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Schlagwort: Podcast

60 Minuten im Gespräch über mich und das hier: Rot-Cast 01

Anfang letzten Jahres fragte mich Björn, ob ich nicht Lust und Zeit hätte bei ihm vorbeizukommen und mit ihm über das zu reden, was ich so mache. Leben, Familie, Beruf, Arbeit, Musik, Internet, alles. Eigentlich nahmen wir uns vor, das Gespräch innerhalb von einer Stunde rumkriegen zu können. Am Ende tranken wir flaschenweise Wein und sprachen vier Stunden. Am Ende waren wir sehr betrunken und ich sagte Sachen, die ich eigentlich nicht veröffentlicht wissen will. So Dinge über den immer noch laufenden HGM-Prozess zum Beispiel. Oder Dinge über Blogs, die ich so gar nicht leiden mag. Björn versicherte mir, dass so zurecht zu schnippeln, dass derartige Sachen im Verborgenen bleiben würden. Letzte Woche schickte er mir den Link zu der jetzt öffentlichen Version. Ich hatte nicht die Zeit, das zu hören, vertraue ihm aber und bin mir ziemlich sicher, dass das hier frei von Aussagen ist, die ich Morgen nicht wieder so tätigen würde.

Das Ding lag jetzt ein Jahr auf Halde, weil der Weg der Veröffentlichung ein anderer sein sollte und irgendwie nicht so recht klappen wollte. Wie auch immer: manche Dinge müssen auch reifen.

Hier eine Knappe Stunde über mich, irgendwie. Danke an Björn für seine lieben Worte. Viele in diesem Internet kennen mich ja nicht.

An dieser Stelle möchte ich Ronny noch mal ausführlich danken. Die Terminvereinbarung, das Treffen und das Gespräch waren so unkompliziert und angenehm, dass ich das gleich noch mal machen würde. Ohne Aufnahmegerät und nur mit Rotwein. Wahrscheinlich würde ich noch was kochen. Das sagt viel über Ronny als Mensch. Unkompliziert, offen, humorvoll, tolerant aber dabei ganz und gar nicht oberflächlich. Auch wenn das Blog vielleicht vermuten lassen könnte, das sich der Mann dahinter nur über Internetunsinn und Technomusik definiert. In vielen Momenten unseres Gesprächs konnte ich eine Ernsthaftigkeit und Tiefe erkennen, die mich beeindruckt hat. Denn neben seiner humorvollen, entspannten und einfühlsamen Art, gibt es auch eine harte und kompromisslose Seite, vor allem wenn es um rechtes Gedankengut und entsprechende Kommentare auf Kraftfuttermischwerk geht. Das ist eine spannende Charaktereigenschaft, denn dadurch gibt es Ecken und Kanten, an denen man sich reiben kann. Diese Reibung erzeugt Wärme, die wiederum ein Gefühl der Geborgenheit erzeugt. So gesehen ist Ronny also ein durchaus streitbarer Mensch, mit dem man sich aber beim Streiten wohl fühlen kann. Allerdings möchte ich ihm als Nazi weder körperlich noch verbal gegenüberstehen – da hat man sicher nichts zu lachen. Und das ist auch gut so.

Ronny ist Musiker und DJ, ist als Blogger im Netz zu Hause, aber kommt durch seine Arbeit als Sozialpädagoge auch mit vielen anderen Lebensbereichen in Kontakt. Außerdem ist er als Vater zweier Töchter den Wirrungen und Irrungen des Elterndaseins mit heranwachsenden und pubertierenden Menschen ausgesetzt. Diese Dichte an Lebenserfahrung und Leidenschaft spürt man im Gespräch. Die Vielfalt der Themen, der Interessen und der Sichtweisen machen Ronny wahrscheinlich auch zu einem interessanten Blogger. Denn beim Kraftfuttermischwerk werden nicht nur Faultiergifs gepostet, es gibt durchaus kontroverse Postings und klare Stellungnahmen – ohne das dafür viel Text notwendig ist. Das gefällt nicht jedem, aber um Gefallen geht es eben auch nicht. Das Karftfuttermischwerk ist Ronnys Wohnzimmer und wir dürfen ihn alle besuchen. Da findet dann eine ziemlich unterhaltsame Party statt, manchmal besinnlich, manchmal ein bisschen melancholisch – aber auf jeden Fall ist immer gute Musik dabei! Wer einen schlechten Tag hat, bekommt ein Faultiergif mit Glitzer, wer dummdreist rumpöbelt, muss eben damit rechnen rauszufliegen. Das Kraftfuttermischwerk ist wie Ronny – ein echt guter, ehrlicher Kumpel, den man immer weder gerne besucht.


(Direktlink)

Und wir sollten das mit dem Wein wirklich noch mal machen, Björn. Bald.

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XLR8R Podcast 324: DJ Koze

Zum Jahresende packt XLR8R die Podcast-Latte noch mal in Stabhochsprunghöhe und lässt Koze an die Regler treten. Allein die Tracklist macht klar, dass über diese Höhe in diesem Jahr kein anderer mehr springen wird. Lieblings!

