Zum Inhalt springen

Schlagwort: Punk

90er Deutschpunk-Mix: HKS97 – All I Know About Punk I Learned From Dosenbier

Ich hatte keine Ahnung, dass sich ein solcher Mix auf Soundcloud finden lassen würde, Millejano aber hat den trotzdem ausgegraben. Punk aus dem Deutschland der 90er Jahre (Mit Ausnahmen).

Einiges davon lässt sich heute nur noch schwer unironisch bis gar nicht mehr hören. Zum einen ist das total normal und auch okay so, zum anderen ist es doch ein wenig traurig. Damals war das meiste davon auch textlich so in mir gesetzt. Ich war 14 bis 20 und hörte das Zeug nur ein wenig seltener als Techno. Täglich. Irgendwie gehörte zu der Zeit für mich in Berlin auch beides zusammen.

In diesem Sinne; ich bin mal eben nochmal 18. Ganz ohne Drumcomputer.

Eine Geschichte des Krachs in drei Akkorden. Freude am Sitzen. Dosenbier.


(Direktlink)

Tracklist:
01 – EA80 – Häuser
02 – Zerstörte Jugend – Selbstmord
03 – Sluts – Anders
04 – Fehlfarben – Das war vor Jahren
05 – Aufbruch – Abend in der Stadt
06 – Neue Katastrophen – Degowski Beat
07 – Slime – Der Tod ist ein Meister aus Deutschland
08 – Hammerhead – Ich sauf allein
09 – Schleimkeim – Party im Cannabisbeet
10 – Rejected Youth – Antifascista
11 – Die Skeptiker – Straßenkampf
12 – Suicidal Tendencies – I shot Reagan
13 – Slime – Schweineherbst
14 – Knochenfabrik – Obdachlos und trotzdem sexy
15 – The Crowds – Little Big Horn
16 – Normahl – Pflasterstein flieg
17 – Blitzkrieg – Ohne Zukunft
18 – The Pig Must Die – Kulturbanausen
19 – A.C.K. – Leitkultur
20 – Kapitulation B.O.N.N. – Schweine
21 – Bratmobile – What’s wrong with you?
22 – Schleimkeim – Geldschein
23 – Youth Brigade – Fight to unite
24 – Kaput Krauts – Drei Liter Affenscheiße
25 – Antitainment – Ich mag Menschen
26 – Tocotronic – Alles was ich will, ist nichts mit euch zu tun haben
27 – Cock Sparrer – Take ‚em all
28 – Bärchen & die Milchbubis – Jung kaputt spart Altersheime
29 – Bikini Kill – Rebel Girl
30 – Chaos Z – Duell der Letzten
31 – Die goldenen Zitronen – Für immer Punk

7 Kommentare

Sex Pistols Kreditkarten

Ich würde nicht sagen, dass Punk dadurch endgültig komplett im Arsch ist, aber der Move hat mit Punk halt auch nichts tun. Das war schon so, als es die Sex Pistols Shirts bei H&M gab.

Andererseits meinte letztens ein Punk zu mir, dass kaum was anderes so Punkrock wäre, als als Punk bei McDondals essen zu gehen, was für mich auch irgendwie Sinn ergab.

Wie auch immer: es gibt jetzt Sex Pistols Kreditkarten.

(via René)

2 Kommentare

Deutschlandfunk-Feature: „Bakschischrepublik“ – Nachklänge eines Wende-Songs der Band Herbst in Peking

Herbst_in_Peking


(Foto: Karendeluxe, CC BY SA 3.0)

Sehr hörenswertes Feature vom Deutschlandfunk über die fast vergessene DDR-Indieband Herbst in Peking. Hier die Website. Mit kurzer Erinnerung an das Fusion Festival 2014.

https://youtu.be/viRZn4DAB94
(Direktlink)

„Sommer 89, die alternative Band Herbst in Peking nimmt Musik für ein Hörspiel des DDR-Rundfunks auf. Als der Abspann produziert wird, trifft sie ein Auftrittsverbot. Sänger Rex Joswig hatte bei einem Konzert in Brandenburg die Staatsmacht provoziert, indem er das Publikum zu einer Gedenkminute für die Opfer des Massakers vom Platz des Himmlischen Friedens in Peking aufrief.

