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Schlagwort: Lange Nacht

Eine lange Nacht über den Kurfürstendamm: Prachtboulevard mit unendlich viel Geschichte

(Foto: valentin_b90)

Als Randberliner, der im Osten aufwuchs, war der Kurfürstendamm in den 1990ern wie ein Magnet, zu dem es mich immer wieder zog. Kino im Zoo-Palast, Eisessen im Europa-Center, tanzen im Linientreu, Platten shoppen bei City Music. Sneakerkauf und Fast Food bei Burger King. Später verlies mich ein wenig das Interesse daran, Berlins Mitte im Osten der Stadt wurde zunehmend interessanter. Aber dennoch verbinde ich mit dem Kudamm immer noch geile Momente. Offenbar bin ich damit nicht alleine.

Das immer wieder tolle Format der langen Nacht beim Deutschlandfunk Kultur hat gerade ein sehr ausführliches Feature über Berlins Prachtboulevard. Und das passt natürlich außerordentlich gut in einen Sonntag.

Der Berliner Kurfürstendamm steht für ein Lebensgefühl, das oft totgesagt wurde und doch immer wieder auferstanden ist. Mit ihm verbunden sind die Namen weltberühmter Künstler, von Großmeistern der Täuschung und ganz gewöhnlicher Gauner.

Alles begann mit einem einfachen Knüppeldamm. Kurfürst Joachim II. hatte sich 1542 ein Jagdschloss „Zum gruenen Wald“ vor den Toren Berlins gebaut. Später hat man den umgebenden Wald nach dem Schloss benannt, Grunewald. Auf diesem Knüppeldamm ritt der Kurfürst mit seinem Gefolge von seiner Residenz in sein Jagdschloss hin und zurück. 1767 taucht dann das erste Mal auf einer Karte der Name „Churfürsten Damm“ auf.


(Direkt-MP3)

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Eine lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Wir sind ja nicht nur zum Spaß hier. Das großartige Format der langen Nacht auf Deutschlandfunk Kultur hat sich am Freitag den Leben von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gewidmet und ein über 2,5 Stunden langes Feature gepackt.

Im Januar 1919 verhört ein Freikorpsoffizier in Berlin zwei Gefangene: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Der anschließende Doppelmord an den prominenten Führern des Spartakus-Aufstands beendet die Revolte. Bis heute wird ihrer gedacht.

Im Januar 1919 verhört ein Freikorpsoffizier in Berlin zwei Gefangene, die von der Bürgerwehr Wilmersdorf eingeliefert wurden. Es sind die prominenten Führer des Spartakus-Aufstands. Generalstabsoffizier Pabst weist seine Begleitoffiziere an, die beiden zu töten – dieser Doppelmord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beendet die Revolte.

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„Eine lange Nacht“ zum 50. Todestag von Janis Joplin

Neue Folge der langen Nacht vom Deutschlandfunk. Es geht um das Leben und Schaffen von Janis Joplin, deren Todestag sich im Oktober zum 50. Mal jährt.

Mitten im männlich dominierten Musikgeschäft war Janis Joplin eine Ausnahmesängerin und selbstbewusste Künstlerin. Musikerinnen verschiedener Stilrichtungen dient sie bis heute als Inspiration. Am 4. Oktober 2020 jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal.

Geboren wurde Janis Joplin am 19. Januar 1943 in Port Arthur, einer von der Ölindustrie dominierten Kleinstadt in Texas. Aufgewachsen in einer Familie aus der weißen Mittelschicht, deutete lange Zeit nichts darauf hin, dass sie ihre Stimme anders als im Kirchenchor erheben würde.

In ihren letzten Schuljahren wurde sie aber mehr und mehr zur Außenseiterin und Zielscheibe von Hohn und Spott der Angepassten. Die Lektüre von Jack Kerouacs Beatnik-Roman „On the Road“ und die Entdeckung des schwarzen Blues wurden Ende der 50er-Jahre zu prägenden Initiationserlebnissen. Schließlich fand sie in ihrer Stimme das Mittel zum Ausdruck ihrer Gefühle und zur Selbstermächtigung – zwischen Schrei und Hauch.

