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Schlagwort: Cops

Eine wohl für sich gut gemeinte Twitter-Kampagne der New Yorker Polizei geht in die Hose

Im Januar diesen Jahres passierte Ähnliches schon mal im deutschen Twitter-Abteil. Unter dem Hashtag #dankepolizei bedankten sich etliche Nutzer für gebrochene Nasen, verhinderte Demos und die Räumung von Häusern.

Das New York Police Department wollte es jetzt auch mal ganz genau wissen und lud vom offiziellem Account aus Twitter-User dazu ein, unter dem Hashtag #myNYPD Bilder von sich und New Yorker Polizisten hochzuladen. Natürlich dachte man an primär positive Resonanz. Und natürlich ging das nach hinten los. Zwar haben es seit immerhin 16 Stunden ganze vier von lächelnden Usern gemachte Bilder auf den NYPD-Account geschafft, allerdings gab es seitdem knapp 80000 Tweets, den diesen Hashtag nutzen und so gar nicht Wohlwollendes über die New Yorker Polizei loswollen wurden. Inklusive jeder Menge unschöner Bilder, die das NYPD wohl lieber nicht als Imagepolitur nutzen wollte. A Hashtag gone wrong. Eine offizielle Reaktion darauf blieb bisher aus.

(via Gawker)

Ein Kommentar

Polizisten beschädigen mit Eiern und Tennisbällen den eigenen High-Tech-Wasserwerfer

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(Foto unter CC von Klaus Gaeth)

Bei einer „realitätsnahen Übung“ der Thüringer Polizei wurde auch ihr neues High-Tech-Wasserwerfer-Spielzeug, der Typ WaWe 10, aufgefahren. Offenbar um ganz besonders realitätsnah üben zu können. Also haben die übenden Beamten mit Eiern, Tennisbällen und halb gefüllten 0,5er PET-Flaschen auf die Kiste geworfen. Dabei beschädigten sie den Wasserpanzer, die Frontscheibe platzte.

Ein solches Schadensbild sei nicht nachvollziehbar, erklärte die Landespolizeidirektion. Bei der Übung seien nicht etwas Steine verwendet worden, wie sie gelegentlich bei Demonstrationen und Fußballspielen gegen die Polizei fliegen, sondern „neben Eiern auch Tennisbälle und halb gefüllte PET-Flaschen (0,5 l)“.

Der Thüringer Wasserwerfer bei einem Testeinsatz an einer Kiesgrube.
Nach Angaben des Thüringer Innenministeriums ist ein solcher Schaden bundesweit noch nicht vorgekommen. Eine entsprechende Schadensmeldung sei bereits an das Bundesinnenministerium geschickt worden, das den Wasserwerfer mit 10.000 Liter Fassungsvermögen für die Länder beschafft hat. Berlin habe den österreichischen Hersteller des Fahrzeugs um eine Stellungnahme gebeten.

Aber das kann schon mal passieren, die Kiste kostet ja „nur“ 900.000 Tacken pro Stück. 78 Stück davon hat der Bund beim österreichischen Hersteller geordert.

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Die Polizei in Berlin gibt per Twitter bekannt: heute Engpass beim Weed in der Hasenheide

Das die Polizei Berlin mittlerweile einen eigenen Twitter-Account mit mehr oder weniger wichtigen Nachrichten befüllt, ist kein Geheimnis mehr, dass das anfänglich auch gerne mal unter Realsatire verbucht werden konnte, wohl ebenso wenig.

Allerdings hat das mitunter auch praktischen Nachrichtenwert, wie sich heute zeigt. Die Berliner Drogensuchhunde Hexe, Jette, Snoopy & Kessy erschnüffelten heute in der Hasenheide nämlich einige Verstecke mit Gras. Das muss natürlich getwittert werden. Wer also heute am frühen Abend dort noch mal ein Beutel holen wollte, sollte sich womöglich nach einer kurzfristigen Alternative umsehen. Also doch ganz praktisch, dieser Account der Polizei Berlin, weiß man doch so, wo es zu etwaigen Engpässen kommen könnte. Kann natürlich auch sein, dass das nur ein Finte und das Foto eines aus den hauseigenen Archiven ist, aber so genau weiß das schließlich keiner.

