Von dort staatlicher Seite wurde neulich aus nächster Nähe auf einen 15-Jährigen geschossen. Verzweiflung sorgt auf der Seite der Protestierenden mittlerweile offenbar für Ideen, die aus dem Steampunk- oder dem Fantasy-Genre kommen könnte: sie feuern Ziegel mit Bambus-Katapulten, die sie selber zusammengeklöppelt haben.
Schon etwas länger her, aber immer noch eine Meldung wert. Staatlich legitimiertes Graffiti, quasi. Aber trotzdem gut.
Mit dem Schriftzug “Our colors are beautiful” haben Künstler*innen in einer lang geplanten Aktion am 06.09.19 die “Nazi”-Graffitis im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld übermalt. Bezirksbürgermeister Stoltze (SPD) und die Polizei möchten den Bürger*innen auf diese Weise Mut machen und ein klares Signal an die rechte Szene senden: Man beweise “Klare Kante” und “Null Toleranz” gegen Rechtsextremismus, so der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange. Um die Künstler*innen vor Übergriffen durch die Neonazis zu schützen, waren viele Polizist*innen vor Ort, außerdem wurde ein Sichtschutz aufgestellt.
Bei Sol Tight im Kiez in Friedrichshain hat irgendwer sein großes Auto so kacke geparkt, dass man vom Bürgersteig aus mit dem Kinderwagen nicht mehr durchkam. Und irgendwer, offenbar Fahrer*in eines Kinderwagens, muss davon so angepisst gewesen sein, dass sie/er dem Auto einfach mal eine volle Windel auf die Frontscheibe geknallt hat. Kreatives Knöllchen. Ich lollierte. Hart.
Keine Ahnung, ob das tatsächlich funktioniert, aber kreativ ist dieser Versuch allemal.
Hong Kong protestors are on another level. Here they’re using lasers to avoid facial recognition cameras. A cyber war against Chinese artificial intelligence. pic.twitter.com/t1hIczr5Go
Fragen, die heute halt aufkommen, wenn wir uns die Nachrichten des letzten halben Jahres so ansehen. Und Antworten, die fehlen. Ich bin zu wenig Optimist, um zu glauben, dass sich daran perspektivisch sonderlich was ändern wird.
Nazis ziehen über Jahre mordend durchs Land. Die sogenannte gesellschaftliche Mitte warnt vor Extremismus von links und rechts. Eine Gruppe faschistoider Prepper bestehend aus Cops und Militärs legt Feindlisten an, sammelt Waffen und Munition und ordert Leichensäcke samt Ätzkalk, um sich auf einen sogenannten Tag X vorzubereiten, an dem politische Gegner, heißt, Linke getötet werden sollen. Die sogenannte gesellschaftliche Mitte warnt vor Extremisten von links und rechts.
Faschisten machen sich im Bundestag breit und ihr militanter Arm schickt sich an, Repräsentanten der sogenannten gesellschaftlichen Mitte zu exekutieren. Die sogenannte gesellschaftliche Mitte warnt…
Meanwhile:
„Es steht ständig in der Zeitung, die Nazis horten Waffen. – Umso wichtiger ist, im Blick zu behalten, was die Linken machen“.
Ein Reporter von Trumps Haus- und Hofsender FoxNews wurde während einer Live-Berichterstattung zum den Fußball-WM-Sieg der US-amerikanischen Frauenfußballnationalmannschaft von einer lautstarken Menschenmenge in einer Bar in französischen Lyon „unterstützt“. Die, wohl meist Amerikaner*innen sangen während der Live-Übertragung „Fuck Trump“.
Nachdem man am Wochenende in Ostritz versucht hat, eine Nazi-Veranstaltung trocken zu legen, legt die Partei Oberfranken ganz trocken nach: Ostritzer Alkoholfrei. Ich lachte.
Nachdem die Polizei vorgestern schon 4400 Liter Bier vom Gelände eines im sächsischen Ostritz stattfindenden „Rechtsrock“-Festival holte, haben die ortsansäßigen Bürger auf ganz eigene Weise dafür zu sorgen versucht, dass die Nazis auch weiterhin auf dem trockenen sitzen. Sie kauften den gesamten Biervorrat eines Supermarktes auf: mehr als 120 Kisten. Bier als Mittel der Zivilcourage.
Im sächsischen Ostritz haben Bürger auf ungewöhnliche Weise ihren Unmut über ein großes Treffen von Rechtsextremisten gezeigt. In einer Aktion von Einwohnern und dem Internationalen Begegnungszentrum des Klosters Sankt Marienthal wurde der gesamte Biervorrat eines Supermarktes aufgekauft.
Fridays for Future jetzt schon am Dienstag – und das im Bundestag. Soll mal keiner mehr sagen, die Jugend sei „heute per se unpolitisch“. Die Alten werden sich noch wünschen, sie wäre genau das. Aktuell heult – natürlich – die Junge Union auf Twitter besonders laut ob der Aktion. Alles richtig gemacht.