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Schlagwort: Protest

Video der „Return to Sender“-Aktion vor dem Landesbüro der AfD Berlin

Mittlerweile gibt es ein Video von der Aktion heute Vormittag.

In Nauen wurde vergangenen August eine Unterkunft für Geflüchtete von Rassisten niedergebrannt – die AfD ist mit ihrer Hetze direkt dafür verantwortlich. Sie ist Brandstifter in Nadelstreifen und Lautsprecher der Gewalt in einem. Stellvertretend für die zahllosen Anschläge und Übergriffe sind wir nach Nauen gefahren, haben dort die Folgen ihrer Politik eingesammelt und zum Absender zurückgebracht. Die AfD hält sich für nicht zuständig und hat die Annahme verweigert. Wir haben ihr trotzdem ein Andenken dagelassen – die hochtoxische Retoursendung wurde von unseren Gefahrgutspediteuren per Einschreiben zurücküberstellt.

Die AfD redet von Schießbefehl und Abschottung – und knüpft damit an ein populäres Deutungsmuster der Mehrheitsgesellschaft an: Nützlichkeitsrassismus. Menschen werden als Belastungen für den Standort Deutschland dargestellt, von der Verantwortung deutsch-europäischer Politik für die Fluchtursachen wird laut geschwiegen. In diesem Punkt befindet sich die AfD in voller Übereinstimmung mit den Regierungsparteien. Denn die nationalistische Einteilung der Welt in „die“ und „wir“ ist die gemeinsame Geschäftsgrundlage der Festung Europa.

Deswegen war das erst Anfang und es kann ja nicht immer nur Torten geben. Wem zu diesen Zuständen nichts Besseres als ihre Verschärfung einfällt, der hat mit unserem Widerstand zu rechnen. Die Gelegenheiten dafür sind zahlreich, Ideen gibt es viele und die Nächte sind lang.


(Direktlink | Danke, Marlies!)

Erste Reaktion aus dem Lager der AfD gibt es auch, aber da kommt bestimmt noch etwas zu.

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Der Tortenwerfer gegen Beatrix von Storch erhält Morddrohungen

Nachdem ein Clown vom Peng Collective der Berliner AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch eine Sahnetorte ins Gesicht parkte, veröffentlichte sie ein Foto und den Namen des Mannes. Ein digitaler Pranger. Ihre Gefolgschaft reagiert und veröffentlicht später Kommentare mit der Adresse des Werfers und seiner Telefonnummer. Daraufhin erhält der Mann Morddrohungen. Wegen einer Sahnetorte. Von Anhängern einer Frau, dies es in Betracht zieht, mit Waffengewalt gegen Flüchtlinge vorzugehen.

Die Berliner Zeitung hat ein Interview mit dem Tortenwerfer.

Deutsche reagieren auf das „Torten“ eher humorlos, so auch die AfD. Es hat schon einen sahnig-ranzigen Beigeschmack, dass eine Partei, die öffentlich Gewalt gegen Flüchtlinge verherrlicht, auf eine Torte mit „Gewalt, Gewalt!“-Empörung reagiert.


(Direktlink)

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Tortaler Krieg gegen die AfD: Beatrix von Storch getortet

[Update]
Offenbar wurde nach der Aktion tätlich gegen den Tortenwerfer vorgegangen, wie die HNA schreibt.

Gegenüber der Polizei gab der Festgenommene an, dass ihn vor dem Eintreffen der Polizei mehrere Personen geschlagen und getreten hätten. Diesbezüglich wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet. Der Tortenwerfer muss sich wegen Beleidigung verantworten.

Tortenbefehl.


(Direktlink)

Sogenannte besorgte Bürger sind die steinerne Grabplatte, unter der Demokratie und Menscherechte begraben liegen. Die Torte ist das Stemm-Eisen, mit dem man diese Grabplatte lüften kann.

Heute haben Menschen an der moralischen Außengrenze des Landes von der Torte Gebrauch gemacht. Bei einem Treffen der AfD am 28.2.2016 im Pentahotel in Kassel wurden Beatrix von Storch und ein weiterer AfDler getortet.

“Kein Aktivist will einen Politiker torten. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Sahnetorten. Und derzeit ist der Gebrauch von Torten das moralische Gebot der Stunde. Der Tortenwurf ist letztes Mittel am Grenzbaum zur Unmenschlichkeit und dringlichster Ausdruck direkter Demokratie.”


(Direktlink, via Katharina)

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Unser Freund und Helfer bei der Arbeit: „Bitte unterlassen sie das Provozieren von Polizeibeamten“

Vorgestern hat die Polizei das autonome Kulturzentrum Luftschlossfabrik in Flensburg geräumt. Am Rande dessen hat die SHZ folgende Aufnahmen von den Freunden und Helfern bei ihrer Arbeit machen können.

Ich stand gestern in Potsdam ähnlich weit weg – und du kannst halt nie wissen, wer von diesen verpackten Beamten irgendwann seine Fassung verliert, woraufhin der Rest der Kollegen da mit einsteigt. Dass beides keiner von ihnen tut, darauf gibt es ja leider keine Garantie.


