists (Ramsey and Fen mix)
162. Push the love – Todd Edwards
163. Away – Mantra (Todd Edwards Remix)
164. Anytime – NuBirth
165. RIP Groove – R.I.P Productions
166. Endorphins – SkyCap Ft Denise B
167. Pump it up Star – DJ EZ
168. Reach and Spin – Judie Cheeks
169. I’ll Take You There – Antonio
170. Your Love – Crazy Bank

1998

171. Hobsons Choice – Active Minds
172. The Esquire – Mc Ward
173. Good Rhymes – Da Click
174. The Energy – Astrotrax
175. Believe – Goldie (Bump and Flex Remix)
176. I Need Someone – Sunshine Bros
177. Got To Know Ya – Dubaholics
178. Shake That Ass – Divine Soul
179. Lost in Space – LightHouse Family (Tuff Jam’s Classic Main Mix)
180. Sweet Love – Ultymate – (UVM’s Got Me Going Dub)
181. New York City Girl – Dawn Tallman (Tuff Jam Remix)
182. Sweet Love – Ultymate (Cautions Sweet Dub)
183. Love Bug – Ramsey and Fen
184. Our Love – Desert Boots Vol 4
185. Over You – M Dubs 4×4 mix
186. The Rhythm – Steve Gurley
187. All i Know – Dem 2 (Grunge Mix)
188. Don’t Wanna Work – Sprinkler (Tuff Jam Remix)
189. Melody – Masterstepz
190. Closer – Mr Reds
191. For Real – M Dubs
192. Destiny – M Dubs
193. Don’t Know Baby – Jack and Jill (Anthill Mob Remix)
194. I Got the Music – The 49ers (M Dubs Remix)
195. Give You Myself – Sima (Banana Republic Vocal mix)
196. Spend the Night – Danny j Lewis
197. Together – Bump n Groove
198. Schoolin Da Flava – Mr Reds
199. Hold on – Colours
200. Celebrate Life – Brasstooth
201. I Keep – NnG
202. Stonecold – Groove Chronicles
203. Baby (You Bring me up) – Y Tribe (Kensal Rise Mix)
204. Boy is Mine – Brandy (Architects Remix)
205. My Inspiration – TJ Cases
206. Friendly Pressure – Jhelisa (Sunship Remix)
207. Ready to Rock – Sunship
208. Masquerade – Gerideau (Mj Cole Vocal)
209. Flava Fever – Mj Cole
210. Sincere – MJ Cole
211. The Message – Ordinary People
212. Lost in Vegas – SomeTreat
213. Over Here – M Dubs 4×4 Mix
214. Get Down – Myron (Groove Chronicles Remix)

1999

215. What you Gonna do – Artful Dodger
216. Movin to Fast – Artful Dodger Ft Romina Johnson
217. If You Were Here Tonight – Tony Momrelle (Daryl B and Mark Yardley 4×4 Mix)
218. Walk on By – Steve Gurley
219. Relax – Deetah (Bump an Flex Remix)
220. FLYBI – Teebone Ft Sparks and Kie
221. Standard Hoodlum Issue – E.S Dubs
222. Flowers – Sweet Female Attitude (Sunship VS Chunky Remix)
223. Flowers – Sweet Female Attitude (Sunship Remmix)
224. Fairplay – Soull II Soul (Wookie Remix 1)
225. Fairplay – Soull II Soul (Wookie Remix 2)
226. Bring me Down – Zac Toms (Stanton Warriors Remix)
227. Bodykillin – Vincent J Alvis (M Dubs Break Beat Funk Rap Mix)
228. Bodykillin – Vincent J Alvis (M Dubs Break Beat Funk Vocal Mix)
229. Poison – Corrupted Cru Vs DJ Luck and Shy Cookie
230. Down on Me – Wookie
231. Little bit of Luck – DJ Luck and MC Neat
232. Desire 99 – Dem 2
233. I Don’t Smoke – Deekline
234. Desire 99 – Dem 2
235. Open Your Eyes – Todd Edwards
236. One Day – Tuff Jam and Todd Edwards
237. Best Friends – Danny J Lewis (Spreadlove)
238. Masterplan – Groove Chronicles
239. Straight from the Heart – Doolally
240. Straight from the Heart – Doolally (Tuff Jam Remix)
241. Bring the Lights Down – Mr Reds and Kalibre
242. Special Request – DJ Double G
243. I’ve Got – DND
244. Slamdown – New Horizons
245. Try Me Out – Sunship
246. Try Me Out – Sunship (Chunky Remix)
247. Thinking of You – Strickly Dubz
248. Imagine – Shola Ama (Club Asylum Remix)
249. Sweetest Taboo – Glamma Kid Ft Shola Ama (Mj Cole Remix)
250. Nights Over Egypt – Incognito (MJ Cole Remix)
251. Bump and Grind – M Dubs Ft Lady Saw
252. Stand and Deliver – Wideboys 4×4 Mix
253. Its the Way – F.U.N (1999 Remix)
254. My Love – 10 Below and Kele Le Roc
255. Dreadlove – Sunship and Chunky
256. Been Here Before – Zed Bias
257. Desire 99 – Dem 2
258. Scrappy – Wookie
259. Casual Affiars – D.E.A Project
260. Black Puppet – Groove Chronicles