(via Stephan Urbach)

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Innenminister wollen Shazam für Nazi-Mucke

Laut Spiegel hätten die Innenminister der Länder gerne eine Software im Einsatz, die das Funktionsprinzip der beliebten App Shazam übernimmt. Diese soll dann im Kampf gegen rechtsextremistische Musik eingesetzt werden. Wohl auch weil man von den Beamten vor Ort nicht erwarten kann, Nazi-Mucke als solche auch zu erkennen. Immer wieder in den letzten Jahren wurde berichtet, dass Beamte auch dann keine Nazi-Konzerte sprengten, wenn von weitem ganz deutlich zu vernehmen war, welche Inhalte die dortig vorgetragenen Texte hatten. Unabhängig davon soll die Musik-Erkennungssoftware aber auch eingesetzt werden, um indizierte Musiktitel in Internetradios zu erkennen. „Ein Vorteil sei, dass es „Ressourcen schont und sehr schnelle Untersuchungen ermöglicht“, heißt es in einer internen Bewertung.“, so der Spiegel. Menschliche Kenntnisse darüber werden damit wohl überflüssig. Inwiefern einfache Punk-Riffs dabei schon mal unberechtigte Treffer landen ist bisher nicht bekannt, ob das ganze rechtlich überhaupt möglich ist und eventuell eine nicht erlaubte akustische Raumüberwachung darstellt, ebenso wenig. Aber da wird man sich sicher schon was einfallen lassen.

Am Ende würde das bedeuten, dass du als Polli nicht mehr wissen musst, was verboten ist, sondern einfach nur eine App haben musst, die das zu wissen vorgibt.

„Im vergangenen Jahr setzte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien 90 Tonträger wegen Nazi- und rassistischer Inhalte auf den Index.“
(via De:Bug)

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Wenn die Polizei über ihren Abschnitt in Wedding rappt: Cop Thirty-Six – Wild Wedding

Oh. Mein. Gott! Diese Schmerzen!

Weddinger Polizisten haben ein Musikvideo im Hip-Hop-Stil gedreht. (..) Es gebe unzählige Songs von Rappern über die Polizisten, sagte Polizeisprecher Redlich, nun gebe es eben mal einen von Polizisten. Und ein Sprecher von Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte, der Senator habe das Lied vor Veröffentlichung kurz gesehen, er fände es gut. „Das ist ein engagiertes Bild des harten Polizeialltags in Brennpunktbezirken“, sagte Innensprecher Stefan Sukale.

ACAG – All Cops Are Gangstas.


(Direktlink, via Just)

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Freund und Helfer mal wieder

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(Foto: seven_resist / CC BY-NC-SA 2.0)

Ein Polizeiauto parkt im letzten Herbst am Herforder Bahnhof in der Nacht im Halteverbot. Einer der Beamten geht zu Mc Donalds rein, um ein Nachtmahl zu kaufen. Zwei Angetrunkene junge Männer beobachten die durchaus paradoxe Szene, unterhalten sich laut darüber und machen mit dem Handy Fotos von der Polli-Karre im Halteverbot. Klar, so was läuft viral ja immer ganz gut. Die Beamten allerdings verstehen da nicht soviel Spaß, durchsuchen die beiden, fesseln sie mit Handschellen und lassen sie später auf der Wache „blank ziehen“ und „sich bücken“. Wegen ein paar Fotos, die Kids von Polizisten im Dienst gemacht haben, die während diesem falsch geparkt hatten.

Die jungen Männer mussten einen Alkoholtest machen (Ergebnis: 0,9 und 1,2 Promille) und sich vollständig ausziehen. »Dann sollten wir uns bücken. Wir haben uns geschämt, dass wir uns vor fremden Männern entblößen mussten. Wir fühlten uns erniedrigt«, beschrieb einer der beiden die Situation später in einer Dienstaufsichtsbeschwerde an den Kreis Herford, die dem WESTFALEN-BLATT vorliegt.

