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24 Suchergebnisse für "punks ddr"

Punks und Skinheads in der DDR 1985

In Karl Nagels Fotoarchiv Punkfoto.de ist ein sehr sehenswertes Fotoalbum aufgetaucht, das einzig Punks und Skins in der DDR aus den Jahren 1985/1986 zeigt. Leider wird nicht ganz klar, von wem diese Bilder sind, aber sie zeigen, dass zu dieses Zeit die Rebellion der Jugend in der DDR ganz offen ausgetragen wurden. Das imponierte offensichtlich auch dem britischen Observer, der sich gleich mal an eine Titelstory über die Kids hinter der Mauer machte.

Ich würde zu gerne wissen, von wem diese Fotos sind, und was derjenige heute darüber zu erzählen hätte.

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Punks in der DDR

Ich hatte hier schon so ziemlich jede Doku und jeden Info-Schnipsel über Punks in der DDR. Als ich heute über dieses Video stolperte, dachte ich erst, dass dieses Teil der Dokus sein müsste, die es so gibt. Nach näherem Überlegen allerdings, konnte ich es denen nicht zuordnen. Es gibt auch keinerlei Infos zu dem Video, außer das es von 1987 sei.

Für Privataufnahmen ist die Qualität zu gut. Dass das Fernsehen der DDR diese Aufnahmen – aus welchen Gründen auch immer – gemacht hat, halte ich für ausgeschlossen. Also: keine Ahnung, wo genau das herkommt, aber sehenswert ist es alle mal. Mit dabei natürlich Feeling B, Silly und viele junge Punks aus der damaligen DDR.


(Direktlink)

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Doku über Heavy Metal in der DDR

Ich habe mit Metal genau gar nichts am Hut, musikalisch ist der mir so fremd wie Schlager. Ohne Scheiss, ich kam da nie ran, habe es mehrfach versucht und es wollte einfach nichts werden. Das ist bis heute so geblieben. Wenn ich es hart haben wollte, hörte ich RATM. Ohne Haarspray, ohne Show, ganz roh.

Aber: ich habe neulich im östlichsten Brandenburg auf einer Gartenparty über Umwege alte Männer kennengelernt, die schon seit DDR-Zeiten in einer Band spielen, die Hardrock auf die Bühnen bringen, auf denen sie heute noch stehen. Inklusive diverser Metal-Tunes. Das hat mir irgendwie imponiert, zu mal ich spätestens nach „Bye bye, Lübben City“ weiß, dass Subkultur im Osten nicht nur subversiv sondern für die diese nach draußen Tragenden auch immer sehr riskant war. Die haben das durchgezogen und sind heute eher so die gemütlichen Tüpen, die immer noch ihre Instrumente spielen. Subkultur war da halt immer mehr als ein Lifestyle, Subkultur war da eben auch immer im Fokus der StaSi und somit im Zweifelsfall die persönliche Perspektive komplett gefährdend. Das nahm man hundertfach in Kauf. Für die Musik, die man liebte und leben wollte. Heavy Metal war als Subkultur in der DDR größer als Punk, wie diese wahrlich sehenswerte Doku zeigt. Ich komme trotzdem nicht an den Sound ran, finde seine Liebhaber hiernach mit Blick auf damals aber dennoch äußerst stabil.