2000

261. Introduction – MJ Cole
262. Pure Pleasure Seeker – Moloko (Todd Edwards Vocal)
263. I Walk Away – Hakan Lidbo (Todd Edwards Remix)
264. Dooms Night – Azzido Da Bass (Timo Maas Remix)
265. Buddah Finger – Reservoir Dogs
266. 8 Days a Week – Sweet Female Attitude (Sunship Remix)
269. Straight Up – Chante Moore (Sunship Remix)
270. Crazy Love – Mj Cole (Todd Edwards Remix)
271. The Club – El B (Ghost)
272. Cheque 1 2 – Sunship (Rockers Dub)
273. Little Scare – Benjamin Diamond (Todd Edwards Vocal)
274. Hold On – Jammin
275. 7 Days – Craig David (Sunship Remix)
276. Right Before My Eyes – NnG
277. Can You Feel it – Mr Reds
278. Running – DJ Zinc
279. BodyGroove – Architects (Zed Bias Remix)
280. BodyGroove – Architects
281. 138 Trek – DJ Zinc (Zed Bias Remix)
282. 138 Trek – DJ Zinc
283. Little Man – SIa (Wookie Remix)
284. Little Man – Sia (Wookie Instrumental)
285. Battle – Wookie Ft Lain
286. Devastate – Live Wire
287. Oh No – So Solid Crew
288. Oh No – So Solid Crew (Instrumental)
289. Oh No – So Solid Crew (Sentimental Things)
290. Attitude – Mj Cole
291. Your Mind Your Body Your Soul – Lee John
291. This One – Jaimeson
292. Shut The Door – Todd Edwards

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Gastbeitrag von Ursula Demitter: Ein Leben in der DDR – Kindheit, Teil 5

Ursula Demitter aus Potsdam ist 67 Jahre alt, lebte und arbeitete in der DDR. Unter anderem bei der DEFA. Heute gibt sie Nachhilfeunterricht und schreibt hin und wieder ihre Erinnerungen von damals in Textdokumente. Da ich ohnehin ein großes Interesse an DDR-Biografien des Alltags habe und möchte, dass derartige Erinnerungen nicht auf irgendwelchen Festplatten verschimmeln und irgendwann einfach den Tod einer Festplatte sterben, packe ich die Texte von Ursula ab jetzt hier in unregelmäßigen Abständen rein. Hier finden sich alle ihrer Texte.

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(Foto: Richard Peter, unter CC von Deutsche Fotothek)

Am Ende unserer Straße begannen die Drewitzer Felder . Im letzten Haus wohnte Anna, meine Klassenkameradin. Jeden Morgen holte ich sie zur Schule ab. Zusammen mit anderen Kindern hatten wir einen weiten Schulweg, den immer alle „Sternkinder“ zusammen gingen.

Annas Eltern hielten einen Boxer, der Jupp hieß. Jupp hatte seinen Platz im Schuppen nur durch eine dünne Bretterwand von der Ziege getrennt. Uns Kinder ließ man mit dem Hund an der Leine nicht allein gehen. Er war zu ungebärdig und zu stark. Es gefiel mir auch nicht, dass er ständig sabberte. Wir durften aber mitkommen, wenn Annas Vater mit dem Hund in den Wald ging. Damals gab es mitten im Wald an der Drewitzer Sternstraße eine wilde Mülldeponie, wohin anscheinend die Drewitzer früher ihren Müll gebracht hatten. Manchmal fanden wir altertümliches Zeug, wie kleine Puppen aus Porzellan, die aber immer beschädigt waren.

