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Schlagwort: Techno

Adventskalender 2014, Türchen #19: Falko Brocksieper – Driving Nowhere For Christmas

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Falko Brocksieper. Frantic Formula – einer dieser Tracks, die ich bis heute mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Geliebt und gespielt im Jahr 2011 und in diesem Sommer aus irgendwelchen Gründen wieder in die Playlists geschoben. Ein wirklich wahnsinnig guter „Techno-Song“, von denen es halt so viele nicht gibt.

Ich kenne das, was Falko so macht, seit nun schon gut 10 Jahren und weiß gar nicht genau, ob er weiß, dass ich mal einer dieser Tüpen war, die einst auf TFE Records unbedingt einen Remix für eine der eigenen VÖs von ihm haben wollte: Saint iBot – Idont like Mondays (Falko Brocksieper Remix). Und das ich damals wollte, dass er neben Marko Fürstenberg im Winter 2005 das Gewölbe des Potsdamer Archivs zum Tanzen bringt. Wofür ich dann den von mir gefühlt wahrscheinlich schönsten Flyer und das dazugehörige Plakat ever entworfen habe. Und das die Aufpasser-Punks in dieser Nacht eigentlich schon um 04:30 Uhr den Laden dicht machen wollten, weil die müden Besetzer über diesem Floor endlich schlafen wollten, woraufhin wir die Aufpasser-Punks mit irgendeinem schlechten Speed, das irgendwer noch in der Tasche hatte, bestechen mussten und für sie den Vodka ab dem gratis ausschenkten. Nur um irgendwie diese Party bis in den Morgen zu retten. Meine Fresse, ist das alles schon lange her…

Den Flyer finde ich leider nicht mehr, aber diese Nacht war absolut großartig. Der eigentlich kleine Laden platze aus allen Nähten und wir mussten ab 02:00 Uhr die Leute an der Tür wieder nach Hause schicken, weil halt einfach keiner mehr reinpassen wollte. Zwei Stunden später diskutierte ich mit den Punks des Archivs über „gute“ und über „schlechte“ Drogen, weil die die Bullen rufen wollten, da irgendwer auf deren Parkplatz wohl „weißes Pulver“ gezogen hätte, was „ja nun so gar nicht gehen würde“. Außerdem war noch ein Pissoir zu Bruch gegangen. „Sowas gibt es hier nicht!“, haben sie gesagt. Die Punks im Archiv also wollten die Bullen rufen, weil irgendwer sich auf ihrem Parkplatz weißes Pulver in die Nase zog, was sie wiederum voll unanständig fanden. Ja. Seitdem ist mir das Archiv keinen Cent mehr wert und wir ließen das mit dem Veranstalten dort kurz später auch daraufhin bleiben. Ich mag dort bis heute nicht mehr spielen. Auch deshalb. Aber es war halt eine „diese Nächte“, die man nie vergisst…

Und dann merkte ich im Sommer dieses Jahres auf Facebook, dass Falko irgendwie mein Blog zu lesen scheint und dachte mir, „Frag doch mal. Vielleicht macht er dir einen Mix für den Kalender“. Und hier ist er: Driving Nowhere For Christmas. Deeper Anfang, der dann im Techno-Keller explodiert, um wenig später wieder die Bremse zu treten. So wie damals halt. Guter Mann.


(Direktlink)

Style: Tech, House
Length: 00:58:48
Quality: 320 k/bits

Tracklist:
Mobach – At The Mines Of Planet X (Nsyde)
Falko Brocksieper – Give Up The Ghost (Caduceus)
Tuff City Kids – PF03 (Internasjonal)
MFO – Motor (Dekmantel)
Aubrey – Behind The Mirror (Sweatshop)
Transllusion – Dimensional Glide (Tresor)
DIN – Aetas (Ostgut Ton)
Brooks Mosher – Phoenixx (Dolly)
Mr. G – Tripped Out (Phoenix G)
Inner City – Ahnonghay / Dave Clarke Remix (six6)
Todd Osborn – Put Your Weight On It / Chicago Mix (Running Back)
Neil Landstrumm – Cheeseburgers with Beltram (Kick+Clap)
DJ Aroma – Boeses Maedchen / Falko Brocksieper Remix (aromamusic)
Truss – Redbrook / Fred P. Reshape (Prime Numbers)

Alle der diesjährigen Kalendermixe finden sich hier.

