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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Eine Alzheimereinrichtung, die ihre Patienten in den 1950er Jahren leben lässt

In Kalifornien hat ein ein “Reminiszenz-Zentrum” eröffnet, das seinen Alzheimer-Patienten die Möglichkeit eröffnet, in einer Stadt aus ihrer Jugend und/oder dem jungen Erwachsenenalter leben zu können. In den 1950ern. Dort sitzen sie in Dinern, können Marlon Brando im Kino sehen oder sich auf dem Town Square treffen.Ganz so wie damals halt.

In der Jugendzeit machen Menschen ihren stärksten Erinnerungen und formen ihre wichtigsten Gewohnheiten, weshalb der Erwartungsdruck der Gegenwart von den alten Menschen im Zentrum genommen wird und sie in den Fünfziger- bzw. Sechzigerjahren leben können.

Finde ich ziemlich bis sehr gut.


(Direktlink, via Sascha)

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Ein Gerät mit dem man schnell aus seinen Zoom-Meetings kommt

Manche Erfindungen sind unbezahlbar. So wie dieses kleine Gadget, das von Marina Fujiwara erfunden wurde, um sich damit unbemerkt aus diesen nicht bei jedem beliebten Zoom-Meetings verpieseln zu können.

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Tape Scratching mit Mehrspurbändern

Tape Scratching ist eher eine nerdige Angelegenheit, die wir zeitlich in den 1980ern verorten, aber es gibt offenbar auch heute noch Leute für die das ein Ding ist. Einer von ihnen ist Jeremy Bell, der hier seine Tape Scratching Maschine zeigt, die mit Mehrspurbändern bespielt wird. Schon geil.

To debut my fifth ScrubBoard prototype, I’m doing my take on DJ Jazzy Jeff’s „Peter Piper“ routine. The Scrubboard is a completely handmade tape-scratching device that uses two-inch wide open reel audio tape. It has a dry-erase markable surface on the tape loop so users can mark up their samples. It also features a foot-controlled transport motor, and can record live audio to the tape loop and then scratch it in real time!


(Direktlink, via Basti)

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Lange Nacht über Anarchismus – Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland

Ausführliches und hörenswertes Radio Feature, das Rolf Cantzen für die lange Nacht beim Deutschlandfunk Kultur produziert hat.

Anarchie gleich Chaos – so ein sorgfältig gepflegtes Vorurteil. Aber Herrschaftsfreiheit heißt nicht unbedingt Unordnung. Tatsächlich bündelt der Anarchismus ein schillerndes Aufgebot utopischer Ideen – und ist damit hochaktuell.

„Keine Macht für Niemand“, so sang in den Siebzigern die Anarcho-Band „Ton, Steine, Scherben“. Dafür wurden sie und andere Anarchisten von rechts bis links scharf kritisiert: Konservative und Liberale sahen in der herrschenden Macht des Staates mit seinem Gewaltmonopol den Garanten für Recht und Freiheit. Sozialdemokraten und Kommunisten wollten Macht haben, um eine sozialistische oder kommunistische Gesellschaft zu verwirklichen.

Bereits Marx und Engels bekämpften die Anarchisten in der „Internationale“. Unter Lenin in der revolutionären Sowjetunion gehörten sie zu den ersten, die von den Vertretern der Sowjetmacht liquidiert wurden. So saßen Anarchisten von jeher zwischen allen politischen Stühlen. Die maßgeblichen politischen Kräfte – von rechts bis links – hatten größtes Interesse an der bis heute gängigen Gleichsetzung: „Anarchie gleich Chaos, Gewalt und Terror.“

Dabei verbindet sich mit dem Begriff Anarchismus durchaus ein positives – wenn auch vielgestaltiges – Programm, wie der Kulturwissenschaftler Olaf Briese betont: Anarchisten seien nicht einfach nur gegen Machtausübung, sondern auch „für eine möglichst herrschaftsfreie Gesellschaft, für ein Leben in Assoziationen, Kooperationen, Genossenschaften, für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.“


(Direkt-MP3)

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