Sie alle gehörten in den 80er-Jahren zu einer großen Subkultur in der DDR. Im Gegensatz zur Punkszene wurde sie aber nach der Wende wenig beachtet. Dabei gab es in der DDR viel mehr Heavy-Metal-Fans als Punks – vor allem auf dem Land. Bei uns im östlichen Brandenburg war es die größte jugendliche Subkultur. Wie auch in vielen Gegenden der BRD wurden die Heavy-Metal-Fans skeptisch beäugt: zu unangepasst, zu laut, ständig betrunken und gewaltbereit, argwöhnten die Erwachsenen.
Im grauen, eintönigen sozialistischen Straßenbild fielen sie ganz besonders auf: lange Haare, Jacken und Hosen aus Leder, Nietengürtel, ärmellose Jeansjacken voller Buttons und Aufnäher und natürlich die Bandshirts mit Monstern oder Skeletten darauf.
„Witzigerweise, das ist jetzt so mein Eindruck, haben die Heavy-Metal-Fans in der DDR auf dieses Äußere sogar noch mehr Wert gelegt als im Westen“, erklärt der Historiker Nikolai Okunew. „Und dann noch diese Anzahl an Ketten, an Spikes, an Nieten und so weiter höher gefahren, als es im Westen üblich gewesen wäre.“
Okunew hat sich ausgiebig mit der Metal-Szene in der DDR beschäftigt. Er ist Historiker am Leibnitz-Zentrum und hat mit „Red Metal“ eine Doktorarbeit über die Heavy-Metal-Subkultur in der DDR veröffentlicht.


(Direktlink)

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Podcast: Untergrund war Strategie – Punk in der DDR

(Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0313-318 / Oberst, Klaus / CC-BY-SA 3.0)

In der DDR Punk zu sein, war weniger Lifestyle als mehr tatsächliche Rebellion, denn als Punk hatte dich die Staatsmacht direkt im Visier – und das konnte durchaus sehr unangenehme Folgen haben. Dieser Podcast von hr Info gibt Einblicke darin, wie es war, als Punk in der DDR zu leben.

1977 kam Punk in die Musikwelt. Und in die Radios. Auch in der DDR. Aus der Begeisterung für diese Musik, gemischt mit Wut, Trotz, Mut und Erfindungsreichtum, entstand in den folgenden Jahren eine Subkultur in der Diktatur. Das sozialistische Regime erklärte die Punks zu Staatsfeinden.

Geralf Pochop aus Halle an der Saale, Jahrgang 1964, war einer dieser DDR-Punks. Er hat seine Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse aufgeschrieben – in seinem Buch „Untergrund war Strategie – Punk in der DDR zwischen Rebellion und Repression“. Mit uns spricht er über fantasievoll improvisierte Outfits, die drastischen Methoden der Staatssicherheit gegen Punks und seine Sicht auf Mauerfall und Wiedervereinigung.

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Podcast: Kirchen und der musikalische Widerstand in der DDR – Und Gott bekam den Blues

(Foto: The Observer, Punkfoto.de)

Mal wieder über Punks in der DDR und die Erinnerung daran, was damals geschah, wenn du im Osten nicht auf „Linie warst“. Gerade für jene, die das hier aktuell auf Facebook oder so gerne als „Meinungsdiktatur“ bezeichnen. Alleine das hätte neben ein paar den Staat kritisierenden Lieder zu singen in der DDR reichen können, um eben mal für ein paar Jahre in den Bau zu gehen.

Hörenswertes Feature von Henryk Gericke und Robert Mießner für den Deutschlandfunk.

Dass Gotteshäuser in der DDR Orte der Opposition waren, ist durch deren Friedens- und Umweltschutzarbeit bekannt. Dass sie aber auch dem Blues und später Punkrock eine Heimat gaben, weniger. Am 1. Juni 1979 fand in der Ost-Berliner Samariterkirche die erste Blues-Messe statt – und setzte so in dem stillen Land DDR ein lautes Signal.

Orte der Andacht wurden zu Räumen der musikalischen Renitenz und des Widerstands. Eine unkonventionelle Mischung von Gottesdienst und Konzert, die Hunderte Jugendliche anlockte. Die Deutschlandrundfahrt nimmt das 40-jährige Jubiläum zum Anlass einer Reise nach Berlin, Halle, Jena und Leipzig und besucht damalige Aktivisten.