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KiNK live at Boiler Room Moscow

KiNK, die lebendige Groovebox, Anfang der Woche im Boiler Room Moskau. Und es ist eine echte Freude, ihm beim Schaffen zuzusehen. Was für ein großartiger Tüp!

Woosh. Once more, Strahil Velchev reaffirms his position up there as one of dance music’s preeminent live forces. Sweeping effortlessly between live keyboard and controller manipulation, between dynamite DJ tricks and record picks, he remains one of the most entertaining figures to watch in house music. What’s more, he’s grinning ear to ear throughout — what a champ.


(Direktlink)

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Adventskalender 2014, Türchen #03: Larsson – Stories From The Fridge Pt.3

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Lars alias Larsson begleitet mich musikalisch seit gut zwei Jahren. Er trägt den dubbigen Sound des Berlins der 90er Jahre in sich und kehrt diesen auf klanglich moderne Art auch heute noch gerne nach draußen, wie seine immer schwer vom Dub geschwängerten Veröffentlichungen unter Beweis stellen. Ich hatte von diesen so einige in meinen sommerlichen Playlisten und weiß, dass sie trotz der klassischen Anleihen nicht verstaubt klingen, was einige der 90er-Produktionen aus dem Basic Channel-Umfeld heute ja tun, auch wenn wir sie immer gerne als „zeitlos“ bezeichnen.

Aber auch die Mixe von Larsson sind neben seinen Produktionen, die auf einem ehrenwerten Label wie Rotary Cocktail kommen, durchweg hörenswert. Es sind meistens jene für einen Sonntagmorgen, an dem auf einem Open Air Dancefloor irgendwo am Horizont die Sonne aufgeht. So wie auch dieser. Auch wenn der Sommer weit ist, und wir Mittwoch- anstatt Sonntagmorgen haben. Hiermit schließt er seine Trilogie „Stories from the fridge“ ab. Part 1 und 2 kann man hier auf Soundcloud hören und laden.

Dub love. Und was wäre dieser Kalender hier ohne ein Portion Dubtechno?


(Direktlink)

Style: Dubtechno, Techno
Length: 00:59:38
Quality: 320 k/bits

Tracklist:
Deep´a & Biri – Fade Into Nothing
The Nautilus Project – Foogy Wandering(Dublicator´s Herb Dub)
Deadbeat – For Palestine
Andrea Cichecki – Subjective
DeepChord – dc12 (B2 Remaster)
Margaret Dygas – In Wood
cv313 – Clouds Beyond (Vinyl Remaster)
Jeff Mills – The Hand Is Faster Then The Eye
Dubaptism – D#1.2 (Havantepe Remix)
Marko Fuerstenberg – Freedom Exists
2000 And One – Kattegat Pt.3
Donato Dozzy & Tin Man – Test 7
Andrey Pushkarev – Between The Mountains
Donato Dozzy – K2
Conforce – Abundance Of Selves
son.sine – upekah
Jonas Kopp – Dias
Prince Of Denmark – Sublimation

Alle der diesjährigen Kalendermixe finden sich hier.

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Doku: The Sound of Belgium

Sehenswerte weil interessante Retrospektive über die Musik des relativ kleinen Landes. Vom ersten Orgel-DJ bis zu den Hardcore-Orgien der 90er Jahre, an die ich mich zumindest musikalisch noch erinnern kann und in Form von Vinyl als Leichen im Keller habe. Bis nächsten Samstag noch auf arte+7.

Mitte der 80er Jahre brodelt die belgische Clubszene unter dem steten Grau in Grau des belgischen Himmels: Die minimalistischen Rhythmen und hämmernden Beats des EBM, der Electronic Body Music, bringen in Clubs wie dem Ancienne Belgique das Publikum zum Kochen, während der aus Chicago importierte Acid House in ganz Europa die Soundsysteme vibrieren lässt. Findige Producer vermischen die treibende Monotonie des EBM à la Front 242 („Headhunter“) mit der hypnotischen Energie des Acid House und experimentieren zusätzlich mit der Abspielgeschwindigkeit der Schallplatten: Eher zufällig erblickt der New Beat das zuckende Stroboskop der belgischen Clubs und wirbelt den Underground durcheinander.