Die Siedlung am Stern hatte sich in den zwanziger und dreißiger Jahren aus einer Wochenendsiedlung von gut bürgerlichen Berliner Familien entwickelt. Insofern hatten unsere Funde, auch wenn sie fast immer beschädigt waren, aus unserer Sicht etwas exotisch Vornehmes. Edles Porzellan, Nippes, Gläser, Kerzenhalter, sogar alte Spitze war dabei. Meine Eltern hatten mir verboten mit zur Müllkute zu gehen. Aber ich hielt mich nicht dran, weil ich fand, mit Annas Vater war ein Erwachsener dabei.

Einmal kam ich um Anna abzuholen und wurde in die Küche gebeten, sie war noch nicht fertig. Auf dem Herd brodelte die Brühe mit dem Freibankfleisch für das Hundefutter leise vor sich hin. Ohne Gewürze versteht sich. Es roch nicht gerade verführerisch. Aber Annas Mutter ging völlig selbstverständlich mit Messer und Gabel an das Fleisch, schnitt sich kleine Stückchen ab und verzehrte sie genüsslich. Es schüttelte mich. Eine zeitlang musste ich morgens, wenn ich Anna abholte immer eine Tasse Ziegenmilch-Kakao trinken. Annas Mutter hatte beschlossen, dass ich zu dünn und zu blass wäre. Es schmeckte sehr nach Ziege, aber ich wagte aus Höflichkeit nicht abzulehnen. Annas Mutter war Polin und sprach gebrochen Deutsch mit starkem Akzent. Ein gut gemeinter Satz in ihrer etwas drastischen Erziehung hieß zum Beispiel: „Anna du dumme Zicke, du, spiel nich immer mit die alte Eule..“. Das war der freundliche Hinweis, dass sie ihre Puppe weglegen und der Mutter helfen sollte. Mit Annas Mutter sind wir viel in den Wald gegangen. Dabei musste Jupp immer mit, weil die Mutter im Wald große Angst hatte. Später hat eine Nachbarin behauptet, Annas Mutter musste aus Polen verschwinden, weil sie mit den Deutschen kollaboriert hatte.

Wir suchten Pilze, pflückten Blaubeeren und Preisselbeeren. Es gab wilde Himbeeren, wilde Brombeeren und kleine wilde Erdbeeren. Den ganzen Sommer gab es viele verschiedene Pilze. Annas Mutter wusste immer, wo man etwas finden konnte. Fast immer liefen wir das Breite Gestell bis zur Brücke über die Autobahn und sahen auf die Autos hinunter. Da fuhren echte Westautos, was wir spannend fanden. Die älteren Kinder gingen häufig allein zur Autobahn. Sie winkten den Autos wofür ihnen manchmal Kaugummis oder Schokolade zugeworfen wurde. In der Schule wurde uns gesagt, das dies verboten sei.

In der Nähe der Brücke machte die Autobahn eine ziemlich scharfe Kurve.

Einige Male im Jahr kam es vor, dass ein LKW dort die Kurve nicht kriegte und umkippte. Da immer einige Drewitzer Kinder in der Hoffnung auf Beute an der Autobahn herumlungerten, sprach sich so ein Unfall in Windeseile herum. Dann machten sich die größeren Jungs auf den Weg, um etwas von der Ladung zu erwischen. Einmal waren es Nylonstrümpfe, wie ich dann in der Schule hörte. Die Jungs sammelten Sie heimlich auf und versteckten sie unter ihren Trainingsblusen. So etwas trugen damals fast alle. Wir mussten ja zu Hause unsere Schuklamotten aussziehen und in Trainingsanzügen herumlaufen. Wir waren sowieso abenteuerlich gekleidet. Wir besaßen Winterhosen, die meine Mutter aus einer umgefärbten alten Wehrmachtsuniformen genäht hatte. Dann gab es noch eine echte Kletterweste der Hitlerjugend, die alle drei Kinder nacheinander trugen. Die Schnallen und Aufnäher hatte meine Mutter abgetrennt und die Jacke dunkelbraun gefärbt. Es war ein sehr beliebtes Kleidungsstück unter uns Kindern, sollte aber eigentlich nicht zur Schule angezogen werden. Meine Schwester und ich besaßen weiße Folkloreblusen, die meine Mutter aus Fallschirmseide genäht hatte. Den Fallschirm hatte sie kurz nach dem Krieg heimlich aus einem Waldstück mitgeschleppt, was natürlich auch verboten war. Dazu trugen wir rote Trachtenröcke, die aus einer ehemaligen Nazifahne enstanden waren. Da wo der Aufnäher mit dem Hakenkreuz gesessen hafte, war der Stoff dunkler. Damit es nicht auffiel, stickte meine Mutter mit Perlgarn große Schwarze und weiße Punkte auf.