(Direkt-MP3)

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Übersicht über Erscheinungsformen „negativ-dekadenter“ Jugendlicher in der DDR

Eine kleine Übersicht darüber, wie man beim Staatsapparat der DDR Jugendliche und ihre Subkulturen zu klassifizieren versuchte. Klar jedenfalls ist, dass jede Zugehörigkeit von Jugendlichen in etwaigen Subkulturen von Staatsseite alles andere als gern gesehen und durchaus beobachtet wurde. Deshalb waren Punks, Grufties, Blueser und alle anderen, die sich in der DDR einer Jugendkultur zugehörig fühlten, immer etwas anderes, als jene, die das im Westen für sich beanspruchten, wo das, bis auf die Nachbarn, kaum jemanden sonderlich tangiert hat.


(via reddit)

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Crowdfunding für einen Bildband über Punk in der DDR: „Wutanfall“

wutanfall

Sehr spannendes Projekt, für das die in Leipzig lebende Fotografin Christiane Eisler auf Vision Bakery gerade etwas Geld sammelt. Es geht um einen Bildband, der ihre Fotografien zeigt, die sie in den 80er Jahren von ostdeutschen Punks in Berlin und Leipzig gemacht hat.


(Direktlink)

Es geht um die Punkbewegung in der DDR in den 80er Jahren, vor allem in Leipzig und Berlin. Es geht um die Protagonisten, die damals mit dabei waren und aus unterschiedlichster Motivation durch ihr Verhalten, ihre Kleidung, ihre Frisur und Haarfarbe die Konfrontation mit dem Umfeld, der Gesellschaft, den Staatsorganen der DDR suchten. Ich lebte damals, 1982/83, als Fotografiestudentin in Leipzig, arbeitete an meiner Diplomarbeit und war dafür wechselweise in einem Jugendwerkhof in Sachsen und in der Punkszene unterwegs. Meine Diplomarbeit „Ich trage ein Herz mit mir herum“ wurde nach der Verteidigung, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, im Giftschrank der Hochschule verschlossen. In den folgenden Jahren wurden einige Ausstellungen verboten und abgehängt.

In der Studienzeit und den Jahren danach bis 1989 belichtete ich Hunderte von Filmen. Und auch über die letzten mehr als 25 Jahre entstanden sporadisch, aber in großer Zahl unzählige Fotografien, die einen Eindruck davon vermitteln, was sich im Leben einzelner ehemaliger Punks verändert hat. Die jüngsten Portraits der letzten Jahre zeichnen Spuren des gelebten Lebens nach, die Vergleiche mit den alten Bildern machen nachdenklich, lassen eigene Verantwortung und das Leben in seiner ganzen Individualität spüren.

Ich möchte das zum größten Teil unbekannte und noch nicht veröffentlichte Fotomaterial, das so viele unterschiedliche Momente der damaligen Zeit umfasst, kombinieren mit Texten, Zeichnungen, Unterlagen – auch die der Stasibehörde. Und ich möchte die Punks selbst zu Wort kommen lassen – mithilfe ihrer Äußerungen von früher, aber auch durch aktuelle Wortbeiträge.

Großartige Idee, die ich sehr gerne realisiert sehen würde, weshalb ich da selber mal was mit reinpacke.
(via Falko)

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1990: jugendliche Gruftis in der DDR feiern Robert Smiths Geburtstag

Gruftis, die damals noch nicht Goths genannt wurden, gab es nach dem Fall der Mauer so einige in der DDR. In meinem Umfeld waren das fast immer junge Frauen, die toupierte Haare trugen und mit ihren schwarzen Mänteln bei The Cure die Tanzfläche in der Dorfdisko dominierten. Überhaupt hörten wir damals alle Cure. Sie allerdings hörten nicht nur Cure, sie liebten diese Band. Wir sprachen wenig über das, was sie dazu bewegte, Grufti zu sein – irgendwie war es den meisten auch egal. Das sie am Wochenende nachts auf Friedhöfen rumhingen war mehr als ein Klischee und das sie mit Punks genau so gut konnten, wie mit den Naziskins war irgendwie merkwürdig. Es war halt eine kleine Stadt, in der jeder jeden kannte.