Der neue Sound stampft so wuchtig und zuverlässig wie ein Presswerk, die Melodien versetzen die Tanzenden in Trance und sorgen für massenhafte Ausschüttung von Glückshormonen. Der New Beat wird getragen von Eintönigkeit, einer depressiven Grundhaltung sowie kompromissloser Härte; er ist so schmutzig wie die Brüsseler U-Bahn der 80er. Schon bald pilgern junge Belgier in die nun aus dem Boden sprießenden Clubs, um in der Repetition des New Beat Kraft zu finden.

Schnell entwickelt sich der neue Stil zu einem grenzübergreifenden Phänomen. Nach einiger Zeit beginnen Gruppen wie 2 Unlimited („No Limit“) oder Technotronic („Pump Up The Jam“) mit der Abschöpfung des kommerziellen Potenzials dieser im Untergrund verhafteten Musikrichtung. Das belgische Experiment des New Beat mutiert währenddessen stetig weiter und spaltet sich schließlich in verschiedene Spielarten wie Hardcore-Techno oder Gabber – der Einfluss auf die elektronische Musikszene bleibt hingegen bestehen.


(Direktlink, via Tanith)

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Rudi Stöher & Das Kraftfuttermischwerk at Coq Au Vin, Groove Station Dresden, 21.11.2014

Ich sagte ja: Dresden kann was.

Bildschirmfoto 2014-11-22 um 21.15.11

Schön war es letzte Nacht in der Groove Station in der Dresdener Neustadt. Auch wenn nicht alles so funktioniert hat, wie wir uns das gedacht hatten. Wir wollten eigentlich hybrid spielen, aber die Bässe auf dem Floor wollten einfach nicht, das die Nadeln in den Rillen bleiben sollten und die sprangen dann mitunter lustig vor sich hin, weshalb der Mix hier etwas gekürzt erscheint.

Trotzdem eine wirklich tolle Nacht, die wir (wie immer wenn es sehr gut läuft) barfuß hinter dem Pult verbrachten. Wir kommen gerne wieder, Dresden. Weil Dresden kann was. Danke an das Tanzatelier Kokü für die Einladung! Ich geh‘ erstmal pennen.


(Direktlink)

Tracklist:
No fucking tracklist, just dance.

P.S. Wir überlegen gerade ob wir eine Nebelmaschine mit dazugehörigem Controller neben dem Mischpult in unseren Tech-Rider aufnehmen sollten. Blow.

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FACT Mix 470 – Ben Klock

Berghain Resident Ben Klock mixt den aktuellen FACT Mix. Techno für den Montag. Zack. Und ab.


(Direktlink)

Tracklist:
Oubys – Arp On Arp
Markus Suckut – Turn On
Tin Man and Donato – No New Violence (instrumental version)
Exium – Complex (Rolando Remix)
Mike Parker – Modulation Cave 2
Lucy – Sana Sana Sana Cura Cura Cura
Adam Craft – Aphite 49
Efdemin – Solaris
The Advent – Sketch 3
Paul Johnson – Aww Shit
Phil Kieran – Hells Bells
Jeroen Search – Untitled
Orgue Electronique feat. Robert Owens – Our House (DJ TLR’s Leave Your Brain At The Door Edit 1)
Surgeon – La Real Pt. 3
Ben Sims – The Fear (Planetary Assault Systems Remix)
Function – F4
Bas Mooy – Exiles
Staffan Linzatti – Natural Flow
DJ Slip – ???
Trevino – The Dismal Truth
Slam – Cirklon Bells (Edit Select Remix)
The Orb – A Huge Ever Growing Pulsating Brain That Rules From The Centre Of The Ultraworld – Loving You (Orbital Mix)

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Jackson Ryland – Exclusive Nightflight Guest Mix – 10.11.14

Oh. Techno. Damit lässt sich schön den Montag aus dem Sack klopfen. Tobi meint, der Mix sei für seine Verhältnisse ziemlich dolle und er hat recht, Jackson Ryland haut da ordentlich auf den Putz. Gut zum wach werden.