Die 19-Jährigen wurden in getrennten Zellen untergebracht. Einer bat darum, seine Eltern zu verständigen. Daraufhin rief ein Polizist die Mutter an. Er soll ihr mitgeteilt haben, ihr Sohn müsse aus erzieherischen Gründen einige Stunden hinter Gittern verbringen.

Gegen 9 Uhr bekamen die jungen Männer ihre persönlichen Sachen zurück und wurden entlassen. Auf einem der beiden Handys, das nicht mit einer PIN gesichert gewesen sein soll, sollen die Fotos des verbotswidrig abgestellten Streifenwagens gelöscht gewesen sein – ein Verstoß gegen Paragraph 303a (Datenveränderung), der mit Haft bedroht ist, den die Staatsanwaltschaft aber nicht mit angeklagt hat – möglicherweise wegen Beweisschwierigkeiten.

Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat nun Anklage gegen die falschparkenden Beamten erhoben. Ob dabei wirklich irgendwas Berufshinderndes für die beiden Männer in Uniform rauskommen wird, darf gerne bezweifelt werden. Sicher wird das mit irgendwas „unter 12 Monaten“ betsraft, was heißt, dass beide Uniformierten ihren Job auch weiterhin ausführen dürfen.
(via Fefe)

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Das bisschen Schlagstock ist doch kein Problem: Ermittlungen gegen Polizisten im Fall Lothar König eingestellt

Wir erinnern uns: Im Prozess gegen Lothar König wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft auch schon mal Videos als Beweise eingebracht, auf denen etwas des eigentlich aufgenommenen Materials fehlte, weil daran rummanipuliert wurde. Da war man nicht so, da schnippelte man sich die Beweise so, wie sie einem nützlich erschienen. Aufgrund anderer Aufnahmen, die von Seiten der Demonstrierenden gemacht wurden, und die durch die Verteidigung vorgelegt wurden, konnten viele der Vorwürfe gegen Lothar König entkräftet werden. Ich will das jetzt auch nicht alles wieder hervorkramen, man findet das.

Es wurden Videos vorgelegt, die zeigten, wie zwei Polizisten ohne Ankündigung auf einen mutmaßlichen Steinewerfer einprügeln. Gegen die Beamten wurde daraufhin ermittelt. Nun wurden die Verfahren eingestellt. Natürlich.

Königs Verteidiger Eisenberg wertete die Szene als „Straftat im Amt“. Es sei „geprügelt, aber nicht gesprochen worden“, kritisierte der Rechtsanwalt in der Verhandlung gegen Pfarrer König. Dafür hätten die Polizisten zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Daraufhin leitete die Staatsanwaltschaft Dresden Ermittlungen gegen die beiden Beamten wegen „gefährlicher Körperverletzung im Amt“ ein: Zum einen aufgrund eines Vermerks, den die führende Staatsanwältin Ute Schmerler-Kreuzer direkt nach dem Sichten der Videos im Gerichtssaal gemacht hatte, zum anderen aufgrund zweier Strafanzeigen.

Alles wie immer. Polizeigewalt ist kein Problem. Sie dient – wie fast immer – einem hehren Zweck. Weitermachen.

Auf SpOn steht dazu aktuell, dass ein von der Polizei „gefertigtes Video“ nicht belegen würde, dass der Festgenommene mit einem Stein geworfen hätte, man aber versucht hätte, ihn daran zu hindern, weitere Steine auf Menschen zu werfen.

Bildschirmfoto 2013-10-25 um 21.20.41

Hä?

Ergibt jetzt nicht so wirklich Sinn. Aber die Staatsanwaltschaft Sachsen scheint ohnehin auf ganz eigenen Pfaden zu wandeln, wenn man sich den Verlauf der Prozesses gegen Lothar König so ansieht. Da überrascht das hier nur wenig.

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