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Schlagwort: Photography

Hamburg in den frühen 70ern

Wo wir gerade bei Fotografie waren: Heinrich Klaffs hat auf Flickr ein ganz wunderbares Album, das einen Teil Hamburgs in den frühen 70er Jahren widerspiegelt.

Hamburg, wie hast du dich verändert! Anfang der 70er Jahre war in der City noch der Abriss von Altbauten und der Büro-Neubau in vollem Gange, St. Pauli und Schanzenviertel waren noch nicht schick, sondern wirkten ärmlich.







(Fotos unter CC BY-NC-SA 2.0 von Heinrich Klaffs, via SchanzenINI)

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Doku über die Fotoagentur Ostkreuz

Bildschirmfoto 2014-10-05 um 19.19.06


Ich verstehe nicht viel von der Fotografie als Kunstform. Ich habe visuelle und thematische Vorlieben und Favoriten, das war es schon. Und ich weiß auch gar nicht, ob es viel mehr sein müsste. Wenn mich allerdings jemand fragt, welche deutschen Fotografen mir im Kontext zur Kunst einfallen würden, würde ich immer auf die Agentur Ostkreuz verweisen.

Keine andere Agentur hat das Ende der DDR und in der Summe die Wende 89-90 zu famos portraitiert wie eben die Fotografen von Ostkreuz, die ich hier alle fast schon mal drin hatte. Gerade mit den Fotos der Wendezeit haben sie einen wohl unvergleichlichen Schatz geschaffen, der durch die Reihe weg sehenswert ist.

Maik Reichert hat die Agentur und ihre Fotografen über Jahre hinweg begleitet und arte hat vorhin seine Aufzeichnungen gezeigt, was ich mir neben dem Kochen interessiert ansah. Schöne Philosophie hinter der Idee und die jungen Köpfe nicht weniger querdenkend als die schon grauen. Toll.

Mit dem Zerfall des Ostblocks gründet sich in Berlin die Fotoagentur Ostkreuz, und mit ihrer Gründung durch sieben ostdeutsche Fotografen beginnt ebenfalls eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als festes Kollektiv und der Pariser Agentur Magnum als Vorbild schaffen sie es, die Agentur zur wichtigsten und bekanntesten Fotoagentur Deutschlands zu machen. Zu den Kunden zählen Magazine wie „Newsweek“, „Stern“, „GEO“ oder die „New York Times“. Längst ist Ostkreuz keine Ostberliner Fotoagentur mehr. Mittlerweile zählt sie 18 Mitglieder, die künstlerisch, persönlich und biografisch eine bunt gemischte Gruppe europäischer Erkunder bilden. Alle haben unterschiedliche Arbeitsweisen, aber eines vereint sie: Ihr humanistischer Blick auf die Welt. Ostkreuz steht für gesellschaftlich engagierte Dokumentarfotografie.


(Direktlink)

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Verlassene italienische Großraumdiscos

Ich war bisher nur einmal in Italien tanzen. Tanzen und auflegen. In Neapel spielte ich in einem von der Antifa verwalteten Kulturzentrum, das relativ klein aber trotzdem recht schön war. Auch weil es an die Berliner Klubs der 90er erinnerte. Alle Gäste kamen gegen 23:00 Uhr, tranken als gäbe es keinen Morgen und um 24:00 Uhr hatte ich den Dancefloor voll, was auch bis 04:00 Uhr so bleiben sollte. Dann machte der Chef das Licht an, öffnete die Türen und ein paar Minuten später war der Laden leer. Sperrstunde. Um 05:00 Uhr lag ich im Bett des Hotelzimmers. „Kurze Partynächte machen die hier“, dachte ich damals so bei mir.

Das es in Italien auch durchaus ausschweifender zur Sache ging, zeigt dieser reichlich bebilderte Artikel, den SpOn gerade über dort verfallende Luxus-Diskotheken hat. Der Fotograf Antonio La Grotta verewigt auf seinen Bildern verfallende italienische Nobel-Discos.

