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Schlagwort: Travelling

13 Tage auf Brač

So. Nach 15 Tagen sind wir dann gestern wieder zu Hause angekommen. Gut 1500 Kilometer, die wir hin und zurück mit dem Auto hinter uns brachten, trennen uns nun von einem wundschönen Urlaubsort auf der kroatischen Insel Brač. Dort hatten wir im letzten Jahr schon ein paar Tage verbracht und währenddessen Internetfreunde besucht, die dort seit ein paar Jahren ihre Sommer verbringen. Sie haben diese charmante Ferienwohnung in dem kleinen, traumhaft schönen Ort Pučišća. Der machte uns beim letztjährigen Besuch so an, dass wir recht schnell entschieden dort auch gerne mal ein paar Tage verbringen zu wollen, was wir nun eben taten. Am Ende blieben wir 13 Tage – so lange wie wir noch nie zuvor an einem Ort urlaubten. Eigentlich bleiben wir seit jeher immer nur 3-4 Tage irgendwo und ziehen dann weiter. Für Pučišća planten wir 10 Tage und blieben ob der dort Ruhe verströmenden Atmosphäre doch noch etwas länger.

Auf dem Hinweg machten wir, wie in den letzten beiden Jahren auch schon, bei einem Freund nähe Graz halt, gingen gemeinsam wieder in einen der dort unzähligen Buschenschanken essen, tranken, redeten und fielen nach 10 Stunden Autofahrt ins Bett.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg nach Brač, auf dem man durch durchaus karge, steinige und sehr heiße Landschaften Kroatiens fährt, wenn man Slowenien hinter sich gelassen hat. Das zieht sich mitunter. Von Split aus ging es dann mit der Autofähre rüber nach Supetar, dem größten Ort auf der kroatischen Insel Brač, wo wir im letzten Jahr ein paar Tage verbrachten. Runter von der Fähre, rauf auf den Parkplatz und erst mal ins Meer. Das Wasser so klar, wie ich es selten anderswo gesehen habe. Angekommen. Durchatmen. Sonne. Strand. Gin Tonic.

Von Supetar ging es dann im Sonnenuntergang noch mal 40 Minuten ins etwas abgelegene Pučišća, das nach zwei dutzend zu nehmenden Serpentinen aus dem Nichts aufzutauchen scheint. Ab vom Massentourismus liegt das Hafenstädtchen verschlafen in einer windstillen Bucht.

Überhaupt liegen viele der kleinen Städte auf Brac an wunderschönen Buchten. Weißer Kalkstein ziert die alten Fassaden und lässt einen schnell fühlen, dass man im Süden angekommen ist, wo unter alten Kiefern, Oliven- und Feigenbäumen immer etwas mehr Sommer als zu Hause ist.

Ich mag es sehr, auch im Urlaub nicht darauf zu verzichten kochen zu können und so war ich sehr froh, dass in der Ferienwohnung eine Gasgrillplatte zu Verfügung stand, an der ich mich austoben konnte.

Während ich mit Kind 2 endlich mal wieder Netflix guckte, waren die Frauen des Hauses im Stadion bei Hajduk Split. Was die halt so machen bei 35°C im Schatten.

Die Tage vergingen, wie immer im Urlaub, viel zu schnell, ich gewöhnte mich sehr daran, nicht viel mehr zu tun, als zu schlafen, zu baden, zu essen und zu trinken. Das Internet wurde mir von Tag zu Tag egaler, was ich so von mir eher gar nicht kenne. Die Tage und vor allem der ruhige Ort ließen mich förmlich runterfahren. Kurztrips ins überlaufene Bol oder in das noch überlaufenere Makaskar sorgten für nötige Abwechslung, auf die ich im Fall von Makaskar auch gern hätte verzichten können. Der vollste Strand, den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Hilfe!

Anders als sonst hatten wir in all den Tagen nicht das Bedürfnis, noch irgendwo anders hinzuwollen. Lesen, entspannen, den Gott einen lieben Mann sein lassen hat uns völlig gereicht und das Gefühl einer echten Erholung aufkommen lassen. Mit einem Tränchen im Auge verabschiedeten wir uns am Dienstag früh von der Insel, nahmen ein letztes Bad im Meer, während wir auf unsere Fähre nach Split warteten, und machten uns auf den Weg nach München, wo Kind 2 sich eigentlich mit einer Internetbekanntschaft treffen wollte, was dann aber irgendwie ausfiel.