Im Studio herrscht Ratlosigkeit. Was tun? Ein bauernschlauer Trick rettet die Produktion, die Band klaut das Tape mit dem Soundtrack und lässt es nach Westberlin schmuggeln. „Bakschischrepublik“ wird im Frühjahr 1990 ein deutschlandweiter Hit. Neben dieser erstaunlichen Geschichte von der Geburt eines Rocksongs in stürmischen Zeiten erzählt das Feature, was die alten Kempen des DDR-Undergrounds in ihren enger gewordenen Reservaten heute treiben, zum Beispiel Prenzlauer-Berg-Dichter Bert Papenfuß in seiner Kulturspelunke Rumbalotte, wo Rex Joswig kellnert und surreale DJ-Shows zelebriert.“

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/05/12/dlf_20150512_1915_c0d1878c.mp3]
(Direktlink, via Marc)

Einen Kommentar hinterlassen

Full Album: Ton Steine Scherben – Keine Macht für Niemand (1972)

Ich höre gerade mal wieder „romantisierende Scherbenmucke aus der Steinzeit“, wie Bohm es gerade nannte – und damit eine meiner Lieblingsplatten. Eine der fünf, die ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Weil ist halt so. Und weil Rio und die Scherben heute fehlen. Weil sie besser als die Stones waren und zudem ihre Instrumente auch sogar noch spielen konnten. Ja.

Vocals, Guitar, Keyboard – Ralph Möbius
Guitar, Drums, backup vocals – Ralph Steitz
Bass guitar, Banjo, backup vocals – Kai Sichtermann
Vocals, backup vocals – Nikel Pallat
Flute, backup vocals – Jörg Schlotterer
Backup vocals – Angie Olbrich
Backup vocals – Anna Schimany
Drums – Olaf Lietzau
Saxophone – Jochen Petersen
Cowbell – Klaus Schulz
Backup vocals – Gaby Borowski & Rauch-Haus-Chor
Sound – Klaus Freudigmann
Cover -Gert Möbius

Hamburg. 1972.


(Direktlink)

Songs:
Wir müssen hier raus! (00:00)
Feierabend (05:17)
Die letzte Schlacht gewinnen wir (10:00)
Paul Panzers Blues (14:19)
Menschenjäger (21:00)
Allein machen sie Dich ein (26:03)
Schritt für Schritt ins Paradies (30:42)
Der Traum ist aus (37:33)
Mensch Meier (46:57)
Rauch-Haus-Song (50:38)
Keine Macht für Niemand (54:17)
Komm schlaf bei mir (58:29)

2 Kommentare

Was ist Punk?

Bildschirmfoto 2015-03-01 um 23.46.57

„Was ist Punk? Ich denke, er ist die Kraft, die man aus einem gebrochenen Herzen gewinnt. Die Beharrlichkeit angesichts der Pfeile und Schleudern des wütenden Geschicks.

Was der Punk nicht ist, ist das, was später aus ihm geworden ist. Er hat nichts mit Frisuren oder Klamotten zu tun. Und er ist auch nicht nur ein bestimmter Sound, sondern eine Haltung. Lies immer zwischen den Zeilen und lass dich von den Arschlöchern nicht unterkriegen.“

(Glen Matlock, Sex Pistols)

3 Kommentare

Doku: No Future! Als der Punk noch Wellen schlug

Perfektes Programm für einen Sonntagnachmittag. Lief gestern Abend auf arte und ist jetzt für sieben Tage auf arte+7 zu sehen.

Zunächst in New York und London, später in Paris, Berlin und Düsseldorf entsteht ab Mitte der 70er Jahre eine radikale Jungenkultur. Sie ist nicht nur Synonym für eine musikalische Revolte, sondern auch für nonkonformistisches Verhalten und eine provozierende Mode. In den 70er Jahren war die Londoner King’s Road eines der Zentren der Punk-Kultur mit Geschäften wie „Granny Takes a Trip“ und „Sex“, dem Kleiderladen von Malcolm McLaren und Vivienne Westwood. In der Musikdokumentation erzählt Fred Aujas von dem Aufschrei einer Generation desillusionierter Jugendlicher, die sich den Slogan „No Future“ auf die Fahnen schrieben. Sie stellten die Weichen für eine ebenso radikale wie vergängliche künstlerische Revolution.