Robert hat hier ein schönes wenn auch kurzes Zeitdokument ausgegraben, das jugendliche Gruftis 1990 in der Noch-DDR dabei zeigt, wie sie unter einer Brücke mit russischem Vodak und Ghettoblaster den Geburtstag ihres Idols feiern. Ein Ausschnitt aus der Dokumentation „Letztes Jahr in Deutschland“.

Am 21. April 1990 wurde Robert Smith, Leadsänger der englischen Band “The Cure”, stolze 31 Jahre alt. Etwa zur gleichen Zeit sind Dokumentarfilmer auf der Suche nach der Stimmung des Umbruchs im wiedervereinigten Deutschland. Die Grenzen der DDR sind offen, die trennende Mauer ist im November 1989 gefallen. Es ist eine Zeit der Freude, der Unsicherheit, der Verwirrung und der Orientierungslosigkeit – denn wirklich daran geglaubt hatte niemand. Doch über Nacht ändert sich die Geschichte. Die DDR zerbricht, die sogenannte “Allianz für Deutschland” treibt die Wiedervereinigung voran, Neuwahlen stehen bevor, die alte Währung abgeschafft. Irgendwo in diesem Chaos trifft die besagte Filmcrew unter einer Brücke auf eine Gruppe Jugendlicher, die zu den Klängen ihrer Musik und im Nebel des Alkohols den Geburtstag ihres Idols feiern: “Was feiert ihr hier eigentlich? – Robert Smiths Geburtstag!”


(Direktlink)

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SWR Podcast: Punk und Hip-Hop in der DDR

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(Foto: Punkfoto)

Ein recht kurzer aber dennoch hörenswerter Beitrag vom SWR über Punks und Hip-Hoper in der DDR. Sehr auf einzelne Biographien bezogen, was ja nichts Schlechtes sein muss und gerade im Hinblick auf den Hip-Hop mit mir bisher Unbekanntem. Hier im Archiv mehr über Punks in der DDR.

Bunter Irokesenschnitt und zerrissene Jeans – damit machte man sich in der ehemaligen DDR verdächtig. Staatskritische Punks wurden in der DDR schikaniert oder landeten im Gefängnis. Jugendliche Hip-Hopper steckte man ins FDJ-Heim – zum Rappen unter Aufsicht und mit staatlicher Lizenz.

[audio:http://mp3-download.swr.de/swr2/wissen/sendungen/2013/05/swr2wissen-20130514-punk-und-hiphop-in-der-ddr.12844s.mp3]
(Direktlink, via Swen)

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DEFA-Doku über die Jugend- und Protestkultur in der DDR von 1989: Unsere Kinder

Im Jahre 1986 machte sich der damalige DEFA-Dokumentarfilmer Roland Steiner auf den wahrhaftig steinigen Weg, mit der Doku „Unsere Kinder“ Jugendliche in der DDR zu portraitieren, die sich jenen Jugendbewegungen zugehörig fühlten, die es offiziell nicht geben durfte: Neonazis, Skinheads, Anti-Skins, Punks und Grufties. Er trifft sich mit ihnen, fragt, lässt sie reden, hört zu, ohne zu verurteilen, zeigt ein Abbild. Er befragt Stefan Heym und lässt Christa Wolf mit jugendlichen Neonazis sprechen.

Er arbeitet drei Jahre an dem Film, zur Veröffentlichung kam ihm dann wohl der Fall der Mauer zu gute, denn ich kann mir keinesfalls vorstellen, dass diese Doku so in der DDR zu sehen gewesen wäre.

Hochgeladen hat dieses fulminante Zeitdokument Youtube-User watisnhierlos2, der ganz viel großartiges DDR-Material auf die Tube pumpt, aber immer das Einbetten verbietet, was mich gerade sehr ärgert. Ich habe aus den sechs Teilen dieser Doku trotzdem eine Playlist gemacht, die man sich hier ansehen kann. Unsere Kinder: Jugend- und Protestkultur in der DDR.

Wer auch nur annähernd was für das Thema übrig hat: unbedingt ansehen. Dafür liebe ich das Internet.

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