Ich weiß, dass jeder von uns musikalische Sozialisierungsinstanzen hat, die nur wenige neben uns verstehen können. Ich hab da so einige, über die ich gar nicht erst schreiben will. Weil ich dort noch sehr jung war und mir die heute vielleicht auch ein bisschen unangenehm sind, aber darum geht es hier gerade nicht.
Olli Wisdom aka Space Tribe ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Und wenn ich an meine Zeit der musikalischen Sozialisation Ende der 90er und zur Jahrtausendwende denke, war Space Tribe auf Spirit Zone auf jeden Fall ein nicht wegzudenkender Teil davon. Und ich kann dieses Album immer noch riechen. Chai, Nag Champa und jede Menge Gras. Danke für die schönen Trips zu deinem Sound – und mach’s gut, Olli!
Ihr wisst, mindestens einmal im Jahr habe ich diese Situation, in der ich richtig Bock auf Psytrance habe, weil auch der mich und im ganz besonderen über Jahre lang hinweg derbe geprägt hat. Isso. In den letzten 20 Jahren habe ich den Bock darauf mit mindestens einem bunten Festival im Jahr kompensieren können. Bei mindestens 140 BPM tanzen, mit einem Sekt in der einen und einem Joint in der anderen Hand dankbar auf die Fresse bekommen. Fällt in diesem Sommer wohl aus wegen wissen wir alle.
Und dann kommen mir hier Piet und Ralf aka Protonica mit der 10. Ausgabe ihrer Assorted Waves-Serie um die Ohren und retten mir damit vielleicht diesen Sommer. Wahrscheinlich sogar. Bestes Radfahrmaterial, wenn es mal wieder etwas schneller sein soll. Sein muss. Im guten Sinne auf die Fresse. Volles Rohr. Und – supersympatisch: gänzlich ohne eigene Produktionen und oder eigene Remixe. Weil das halt immer son bisschen wie sein eigenes Sperma schlucken ist. Ha! Machen die hier hierbei nicht. Let’s dance. Auch wenn gerade nur in der Küche. Oder im besten Fall im Garten.
Soeben beim Deutschlandfunk erfahren, dass Lena Geller und Matthias Becker schon in den Jahren 2011/2012 gut 20.000 Kilometer durch Europa gefahren sind, um dabei einen Spielfilm rund um die europäische Psytrance-Szene zu drehen. Dieser kommt jetzt in einige Kinos und ich glaube, den könnte man sich mal ansehen gehen.
Gemeinsam mit Lena Geller hat er an 100 Tagen auf zwölf verschiedenen Trance-Festivals in Europa, auf dem Balkan, in der Türkei gedreht. Aber vor allem sei Deutschland inzwischen ein wichtiges Zentrum der „Goa-Trance-Musik“, so die Macher.
Und wo wir gerade bei den schnelleren Gefilden der elektronischen Tanzmusik sind, gleich noch einen Psytrance-Mix hinterher. Piet und Ralle haben mit ihrem gemeinsamen Projekt Protonica im Sommer auf dem Ozora Festival gespielt. Den Live-Mitschnitt von dort haben sie jetzt in die Soundwolke geladen. Freitag, Zeit für die Tanzschuhe. Boooom!
Tracklist:
01. Horizon
02. I See The Spirit Remix
03. Serotonin Overdose Remix
04. Subground
05. Time Of Punk Remix
06. Motion Control (Edit)
07. Apollo
08. E.B.E Remix
09. Rise Of The Robots
10. Bungee Jump Remix
11. Northern Storm (Faders Remix)
12. Reactor
Damals wurde halt noch eine ganz andere Sohle aufs Parkett gelegt. Wäre ja auch schön, wenn es auf den Dancefloors generell etwas mehr zur Sache gehen würde.
Ich bin ein bisschen aus dem Thema raus, aber wenn ich mich recht erinnere, gab es ziemlichen Trouble um das schon seit langem stattfindende Ozora Festival in Ungarn. Irgendwer hatte da wohl am Ende seine Mitveranstalter gekickt, sich den Namen sichern lassen und auf eigene Faust weitergemacht. „Tolle Hippies“, im Namen der Scheine – ihr wisst schon.
Sei es drum, die Besucher im Jahre 2013 wussten davon wohl nicht ganz soviel und haben sich einfach mal für ein paar Tage gehen lassen. Macht man ja schließlich auch mal so. Und irgendwer hat sie dabei mit der Kamera beobachtet und dieses tolle, nach Sommer rufende, Video davon gemacht.
Auch das Boom Festival 2014 ist mittlerweile Geschichte und ich war wieder nicht da. Wieder ein mal nicht da. Es ist genau genommen, vor dem Burning Man, das letzte Festival, was ich irgendwann unbedingt mal miterlebt haben will. Ich hab’s dieses Jahr nicht geschafft. Wie schon davor auch nie. Wie auch immer.
Die Outsiders waren da und haben diesen Mix mitgebracht. Und der kickt mich gerade so dermaßen aus dem Orbit. Boooooom! Und ihr müsst das nicht verstehen. Alte Liebe rostet nicht, auch wenn sie manchmal rastet.
Returning home after a debut performance at Boom Festival 2014 edition is not easy. Therefore we have decided to upload Outsiders set from Boom and exclude only 3 tracks which will be officially released soon on Outsiders debut album by TIP Records.