Einmal kippte kurz vor Weihnachten ein LKW mit einer Ladung Apfelsinen um. Mein Bruder war gerade wieder mit an der Brücke. Er stopfte sich immer wieder die Trainingsbluse voll, rannte in den Wald und legte ein Versteck an. Beim letzten Mal erwischten ihn die Russen und er musste seine Beute zurücklassen. Weil die Autobahn Transitstrasse nach Westberlin war, kamen bei solchen Unfällen immer die Russen, sperrten alles ab und scheuchten die Kinder weg. Doch unsere Familie hatte in dem Jahr zum Weihnachtsfest für jeden in der Familie mehr als drei oder vier Orangen. Es kam uns vor, wie der größte Luxus. In anderen Jahren hatte meine Mutter immer fünf Apfelsinen, also für jeden eine, in Westberlin gekauft und eingeschmuggelt. Sie gehörten traditionell auf den Bunten Teller, sonst war es kein Weihnachten.

Der Verkehr auf der Autobahn war sehr mäßig. So kam es, dass niemand etwas dabei fand, dass die Trecker mit den Langholzfuhren, ja sogar manchmal auch Pferdefuhren mit Holzstämmen auf der Autobahn fuhren. Unsere Eltern wollten eigentlich nicht, dass wir uns dort aufhielten. Es schien ihnen gefährlich. Bei einem Sonntagsspaziergang mit der ganzen Familie hatte mein Vater festgestellt, dass das Brückengeländer total morsch war. Später fuhr ein Junge aus Drewitz mit dem Fahrrad dagegen, das Geländer brach und er fiel auf die Autobahn. Weil er den Grünstreifen erwischt hatte, war der Sturz nicht tödlich. Da lag er nun und wurde von einem Langholzfahrer gefunden. Handys gab es noch nicht, die drei einzelnen Häuser im Priesterweg, die am nächsten lagen, hatten garantiert kein Telefon. Ich kann es mir kaum vorstellen, aber es ging die Legende um, der Fahrer hätte den Jungen oben aufs Holz gelegt und ins Dorf gebracht. Naturlich wusste im Dorf später jeder über einen so spektakulären Vorfall Bescheid. Es ging die Rede, der Verunglückte hätte einen Schädelbruch gehabt und wurde körperlich wieder gesund, soll aber im Kopf etwas zurück behalten haben.

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Gastbeitrag von Ursula Demitter: Ein Leben in der DDR – Kindheit, Teil 4

Ursula Demitter aus Potsdam ist 67 Jahre alt, lebte und arbeitete in der DDR. Unter anderem bei der DEFA. Heute gibt sie Nachhilfeunterricht und schreibt hin und wieder ihre Erinnerungen von damals in Textdokumente. Da ich ohnehin ein großes Interesse an DDR-Biografien des Alltags habe und möchte, dass derartige Erinnerungen nicht auf irgendwelchen Festplatten verschimmeln und irgendwann einfach den Tod einer Festplatte sterben, packe ich die Texte von Ursula ab jetzt hier in unregelmäßigen Abständen rein. Hier finden sich alle ihrer Texte.

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(Foto: Richard Peter, unter CC von Deutsche Fotothek)