(Direktlink)

Tracklist:
01. Jackson Ryland – Joe – ???
02. P. Lopez – Paraguay 002 – ???
03. Sergio Levels – Viaggio Di Notte – SLEP001
04. Laszlo Dancehall – Zizzou – ManMakeMusic
05. Mulla – Smack Back – Cahoots Records
06. Truncate – Switch – 50 Weapons
07. Christian Piers – TL2 – Source Unknown
08. Jackson Ryland – Rain – ???
09. Kerri Chandler – Six Pianos – Deeply Rooted House
10. Earl Jeffers – Elevate – 4Lux Recordings
11. DJ Richard – Benzos – White Material Records
12. Francis Inferno Orchestra – Hezbolla – Let’s Play House
13. Benjamin Damage – Up – 50 Weapons
14. Bicep & Hammer – Day 3 – Feel My Bicep

die komplette Playlist der Sendung.
… alle bisherigen Mixe noch ein mal zu Nachhören.

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Podcast: Made in USA – Detroit Enterprise

Bildschirmfoto 2014-10-22 um 22.21.14


(Foto: Bifocal Univision)

Superinteressante Sendung von WDR 3, die Sebastian Meissner losgeschickt haben, um in Detroit über Detroit zu sprechen. Über Verfall, Gentrifizierung, Techno, Fahrräder, Hoffnung und natürlich Underground Resistance. Toll!

Detroit hat mit der Erfindung des Techno den Sound der 90er geprägt. Seit dem Bankrott der Stadt 2013 haben die Kreativen das Steuer übernommen. Heute boomen in „Motor City“ die Kunst- und Ökoprojekte. Und die Musik trägt den „Spirit“ des Aufbruchs in die Welt.

Walter Wasacz kennt Detroit wie kaum ein anderer. Als Weißer in einer Stadt mit über 80% schwarzer Bevölkerung erinnert er sich noch an den Soul des Motown-Labels und die ersten Konzerte von Underground Resistance, zu denen auch der Techno-DJ Jeff Mills gehörte. Von Detroit aus ging Techno um die Welt. Heute sieht man in der ehemaligen Autostadt viele Fahrräder und in instandgesetzten Häusern blühen Urban-Gardening- und Outdoor-Art-Projekte. Für Detroit ist diese kreative Aufbruchsstimmung überlebenswichtig. Und die Musik ist ihr Botschafter.

[audio:http://podcast-ww.wdr.de/medstdp/fsk0/54/543213/wdrfeaturedepot_2014-10-14_00-01.mp3]
(Direktlink, via Swen)

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Nach einem Rave in England 1993

Die 90er haben gerade angerufen und meinten, ich sollte mir in diesem dafür symbolischen Video ruhig noch mal ansehen, wie es damals so war, wenn ich sonntags meine Freunde davon überzeugen wollte, dass doch genau jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um endlich von Hannover/Hamburg/Frankfurt/München/Leipzig oder wo wir sonst gerade waren, nach Hause zu fahren. Die waren damals meistens genau so gut drauf. Ich nicht. Einer musste ja den Rückweg im Überblick haben. Natürlich.

Und trotzdem war das alles eine verdammt großartige Zeit. Vielleicht auch genau deswegen. Aber so ganz genau weiß ich das bis heute nicht.

Die Party, die hier im Nachhinein mit der Kamera besucht wurde, wurde von Fantaziaveranstaltet. Es war wohl eine Neujahrsparty im Jahre 1993 mit 16.000 Gästen. In Hungerford, Wiltshire. Es war noch vor dem Criminal Justice Bill, der England 1994 in seine Zange nahm. Und tanzen ging ja auch sowieso schon immer auch ohne Musik. Natürlich. Und wenn ich mir so einige Sonntage auf einigen Partys oder Montage auf bestimmten Festivals ansehe, hat sich da bis heute nicht sonderlich viel dran geändert. Nö.


(Direktlink, via Dangerous Minds)

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