Ihr Motto war: “Do it yourself”. Um maximale Unabhängigkeit zu erlangen, gründeten einige Punks eigene Plattenlabel, organisierten ihre Konzerte selbst und brachten eigene Fanzines heraus. Alain Maneval, der Erzähler des Films, lebte damals in London. In Clubs wie dem Roxy oder Marquee bildete sich eine eigene Szene heraus. Manevals Erinnerungen und Begegnungen ziehen sich als roter Faden durch die Dokumentation und vermitteln eine Vorstellung von der unglaublichen Energie und Faszination der Punk-Ära.

Heute ist der Punk längst Geschichte, doch die Helden dieser exzentrischen Rebellion, gesellschaftliche Aussteiger und nachtaktive Dandys, hinterließen nicht nur ein ganz bestimmtes Lebensgefühl, sondern auch ein kulturelles Vermächtnis. Anhand von Archivbildern und Interviews mit Zeitzeugen veranschaulicht der Film den politischen Kontext und die ökonomische Krise, aus der die Underground-Bewegung entstand. Der Soundtrack lässt die Punkmusik der Anfangsjahre wie von den Sex Pistols, The Clash oder den Ramones wieder aufleben. „No Future! Als der Punk Wellen schlug“ schildert die Ursprünge der Bewegung, aus denen sich ein Gesamtbild jener Subkultur ergibt – wild, anarchisch, manchmal auch brutal. Eine Bewegung, die sich den T-Shirt-Spruch „No Future“ zum Credo machte. Das tragische Schicksal von Sex-Pistols-Bassist Sid Vicious ist dafür exemplarisch.


(Direktlink, via Christian)

3 Kommentare

Ein Punk mit einem Plattenladen im Belfast der 70er Jahre: Terri Hooley

Die RBMA hat gerade ein kurzes Feature über Terri Hooley, einem DJ, der in den 70er Jahren in einem von Straßenkämpfen und Terror geprägten Belfast einen Plattenladen aufmachte und kurz darauf ein Label gründete. Mitten im Epizentrum, eröffnete er den Laden mit dem Namen „Good Vibrations“.

During the 1970’s, Northern Ireland was seen as a musical wasteland. Bands struggled to get recognition and found it difficult to be heard because of geography and politics. There were few outlets for people to go to hear new music and socialise in a worry free environment. Terri Hooley changed all that.

In the late 1970’s Terri opened up the record shop „Good Vibrations“ on the most bombed street in Europe at the time. The record shop was a major focal point for the local music scene. Inspired by the people he met through the shop and the talent he saw in Belfast, he set up a label of the same name. The label went on to release music from numerous bands from the Belfast punk and ska scene.

A self confessed, „terrible businessman“ Terri oversaw the shop open and close 11 times and the label never really generated much income. Despite all that, Terri kept going.

A colossus of the music scene in Northern Ireland, Terri Hooley is a living legend. Without Terri, many punk bands would have remained unheard of during the Troubles. Terri’s bravery and dogged determination ensured that this would not be the case. He sparked a punk revolution that put Belfast back on the musical map.

We spent a weekend with Terri in his beloved city of Belfast. He showed us around some of his old haunts and shed new insights on his life in music. For a 65 year old man, Terri still has the energy and enthusiasm of a young punk.

https://vimeo.com/108885612
(Direktlink, via Joanne Casey)

Er dürfte damit wohl so was wie der John Peel Irlands sein und hat soviel zu erzählen, dass das für einen Film reichte, der in diesem Jahr auf DVD erschien. Die Zeit schreibt darüber:

„Was für ein scheiß Alptraum“. Terri Hooley sitzt mit seinen Eltern vor dem Fernseher und reibt sich entsetzt sein gesundes Auge. Er ist Anfang 20, als die Spannungen zwischen den irisch-nationalistischen Katholiken und den pro-britischen Protestanten in den frühen siebziger Jahren eskalieren. Nach dem Vorbild seiner Eltern hält er sich raus, so gut es geht. Seine Leidenschaft gilt der Musik: Als DJ spielt er in einem Club die neuesten Reggae-Singles. Die friedliebende Message des gerade auf Jamaika entstandenen Reggae saugt er begierig auf. Doch mit den Straßenschlachten und Bombenattentaten erlischt das gesellschaftliche Leben in Belfast. Popmusik und Jugendkultur haben da keinen Platz. Auch Hooleys Club bleibt bald leer.