Wir waren also wirklich aus der Stadtmitte an den Stadtrand gezogen. Drewitz war damals noch ein eigenständiges Bauerndorf mit den dafür typischen Strukturen und gehörte noch nicht zur Stadt Potsdam. Es gab ein paar Großbauernhöfe. Noch hatte die Zwangskolletivierung zu Genossenschaften nicht stattgefunden. Dazu die kleine Infrastruktur: Es gab einen Schuster, zwei Bäcker, einen Fleischer, einen Fahrradfritzen, einen Gärtner, einen Frisör, zwei Kneipen, einen Taxifahrer, eine Drogerie und einen kleinen Wäscheladen. Dann noch eine Tischlerwerkstatt , einen Kohlenhändler und den Dorfpolizisten. Natürlich die Schule mit dem kleinen und dem großen Schulhaus und die Kirche, wo jeden Sonntag der Gottesdienst stattfand. Und es gab auch schon den gerade erst neu eingerichteten Konsum. Nach Potsdam fuhr man mit dem Oberleitungsbus über den Bahnhof Drewitz bis zum Rathaus Babelsberg. Von dort mit der Straßenbahn weiter. Die Endhaltestelle des Busses mit dem Wartehäuschen war Treffpunkt für Heranwachsende. Es zog halt die Jugendlichen zur Bushaltestelle, wie die „kleinen Italiener“ zum Bahnhof. (Ein erfolgreicher deutscher Schlager, gesungen von Conny Frohboes in den sechziger Jahren. Kennt heute keiner mehr)

Wir waren Zugezogene, gehörten noch nicht dazu und wurden kritisch beäugt. Aber da wir drei Kinder waren, hatten wir in drei Altersstufen Klassenkameraden, die jede mögliche Neuigkeit über unsere Familie im Dorf verbreiteten.

In Drewitz sprach man irgendwie ein anderes Idiom als in Potsdam. Die Umgangssprache beharrte unerschütterlich auf einer sehr abgespeckten Grammatik. Mich irritierte das zuerst, weil in meiner Familie mehr oder weniger Hochdeutsch, auf alle Fälle aber grammatikalisch richtig gesprochen wurde.

Die Drewitzer hatten es mit dem Maskulin: „Der Radio spielt, der Moped fährt und der Benzin stinkt.“ Das war gängiger Alltag. Am schönsten fand ich einen Zuruf einer Frau für die Fahrschüler nach Schulschluss: „Fährt ihr mit den Bus? Brauchta nich su rennen, der Bus fahrt schon.“

In der neuen Schule war alles anders. Schon dass wir zwei Schulhäuser hatten und dass Jungen und Mädchen in einer Klasse lernten, war für mich neu. Auch wusste ich nicht, dass es eine nette Geste der Aufmerksamkeit war, wenn die Jungen die Mädchen schubsten oder am Zopf zogen. Also ging ich als Kämpfer für Gerechtigkeit dazwischen und bekam ein paar Mal eine aufs Maul, bis ich begriffen hatte, dass es besser war, sich nicht einzumischen. Als Neuankömmling in der zweiten Klasse gehörte ich natürlich in das kleine Schulhaus. Das war ein uraltes Gebäude aus Glindower Klinkern, direkt gegenüber der Kirche. Wir Kleineren hatten einen eigenen Schulhof, der durch einen Zaun vom „großen Schulhof“ getrennt war. Die Pforte war immer offen, damit die Lehrer ungehindert von einem Haus zum anderen wechseln konnten. Aber nie kam es einem der Zwerge in den Sinn, sich auf dem großen Schulhof blicken zu lassen. Auch die älteren Schüler achteten das Verbot, unseren Schulhof zu betreten… War es Disziplin oder Autorität der Lehrer oder Angst vor Strafen? Wer weiß das schon. Jedenfalls war es eine gute Regelung. Gleich in den ersten Tagen meiner Anwesenheit zog die ganz Klasse direkt nach dem Unterricht durch das Dorf. „Zum Religion“ sagten die Kinder. Nur das einzige katholische Mädchen unserer Klasse durfte nicht mit, wofür sie mir sehr leid tat. Ich lief einfach mit, denn als Jüngste in der Familie war ich es gewohnt, mich anzuschließen, ohne zu verstehen, was ablief.

In einem ausgebauten Stallgebäude, an der Kreuzung Neuendorfer zur Trebbiner Straße fand unser Religionsunterricht statt. Offiziell hieß es „Christenlehre“, wie unsere Schwester Ida, die den Unterricht erteilte, immer wieder verbesserte. Schwester Ida war eine evangelische Diakonisse, deren Hände immer wie frisch gescheuert aussahen und nach Kernseife rochen. Sie las uns jedesmal einen Abschnitt aus einer Kinderbibel vor. Das Buch hieß „Das Wort läuft“ und enthielt die biblischen Geschichten in etwas verständlicherer Sprache. Es wurde auch gesungen und gebetet und der ganze Ablauf gefiel mir sehr. Zu Beginn der Stunde sollte sich immer ein Kind melden und die Geschichte von der letzen Woche nacherzählen. Ich erzählte und erzählte, wann immer ich konnte. Die anderen Kinder fanden es nicht so toll wenn sie drankamen und ließen mir den Vortritt. Jedesmal bekam ich bunte Bildchen über biblische Themen, die von einem großen Bogen wie Briefmarken abgerissen wurden.

