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Schlagwort: Music

Rappen fürs Vaterland

Die Öffentlich-Rechtlichen haben gestern mit Funk ein neues Jugendangebot gestartet, welches wohl in erster Linie auf Facebook und Youtube stattfinden wird.

Dazu gehört auch „Jäger & Sammler„, ein investigatives Format, das Missstände sucht, aufdeckt und neue Perspektiven zu suchen versucht.

In der ersten Ausgabe hat man sich dem nationalistischen Deutschrap angenommen. „Jetzt rappen sie auch noch! Nemi El-Hassan und Audio88 & Yassin haben nach den Rechten geschaut.“

Ich hatte mich da neulich erst aus beruflichen Gründen durchgeklickt und dabei quasi ununterbrochen den Kopf schütteln müssen. Du tummelt sich einiges an üblem Zeug.


(Direktlink, via René)

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Boombox-Gemälde, das Sound spielt

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Optisch sind die guten alten Boomboxen immer noch ein Hingucker, technisch wurden sie von den Bluetooth-Boxen, die in jeden Rucksack passen und keine Batterien brauchen, wohl schon lange überholt. Aber Liebhaberei bleibt Liebhaberei und so haben die Macher von caseofbass eine Bluetooth-Anlage entwickelt, die samt Boxen und Print eines der einem liebsten Boomboxen gerahmt als Gemälde an die Wand gehangen werden kann. Vielleicht auch mit dem guten alten skr 700. Hier bei Kickstarter.

The „Touch of Bass“ project is a collection of vintage Boombox Photographs direct printed onto a rigid substrate , framed then mounted on a shadow box. This stealth box holds a bluetooth sound system that plays through the speakers mounted in the photograph as if the boombox pictured has come to life. A simple concept executed to design perfection.

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(Direktlink | Danke, Björn!)

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Doku über _das_ Plattenlabel der DDR: Die AMIGA Story

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Wir hatten ja nicht viel in der DDR, kamen aber immerhin auf sechs Plattenlabel, die sich in erster Linie stilistisch unterschieden. Das mit Abstand bekannteste dürfte Amiga sein, das wohl auch quantitativ für den höchsten Output sorgte.

Amiga (eigene Schreibweise auch: AMIGA) war ein Plattenlabel des von Ernst Busch gegründeten Musikverlags Lied der Zeit Schallplatten-Gesellschaft mbH, Berlin. 1954 ging es über auf den staatlichen DDR-Tonträgerproduzenten VEB Deutsche Schallplatten Berlin und war im VEB nun dem Ministerium für Kultur nachgeordnet. Amiga sollte die Bandbreite der populären Musik abdecken. Darunter fielen Beat-, Rock- und Popmusik ebenso wie Jazz, Schlager, volkstümliche Musik und populäre Instrumentalmusik. Amiga wurde am 3. Februar 1947 gegründet und bestand bis 1994. Seitdem wird das Repertoire von mehr als 30.000 Titeln (von 2200 Schallplattenproduktionen und 5000 Singles) von der BMG Berlin Musik GmbH, jetzt Sony Music Entertainment vermarktet. Als Markenname für Veröffentlichungen von Tonträgern aus der DDR-Zeit wird Amiga weiterhin verwendet.
(Wikipedia)

Dazu kamen die Labels Aurora, Eterna, Litera, Nova und Schola, die alle ganz unterschiedliche Musik unter die DDR-Bürger brachten. Hier eine Typisierung.

Ich kann mich an alle ein bisschen, am meisten aber an Amiga erinnern. Quasi jede Platte, die damals in meinem Elternhaus stand, kam von dort. Mit Ausnahme irgendwelcher Rock ’n‘ Roll Bootlegs, die mein Vater bei wem auch immer aus Russland oder Polen gekauft hatte.

Die meisten dieser Amiga-Platten waren aus einer Zeit, in der die DDR-Plattenbude schon Lizenzproduktionen für Musik aus dem Westen pressen ließ. Depeche Mode, Marianne Rosenberg, die Ärzte, Rio Reiser, Jennifer Rush fallen mir dazu ein. Diese kaufen zu können, war meistens nur möglich, wenn man sich stundenlang vorm Kaufhaus anstellte und mit etwas Glück eine der begehrten Pressungen bekam. Oder, was bei uns der Fall war, man kannte die Frau, die hinter dem Plattentresen stand. Sie war die Mutter des besten Freundes meines Bruders, wenn ich mich recht erinnere.

Ich wusste bis gestern nicht sonderlich viel über die Geschichte von Amiga und eigentlich war sie mir wohl auch immer egal. Zumal mich die Musik der frühen Jahre nicht sonderlich interessierte und später bei RIAS Berlin eh alles aufgenommen werden konnte, was wir geil fanden.

Dennoch habe ich mir letzte Nacht die Doku „Die Amiga Story“ angesehen, weil ich eben Dinge erfahren konnte, von denen ich bisher nichts wusste. Kann man ja mal machen.

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„Entschuldigen Sie bitte, wir interessieren uns für Tanz.“

„Natürlich entschuldige ich, mache die beiden aber gleich darauf aufmerksam, dass Rock ’n‘ Roll und überhaupt solche Geräuschplatten bei uns nicht geführt werden. Ich bin sowieso der Meinung, junge Mädchen von heute sollten ruhig noch andere Dinge im Kopf haben als nur Tanzen.“
(DDR-Fernsehen 1959)

(Direktlink, via Marc)

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