Tracklist:
1. Outsiders Vs. Tristan – Force of Nature [Nano Rec.]
2. Outsiders Vs. Symbolic – High Hopes [Digital Om Production]
3. Outsiders – Double Up [Tip World]
4. Outsiders Vs. Avalon – Real Deal [Digital Om Production]
5. Avalon & Sinerider – Timewarp (Outsiders Remix) [ Digital Om Production ]
6. Outsiders – Brainstorm [Profound Records]
7. Outsiders Vs. Lucas – Wild Card [Tip World]
8. Insomnia – Restore The Past (Outsiders Rmx) [BMSS Records]
9. Outsiders – Crossing Fx [Digital Om Production]
10. Outsiders Vs. Laughing Buddha – Intergalactic Conversation [Tip World]
11. Outsiders – Under Pressure [Hadra Records]
12. Outsiders Vs. Kali – Time Machine [Tip World]
13. Burn In Noise – Vuuv Festival Celebration (Outsiders Rmx) [Digital Om Production]
14. Outsiders – Cosmology [Tip World]
15. Outsiders Vs. Burn In Noise – Burning Out [Digital Om Production]
16. Rinkadink – We Can Build You (Outsiders Rmx) [Alchemy Records]
17. Electric Universe – The Prayer (Outsiders Rmx) [Tip World]
Title – Artist
Beautiful Garden- Tristan and Raja Ram
Blueshaft- Tristan and Magik
Free Induction- K.I.M
Meerlust- Masterblasters
Cosmic Order- Aphid Moon
Purple Om- Tristan and Nigel
Trigger- Dickster
Wierd Effects- Laughing Buddha
Ancient Knowledge- Cosmsis & Burn in Noise – Avalon rmx
Sonic Staircase- Sybarite
Tokyo Sunrise- Sonic Species
Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass meine musikalische Leidenschaft mal ganz dem Psy-Trance gehörte. Das ist jetzt schon eine ganze Weile her, aber manchmal kommt sie dann doch hin und wieder mal durch. So wie jetzt.
Piet und Ralf haben als Protonica einen ihrer ziemlich raren DJ-Mixe in die Cloud geschoben und der ballert mir hier gerade ganz wunderbar um die Ohren. Rabimmel und Rabammel, Ramba und Zamba. Weil es manchmal einfach „mehr“ sein muss und die Vorfreude auf die Open Air Psystivals auch immer der zunehmenden Sonneneinstrahlung geschuldet ist.
Ganz dickes Ding der Beiden wieder. Bei 00:11:20 brutzelt schon kurz mal das Hirn, hintenraus gibt es dann mehrfach Gänsehaut. Und die gibt es nicht zufällig. Soviel ist mal klar!
Tracklist:
01 Protoculture – Across An Ocean Of Stars (Intro)
02 Reaky – Magnum Orco (Activa Remix)
03 FREq – Bit Jumper
04 Orion – Dark Side Of The Spoon
05 Liquid Soul – Revolution
06 Midimal – Food Of Life
07 Nitrodrop & Roger Rabbit – Extremly Well
08 Freedom Fighters & Headroom – Tribalistic (Lifeforms Remix)
09 Zyce & Aquafeel – I Am The Sun Light
10 Rocky – Porcupine Juggle
11 Phaxe & Vice – It’s Always Sunny
12 Ticon – Waiting For The Knights (FREq Remix)
13 Liquid Soul – Precious
Was liebte ich einst den Sound der Saafi Brothers. Also schrieb ich im Adventskalender 2012 über sie:
Musikalisch kenne ich Gabriel le Mar schon ewig und spätestens seine Produktionen, die er damals zusammen mit Michael Kohlbecker und Alex Azary unter dem Projekt Saafi Brothers (Facebook) in die Läden brachte, brachte die drei lange ganz oben auf meinen damals ewig langen Zettel, den ich immer dabei hatte, wenn ich meinen Plattenladen, das Berliner Space Hall ging.
Als diese Space Night Sache auf Elektrolux damals steil ging, landeten die Platten der Saafi Brothers gerade auf den Chill Out Floors der Goa-Partys und irgendwie war es so, als wären sie genau dafür gemacht worden. Dub, Bässe bis zum Anschlag, kleine Synth-Lines mit verspielten Melodien und immer den Geruch von frischem Gras im Ohr. Kaum ein anderer brachte dubbige Downbeats so haargenau auf den Punkt wie eben diese drei. Heute kosten die CDs gebraucht ein Vermögen, ich habe die alten Alben hier noch auf Vinyl im Regal stehen.
Nun ist es so, dass die Saafis es tatsächlich gepackt haben, ein neues Album aufzunehmen. „Life on the Roadblog“ wird es heißen und im Februar 2014 auf einem der letzten ‚großen‘ Psytrance Labels kommen, welches sich bis ins Jahr 2014 retten konnte: auf Iboga. Das passt ganz fantastisch. Es gab wohl eine Neubesetzung und das Album wurde, anders als die Vorgänger, komplett live eingespielt.
Ich hatte die Gelegenheit, „Life on the Roadblog“ schon hören zu können und es wird zumindest allen meinen Erwartungen gerecht. Dub, Bässe, Atmosphäre. Wie ein dicker Joint in Form akustischer Wellen.
Die Promo für das Album läuft, weshalb es wohl auch diesen Mix gibt, der ganz wunderbar einen Querschnitt des Schaffens der Saafi Brothers darstellt. Vorneweg die Klassiker, hinten dann auch neues Material.