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Schlagwort: Bicycles

Aus einem 1977er Rennrad-Rahmen ein Gravel machen

Ich hab’s nicht so mit Gravel-Bikes, ich bin und bleibe wahrscheinlich für immer Liebhaber der ganz dünnen Reifen, die ich dann den Unterboden hassend auch im Wald fahre, wenn es sein muss, was hier manchmal der Fall ist. Aber ich liebe diese Videos, in denen irgendwelche Fahrrad-Nerds alte Räder ins Jetzt holen, was ich ich ja auch mache, aber das niemals so gut in Film verpacken könnte.

Hier sehen wir SJM, wie er aus einem Holdsworth Record Reynolds 531 Rahmen ein aktuell durchaus zeitgemäßes Gravel baut. Ich finde die Bremsen daran okay, weil vintage, aber auch irgendwie ganz schön schlimm. In der Summe aber ein Bike, das ich so testweise mal fahren wollen würde.

Macht euch gerne eine Musik eurer Wahl dazu an.


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35 alte Skateboards werden zu Fahrradrahmen

Fahrradrahmen aus Holz und/oder Bambus sind mittlerweile gut verkaufte Teile, wobei ich mich nie darüber informiert habe, ob die wirklich halten, was sie versprechen, aber womöglich werden sie auch ob der Gedanken an Nachhaltigkeit gebaut und offenbar auch gekauft. Ich habe allerdings noch nie einen Fahrradrahmen gesehen, den sich jemand als Upcycling-Idee aus Skateboards zusammengeleimt und zurechtgefeilt hat. Ben von Woby Design ist genau diesen Weg gegangen und das war offenbar ein recht langer. Und dann sieht das Fixie halt auch noch ziemlich geil aus.


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Vollgefederte Fahrräder 1963

Ich kannte die Räder von Dr. Alex Moulton bisher nicht, bin aber auch keiner, der gefederte Räder fährt. Der Herr hat sich seit den frühen 1960ern Jahren damit beschäftigt, Fahrräder für die Zukunft zu entwickeln. Für ihn spielte dabei die Vollfederung seiner kleinen Räder eine zentrale Rolle. Die Firma baut immer noch Räder und wenn ich das richtig sehe, haben die Vintageräder eine nicht kleine Fangemeinde.

Charakteristisch für Moulton-Fahrräder sind die kleinen Räder, das eigenständige Rahmendesign sowie die Vollfederung.

Ausschlaggebend für das ungewöhnliche Design war die Erkenntnis Moltons, dass kleine Räder mit Hochdruckreifen einen geringeren Rollwiderstand, ein kleineres Trägheitsmoment und damit eine bessere Beschleunigung mit sich bringen. Die durch die kleinen harten Reifen bedingten Komforteinbußen wurden durch die Vollfederung ausgeglichen.


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Kraftfuttermischwerk Mixte 001

Als ich im letzten Jahr für eine sehr liebe Person das Trümmertäubchen Mixte gebaut hatte, meinte die Frau des Hauses, dass sie jetzt gerne auch so ein Mixte haben könnte. Sie fährt eigentlich ein sehr sportliches Vintage Pinarello mit geradem Lenker, meinte aber, dass ihr so ein eher bequemes „Brötchenholfahrrad“ mit Mixte-Rahmen auch ganz gut stände. Ich sagte ihr, dass ich mich darum kümmern würde.

Ein paar Wochen später schrieb mir der Lieblingskollege, dass auf dem Grundstück des Jugendclubs, den er betreut, zwei alte Räder rumstehen würden und ob ich da vielleicht Interesse dran hätte. Eins davon war Schrott, das andere dieses wahrlich schon runtergerockte No-Name Mixte. Ich habe dazu keine konkreten Infos finden können. Massenfabrikat aus den vermutlich 80ger, 90ger Jahren. Aber: ich fand den Schwung sexy und holte die Kiste ab.

Ich machte den Rahmen nackig, wobei ich zwei Stunden mit den vergammelten Billo-Tretlagerlagerschalen aus Kunstoff kämpfen musste, die natürlich beim Versuch sie rauszudrehen, komplett wegbrachen und mich dazu zwangen, ihnen mit einem Heißluftfön zu Leibe zu rücken. Was für eine Scheißarbeit, wobei ich mir dann auch gleich noch eines der Innengewinde schrottete, wie ich sehr viel später feststellen musste.

Dann ab zur Pulverbeschichtung, die Frau des Hauses wollte gerne ein mintgrünes Mixte, was ich als passend empfand. Und dann heißt es bei meinem Pulverbeschichtungsladen halt warten. Und warten und noch länger warten. Aber okay, so ein Rad neu aufzubauen ist eh ein längerer Prozess. Bei mir zumindest. Wie viel Gänge sollen es am Ende sein, welche Kontrastfarben könnten passen, was für Teile und/oder Komponenten hättest du noch da, die du dann daran verbauen willst, welche müsstest du kaufen. Es ist eine Komposition, die dem Musizieren nicht unähnlich ist, aber anders. Ich ging auf Teilejagd, eBay Kleinanzeigen als guten Freund, und stellte mir das Rad im Kopf schon mal zusammen. Nebenbei tauchten noch ein paar andere Mixte auf, von denen ich schon mal einen Teil der Teile noch verbauen konnte. Die weißen Kunststoffschutzbleche zum Beispiel. Ich will halt schon noch was mit ins Jetzt holen, wenn es noch taugt. Bisschen Nachhaltigkeit darf und sollte da schon sein.