Und um zur richtigen Disco zu kommen, fuhren die jungen Italiener in den Achtziger- und Neunzigerjahren kilometerweit durchs Land, denn oft waren die Tanztempel am Stadtrand gelegen; mit Leuchtstrahlern lockten sie die Nachtschwärmer an.

[…]

Tempi passati! Heute stehen viele dieser Tanztempel von einst nur noch als Ruinen in der Landschaft. Manche brannten nieder. War es Brandstiftung? Bei anderen kam die Drogenfahndung. Manchmal hatten sich die Besitzer einfach verkalkuliert.

La Grotta allerdings ist nicht der erste und auch nicht der einzige, der auf den alten italienischen Dancefloor-Pfaden wandelt, so besucht die Bloggerin Jessica da Ros schon seit 2012 die legendären Tanzschuppen und zeigt sie auf ihrem Blog „Memories on a Dancefloor„.


(Foto: Memories on a Dancefloor)

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Schmerzende Schönheit: Nahaufnahmen Portugiesischer Galeeren

„Tödliche Schönheit“ hätte zwar etwas zackiger geklungen, tödlich aber ist die Portugiesische Galeere, eine Seeblase, die zu den Staatsquallen gezählt wird, nur für kleinere Fische und andere Beutetiere. Beim Menschen allerdings hinterlassen ihre bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter an den Tentakeln große Schmerzen und rote Quaddeln, die an einen Peitschenhieb erinnern. Zumindest bei gesunden Menschen.

Ein gesunder Erwachsener übersteht Verbrennungen durch die Qualle ohne Lebensgefahr, aber bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks, eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems, die tödlich enden kann. Todesfälle sind allerdings ausgesprochen selten. Ein Arzt muss hinzugezogen werden, wenn der Schmerz sehr stark ist oder länger anhält, die Wunden sich verschlimmern oder ein allgemeines Krankheitsgefühl oder Entzündungs-Symptome auftreten.
(Wikipedia)

Ein Getier also, mit dem ich nicht unbedingt einen Pool teilen würde.

Allerdings sind diese Dinge unfassbar schön. Der U.S. Navy Fotograf Aaron Ansarov hat die Biester jetzt ganz nahe vor die Kamera geholt und diese unwirklich wirkenden Nahaufnahmen von ihnen gemacht.


(Direktlink, via National Geographic)

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Schallplattenherstellung in 30 Bildern

Fotograf Marco Walker hat für die Vinyl Factory den Herstellungsprozess von Schallplatten mit allerhand Fotos dokumentiert.

For a music format that exists on a microscopic level, perhaps the most intriguing thing about the way in which records are pressed is the sheer industrial and mechanical nature of the process. From growing stampers in chemical baths to shrink-wrapping the gatefold sleeves, the pressing of a record is at every stage both an incredibly physical and exact process.

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Klassische Soundsysteme auf dem Notting Hill Carnival

Ich mag diese auf klassische Weise zusammengebauten Soundsysteme sehr gerne. Auf der Fusion, auf der mittlerweile auf fast jedem Floor eine Funktion One hämmert, hatte die beste Anlage in den letzten Jahren die Rootsbase. Ein Soundsystem, dessen Bass einem die Magengrube massiert. Als ich letztens mit Rudi auf dem Moxxom spielte, kam der Sound in unserem Zelt auf einem Soundsystem der alten Schule. Der Fairness halber und weil man das nun mal so macht, müsste ich jetzt beide Soundsysteme auch benennen können, was ich gerade nicht hinbekomme, aber darum soll es eigentlich auch gar nicht gehen.

Der Fotograf Brian David Stevens ist schon vor zehn Jahren auf dem Notting Hill Carnival in London unterwegs gewesen und hat die Dinger fotografiert, bevor die Menschen davor tanzten. Nun soll es seine Aufnahmen in einem Buch geben – außerdem steht eine Ausstellung an. Das Mixmag hat vorab schon mal einige seiner Fotos.

Ob die Bässe heute immer noch durch diese Boxen wandern ist mir nicht bekannt, eine Antwort auf diese Frage allerdings würde mich schon interessieren.


