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Schlagwort: Strike

„Alle Lokführer sollten nach Auschwitz“: Wie sich ein YouTuber ob der GDL in nur vier Minuten als menschenverachtender Vollidiot outet

[Update]

  • JuliensBlog hat der Morgenpost mittlerweile eine nichts sagende Stellungnahme gegeben.
  • Die Polizei ermittelt.
  • Bildschirmfoto 2015-05-20 um 08.23.11

    Ich würde das ja gerne für Satire halten, aber so sehr ich mich mühe, so wenig gelingt mir das. Dass Menschen aus verschiedensten Gründen kein Verständnis für den Streik der GDL haben – geschenkt. Dass manche sich darüber aufregen – ebenso geschenkt. Dass aber offensichtlich komplett ahnungslose Vollknüppel Videos wie diese ins Netz laden, in dem sie unter anderem dazu aufrufen, die Lokführer nach Auschwitz zu fahren, um sie dort „zu vergasen“, möchte ich nicht als „geschenkt“ durchgehen lassen. Das ist menschenverachtend. Das ist mehr als widerlich. Das kann man schon mal melden. Vielleicht ist das sogar eine Anzeige wert.

    Dass dieses Pamphlet an den Hauptforderungen der GDL komplett vorbeigeht, schenkt er sich offenbar. Aber wer braucht schon Differenzierung, wenn es um ein paar Klicks geht.

    Ein YT-Account mit 1.25 Millionen Abonnenten, der „Blog“ in seinem Namen trägt, dessen Blog aber gerade im „Wartungsmodus“ ist, weil ihm die Klicks auf YT und FB zu reichen scheinen. Nicht mal dafür findet der Nappel die Zeit. Aber für den Merch-Store, in dem es lächerliche Shirts gibt. Und so.

    Das dürfte die erfolgreichste Eigennominierung zum Arschloch des Jahres-Awards sein. Und die Kids liken. Deutschland, deine Eltern!

    Es sei allerdings erwähnt, dass die Knetbirne auf seinen Kanälen auch einiges an Contra kriegt.

    Und ja, mir ist klar, dass das hier noch mehr Aufmerksamkeit generiert, aber ignorieren kann hier auch nicht der richtige Weg sein.
    (via Freddy)

    36 Kommentare

    GDL und so

    Hier streiken seit Wochen die Arbeitnehmer des ÖPNVs. Ver.di fordert für die Bus- und Tramfahrer mehr Geld. Die Verkehrsbetriebe sind nicht bereit zu zahlen und geben die Schuld für die stehenden Bahnen und Busse der Gewerkschaft. Klar.

    Ursache für den Streik ist die Hauptforderung von ver.di, dass die Arbeitgeber den organisierten Gewerkschaftsmitgliedern einen Extrabonus bezahlen. Damit soll faktisch der Mitgliedsbeitrag für die Gewerkschaft über den Fahrpreis auf Sie, unsere Kunden, abgewälzt werden. Dazu haben die Arbeitgeber ganz klar NEIN gesagt.

    Das allerdings stimmt so nicht ganz, denn die eigentliche Hauptforderung ist eine Tariferhöhung von 120,- Euro für alle Beschäftigten im Nahverkehr. Zahlen möchte man die nicht.

    Hierzu haben die Arbeitgeber mit 90,- Euro in zwei Stufen und einer Einmalzahlung ein gutes Angebot vorgelegt.

    „Gutes Angebot.“

    Seit drei Jahren erhöht sich immer im Herbst der Preis für meine Monatsmarke – bei den Fahrern kam von den Erhöhungen bisher nichts an. Und sollte es wieder eine Erhöhung geben, von denen dann auch endlich mal die Arbeitnehmer profitieren, bin ich gerne bereit diese mitzutragen.

    Bisher fuhren hier aber immer noch wenigstens die Bahnen. Das wird ab Dienstag dann auch nicht mehr der Fall sein: Die Lokführer streiken sechs Tage lang.

    Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich ab morgen früh zur Arbeit kommen soll und das ist völlig okay. Während die Bahn die Forderungen der GDL als „überzogen“ zurückweist, verdoppeln die Bahn-Vorstände ihre Erfolgsprämien. Und das muss ja nicht sein.

    Also streikt! Ohne scheint es schließlich nicht zu gehen. Von mir aus streikt noch radikaler! Denn erst wenn eine Woche lang alles still steht, werden sich die Arbeitgeber bewegen – freiwillig wird von denen wenig bis gar nichts kommen.

    Und wer sich darüber beschwert, wem das Verständnis dafür fehlt, weil man selber ja auch nicht viel mehr verdienen würde: Streikt auch! Für eure Branche. Ein anderer wird das für euch nicht übernehmen.

    Bis dahin möchte ich dieses Shirt.

    17 Kommentare

    Sichtweisen zum GdL-Streik

    Halt auch immer eine Sache des Blickwinkels.

    Oder eben so.

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    Anna wird den Fernbus nehmen

    Da gibt sich die Deutsche Bahn anlässlich des Morgen beginnenden GdL-Streiks so viel Mühe und lässt ganz fix dieses schöne Filmchen machen und vergisst die vielleicht attraktivste Möglichkeit, den „Notfallfahrplan“ zu umgehen. Anna könnte auf „kleine Verspätungen“ verzichten und einfach einen Fernbus nehmen. Mit der Entscheidung steht sie auch nicht alleine da und kann sicher auch noch nette Bekanntschaften schließen, mit denen sie im besten Fall Montag wieder nach Hause fahren kann. Mit dem Fernbus.

    Und vielleicht, liebe Deutsche Bahn, bekommt ihr ja die notwendige Einigung mit der GdL ja sogar noch hin, bevor all eure Kunden nur noch mit dem Fernbus fahren wollen. Schließlich solltet ihr die Letzten sein, die sich über welche beschweren, die mal mehr Geld von euch haben wollen. Wisst ihr, ihr wollt das schließlich auch regelmäßig. Von mir und allen euren anderen Fahrgästen nämlich.

    Und so lang können von mir aus alle mit dem Fernbus fahren. So wie hoffentlich Anna.


    (Direktlink)

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    In Portugal streikt die Müllabfuhr, manche Leute laden ihren Müll deshalb jetzt vor Banken ab

    Kann man passender fast gar nicht machen. Neben anderen Gewerken streikt in Portugal gerade die Müllabfuhr. Es geht ihnen dabei darum, im Jahr 2014 nicht noch weiter von Sparmaßnahmen betroffen zu sein, die die auch von Banken zu verantwortende Rezession nach sich gezogen haben. Passend zu dem an Weihnachten anfallenden Müll seit dem 23. Dezember. In den Straßen stapelt sich derzeit der Müll. Einige Menschen zeigen sich solidarisch und bringen ihren Müll jetzt dorthin, wo ihrer Meinung nach die Verantwortlichen zu finden sind: vor Banken. Schönes Ding.

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    (Bild von Matt Bloom, via Dangerous Minds)

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