Irgendwann rief mich der Pulverer an und sagte, dass der Rahmen an einer Stelle durchgegammelt sei und er den so aus Sicherheitsgründen lieber nicht rausgeben wollen würde. Verstand ich, fuhr hin, guckte mir das an und ja. Er hatte Recht. Sollte man so nicht machen. Aber ich fand den Rahmen einfach zu sexy, um ihn aufgeben zu wollen. Das Ding also zum Schweißer gebracht, der es flicken konnte.

Zurück damit zur Pulverbeschichtung und wieder warten, aber irgendwann kam dann endlich der Anruf, dass der Rahmen abgeholt werden könnte – und ich liebte alles daran.

Einen Teil der dann zu verbauenden Komponenten hatte ich noch da. Tretlager, Kurbel, Vorbau, Steuersatz, Laufräder, Pedalen, Schutzbleche und den Lenker.

Also fing ich mit dem Tretlager an und musste feststellen, dass ich bei meiner Tretlager-Rausklopp-Aktion, eines der Innengewinde geschrottet hatte, was äußerst blöd ist, denn ohne Tretlager bleibt die Idee am Ende halt nur ein Lauf- oder Schieberad. Also geguckt, wo ich mal eben und nur dafür einen Innenlagergewindeschneider ausleihen könnte. Kurz: nirgends. Die angefragten Fahrrad-Dudes, wollten mir das Ding nicht ohne weiteres ausleihen und ich wollte es von denen nicht machen lassen, weil ich alles daran ganz einfach selber machen wollte. So einen Gewindeschneider gekauft, BSA-Gewinde neu und höchstpersönlich selber darein geschnitten. Tretlager passte, Kurbel kam rauf. Sah schon fasst aus wie ein Fahrrad.

Und dann begann halt wieder dieser Prozess der Komposition. Soll sich ja am Ende geil fahren und geil aussehen. Körbchen, die sexy Dia Compe Bremsen in weiß nebst Hebel, 2x8er Schaltwerk, weiße Zughüllen, weißes Lenkerband, hübsches Klingelchen. Und da ist das „Brötchenholfahrrad“ für die Frau des Hauses. Das Kraftfuttermischwerk Mixte 001. Mixte 002 ist bereits gepulvert und wird nächste Woche abgeholt.

Specs:
Gewicht: 11,9 Kilo
Naben: Shimano Ultegra (Vintage)
Tretlager: Shimano 600 (Vintage)
Kurbel: Shimano 600 (Vintage)
Umwerfer 2-fach: Shimano 600 (Vintage)
Schaltwerk: Campagnolo Veloce 9-fach, auf 8 reduziert, zerkratzt, aber voll funktionstüchtig (Vintage)
Kassette: Shimano 600, 8-fach (Vintage)
Bremsen: Dia Compe MX 1000
Bremshebel: Dia Compe DC 135
Schalthebel: SRAM 2×9, auf 8 gestellt
Körbchen: Brick Lane
Kette: Shimano 8-fach
Sattel: Iscaselle (Vintage)
Uuuuund: eine gefederte Sattelstütze, die ist original!

Die MX 1000 stehen ziemlich tief und werden vermutlich das schöne Bronze der Felgen runter schleifen, aber passte halt nicht anders und die Rückleuchte ist nur Deko. Wollte eigentlich Dynamo-Licht, ging dann aber mit dem Körbchen nicht mehr so ein Körbchen brauchste halt zum Brötchen holen. Ja.

Hier in neu als imgur-Galerie:

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E-Lastenrad, Boot und Camper in einem

Wer mit seinem Lastenrad auch zur Zeit See fahrend verreisen möchte, kann das zukünftig mit diesem Vehikel hier tun. Die Präsi ist ein bisschen drüber, aber das Gefährt an sich jetzt gar nicht mal uninteressant, aber (natürlich) nicht ganz billig. Das Set zum Selberbauen ist ab 4.500 Euro vorbestellbar, komplett montiert dann ab 14.500 Euro.

Z-Triton 2.0 is ready for outdoor enthusiasts who want to do long-distance adventures or short weekend getaways to explore the beauty of our blue and green planet in the most sustainable and extraordinary way.

Z-Triton is 100% electric Amphibious Camper-Trike with a mission to shift the way people travel and engage with nature. It combines a boat, a tricycle, and a camper all in one and offers the freedom to travel both over land and water.


(Direktlink, via Tanith)

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Eis-Räder

Ich fahre auch bei Schnee und Eis mit dem Rad. Ganz normal ohne extra Reifen oder sonstige Anpassungen am Rad. Etwas langsamer zwar, aber immerhin auf dem Rad. In diesem Winter war hier eh noch nicht viel Schnee, so dass das auch gar kein Thema war. Jedenfalls sehe ich gerade, dass sich Leute da draußen seit über 100 Jahren Gedanken darüber machen, wie man mit seinem Rad auch im Winter besser fahren kann. Dabei sind dann Ideen wie diese entstanden. Das Ice-Bicycle von 1896:

Das Capo Elite „Eis“ aus dem Jahr 1966, welches 2015 mit der fantastischen Embacher-Collection versteigert wurde, durch die ich mich eben mal über eine Stunde lang geklickt habe. Toll!

Keine Ahnung, ob die Dinger den Winter auf dem Rad tatsächlich besser machen, aber irgendwer wird das wohl schon mal ausprobiert haben.

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