(via r0byn)

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Wie man sich 1980 die Zukunft der Fotografie vorstellte: Fotos aus dem Taschencomputer

Eine Expertise aus dem Stern von 1980. Und irgendwie lagen die damals rückblickend betrachtet gar nicht so falsch. Nur, dass das alles noch viel einfacher werden sollte, als man sich das zu der Zeit hat vorstellen können, das ahnten sie noch nicht.

Agfa hat mittlerweile eine Insolvenz hinter sich und mit aktiv gestaltender Fotografie nicht mehr sonderlich viel am Hut.

kamera2000-Stern-27-1980


(via Von Gestern)

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Portraits von Menschen, die sich gegen die Zivilisation für ein Leben in der Wildnis entschieden haben

Scrubsland“ ist eine enorm ausdrucksstarke Fotoserie des französischen Fotografens Antoine Bruy, der in den letzten Jahren in Europa eher zufällig auf Aussteiger traf, die es vorziehen, ihr Leben fernab der Zivilisation zu leben.

In the hustle and bustle of everyday life, most people can only dream about escaping to the quiet isolation of the rural countryside. French photographer Antoine Bruy, however, turned that dream into a reality when he hitchhiked across Europe from 2010 to 2013, wandering through remote mountain regions without any fixed destination or route in mind. Along the way, he met several individuals who had willingly abandoned life in the city and retreated deep into the wilderness, sacrificing modern comforts for greater autonomy and freedom.

In his series Scrublands, Bruy documents the homes and faces of the people he encountered, by chance, who live far away from civilization. Staying with these individuals for days or even weeks at a time, the photographer helped them farm land and raise livestock while learning more about their self-sufficient lifestyles. Once teachers, students, and engineers, these people now rely on makeshift buildings, recovered materials, and agriculture in order to survive.

Bruy’s compelling photos capture the idyllic and rustic beauty of living a Walden-esque existence in these secluded, wild environments. „The people and places depicted in my pictures display various fates which I think should not only be seen at a political level, but more importantly, as daily and immediate experiences,“ he explains. „These are, in some ways, spontaneous responses to the societies these men and women have left behind. This documentary project is an attempt to make a kind of contemporary tale and to give back a little bit of magic to our modern civilization.“


(via Art the System)

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Wie die Leute so nach 8, 12 oder 16 Stunden Berghain aussehen

Fertig, eine wirklich tolle Portraitserie von Philipp Pusch, der sich an Wochenenden rund ums Berghain rumgeschlagen hat, um Menschen vor seine Mittelformatkamera zu bekommen, die gerade nach Stunden aus dem Berghain gestolpert sind. Sehen alle durchweg sehr sortiert, gar nicht so „fertig“ und auch irgendwie sehr zufrieden aus. Techno hält frisch. Oder so.

Einige Wochen habe ich mich mit meiner Mittelformatkamera in unmittelbarer Nähe zum bekanntesten Techno-Club der Welt herumgetrieben, um dort Menschen zu porträtieren. Menschen, die sich nach 8, 12 oder 16 Stunden Techno auf den Weg nach Hause oder ins Hostel gemacht haben.

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(Fotos unter CC BY-NC 3.0 von Philipp Pusch, via I-Ref)

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Eigensinnige Makrofotografien von Lebensmitteln: The Space Within

Der Fotograf Ajay Malghan fotografiert Essbares. Das auf eine sehr eigensinnige aber dennoch künstlerisch-ästhetisch ansehnliche Art und Weise. Dark Rye hat ihn besucht und ihn über seine Arbeiten sprechen lassen.

The medium of Ajay Malghan’s photography is food but—hold up, hold up—we know that your Instagram feed is filled with filtered images of half-eaten falafel sandwiches and spicy tuna rolls. We understand, we do, and we feel for you. But Malghan’s photography explores the myriad worlds of food’s complexity hiding just beyond its seeming simplicity. For instance, an orange. Everyone knows what an orange looks like, right? But Malghan’s lens toys with the orange until the orange is not an orange but, rather, a curious image of playful ambiguity. There are many people dancing. Wildfires. And all the things that only you will see.

(Direktlink)

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