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Eine lange Nacht zum 50. Todestag von Jimi Hendrix: Castles Made Of Sand

(Foto: Steve BanksCC BY-SA 4.0)

Ich schrieb hier schon des öfteren, wie sehr ich das Format der „langen Nacht“ des Deutschlandfunks mag. In der aktuellen Ausgabe widmet sich Michael Frank 165 Minuten lang zum 50. Todestag dem Leben und dem Schaffen von Jimi Hendrix.

Ein abenteuerlicher Umgang mit der E-Gitarre, neue Klanggemälde und eine hohe Sensibilität als Komponist zeichneten Jimi Hendrix aus. Er wurde einer der bedeutendsten Gitarristen der Musikwelt – und starb bereits mit 27 Jahren.

Schon auf der ersten LP der Jimi Hendrix Experience 1967 gab es deutliche Jazz-Anklänge, eine traditionelle zwölftaktige Blues-Nummer, Klangexperimente, wie sie damals nur im Studio zu realisieren waren, Hardrock und eine zart dahinfließende, ätherische Ballade.

1969 hatte ihm seine Fantasie dann den Begriff „Electric Church Music“ zugeflüstert – Musik als eine Art Religion. Mit 24 Jahren schrieb er den Song „Castles Made Of Sand“ über die Vergänglichkeit menschlichen Strebens und Fühlens. In dessen Fatalismus offenbarte sich aber auch die Hoffnung auf ein Wunder.

Als Jimi Hendrix am 18. September 1970 im Alter von 27 Jahren starb, hatte er Hunderte Konzerte gegeben, drei Studioalben, ein paar Singles und eine Liveplatte veröffentlicht.

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Lange Nacht über Anarchismus – Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland

Ausführliches und hörenswertes Radio Feature, das Rolf Cantzen für die lange Nacht beim Deutschlandfunk Kultur produziert hat.

Anarchie gleich Chaos – so ein sorgfältig gepflegtes Vorurteil. Aber Herrschaftsfreiheit heißt nicht unbedingt Unordnung. Tatsächlich bündelt der Anarchismus ein schillerndes Aufgebot utopischer Ideen – und ist damit hochaktuell.

„Keine Macht für Niemand“, so sang in den Siebzigern die Anarcho-Band „Ton, Steine, Scherben“. Dafür wurden sie und andere Anarchisten von rechts bis links scharf kritisiert: Konservative und Liberale sahen in der herrschenden Macht des Staates mit seinem Gewaltmonopol den Garanten für Recht und Freiheit. Sozialdemokraten und Kommunisten wollten Macht haben, um eine sozialistische oder kommunistische Gesellschaft zu verwirklichen.

Bereits Marx und Engels bekämpften die Anarchisten in der „Internationale“. Unter Lenin in der revolutionären Sowjetunion gehörten sie zu den ersten, die von den Vertretern der Sowjetmacht liquidiert wurden. So saßen Anarchisten von jeher zwischen allen politischen Stühlen. Die maßgeblichen politischen Kräfte – von rechts bis links – hatten größtes Interesse an der bis heute gängigen Gleichsetzung: „Anarchie gleich Chaos, Gewalt und Terror.“

Dabei verbindet sich mit dem Begriff Anarchismus durchaus ein positives – wenn auch vielgestaltiges – Programm, wie der Kulturwissenschaftler Olaf Briese betont: Anarchisten seien nicht einfach nur gegen Machtausübung, sondern auch „für eine möglichst herrschaftsfreie Gesellschaft, für ein Leben in Assoziationen, Kooperationen, Genossenschaften, für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.“


(Direkt-MP3)

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Eine „Lange Nacht“ über Erich Mühsam: Liebe und Anarchie

(Foto: BundesarchivCC BY-SA 3.0)

Das klasse Konzept der „Langen Nacht“ vom Deutschlandfunk in der aktuellen Ausgabe über das Leben und Schaffen von Erich Mühsam.