Wir nahmen uns vor, noch eine Nacht in Spittal an der Drau in Kärnten zu verbringen, um die Fahrt nach München nicht in einer Tour fahren zu müssen. Alles war gut und wir guter Dinge, bis die Frau des Hauses fragte, wo eigentlich ihr Personalausweis sei.

Eine gute Frage. Eine sehr gute Frage, die leider keiner zu beantworten wusste, was ein bisschen blöd ist, wenn man in den nächsten 24 Stunden vorhat, drei Grenzen zu überqueren. Also hielten wir auf irgendeiner Raststätte auf einem Gebirgspass, wo es keinen Schatten, dafür aber 37°C gab und nahmen auf der Suche nach dem Ausweis das komplette Auto so auseinander, wie man es von früheren Schikanekontrollen an der innerdeutschen Grenze aus Filmen und Berichten kennt. Kein Koffer blieb unausgeräumt, keine Tasche undurchwühlt. Den Ausweis fanden wir nicht. Doof. Immerhin aber wussten wir nach gut 45 Minuten, wie sich ein Spieß im Dönergrill wohl fühlen muss. Die Garstufe medium hatten wir locker erreicht.

Ich informierte mich darüber, was in einem solchen Fall der offiziell zu beschreitende Weg ist. Polizei, Verlustanzeige, Meldung bei der Deutschen Botschaft im Verlustland und von dort dann vorläufige Ersatzpapiere bekommen. Zagreb lag 300 Kilometer weit weg und wir hatten eigentlich beide nicht vor, da jetzt noch irgendwie durchs Land zu tüddeln, um neue Papiere zu besorgen. Also nahmen wir an, dass es mit ein wenig Gesprächswillen und einem Führerschein auch schon so irgendwie klappen würde, über die Grenzen zu kommen. Ist doch EU und alles. Was soll da schon schiefgehen? Die erste Kontrolle führte von Kroatien nach Slowenien und wir gingen beide davon aus, dass das der schwierigste Part werden würde.

Die Zollbeamten sprachen gutes Englisch und wir erklärten, dass wir erst just in diesem Moment festgestellt hatten, dass der Ausweis nicht da sei und fragten auf ganz blöd, ob es denn nicht auch der Führerschein täte. Wohl weißlich, dass dem eigentlich nicht so ist. Der kroatische Zollbeamte zögerte erst und belehrte uns dann darüber, wie wichtig es doch sei, seinen Ausweis immer dabei zu haben. Wir nickten und gaben ihm in allen Punkten allumfänglich Recht. Ich hätte auch genickt, wenn er mir gesagt hätte, dass die Welt eine Scheibe sei. Er winkte uns durch zu seinem slowenischen Kollegen, sprach kurz mit dem, woraufhin auch dieser anfing uns lange zu belehren. Wir nickten wieder brav und versprachen ihm, nie wieder ohne Ausweis an seiner Grenzkontrolle aufzutauchen. Er winkte uns durch. Puh. Geschafft.

An der österreichischen Grenze wurden wir wie fast alle PKW mit deutschem Kennzeichen einfach durch gewunken. Lediglich Autos mit Kennzeichen aus Süd- und Osteuropäischen Ländern wurden genauer geprüft.

In Spittal an der Drau checkten wir im Hotel ein, gingen mexikanisch essen, kurz noch in den Hotelpool und fielen in die besten Betten, in denen wir je geschlafen haben. Zum ersten Mal seit 14 Tagen bei unter 25°C. Traumhaft.

Und dann war der Urlaub auch schon vorbei. Die Sache mit dem Treffen in München zerschlug sich an dem Abend und wir traten auf direktem Weg die Heimreise an, auf der man uns auch an der Deutsch-Österreichischen einfach durchwinkte. Wir standen noch kurz knöcheltief im Chiemsee und sehr lang im Stau bei München. Nach gut 10 Stunden hieß es dann:

Wir haben uns selten so erholt, wie in diesem Urlaub. Einfach mal alles runterfahren, keine Kommentare lesen. Solltet ihr mal Ähnliches machen wollen und Kroatien anpeilen, fahrt nach Brac, meidet Supetar und Bol, sucht euch in einem der kleinen Örtchen ein Zimmer und tiefenentspannt mal. Ich kann mir nur schwer einen besseren Fleck dafür vorstellen.

Ich genieße jetzt noch die Resttage Urlaub und ab nächste Woche läuft die Kiste hier dann wieder nach Plan.

Randnotiz: fast alle der Fotos sind mit dem Huawei P20 Pro gemacht wurden und ich fasse es nur schwer, was Dingen für Fotos rausgibt. Holy moly.