Tracklist:
01 Kronos Quartet „The Beatitudes“ (Nonesuch)
02 Die Vögel „Mesmerize“ (Pampa)
03 Apparat „Sweet Unrest“ (Mute)
04 DJ Koze „Nices Wölkchen (Robag Wruhme Remix)“ (Pampa)
05 Mount Kimbie „Made To Stray (DJ Koze Remix)“ (Warp)
06 Jon Hopkins „Abandon Window“ (Domino)
07 Si Schroeder „C4“ (Trust Me I’m a Thief)
08 Marvin Gaye „Marvin’s Message to the CBS Records Staff“ (Columbia)
09 Marvin Gaye „Sexual Healing Rehearsals“ (Columbia)
10 Azeda Booth „Ran“ (Absolutely Kosher)
11 Ken Nordine „Looks Like It’s Going to Rain“ (Two Bass Hits)
12 Jullian Gomes (feat. Bobby) „Love Song 28 (Charles Webster Remix)“
13 Ricoshëi „Perfect Like You“ (Pampa)
14 Gilb’r „Nuage de L’onde“ (Versatile)
15 Lawrence „Serpentine“ (Cocoon)
16 Four Tet „Parallel Jalebi“ (Text)
17 Lali Puna „Move On (Baths Remix)“ (Morr)
18 Matana Roberts „Amma Jerusalem School“ + „For This Is“ (Constellation)
19 Homeboy Sandman „Musician“ (Stones Throw)
20 Blu & Exile „So(ul) Amazin‘ (Steel Blazin‘)“ (Sound in Color)
21 Abida Parveen „Menda Dil Ranjhan Rawal Mange“

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Metrolaut 20 – Nerdcore vs. Schlecky Silberstein

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Nach René seinem vorhergegangen Twitter-Rant der wohl derben Sorte vor ein paar Wochen, haben die Jungs von Metronaut nun René und Christian von Schlecky Silberstein, der Zielscheibe seines Rants war, zum Gespräch geladen. Ich war auch angefragt, musste aber wegen Zeitmangels leider absagen. Nun trafen die sich vier und redeten etwas über ihre Blogs, Abmahnungen und vor allem ihre Blogger-Philosophie. Dabei kommt raus, dass sie diese tatsächlich beide haben. Anders als René hatte ich die Cristian auch vorher schon zugesprochen. Da gäbe es noch ganz andere, denen ich nicht zutrauen würde, diese zu äußern oder gar verständlich zu erklären. Christian macht das sehr gut, René bleibt seiner Linie treu.

Ich bin jetzt bei ein bisschen nach einer Stunde und fühle mich an Diskussionen erinnert, denen ich während meiner Kindheit beiwohnte. In denen ging es darum, dass neben dem öffentlich-rechtlichem Fernsehen, welches sich immer den Bildungsauftrag auf die Fahnen schrieb, nun auch das Privatfernsehen Einzug in die Wohnzimmer hielt. Viele dachten so, „Hurra! Noch mehr Bildung für alle! Auf noch mehr Kanälen!“ Die Ernüchterung kam recht schnell, denn viele Leute wollen eben gar nicht so viel Bildung – die Leute wollten Unterhaltung. Daran hat sich eben bis heute nicht viel geändert. Nur hat es etwas länger gedauert, dass sich die Definition von Unterhaltung auch auf Blogs sehr weit aufgefächert hat. Und das Ding ist eben: alles davon hat sein Publikum. Man kann das Shice finden, René macht daraus keinen Hehl. Christian allerdings weiß darum und geht ziemlich reflektiert damit um. Außerdem versucht er auch gar nicht, da ein A für ein O verkaufen zu wollen. Genau das habe ich auch nicht erwartet.

Am Ende ist es so, dass sich die Bloglandschaft entwickelt hat. Ich will das ganz bewusst nicht „Veränderung“ nennen oder gar bewerten, es ist eben so. Ich für meinen Teil will ja eigentlich nur, dass Blogs – wenn möglich – echt sind oder zumindest von mir so wahrgenommen werden. Das gelingt nicht allen und das ist natürlich ein Anspruch, den andere nicht haben müssen und den man nicht verlangen kann. Es wäre vermessen, dass zu tun. Und trotzdem muss ich nicht all die Blogs mögen. Ich mag die beiden nach wie vor für das was sie tun; punkt.

Rundum ein sehr gelungenes und durchaus interessantes Gespräch, dem ich vielleicht dann doch gerne beigewohnt hätte. Auch weil ich einen anderen, um genau zu sein, gar keinen echten Vermarkter für das habe, was ich hier tue. Und John F. Nebel und Kalle Kornblum sind sowieso immer ziemlich super.

Fazit des Abends: Christian und René werden demnächst für einen Tag ihre Blogs tauschen. Ich bin gespannt.

[Nachtrag: bei 01:38 werde ich etwas verlegen, der Artikel hier war schon vorher online. Dass das klar ist!]

[audio:http://www.crackajack.de/podcast/metrolaut020.mp3]
(Direktlink)

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Podcast: Eine kleine Geschichte des Walkman

Schönes Feature vom Deutschlandradio zum guten alten Walkman.

Eine „körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen“ meldete der Aachener Erfinder Andreas Pavel 1977 zum Patent an. Zwei Jahre später fand das japanische Unternehmen Sony einen kürzeren Namen für das Ding: Walkman.
Kopfhörer auf, Kassette an und los: Musik zum Mitnehmen. Das Konzept wurde ein Riesenerfolg. Doch schon bald meldeten sich sozialpädagogische Bedenkenträger. Würde eine Generation von Jugendlichen unterm Kopfhörer nicht in isolierter Weltabgewandtheit heranwachsen?

Längst sind die Teens der 80er-Jahre erwachsen. Und die einstige technische Innovation hat längst ihre Geschichte, samt Mythen und Legenden: Es war einmal, als wir uns „voll cool“ fühlten und „Musik zum Mitnehmen“ als Unabhängigkeitsbewegung galt.

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(Foto unter CC von shoutabyss, via Swen)

[audio:http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2013/10/06/dlf_20131006_2005_16f32d3e.mp3]
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