Eines Tages , als Schwester Ida wieder die Anwesenheit prüfte, kam heraus, dass ich nicht auf ihrer Liste stand. Ich sagte meiner Mutter, „Du muss mich zum Religion anmelden, ich bin noch nicht auf der Liste.“ Das brachte einiges Durcheinander in unsere Familie. Es stellte sich heraus, dass wir alle drei nicht getauft waren und dass sich meine Eltern zu diesem Problem nie ausgetauscht hatten. Ich verlangte kategorisch, sofort getauft zu werden, was nach einigem Hin und her auch tatsächlich stattfand. Eine Taufe musste natürlich im Gottesdienst stattfinden, aber wegen des zu erwartenden Geredes im Dorf legte der Pastor die Taufe kurzerhand in den Kindergottesdienst. Es gab auch zu Hause eine schöne Feier, viele entfernte Verwandte kamen und brachten Geschenke. Plötzlich hatte ich „Patentanten“. Ich fand, dass es sich gelohnt hatte. Um unseren gerade erworbenen Glauben vor dem Dorf zu demonstrieren gingen wir nun jeden Sonntag in die Kirche. Mein Vater kam nur zu Weihnachten mit, sagte aber nie ein Wort dagegen.

Unsere Lehrer in der Schule waren anders, als in der alten Schule in Potsdam. Sie waren sehr nett, nicht so sehr auf Autorität bedacht und es herrschte eine familiäre Atmosphäre. Im Winter durften alle Kinder, die einen weiten Schulweg hatten Hausschuhe mitbringen und sich an den Ofen setzen. Viele Lehrer waren sogenannte „Neulehrer“ von denen meine Mutter immer ein wenig herablassend sprach. Aber sie konnten interessante Geschichten aus ihren früheren Berufen erzählen. Das forderten wir immer am ersten und letzen Schultag ein. Nur der Mathelehrer, der schon ziemlich alt war, las uns an solchen Tagen Balladen vor. Ich fand dass „Der Taucher“ oder „Der Handschuh“ von Schiller ungeheuer spannende Geschichten waren. Unsere Musiklehrerin war auf Volkslieder versessen. Was sollte sie auch machen, die neuen Pionierlieder waren nicht ihr Geschmack. So lernten wir der „Mond ist aufgegangen“ und „Kein schöner Land in dieser Zeit“ und vieles mehr. Die Lieder kannte ich alle schon von zu Hause und wurde schnell ihr Liebling. Bei Auftritten unseres Schulchores musste ich in der ersten Reihe stehen und immer den Anfang der nächsten Strophe leise soufflieren. In den neuen Liederbüchern standen die meisten Lieder verkürzt. Es fehlten immer die Strophen in denen der liebe Gott vorkam. Unsere Lehrerin ließ uns jedes Mal die fehlende Strophe ins Heft schreiben und wir sangen sie mit.

Mein Klassenlehrer in der Unterstufe war früher zur See gefahren und benutze noch das entsprechende Vokabular. „Wenn ich sage ausscheiden, dann ist ausscheiden.“ rief er oft, um uns zur Ruhe zu bringen. Später erfuhr, ich dass dies ein Kommando auf See ist. Einmal schrieb er ein Wort falsch an die Tafel. Ich begann mit ihm zu streiten, aber er blieb dabei. Als ich mich zu Hause bei meiner Mutter beschwerte, drückte sie mir einen Duden in die Hand. Damit marschierte ich am nächsten Tag in die Schule. Wenn ich daran denke, ist es mir heute noch peinlich.