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Die Schönheit der Färöer Inseln: Islands in the Sky

Ich selber war bisher noch nicht auf den Färöer Inseln, aber immer wenn ich Fotos von dort sehe, bekomme ich nicht wenig Bock, doch irgendwann mal dort hinzuwollen. Dieser fantastische Clip von Jose A. Hervas verstärkt dieses Gefühl um einiges.

Faroes Islands are a truly spectacular place for photography, such an amazing location, with a lot of drama on its cliffs and a really amazing light.

This time it has not been really easy to do this work, because to reach the most famous sites like Drangarnir, Traelanipan or the lighthouse of Kallur you have to walk long distances on a complicated terrain due to its inclination, also the photographic equipment and the drone weight’s, made it very hard.

(Direktlink)

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Ein Kurzfilm über den Schöpfer des ikonischen „I ❤ NY“ Logos

Ich war bisher nur einmal in New York. Für ein paar Tage. Ich hatte wenig erwartet und war dann zutiefst geflasht von dieser Stadt, die für mich mit keiner anderen zu vergleichen ist, durch die ich bisher gelaufen bin. Und die das Gefühl in mich pflanzte, unbedingt nochmal wiederkommen zu müssen. Mit all denen, die man liebt. Nicht um New York als Stadt oder Reiseziel teilen zu können, sondern als Emotion. Ich muss da nochmal hin. Unbedingt!

Dieser Kurzfilm hier ist nicht nur eine visuelle Liebeserklärung an die Stadt der Städte und widmet sich Milton Glaser. Dem Mann, der in den 1970ern das ikonische „I ❤ NY“ Logo entworfen hatte, dessen Replikationen heute leider auch die Insel Usedom I ❤en lassen.

A short film about Milton Glaser, the creator of the infamous I Heart NY symbol and his struggle to find love for the city in a trying time.

Ich muss unbedingt mal wieder hin. Mit meinen Liebsten. Um das teilen zu können.

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Poolfoto im Internet vs Realität

Dass in der Reisevermarktungsbranche mitunter auf Fotos beschissen wird, wussten wir schon bevor es das Internet gab. Kataloge haben manche der Fotos ihrer Reiseziele auch immer schon „aufgehübscht“ gezeigt.

Heute geht das schneller und etwas pfiffiger auch, zumal eh jeder an seinen Fotos rumdrehen kann. Und dann freust du dich auf einen Hotelpool in Vietnam…

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Für die Mama: Australien in einem Bild

Ein Dingo, der am Strand von einem Hai frisst, davor zwei sich kloppende Schlangen. Fehlt eigentlich nur noch irgendwelch giftiges Spinnengetier und ein Koala. Aber der Mama von @MaverickBistro hat das als Impression so wohl auch schon gereicht. „WTF?!“

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Munchies‘ „The Pizza Show“ in Rom

Ich hoffe, ihr kennt die Munchie-Serie „The Pizza Show“? Wenn ihr Pizza-Liebhaber seid, dann eh. Wenn nicht, höchste Zeit, da mal reinzusehen. Ich habe gerade derbe Hunger und will später Königsberger Klopse nach Omas Rezept machen. Derweil backe ich aber darauf fest, wie die einem aus dem Mutterland der Pizza heraus die womöglich geilsten Pizzen Roms präsentieren. Yummi!


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Sich ein Floß bauen und auf Reisen gehen: A River Raft Adventure

Vor Jahren habe ich derartige Touren im Sommer mit Jugendlichen gemacht. Ich hätte auch echt mal wieder Bock, so eine Reise zu machen. Weil sie so verdammt intensiv mit der Natur verknüpft ist. Jugendliche, allerdings, tuen sich heute sehr schwer damit, verbindliche Zusagen machen zu können, weshalb das die vergangenen drei Jahre nicht geklappt hat. Aber vielleicht sollte ich einfach auf privater Ebene mal drüber nachdenken.

Hier ein Floß-Trip in Schweden.


(Direktlink, via reddit)

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Ambient Rain

Wo wir gerade beim Ambient sind… Auch mal eine Idee, aus einem Reisevideo ein Musikvideo zu machen. Mag ich sehr.

A journey through East Asia.
Filmed and edited by Rafa Zubiria.
Music: Ambient Rain Music Part 5 by Ambient Rain.
Featured cities: Hanoi, Hong Kong, Guilin, Yangshuo, Bangkok and Chiang Mai.

(Direktlink)

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