(Direktlink, via Jens)

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Der hier ist für jene

Jaja, schon voll alt und so. Aber ich war bisher nicht in der Stimmung, das hier so drin haben zu wollen. Jetzt aber komme ich gerade aus einer Ecke meiner Stadt, in der 1030 Cops 130 Pegida-Spaten an die Hand nehmen, um sie erst 1400 Meter durch ein multikulturelles Stadtgebiet, das quadratkilometerweit komplett hermetisch abgeriegelt wurde und an einem Flüchtlingsheim vorbeiführte, um die Menschenfeinde dann später in der Tram zu den umliegenden Bahnhöfen zu führen. So wie eine Mutti oder ein Vati, die ihre Kinder gerade vom Hort abholen. Eine Schande für diese Stadt.

Ich hab am Rande der 1000 Menschen starken Gegendemo mit ein paar Cops gesprochen, wenn sie mich mal nicht nur wie irgendwelche Disco-Prolls auf dem Land angebrüllt und weggeschubst haben. Wohlwissend über ihre eher gute Ausgangssituation. Stark, wie sie dann natürlich sind, pöbelnd wie schlecht erzogene Kids an den Bahnhöfen der Großstädte. Versteckt hinter der Vermummung, die sie uns lauthals verbieten. Alles so frustrierend gerade. Und traurig auch. Die AfD liegt bundesweit aktuell bei 12, im Osten bei 16 Prozent. Und der hier ist für jene, die sich zum Teil dessen machen! So.

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Und vielleicht brauchen wir dann doch noch mal ein neues Album von Muff Potter.


(Direktlink)

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Clowns trollen die Bürgerwehr „Soldiers of Odin“

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„Bürgerwehren“ erfreuen sich gerade unter den Besorgten auch hierzulande neuerlich steigender Beliebtheit. Ich weiß, dass es im ländlichen Bereichen seit Jahren sogenannte Sicherheitspartnerschaften gibt, die abends und nachts nach dem Rechten sehen. Bei den selbst ernannten Bürgerwehren allerdings wollen auch gerne Rechte nach dem Rechten sehen. Das verschafft offenbar nicht nur mir Unbehagen. In Finnland haben ein paar Clowns jetzt mal bei der Bürgerwehr „Soldiers of Odin“ nach den Rechten gesehen. Vielleicht könnten die heute Abend auch mal in Potsdam vorbeikommen. Da wäre Bedarf.

Untertitel an.


(Direktlink, via Martin)

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Hausprojekte in Potsdam übergeben freiwillig gefährliche Gegenstände an die Polizei

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(Foto: Indymedia, CC BY-NC-SA 2.0 DE)

Aus Solidarität mit der Rigaer Straße, in der aktuell ein Kuchenbasar von der Polizei aufgelöst wird, haben sich hier in Potsdam linke Hausprojekte zusammengetan und überlegt, wie sie mit den Sachen umgehen, die die Woche in Berlin als „gefährliche Gegenstände“ von der Polizei beschlagnahmt wurden. Sie sammelten also bei sich all das Zeug ein und brachten es gestern der Potsdamer Polizei.

„Wir haben am Samstag den 16.1.2016 um 21:00 Uhr die Potsdamer Polizeiwache aufgesucht. Ziel unseres Besuchs war es im Hinblick auf die Ereignisse in Berlin einer Hausdurchsuchung vorzugreifen und alle eventuell „gefährlichen“ Gegenstände selbst auszuhändigen.

Wir übergaben den Beamten mehrere Eimer voll mit Schrauben, Steinen, Flaschen, Holz, Kohle, Fahrradschläuchen, etc.

Dazu verlasen wir folgenden Text:

„Wir, Hausprojekte aus Potsdam, sind schockiert über die Ereignisse rund um die Rigaer Straße in Berlin.
Entweder hat es eine Verschärfung des Waffengesetzes gegeben und Holz, Bauzäune, Kohle, Matratzen und Steine gelten seit Anfang der Woche als Mordwaffen – oder wir haben es mit dem größten Fall von Polizeiwillkür der Gegenwart zu tun.

Wir glauben, dass Letzteres zutrifft!
Wir sind besorgt und erschreckt.

Um dieser neuen „Polizeitaktik“ hoffentlich zu entgehen, übergeben wir freiwillig die Gegenstände, die uns mit viel Phantasie als „gefährlich“ ausgelegt werden könnten.

Denn die Polizei hat in den letzten Tagen ja bewiesen, wie viel Phantasie sie hat.

Da wird aus einer Körperverletzung ganz schnell ein Akt des Terrors, der es rechtfertigt, vier Häuser gewalttätig zu öffnen, die Bewohner_innen zu demütigen, Nachbar_innen zu terrorisieren und Privaträume zu verwüsten.

Wir verurteilen das Vorgehen der Polizei aufs Schärfste und bringen hiermit unsere Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck.

Ein Angriff auf einige von uns ist ein Angriff auf alle!“

Der diensthabende Beamte Hr. K. versicherte uns, dass es sich bei den Gegenständen nicht um gefährliche Objekte handele und wir uns keine Sorgen machen sollen. Er wollte die Gegenstände daher auch nicht annehmen. Vorsichtshalber haben wir sie trotzdem dagelassen.

Wir hoffen der Beamte K. infomiert seine Kollegen in Berlin schnell über den aktuellen Stand der Gefahrengutklassifizierung, bevor die Berliner Beamten noch mehr Satellitenschüsseln von Dächern sammeln.

Solidarische Grüße!“

(via Milena)

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