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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Räume aus Lampenperspektive: Room Portraits

Die Idee ist nicht neu und ich hoffe, ich habe das hier nicht schon mal gehabt (habe aber jetzt auch keine Lust zu suchen). Selbst wenn, sieht das, was Menno Aden da macht immer noch ganz große Klasse aus. Für seine Langzeitserie „Room Portraits“ fotografiert er Räume und auch Lebensräume aus der 2-dimensionalen Vogelperspektive. Vogelperspektive ist hier natürlich irgendwie das falsche Wort, weil Vögel ja nicht durch Zimmer fliegen. Außerdem scheint die Kamera immer exakt in der Mitte des jeweiligen Raumes zu hängen, an dem Punkt also an dem eigentlich die Deckenlampe ihren Platz hat, aber darum soll es ja gar nicht gehen.

Man muss aufgrund der ungewöhnlichen Perspektive schon immer ein mal mehr hinsehen, um genau zu erkennen, was Aden da ablichtet, dann aber wirken die Arbeiten doch irgendwie beeindruckend.

Through challenging camera angles Menno Aden abstracts most familiar actual living environments and public interiors into flattened two-dimensional scale models. A camera that the artist installed on the ceiling of various rooms takes pictures downwards of the interiors. The resulting images lay out space in symmetrical compositions that look like assemblages stripped off any kind of objectivity. The views into private homes and secret retreats bring up associations of the ubiquitous observation camera. The notion of surveillance is systematically played out by the artist to hint at society’s voyeuristic urge that popular culture has made mainstream.

(via Electru)

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New York, halb Tag – halb Nacht

Der Fotograf Stephen Wilkes hat die Stadt New York nicht nur dabei begleitet, wie sie den Übergang von Tag zu Nacht nimmt, nein, er hat sie dabei portraitiert. Dafür hat er einige der Fotos mitunter bis zu 15 Stunden belichtet und schafft es so, einen fließenden Übergang vom Tag in die Nacht auf seine Arbeiten zu bekommen.
(via Glaserei)

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Alte, herrenlose Autos in den Straßen von Buenos Aires

Der brasilianische Art Director Eduardo Fialho hat sich durch die Straßen von Buenos Aires, genauer durch die Palermo Viejo, bewegt und jede Menge alter, verlassener Autos fotografiert, die dort so vor sich hin rotten. Hierzulande gibt es ja für derartige Fälle erstmal diesen orangen, kreisförmigen Aufkleber, den das Ordnungsamt auf die Frontscheibe klebt und ein paar Wochen später dann den Abschleppservice, der die Karren in die Presse bringt. Auch gut irgendwie, dafür aber haben wir von hier nicht derartig schöne Fotoserien. Und die alten Autos dort sind sowieso viel schöner.
(via Notcot)

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Gedanken zu der ausufernden Fähnchen-Abknick-Debatte

Erstens: Ist es interessant zu sehen, wie sehr sich Leute über derartige, in China gefertigte,  Kleinigkeiten aufregen können, während der Bundespräsident – wie gestern – nahezu unfassbaren Unsinn von sich gibt.  Überhaupt ist es denkanstößig, wie still es um sonstige innenpolitsche Thematiken und Entscheidungen bleibt, während sich hier doch einige in ihrer nationalen und persönlichen Ehre verletzt sehen.

 Zweitens: Könnte es sein, dass es nachdem hier in den Kommentaren mitunter völlig dümmlich Geschriebenen erst recht Spaß macht, Fähnchen zu knicken. Weil sich manche ja fast in ihrer Existenz bedroht sehen, wenn jemand an ihr Fähnchen geht, was ich durchaus amüsant, ja gar extrem lustig finde.  

Drittens: Zeigt diese Debatte, die ja hier nicht auf politischer, sondern eher auf alltäglicher Basis des Bürgers stattfindet, wie sehr sich die Deutschen nach einem gesellschaftlich akzeptierten und zu pflegenden  Nationalstolz sehnen, förmlich geil darauf sind. „Die Geschichte ruhen lassen, die anderen Nationen machen es genauso!“ und dieser ganze geschitsrelativierende Bullshit, der das alles endlich vergessen machen soll.  

Ich las hier Kommentare, die ich hier nie zu lesen gedacht hätte. Fußball ist das eine, Deutschland als Nation das andere und die Fahne steht nun mal als Symbol für Deutschland als Nation. Da gibt es kein vertun. Und in diesem Lande passieren nun mal Dinge, auf die ich nicht stolz sein kann, weil sie zum Himmel stinken; Punkt. 

Es wäre schön, wenn die Energie, die in so eine fast nichtige Diskussion gesteckt wird, in andere Debatten fließen würde. Aber ich bin nicht naiv und weiß, dass das nur ein frommer Wunsch sein kann. 

Abschließend noch der Hinweis, dass mir Fußball im Regelfall ziemlich latte ist und ich Stolz als Emotion im allgemeinen immer für überflüssig empfinde, denn schon Heinz Hilpert wusste zu verlauten: „Was wir bei uns Stolz nennen, nennen wir bei anderen Aufgeblasenheit. “ Und Schopenhauer legt mit „Der dümmste Stolz ist der Nationalstolz.“ noch einen oben drauf, den ich hier gerne zitiert haben will.

Sicher habe ich hier einiges vergessen, aber eigentlich sollte der Text ursprünglich nur ein Tweet werden, wofür er ein wenig zu lang ist. 

Wenn die Kommentare hier wieder auszuufern drohen, werde ich sie zu machen. 

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