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Die Speisekarte des japanischen Restaurants „Sakura“ im Interhotel „Merkur“ Leipzig von 1988

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Das ist hier heute mein Lieblingsbeitrag. Weil man ja immer denkt, dass es so etwas im Osten nicht gegeben hat. Dann sah ich „Sushi in Suhl“ und wusste, dass man das dachte, weil man es einfach selber nie gesehen hat. Und es nie gesehen hätte, weil man es niemals nicht bezahlen hätte können. So wie im Interhotel Merkur in Leipzig, in dem es damals ein japanisches Restaurant mit dem Namen „Satura“ gab. Und das erst, nachdem wohl auch denen klar war, dass dieser ominöse Sushi-Laden in Suhl tatsächlich irgendwie ganz gut lief.

„Zu seiner Eröffnung verfügte das Hotel Merkur über 447 klimatisierte Zimmer und Appartements mit 700 Betten, zwölf Restaurants, Bars und Clubs mit insgesamt 800 Plätzen – darunter mit dem Nationalitätenrestaurant „Sakura“, das nach einem Restaurant in Suhl zweite japanische Restaurant der DDR – sowie fünf Salons und ein Bankett- und Kongresszentrum mit 265 Plätzen.“
(Wikipedia)

Daniel von Gastro-L.E. jedenfalls war damals, 1988, mal im „Sakura“ essen und hat sowohl die Speisekarte als auch seine Kassenbelege von diesem Abend behalten und ins Netz geladen. Sein Menü kostete 80,10 Mark: Die Speisekarte des japanischen Restaurant Sakura im Interhotel Merkur Leipzig von 1988. Er schreibt:

„Meine Eltern spielten damals mit einer befreundeten Familie Tele-Lotto. Die Glücksfee meinte es mit der Tippgemeinschaft damals sehr gut und bescherte einen Gewinn in 4 stelliger Höhe. Dieser Gewinn sollte zum Teil gemeinsam im noblen Hotel Merkur verfuttert werden.“

Meine Eltern zahlten zu der selben Zeit für ihren 2,5 Zimmer-57m²-Neubau 68,00 Mark Miete im Monat. Das nur mal als Relation.

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(via Ostprodukt)

Mehr Fotos davon bei Daniel.

3 Kommentare

  1. Dennis Maas3. April 2015 at 13:48

    Aber waren im Osten nicht die Wohnungen subventioniert, so dass der Mietvergleich hinkt oder irre ich mich da? Was kostete zum Beispiel ein Liter Milch, ein Pfund Brot…
    Ich musste leider erst kurz nach Beispielen suchen, denn zuerst musste ich an den internationalen Standard des Big-Mac-Index denken. ;-)

  2. Milan4. April 2015 at 07:15

    Aber waren die Grundnahrungsmittel nicht auch subventioniert, bzw. preisgebunden? Ich meine mal Fernsehbilder gesehen zu haben, von einem Bauern, der Brot an seine Schweine verfuettert hat, weil das billiger war als das nich preisgebundene Futter…

  3. Boe4. April 2015 at 16:10

    Mieten waren, genau wie Grundnahrungsmittel subventioniert. Nasser (von oben) Altbau mit Renovierungsbedarf und Ofenheizung, Klo Treppe tiefer ca. 80 qm 21 Mark der DDR. Brötchen (Schrippen) 5 Pfennige, Milch wohl 30 Pfennige / Liter. Brot (2pfünder) 70 Pfennige. Butter war glaube 2 Mark fuffzig, also schon recht teuer. Bier 80 Pfennige in der Kneipe. Zigaretten 2,50 – 6,00 Mark der DDR. Landwirtschaftsgüter wurden hoch subventioniert. Es gab Beispiele, wo der Bauer seine Erzeugnisse hinten am Laden abgegeben hat, Betrag X bekommen hat und vorn im Laden sein Zeugs wieder billiger zurück gekauft hat.

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