In dem frühen DEFA-Spielfilm „Die besten Jahre“ gibt es eine ähnliche Szene.
Da beschwert sich einer über das mangelnde Wissen des Neulehrers beim Landrat.
„Solange wir nicht genug ausgebildete Lehrer haben“ sagt ihm der ganz ruhig, „wird Blume eben mit h geschrieben.“

Außer der katholischen Anna waren alle Kinder in meiner Klasse Pioniere. Sie besaßen ein blaues Halstuch und einmal in der Woche war Pioniernachmittag. Da durfte ich nicht mitmachen. Es war klar, das ich nicht dazugehörte. Sie machten Wanderungen in die umliegenden Nuthewiesen, sammelten Eicheln und Kastanien für die Waldtiere im Winter und bastelten. Da die Klassenlehrerin, den Pioniernachmittag gestaltete, wurde auch in den folgenden Tagen im Unterricht darüber gesprochen. Immer wenn der Pioniernachmittag begann und ich nach Hause geschickt wurde, war ich sauer. Zu Hause begann ich zu verhandeln. Von meiner Mutter kam nur Ablehnung, aber keine Begründung, kein Argument. In der Schule wurde ich mehrmals gefragt, wann ich denn nun eintreten wolle. Bis es mir zu viel wurde mit der Fragerei und ich sagte: „Nächste Woche“. Ich wurde noch gefragt, ob meine Mutter Bescheid wüsste, was ich eifrig bejahte. Es gab auch kein Schriftstück an meine Eltern. Ich wurde feierlich aufgenommen und bekam das ersehnte blaue Tuch. Vorsichtshalber versteckte ich es noch ein paar Wochen, war dann aber so ungeschickt, dass es irgendwann herauskam. Meine Mutter war beleidigt und ich wusste nicht warum.

Mit den Pioniernachmittagen fuhren wir auch manchmal in die Stadt. Wir lernten das funkelnagelneue Pionierhaus am Heiligen See kennen. Dort sahen wir Filme und Theaterstücke oder wurden zum Basteln angeleitet. Einmal mussten alle Schüler der kleinen Schule in eine Klasse kommen. Der Raum war völlig überfüllt. Dann wurde uns gesagt, dass ein großes Unglück geschehen ist, der Genosse Stalin ist gestorben. Einige größere Mädchen begannen zu weinen. Dann sollten wir eine Schweigeminute halten, was nicht recht gelang. Ich blickte an die Klassenwand. Dort waren vier Köpfe im Profil aneinadergefügt aus Presspappe und mit Goldbronze lackiert. Sogar ich wusste, wer das war: Marx, Engels, Lenin, Stalin.

Ganz andere auch sehr schöne Erlebnisse organisierte die Kirche. Es gab Spielnachmittage im Garten des Pfarrers mit Kaffe und Kuchen, es wurde ein großes Erntefest gefeiert, zu dem wir Kinder Blumenbögen für die Fuhrwerke binden durften. Zu Weihnachten übten wir ein Krippenspiel ein, bei dem ich immer mitspielen durfte. Zum Kindertag spannten die Bauern Fuhrwerke an, die mit Bänken bestückt waren. Wir fuhren ins Nachbardorf und wurden dort mit Spielen beschäftigt und mit Streuselkuchen versorgt.

Die größten Feste fanden im „Lindenhof“ statt. Sie waren mal von der Schule und mal von der Kirche ausgerichtet. Zu Weihnachten spielten wir ein Märchen von der Schule und zu Ostern eins von der Kirche. Auch Fasching wurde gefeiert, was uns Kindern großen Spaß machte.
Um an diesen Feiern teilzunehmen musste man immer ein bis zwei Briketts, eingewickelt in eine Zeitung mitbringen. Damit wurde ein eiserner Ofen gefüttert, der den Saal heizen sollte. Mit den Jahren wurden die kirchlichen Aktivitäten weniger. Inzwischen war eine LPG gegründet und etliche Bauern die nicht einverstanden waren, nach dem Westen gegangen.

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Das Streckennetz der Berliner U-Bahn von 1948

Daniel (hier sein tolles Ostprodukt-Tumblr)schickt mir eine Mail samt eines Scans, der den Berliner U-Bahn Plan von 1948 zeigt. Seine Mam fand den irgendwo und er scannte den ein.

Grundsätzlich ist es wohl normal, dass sich die U-Bahn Verbindungen über die Jahrzehnte nur rudimentär ändern, was dann meistens auf einen jeweiligen Ausbau des Streckennetzes zurückzuführen ist. Klar, so ein Netz baut man nicht alle 10 Jahre neu. Trotzdem interessant, was an einigen Ausläufen der hier verzeichneten Strecken dann über die Jahre doch verändert wurde. Schön auch: die namentliche Übersichtlichkeit der Linien. A, B, C, D, E, fertig.

berlinubahn1948_s


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