Und der Deutschlandfunk hatte gerade erst diesen kurzen Beitrag über den Film:

Das „Good Vibrations“ in Belfast war und ist ein Plattenladen und -label für Independent- und Punkrock-Bands. Hier feierten Rudi oder The Undertones ihren Durchbruch. Gründer Terri Hooley gilt bis heute in Nordirland als „Godfather of Punk“. Die Regisseure Lisa Barros D’Sa und Glenn Leyburn haben ihm den Film „Good Vibrations“ gewidmet, der jetzt auf DVD erscheint.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/10/20/dlf_20141020_1511_672ab02e.mp3]
Ein Kommentar

SWR Podcast: Punk und Hip-Hop in der DDR

m_punk_photo_unknown_1988_22065


(Foto: Punkfoto)

Ein recht kurzer aber dennoch hörenswerter Beitrag vom SWR über Punks und Hip-Hoper in der DDR. Sehr auf einzelne Biographien bezogen, was ja nichts Schlechtes sein muss und gerade im Hinblick auf den Hip-Hop mit mir bisher Unbekanntem. Hier im Archiv mehr über Punks in der DDR.

Bunter Irokesenschnitt und zerrissene Jeans – damit machte man sich in der ehemaligen DDR verdächtig. Staatskritische Punks wurden in der DDR schikaniert oder landeten im Gefängnis. Jugendliche Hip-Hopper steckte man ins FDJ-Heim – zum Rappen unter Aufsicht und mit staatlicher Lizenz.

[audio:http://mp3-download.swr.de/swr2/wissen/sendungen/2013/05/swr2wissen-20130514-punk-und-hiphop-in-der-ddr.12844s.mp3]
(Direktlink, via Swen)

Einen Kommentar hinterlassen

Feine Sahne Fischfilet zum dritten Mal in Folge im Verfassungsschutzbericht aus Mecklenburg-Vorpommern: die Band nimmt es gelassen

Und als hätte der Verfassungsschutz in Meck-Pomm seit Jahren keine anderen Probleme, widmet er sich nun schon zum dritten Mal in Folge Feine Sahne Fischfilet. Die hatten sich dafür auch schon im letzten Jahr mit einem Präsentkorb höchstpersönlich bedankt und den Verfassungsschutz MV wegen einer Urheberrechtsverletzung vor Gericht geholt und dort dann ablaufen lassen.

Und auch im Bericht für das Jahr 2013 hat man sie bedacht. Im Wortlaut des Teasers:

Punkband „Feine Sahne Fischfilet“

Die autonome Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ führt seit Ende 2012 verschiedene Verwaltungsrechtstreitigkeiten über die Frage, ob die Gruppe zu Recht im Jahresbericht des Verfassungsschutzes aufgeführt wird. Der Rechtsstreit über den Jahresbericht 2011 ist im Eilverfahren in zwei Instanzen zugunsten des Innenministeriums entschieden worden. Ein Hauptsacheverfahren hat die Band bislang nicht angestrengt. Das Innenministerium hat im Jahresbericht 2011 somit zutreffend dargelegt, dass es sich bei der Band um einen linksextremistischen Personenzusammenschluss handelt.
Auch das Eilverfahren über den Jahresbericht 2012 hat das Innenministerium in diesem Frühjahr vor dem Verwaltungsgericht Schwerin gewonnen. Eine Entscheidung des OVG über die Beschwerde der Band steht derzeit noch aus.

Im Bericht dann ganz konkret:

fsfxvs

Ein „linksextremistischer Personenzusammenschluss“ also. Wäre ja auch fast schlimm, wenn eine Punkband als genau das nicht eingestuft werden würde. Die Jungs von der Küste allerdings nehmen es gelassen und feiern mit einem Video ihren „Hattrick“. In diesem Sinne: Glückwunsch! Und macht endlich Lack mit der neuen Platte! Und kommt verdammt noch mal endlich mal in Potsdam vorbei! Oder bei mir im Jugendclub.


(Direktlink)

5 Kommentare

Irokesen Katze

Diese Katze hat nicht nur den besten Friseur der Stadt. Sie hat auch eine Arschruhe weg. Fast so als würde sie meditieren. Warum auch nicht mit so einer Frise. Fan.


(Direktlink, via Marsi)

5 Kommentare