Er saß zwischen allen Stühlen – fast sein ganzes Leben lang. Den ernsthaften Anarchisten war Erich Mühsam zu sehr Bohème: Der Schriftsteller dichtete zu unpolitisch, trank zu viel und vergnügte sich zu sehr, so damalige Vorwürfe.

Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte Erich Mühsam (1878 – 1934) sich an der Münchener Räterepublik, redete vor Zehntausenden von Arbeitern und Soldaten. Im Gegensatz zu vielen anderen Genossen überlebte Erich Mühsam die Niederschlagung der Räterepublik.

Weil er mit den Kommunisten kooperierte, um den Aufstieg des Nationalsozialismus zu verhindern, wurde er von vielen anarchistischen Freunden verlassen. Weil Mühsam an der Staatskritik und am Individualismus der Anarchisten festhielt, wurde er von den Kommunsten als Kleinbürger kritisiert – auch noch nach seiner Ermordung im KZ Sachsenhausen.


(Direkt-MP3)

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Eine Lange Nacht über Thelonious Monk – Round Midnight

Fast drei Stunden über das Leben und das Schaffen der Jazzlegende Thelonious Monk. Wieder eine außerordentlich gute Episode der Langen Nacht.

Dass er mal betrunken, stoned oder verspätet ans Klavier kam, sorgte für Ärger, doch der Kreis seiner Bewunderer wuchs. An dem Mann, den sie den „Hohepriester des Bop“ nannten, schieden sich die Geister. Als Komponist, Pianist und Bandleader war Thelonious Monk eine der faszinierendsten und rätselhaftesten Figuren in der improvisierten Musik. Ein Nonkonformist, der die bahnbrechenden Innovationen im Jazz der 60er- und 70er-Jahre mit vorbereitete. Heute zählt er neben Duke Ellington zu den meistgespielten Komponisten im Jazz.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/10/14/lange_nacht_zum_100_geburtstag_von_thelonius_monk_dlf_k_20171014_0005_a6e05c35.mp3]
(Direkt-MP3)

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Eine lange Nacht über Laurel und Hardy: „Zwei, die der Himmel geschickt hat“

Das tolle Format der langen Nacht beim Deutschlandfunk in der aktuellen Ausgabe über Laurel und Hardy.

Stan Laurel (1890 – 1965) und Oliver Hardy (1892 – 1957) waren das berühmteste Komikerduo der Filmgeschichte. Der Schriftsteller J. D. Salinger bezeichnete sie als „zwei, die der Himmel geschickt hat“. Dabei ist die Popularität der beiden Schauspieler bis heute ungebrochen.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/08/12/lange_nacht_ueber_laurel_und_hardy_dlf_20170812_2305_4194084c.mp3]
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Eine Lange Nacht über das Ruhrgebiet: Tief im Westen


(Foto: Frank Blade)

Ein wieder tolles Lange Nacht Feature, das sich ganz dem Ruhrgebiet widmet. Sicher nicht nur für Nichtruhrgebietler interessant.

„Soziologisch ist der Pott geprägt von der Arbeitsmigration, die seit Beginn der Industrialisierung auch Gebräuche und Lebensarten wild mischte. Die heilige Barbara – die Schutzpatronin der Bergarbeiter – gelangte aus Oberschlesien in den Pott. Der Ruhrgebietsslang nahm auch Wörter anderer Sprachen auf, wie etwa Mottek – für großen Hammer – aus dem Polnischen oder Maloche – für Arbeit – aus dem Jiddischen. Eine Lange Nacht auf Spurensuche nach der Mentalität des Ruhrgebiets und seiner Menschen.“

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/04/01/lange_nacht_des_ruhrgebiets_dlf_20170401_2305_edbd25df.mp3]
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